-Infinity-

"Gut" sagte Marcy und klopfte Hope aufmunternd auf die Schlutern.

Nach einem Anstrengenden Marsch durch die Einöde erreichten die drei eine kleine Anhöhe, von wo aus man einen grossen Teil der wüstenartigen Prärie überblicken konnte. "Verdammt, sie sind schon näher als ich gedacht habe!" zischte Marcy, als in etwa fünf Kilometern Entfernung ein Trupp Soldaten zu sehn war.

"Hmm, sie scheinen aber nicht so schwer bewaffnet zu sein." murmelte Lucy

"Natrülich... das ist ja auch das Kanonenfutter." stellte Marcy fest und kniff die Augen leicht zusammen. "Besser wir warten ab, es kommen bestimmt noch mehr,und dann sind die da noch unser kleinstes Problem."

Hope war erstaunt, dass sie in dieser Entfernung die Kampfkrarft der Truppe schon erkennen können.
"Was.. muss ich eigentlich machen? Einfach alles geben?"

"Ja! Ganz recht! Versuche deine neu erworbenen Eiskräfte zu benutzen, oder greif eben auf die Waffe zurück, die ich dir gegeben habe." dann drehte Marcy sich zu ihm um und sah ihm eindringlich in die Augen. "Und wenn du siehst das wir sterben sollten... versuch nicht den Helden zu spielen sondern renn weg. Hast du das verstanden??"

"Er wird so oder so den Helden spielen..." warf Lucy gelangweilt ein. "Das tun sie immer."

Er sah kurz Lucy an, dann Marcy und nickte, bevor er sich wieder der annähernden Truppen widmete.
Und tatsächlich waren die ersten Truppen nur eine Voreinheit, im Vergleich zu dem, was danach kam.

Marcy biss sich auf die Lippen und zog die Flaschen aus ihrem Rucksack hervor. dann benetzte sie ein paar Lappen mit dem Spiritus und hob ihr Feuerzeug in die Luft. "Also Leute, ab hier giebts kein zurück mehr!" Sie nickte den anderen nochmal zu und schleuderte dann den Cocktail mitten ins Gemenge. Er explodierte und die Menge zerstob in alle Richtungen, einige begannen bereits zu feuern.

Lucy war plötzlich inmitten der Männer aufgetaucht und hatte bereits mit ihrem blutigen Werk begonnen. Marcy folgte sogleich und hoffte, das Hope sich an ihre Anweisungen halten würde...

Erst später als Lucy oder Marcy reagierte Hope.
Zwar blieb er an Ort und Stelle, versuchte aber so gut und so viel Magie in seiner Handfläche zu sammeln, wie er nur konnte.
Dabei war er gedanklich in einem Gefecht, wann er die Konzentration abbrechen und losfeuern soll, um seine Kameraden so schnell wie möglich zu helfen, oder die Konzentration beizubehalten, um so viele Soldaten wie möglich einzufrieren.
Irgendwann entschloss er doch, einzugreifen und ballte die gesammelte Energie in den Boden, der daraufhin zu gefrieren begann.
Er war selbst ein wenig erstaunt, warum er seine Magie so gut kontrollieren konnte, als er sah, dass der Eispfad dem Getümmel entgegen fror und die ersten Feinde, die den vereisten Boden betraten bewegungsunfähig machte.
Innerlich freute er sich wie ein 14-jähriges Kind.

//Er hat es raus!!// als Marcy realisierte das sich einige Gegner plötzlich nicht mehr bewegen konnten, keimte ein Funken Hoffnung in ihr hoch. Sofort veränderte sie ihre Position und schlachtete die von Hope festgenagelten Feinde schnell aus, damit die anderen nicht auf die Idee kamen, nach der Ursache zu suchen.

"Hmm, scheint als hätte sich das Training gelohnt^^" lächelte Lucy, während sie ihre Feinde so brutal wie eh und jeh traktierte. //Wird auch langsam Zeit, ich wusste er schafft es!// "Vielleicht giebt es doch noch Hoffnung für die Jugend!" //Sag mal, verstehst du eigentlich English Lucy?// "Nein, wieso?" //Ach nur so...//

Der Leutnant der das Komando hatte konnte es kaum glauben, verzweifelt sah er mitan wie seine hundertmann starke armee von zwei Frauen niedergemetzelt wurde. Und dann kam auch noch diese Magie hinzu. "Woher zum Teufel kommt das!!" rasend vor Wut überflog er das Feld, dabei fiel ihm auf das sich die Eisspur zu einer grösseren Ansammlung von Findlingen hinzog. Böse grinnsend setzte er sich in Bewegung und entsicherte seine Waffe. "Mal sehn was da schönes ist..."

