-Infinity-

Hope sah zum Lüftungsschacht.
"Gut!", nickte er, "Aber.. Bist du dir sicher, dass ich da durchpasse..?"

Währenddessen saß Luxiere genüßlich vor seine Monitoren.
"HAHAHAHHAHA! DAS IST GUT !!!", lachte er laut, "WIrd sicher spaßig, wenn Marcy weiterhin mit dem Kleinen arbeiten müsste."
Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkel.
"Aber der Kleine... Mal sehen, wie viel Potenzial er hat."

"Klar passt du da durch! Und halte dich östlich, dann solltest du bald da sein. Vergiss nicht dass sie die Zentrale im oberen STock befindet also wirst du ab und zu auch etwas klettern müssen." sagte sie genervt und zog ihn mit sanfter Gewalt zum Lüftungsschacht den sie auch gleich öffnete. "Ich hoffe du hast keine Platzangst, und wenn doch... Man muss sich seinen Ängsten stellen."

"Platzangst nicht gerade.. aber vielleicht bekomme ich noch Claustrophobie..", murmelte, kurz bevor er in den Schacht gequetscht wird.
//... Sie sollten mal den Lüftungsschacht reinigen..//, dachte er leicht angeekelt.
Trotz Ekel und Angst stieg er durch die Schächte, immer östlich orientiert.

//Wird Zeit, dass der Kleine lernt, wie es im echten Leben zugeht..//, dachte Luxiere leicht diabolisch und gab einigen Rebellen die Anweisung, Hope im Lüftungsschacht entgegen zu kommen.

Hope kletterte einige Male gezwungen nach oben, in der Hoffnung endlich bald anzukommen.
Doch kaum war schaute er um sich herum, entdeckte er für sich seine Schwäche: Spinnen.
"UAAAAH !!!", schrie er lauthals los, welches durch die Schächte hallte und demnach so gut wie überall zu hören war.
Panisch kriechte er zufällig in eine Richtung, in der ihm auch schon die Rebellen entegegen kriechten.
//Mist.. Was passiert hier?!//, dachte er panisch.

"Kleiner! Wir sind hier, um dich bei deinem Vorhaben zu behindern!", rief einer der Rebellen und zog einen Dolch heraus.
//Sie wollen mit mir kämpfen?! In diesem Engen Lüftungsschacht??!//
Der Rebell versuchte mit dem Dolch nach Hope zu schnappen, dieser wich aber nur nach hinten zurück, wo er sich aber unweigerlich wieder an die Spinnen erinnern musste.
"Ich..Ich.. Ich will das nicht !!!", rief er in seiner Angst und seine Gefühle 'explodierten' in Form von Magie.
Der ganze Lüftungsschacht fror ein.

Als Hope seine Augen wieder öffnete, glitzerte alles in einem kühlen Glanz.
Aber er konnte sich nicht lange wundern, als dann plötzlich der Lüftungsschacht von dem zusätzlichen Gewicht von Eis, auseinanderbrach und die Anwesenden hinunterfielen.
Während die Rebellen auf den Boden aufprallten und von der Eisstarre befreit waren, wurde Hope aufgefangen.
"Das war nicht schlecht, Kleiner.", lobte ihn eine Stimme, die er zuvor schoneinmal gehört hatte.
Der Mann, der ihn aufgefangen hatte, war Luxiere, Anführer der Rebellen.

"Eh.. Du.? Dann.. bin ich hier.. richtig?", fragte Hope verwirrt.
"Wenn du mich gesucht hattest, dann ja.", lächelte er ihn an, bevor er den Schützling auf den Boden absetzte und zum Schreibtisch ging, um auch endlich Marcy aus der Falle zu befreien.

Marcy hatte ein paar mal aufgehorrcht als Laute Geräusche zu hören waren, doch als schliesslich endlich der Alarm ausgieng und sich die Tür öffnete verliess sie zufrieden den Raum und ging zur Zentrale. "Gut gemacht Hope." lobte sie den Kleinen, noch wärend sie eintrat. "Ich dachte schon ich müsste dir hinterherkriechen." Ihr Blick wanderte zur Decke und über die zerstörte Lüftungsröhre die immer noch eingefroren war. "Interessant..." murmelte sie

"Nicht wahr? Er hat gute Arbeit geleistet, mal abgesehen von den aufkommenden Kosten für die Reperatur, für die du aufkommen musst, Marcy.", lächelte er sie diabolisch an und fast mit dem bekannten Anführer-Blick.
"Ich glaube, wenn er weiterhin mit dir zusammenarbeitet, wird er eines Tages ein großartiger Kämpfer."

