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 Kurzgeschichte Angst

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hypergatomon
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Kurzgeschichte Angst Empty
BeitragThema: Kurzgeschichte Angst   Kurzgeschichte Angst EmptyFr Jul 02, 2010 7:24 am

Das Wartezimmer war fast leer und außer mir saßen nur zwei kleine Kinder darin. 'Auch eine Möglichkeit, nervende Kinder zu entsorgen', dachte ich mir und musterte die beiden Zwerge: Ich schätzte, dass sie nicht älter als fünf Jahre waren. Just in dem Moment, in dem ich mich fragte, warum sie hier waren, kam eine blonde Frau in das Wartezimmer. Sie nahm die Zwerge an ihren Händen und zog sie alle beide mit einem falschen Lächeln und einem unaufrichtigem "Alles wird gut" aus dem Raum. Ich sah nur noch, wie sie in ein Behandlungszimmer gingen. Anschließend war das Kreischen des Bohrers zu hören und ich glaubte, die Kinder schreien zu hören. Irgendwie taten sie mir ja leid aber ich konnte nichts ändern. Der Zahnarzt war jemand, der in einem meiner Alpträume niemals fehlte. Es gab für mich nur zwei andere Möglichkeiten als hier zu sterben:Aus dem Fenster im Wartezimmer springen oder aus der Praxis rennen und mich vor ein Auto schmeißen. Ängstlich sah ich zu der Rezeption, in der Hoffnung, vergessen zu werden. Aber schon wurde mein Name aufgerufen und ich wurde in die Folterkammer gebeten... Der Schweiß stand mir auf der Stirn und ich bekam eine Gänsehaut, als ich die Folterinstrumente erblickte: Ein Bohrer, der zur Zahnverstümmelung diente, ein Gerät, das tödliche Röntgenstrahlen durch mich schicken sollte und ein Speichel-Aufsaug-Ding. Andere Dinge, deren Funktionen ich nicht kannte und nicht kennen wollte, standen auch bereit. Am gefährlichsten lauerte jedoch die Spritze auf mich, voller Verlangen, mein Zahnfleisch zu durchbohren. Ich bekam Angst, sie könnte jeden Moment auf mich losgehen. Eine kleine Ewigkeit verging, bis der Henker eintrat: Sein weißer Kittel(Kein Blut? War wohl in der Reinigung) reichte ihm bis über die Knie und er lächelte (lächelte!) gezwungen. Er schien sich darauf zu freuen, in meinem Zahnfleisch herum zu bohren und meine Zähne zu verstümmeln. Ich umklammerte meinen Ranzen, bereit, den Henker niederzuschlagen und zu flüchten. Aber er war nicht allein: Die blonde Frau war bei ihm. Und die Kinder? Waren sie tot oder standen sie nun unter Vollnarkose? Ich war mir sicher: Ich wollte noch nicht sterben! Aber was sollte ich tun? Der Henker ging zum Computerbildschirm und schien zu planen, wie er mich umbringen wollte. Und was er meinen Eltern auftischen würde, wenn er mich ins Jenseits geschleudert hatte. 'Ich werde sterben!', das war mein einziger Gedanke. Jetzt erst konnte ich nachvollziehen, wie sich mein Hund beim Tierarzt fühlte: Scheußlich! Dann wurde mir schwarz vor Augen...
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