Überrascht und übermütig fuhr Hope mit seinem magischen Gegenangriff fort, ohne wirklich auf seine Deckung zu achten.
//Funktioniert besser als gedacht !//

"Na Junger Mann, haben wir Spass??" Der Leutnant stand nur einige Meter hinter Hope und zielte mit dem Lauf seiner Pistole genau auf sein Herz. Wütend dachte er an seine Männer die dahinten starben und daran das die Rebellen jetzt schon Kinder in den Krieg schickten.

Vor Schreck wäre Hope's Herz beinahe stehengeblieben, doch der große Muskel pumpte nur vor Adrenalin das Blut in Höchstgeschwindigkeit durch seine Adern.
Schweiß bildeten sich in Sekuden auf seiner Stirn.
Er konnte nicht richtig realisieren, was gerade vor sich ging, aber er wusste, dass er nun in Gefahr war.
//Was.. soll ich nur tun?!!//, dachte er panisch.

"Ich kann einfach nicht glauben das diese Idioten sich überhaupt noch wehren, aber offensichtlich sind sie sehr verzweifelt wenn sie Kinder losschicken müssen. Aber unsere Göttin Dysnomia wird diesen Krieg gewinnen. Zu schade das du ihren gloriosen Siegeszug nicht mehr miterleben wirst." sagte der Leutnant kalt, und drückte ab...

Hope kniff die Augen zu.

PENG

Der kleine zierliche Körper fiel hart zu Boden.
Die Truppen schauten verwirrt um sich, als die Eisfalle zu schwinden begann.
Doch die Stelle, an der Hope's Herz platziert sein sollte, war nur eine kristallisierende lotusähnliche Eisblume, im Zentrum die Kugel.
Husten und Keuchend lag der Junge auf dem Boden.

"HOPE!!" Marcy war herumgewirbelt, konnte sich aber nicht wegbewegen da sie gerade von drei Soldaten eingekreist war. Auch Lucy bekam langsam Probleme, sie hatten die Soldaten leicht unterschätzt, einige von ihnen waren vernichtend gut ausgebildet. //Halt durch Hope, ich bin bald bei dir!// dachte Marcy und schlug wild um sich, doch sie fand einfach kein Schlupfloch.

"Wa-" Ungläubig starrte der junge Leutnant das Kind an das er eben erschossen haben sollte. "Was zum...! Ich wollte es eigentlich kurz und schmerzlos machen, aber du lässt mir keine Wahl!" Er zog ein dünnes spitzes Kurzschwert und sprang mit irrem Blick auf Hope zu.

Hope drehte sich um und sah den Leutnant auf sich springen.
Er wusste sich nicht anders zu wehren, als mit einer Hand die Klinge umzulenken, wobei, er natürlich tiefe Schnittwunden zu sich zog.
Doch dann führte er die andere Hand zu seinem Rücken, und zog die Waffe, die Marcy ihm beim Training gegeben hatte, während das Kurzschwert sich in den Boden schnitt.
Alles geschah aus reinem Überlebensinstinkt und Reflex

Der Leutnant wirbelte herum während Hopes Blut seine Uniform beschmutzte. Er sah die Waffe in der Hand des Kindes "tz, damit willst du mir Angst einjagen törichtes Balg?!" Er zog das Kuzschwert mit einem Ruck aus dem Boden und kam bedrohlich langsam auf Hope zu, auf seinem Gesicht lag ein überhebliches Lächeln.

Das bedrohliche Wesen des Leutnants jagte Hope einen Schauer über den Rücken und seine Hand, mit der er die Berreta hielt.
Schnell versuchte er sich unter Kontrolle zu bekommen, in dem er die Waffe mit der blutverschmierten Hand stützte.
Erst jetzt merkte Hope, wie stechend die Schmerzen waren, die einerseits von seiner Hand kam und andererseits von seiner Brust. Die Kugel hatte er geblockt, aber nicht den Druck, mit dem die Kugel abgefeuert wurde.
"Uh.. Uuuuaaaah!!!", schrie der Junge panisch und in totaler Angst, bevor die Augen zu kniff und den Abzug betätigte.
Er ließ seine Augen geschlossen, auch nachdem er eine seltsam dickflüssige und heiße Flüssigkeit auf seiner Wange spürte.

Der Letnant hatte Hope schon fast erreicht. mit weit aufgerissenen, überraschten Augen blickte er starr in Hopes verängstigte AUgen. Sein Blick wanderte zu seiner linken Brust, wo sich das rote Blut wie eine knospende Rose ausbreitete. Er hustete und drückte die Hand gegen die Wunde. "Du kleiner... Bastard... urgh...!" mit ruckartigen Bewegungen versuchte er noch einen letzten Schritt auf Hope zuzumachen bevor er in die Knie sank und leblos mit immer noch vor Entsetzen weit geöffneten Augen liegenblieb.