"Waas??" Marcy starrte ihren Chef mit offenem Mund nach Luft ringend an. "Aber... aber das ist unfair... " Marcy seufzte erneut "Ich hoffe es für ihn..." meinte sie zerknirscht "Haben wir wenigstens bald mal nen neuen Auftrag? Ich halte es hier nicht mehr aus!"

"Woran liegt es nur, dass du immer von hier weg willst...", fragte Luxiere mehr für sich selbt und schaute sich demonstrativ um.
"Naja, jedenfalls gibt es nichts für dich zu tun. Du könntest auf Patroullie mit Hope gehen. Ich werde euch dann kontaktieren, falls es etwas zu tun gibt. Außerdem kannst du ihm gleich die grundlegenden Sachen beibringen.", lächelte er sie verschmitzt an.

Hope sah wieder nur irritiert von einem zum anderen.

"Also guuut..." sagte Marcy entäuscht und winkte Hope. Fast wünschte sie sich, das irgendwo etwas schlimmes passieren würde, damit sie aus diesem Loch herauskam. "Was hast du gefühlt als du den ZAuber gewirkt hast?" fragte sie unvermittelt ohne Hope dabei anzuschauen.

Hope warf bei dieser Frage einen Blick zurück in den Raum, bevor seine Sicht durch eine Tür behindert wurde.
"Angst...", murmelte er und schaute auf den Boden.
//War das.. ich? Habe ich das ganze Eis beschworen?//
Er war sich seiner Kraft nicht bewusst.

"Angst... ja, Angst ist neben Wut eines der stärksten Gefühle überhaupt. Es setzt Kräfte im menschlichen Körper frei die einem bis anhin noch gar nicht bewusst sind." sie schwiegen einige Zeit "Jedenfalls wissen wir jetzt das du wirklich Eismagie benutzen kannst, und das gar nicht mal so schwach. Wir müssen jetzt nur noch irgendeinen Weg finden, wie du sie auch einsetzen kannst."

Unter 'einen Weg' finden, fielen Hope sofort Foltermethoden ein und er fing an zu erizittern.
"Wird..Wird der Weg wehtun?", fragte er leicht ängstlich.

Marcy stutzte und grinnste dann bevor sie laut loslachen musste "Hahahaaa! Wofür hälst du mich? Einen Drillmeister aus dem Boothcamp??" sie wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und beruhigte sich wieder etwas "Kein Angst, so schlimm wird es bestimmt nicht werden, aber ob es weh tut oder nicht, hängt ganz von dir ab^^" sagte sie verhängnissvoll

// Das kann noch ein Abenteuer werden..//, dachte sich Hope und seufzte.
"Was machen wir denn jetzt? Und wohin gehen wir?"

"Nun... Wir müssen Streife gehn. Das heisst durchs Land patroulieren und so viele gefährliche Monster erledigen wie möglich." sie erreichten einen weiteren Aufzug. "Der hier führt nach unten in die Garagen, dort nehmen wir ein Motorad und fahren zielos durch die Gegend." sagte sie unmotiviert. Der Fahrstuhl öffnete sich als sie unten angekommen waen, und Marcy begab sich auf ihre Lieblingsmaschiene. "Schnapp dir nen Helm und steig hinten drauf." rief sie ihm zu, und zog ebenfalls einen Helm an.

Hope schaute sich um, aber die Helme schienen ihn nicht anzusprechen.
"Passen die mir denn?", fragte er, als er einen Helm anprobierte, der ihm offentsichtlich zu groß war.

Marcy seufzte iweder, sie wusste nicht wie oft sie es heute schon getan hatte, geschweige denn, es noch tun würde... Sie stieg nochmals ab und zog den Helm ab. Dann musst du wohl einen Frauenhelm tragen..." meinte sie, und ging zur Frauengarderobe wo sie einen passenden Helm hervorkramte. "Hmm, immer noch zu gross... warte." sie stellte sich hinter ihn hin und verstellte den Helm so das er wenigstens nicht vom Kopf rutschen konnte. "hihi, du siehst aus wie ein Alien" kicherte sMarcy und zog ihn zum Motorad. "Los, aufsteigen!"

//Alien...//, dachte er kurz nach und schnaubte, bevor er sich auf das Motorrad setzte.

Mit einem Lauten Motoren Geräusch düste der schwarze Flitzer los. Das Schiebetor öffnete gerade noch rechtzeitig, dass sie es nicht rammten. //Glück gehabt...// Mit halsbrecherischem Tempo jagten die beiden durch die öde wildniss, ohne auch nur eine Spur von Feinden zu entdecken...

''Fahr! Langsamer!'', schrie Hope bei der Fahrgeschwindigkeit.
Der vorbeiziehende Wind war nicht mehr angenehm, sondern peitschte schon schmerzhaft auf der Haut.
Seine Beine fingen an schon (wieder?) zu zittern, als hätte man den Boden unter seinen Füßen weggerissen oder man säße in einer Achterbahn, die mit über 300 Sachen orthogonal zum Boden runterfährt (bzw. -fällt).

"Mach dir nicht die Hosen voll Kleiner! Ich bau schon keinen Unfall!" brüllte Marcy gegen den Fahrtwind an. SIe trat hart auf die Bremse und slidete elegant um einen grossen Felsen herum. Dann gab sie nochmal Tempo und sie donnerten in die Gleiche Richtung zuück. Unter ihrem Helm verborgen biss sich Marcy auf die Unterlippe, irgendetwas hatte ihr einen kleinen Stich versetzt, wie eine Böse Vorahnung...

Wie auf ein Signal begann plötzlich ihr Funkgerät zu rauschen. "Fzzzrrr...Proble...frrrzzz...brau...fzzr...Hilfe..fzrrrr AAAHHH...Frrzzzz"

Marcy biss die Zähne zusammen "Halt dich gut fest!" presste sie hervor und drückte einen Spezialknopf. Aus einem angehängten Kanister wurde Nitro ins Benzin geleitet, was ihnen zusätzlichen Turbo lieferte.

"AAAAAAAAAAAAAH!", schrie Hope entsetzt und krallte sich mit aller Kraft an Marcy fest.
Dabei hat er unterbewusst erneut seine Magie angewendet und hat sich nun an der Fahrerin 'festgeeist'
"WAS ! IST ! LOS?!", schrie er panisch.

Marcy spührte die Kälte um ihre Hüfte und erschrack heftig, was beinahe in einem Sturz geendet hätte, doch zum Glück hatte sie genug erfahrung im Motorad fahren um sich noch retten zu können. "Meine... Güte!" keuchte sie und gewöhnte sich schnell an die ungewohnte kühle "Die Basis... sie scheint angegriffen zu werden!" rief Marcy knapp nach hinten. Der Berg kam bereits wieder in Sicht und man sah schon von weitem dicke Rauchfahnen am Himmel.

"WAS?!", rief Hope. Langsam löste er seine Wange von Marcy's Rücken und schaute über ihre Schulter zur Basis.
Schlagartig erfror das Blut in seinen Adern.
Kaum hatte er ein neues Zuhause gefunden, musste sie angegriffen werden.
Er hätte losheulen können, wenn Marcy nicht so schnell gefahren wäre.

Mit heulendem Motor kamen die beiden in der Garage der Basis an, sofort sprangen sie ab. "Wer oder was es auch immer ist, bleib immer dicht hinter mir, klar!?" rief sie Hope ernst zu, bfor sie zum Treppenhaus rannte "Merke! In solchen Situationen niemals den Fahrstuhl benutzen!" warnte sie ihn. Und sie traten den anstrengenden Sprint hoch in die oberen Sektoren an!

Dort herrschte mittlerweile Ausnahmezustand. Ein unbekannter Eindringling hatte es irgendwie geschafft ein Loch zu sprengen und so ins innere der Basis zu gelangen. Bisher war nicht bekannt, wer oder was es war, man wusste nur das ES Amok lief und seinen Weg mit Leichen pflasterte. Die roten Alarmsirenen heulten durch alle Sektoren und die Sicherheitstore schlossen sich, doch auch das schien den Eindringling nicht aufzuhalten.

Marcy und Hope hatten mittlerweile den betroffenen Sektor erreicht, das erste was sie hörten war ein lauter Schrei, und ein Arm der auf sie zugeflogen kam, sie duckten sich darunter weg und starrten in die Richtung aus der er gekommen war. Ein über und über mit Dreck und Blut verschmutztes Wesen stand in einigen Metern entfernung vor ihnen und schrie sich mit jedem neuen Opfer die Seele aus dem Leib.