Langsam lichteten sich die Reihen der Soldaten die zwischen Marcy und Hope standen. //Ich bin gleich bei dir, halt durch!//

Langsam öffnete Hope seine Augen, aus ungeduld, dass sein Ende noch nicht gekommen sei.
Zuerst führte er eine Hand am seine Wange, um nachzusehen, was diese Flüssikeit war.
Als er bemerkte, dass es Blut war, sah er sofort auf.
Der Leutnant lag auf dem kahlen Boden in seiner eigenen Blutlache.
Entsetzt starrte der Junge den Körper lange an und ließ die Waffe in seiner Hand zu Boden fallen.
"Nein..", murmelte er mit zittriger Stimme, "Ich.. Ich habe..?"
Dass Menschen in seiner Umgebung starb war schon beinahe normal geworden.
Aber dass er Menschen eigenhändig umbrachte, war noch grauenvoller.

"Ha!" Der letzte Soldat fiel. "Lucy, übernimm du mal für ne Weile!" "Was glaubst du eigentlich was ich hier mache??" brüllte Lucy aufgewühlt zurück während sie einer ganzen Reihe die Köpfe absägte. Mit wenigen Sätzen war Marcy bei den Findlingen, der bekannte Geruch von Blut stach ihr sofort in die Nase. "HOPE! Oh Gott sei dank..." Als sie die Blutlache entdeckte befürchtete sie schon das schlimmste, doch es war nicht Hopes Blut. Dieser sass nur zusammengesunken daneben. Marcy stürzte auf ihn zu und schloss ihn erleichtert in die Arme. "Ich dachte schon dir sei was passiert!"

Hope schüttelte nur leicht den Kopf.
"Ich habe ihn umgebracht..", wiederholte er immer wider leise für sich.
Dann schaute er zu Marcy auf.
"Ich.. habe einen Menschen getötet.."
Zu Marcy's Verwunderung heulte Hope nicht sofort los.
Auch sonst waren in seinen Augen keine Andeutung auf Traurigkeit, Angst und Verzweiflung.

Marcy warf einen kurzen Blick auf die Leiche, ohne Hope loszulassen. "wollte er dich töten?" Hope nickte. "Dann hast du dich nur verteidigt. Es giebt keinen Grund für Reue. Im Gegenteil. Du hast deinen ersten Feind besiegt. Und es werden viele weitere folgen. Glaub mir, das erste Mal ist immer schwer, aber du bist jetzt abgehärtet." sagte Marcy ruhig und erhob sich. "Komm mit, hier kannst du nicht bleiben, vielleicht hat uns jemand gesehn. Such dir ein neues Versteck, und warte bis ich und Lucy fertig sind."

"Nicht nötig... ICH habe bereits alles erledigt." ertönte plötzlich Lucys Stimme die lässig an einen der Findlinge lehnte und alles mitangehört hatte. "Also dein erster Toter... Seltsames Gefühl, was?"

Hope nickte.
"Sowas muss ich öfter machen, oder?", fragte er, ohne einen Blick von der Leiche abzuwenden.
Dann stand er langsam auf und sah Lucy und Marcy an.
"Dann ist es in Ordnung. Ich..", er holte tief Luft, "Ich will nicht, dass die Welt in Chaos versinkt.. Ausserdem war dieser Mann ein Anhänger von Dysnomia, die Göttin, die am Tod meiner Eltern und vieler anderen Menschen Schuld ist.
Wir können nicht zulassen, dass noch sie der Welt noch mehr Leiden zufügt.", sagte er entschlossen.
//Ich habe ein mulmiges Gefühl dabei, aber ich darf Lucy und Marcy nicht hängen lassen.. Ihnen war es sicher auch schwer zu Töten. Jetzt muss ich mich beweisen!//

Lucy grinnste und klopfte Hope aufmunternd auf die Schultern. "Das ist die richtige Einstellung Kleiner^^" Auch Marcy nickte, lächelte jedoch nicht. "Du hast recht, es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein." sie seufzte und überblickte das Schlachtfeld. "Doch für heute können wir definitiv einen Erfolg verzeichnen! Auch wenn Luxiere mich dafür steinigen wird..."

Hope nickte zufrieden.
"Aber.. Müssen wir etwa den ganzen Weg nochmal zurück laufen?!"
Er war schon total müde und erschöpft. Für heute wollte er erst einmal sich nur ausruhen.

"Hmm, eigentlich war es so geplant..." MArcy sah sich nochmal prüfend in der Gegend um. "Aber hier scheint es jetzt relativ sicher zu sein, wir werden hier die Nacht verbringen." sagte sie, und setzte sich. "Ich übernehme die erste Wache, in zwei Stunden bist du dran Lucy."