Es klang irgendwie gequält, und das Wesen schien ebenfalls stark verletzt zu sein. //Was zum Teufel ist das??// dachte sich Marcy, die den Blick nicht abwenden konnte, und wie festgenagelt da stand.

Seit der Ankunft war Hope schon mulmig zumute.
Die laut schreiende Sirenen, das rote Licht in den blutigen Gängen, die mit zerstückelten Leichen gefüllt waren..
Es erinnerte ihn an das Bild seiner Eltern, seiner toten Eltern, die blutend und in Einzelteile gerissen im Wohnzimmer lagen. Dabei war er gerade erst waise geworden.
Vielleicht hätte man ihn 'Despair' oder 'Unlucky' nennen sollen, denn an 'Hoffnung' konnte er seit dem tragischen Tag nicht mehr denken.

Als er auch noch mit Marcy im oberen Stockwerk das Zimmer, in dem das Wesen stand, betraten, konnte Hope nicht mehr.
Er wich zitternd einige Schritte nach Hinten zurück, für den Fall, dass er weglaufen müsste. Sein Blick war aber immer noch panisch auf den Eindringling gerichtet.
Aber sein Körper gehorchte ihm nicht mehr.

Plötzlich hatte er kein Gefühl in den Beinen mehr und fiel auf die Knie.
Wie sehr wünschte er sich, er würde jetzt in Ohnmacht fallen. Und wenn er aufwachen würde, lag er in seinem Zimmer, neben ihm seine Eltern, die ihn wie immer mit ihren freundlichen und warmen Lächeln begrüßen. Im Hintergrund würde dann noch eine Person stehen... Marcy...
Oder noch besser:
Er würde einfach sterben. Dann durfte er zurück zu seinen Eltern, zurück in ihre Arme, wo er hingehörte. Für immer...

Aber weder der Tod, noch die Ohnmacht traten ein.
Er saß nur da, kniend vor dem Wesen, dass ihm sein neues Heim genommen hat.
Unbewusrt wanderte seine rechte zitternde Hand zu seinem Gesicht und verdeckte seinen Mund, währen die andere ihren Weg über seinen Körper bis zur Brust fand, auf der die Hand ruhte und nach dem greifte, das unter der Handfläche, vom Fleisch umgeben und vom Brustkorb geschützt liegt, welches gerade literweise Blut in einem ungewöhnlichen Tempo pumpe. Es fühlte sich so an, als wollte es entfliehen, sich aus dem Körper raus reißen, in tausend Teile zerspringen. Wie der Countdown einer Bombe, die immer schneller piept, je weniger Sekunden übrig blieben.
Und so war er auch: Eine tickende Zeitbombe der Gefühlen.

Langsam stieg in ihm Übelkeit aus, je mehr und länger er sich den blutigen Schauplatz ansah, aber er konnte sich nicht abwenden. Er musste sich zusammenreißen, um nicht gleich an Ort und Stelle zu erbrechen.
Dafür liefen aber kleine glitzernde Kristalle über seine alabaster-weiße Haut.

Warum er?
Hope neigte seinen Kopf zum Boden.
Warum musste er so viel Leiden?
Sein Griff um seine Brust wurde stärker.
Warum verlor er so viel?
Sein Oberkörper bewegte sich langsam nach vorne.
Warum so viel, dass ihm wichtig war?
Er krümmte den Rücken und rollte seinen Körper ein und verharrte in der Position für Augenblicke.
WARUM ?!

''AAAAAAAAH !!!''
Plötzlich öffnete er seine Haltung.
Seine Arme umschlangen seinen dünnen Körper, als würde er auseinanderfallen, sollte er dies nicht tun. Und er zerbrach auch.. Seelisch..
Sein Kopf war gen Himmel (oder auch der Decke) gerichteu und schrie seine Seele aus dem Leib, schrie den Himmel an, schrie den grausamen Gott an, der ihm ein solches Schicksal auferlegt hat.
Die Tränen flossen wie kleine Flüsse sein zartes Gesicht hinab; in ihrem Weg unaufhaltsam auf den Boder zu fallen.

Angst, Hass, Verzweiflung, Trauer, Sehnsucht, Wut...
Seine Gefühle kannten keine Grenzen - Und so auch seine Magie.
Alles strömte aus seinen Körper hinaus und ließ nicht nur den Raum in ein kühles kristallklares Eis erstrahlen, sondern auch den Gang meterweit einfrieren.