Perverse Liebe

``Nein!´´
Antwortete Light nur knapp.
Er kam mit dieser Situation einfach nicht klar.
Und wahrscheinlich war es sogar ein Fehler gewesen, es Ren überhaupt gesagt zu haben.
Und ein Fehler war es mit Sicherheit gewesen, eine Beziehung mit Sunny einzugehen!
All sowas raste durch Lights Kopf.

Ren seufzte.
"Hör auf dir darüber gedanken zu machen. Es ist nunmal so wie es ist." meinte er und sah wieder in die Ferne.
Noch immer fragte er sich, was er falsch gemacht hatte.
Oder war ihre 'Beziehung' schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

Seither vergingen einige Tage und Light war einfach verschwunden.
Er war zu seinem älteren Bruder, ins Ausland, gegangen, um seinen Kopf frei zu bekommen.
Seine Schwester und sein Bruder waren die einzigen Familienmitglieder, die Light noch kannte.
Aber sie waren um einiges älter als Light, daher kannte er sie nicht so gut.
Sein Bruder war 17 Jahre älter und direkt, mit 18, Zuhause ausgezogen und seine Schwester war 15 Jahre älter und mit 19 ausgezogen.
Aber da diese in der selben Stadt lebte, wie Ren, war der jüngste, der drei, zum ältesten gegangen.
Er ging weder ans Handy, noch meldete er sich bei jemandem.
Light wusste nicht wieso, aber er vermisste Ren viel mehr, als Sunny und dachte auch viel mehr an ihn.
Doch dies spielte gerade keine Rolle.

Seit er Light nicht mehr erreichen konnte, machte sich Ren unheimliche Sorgen.
Er wurde unkonzentriert, so dass sein Chaf ihm frei gab und meinte, er solle seine Gedanken ordnen.
Doch zu Hause wurde das alles noch schlimmer.
Er hatte zu viel Zeit zum Nachdenken.

Lights Bruder konnte nicht mit ansehen, wie der 26 jährige immer mehr einging.
Daher schnappte er sich dessen Handy und bestellte Ren und Sunny zu sich.
Light wusste davon nichts und war daher sehr überrascht, als Sunny, zwei Tage später, vor der Tür stand.
Light hatte ihm nicht gesagt, wo sein Bruder lebte und auch nicht, dass er dort war.
Jedoch verzog Light sich wieder in das Gästezimmer und ließ seinen Bruder und Sunny alleine zurück.

Ren packte seine Sachen.
Wusstejedoch nicht, ob er wirklich gehen sollte.
SChlussendlich ging er doch und kam kurz nach Sunny bei Lights Bruder an.

Light rührte sich nicht aus dem Zimmer, als es ein zweites Mal klingelte.
Wahrscheinlich hatte sein Bruder wieder irgendwas komisches geplant.
Es kam zwar selten vor, dass Light den älteren sah, doch wenn er ihn sah und es Light schlecht ging, machte er irgendwelche komischen Sachen, um ihn aufzumuntern.
Sein Bruder rief ihn zwar, aber Light ignorierte es einfach und las nun, mit lauter Musik in den Ohren, ein Buch.

Ren saß mit den beiden anderen im Wohnzimmer.
Noch immer wusste er nicht, was das alles sollte.
"Und was genau machen wir hier?" fragte er und sah LIghts Bruder fragend an.

Man hörte, wie die Treppe knarkste, als Light hinunter kam.
Er schlich in die Küche und nahm sich was zu Trinken.
``Light geht es momentan sehr schlecht.
Er hat mir das, mit euch beiden, erzählt...
Und da ich sein großer Bruder bin, möchte ich gerne irgendwie dafür sorgen, dass das geklärt wird...´´
Sprach Lights Bruder ruhig.
Dass Light hinunter gekommen war, hatte er zwar bemerkt, doch er sagte nichts dazu.

Ren sah ihn an.
Ihm war das völlig recht.

Light schlich am Wohnzimmer vorbei und krackselte die Treppe wieder rauf.
Sein Bruder konnte machen, was er wollte, es war Light momentan recht egal.
Der ältere redete mit den beiden Männern und erklärte ihm, wie die Familie so war und wieso Light nun so war.
Sunny wusste von alle dem auch nur sehr, sehr wenig und war daher ziemlich verwundert.
Letztlich stand fest, dass Light Sunny wahrscheinlich nur als einen Bruder liebte.
Jedoch konnte der ältere Bruder dem jüngeren ja auch nicht ins Herz schauen.
Also müsste Light seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Light beschäftigte sich gerade mit der Frau, seines Bruders und half ihr, bei der Einrichtung, des Kinderzimmers.

Ren hörtedem ganzen einfach nur zu und sagte nichts.
Er wusste so gut wie nichts über Light, da sie nur selten geredet hatten.
Er verzog jedoch keine Mine und saß einfach ausdruckslos da.
Light sollte sich einfach entscheiden. Ihm war völlig egal, wie.

Von oben war nur Gepolter zu hören, da Light sich gefühlte hundert Mal aufs Maul legte.
Lights Bruder seufzte und erhob sich.
Dann bat er Ren, mit zu kommen und ging hinauf, öffnete die Tür und die beiden hatten einen super Blick darauf, wie Light sich schon wieder aufs Gebiss legte, da sein Bruder, mit der Tür, die Leiter umfegte.

Ren folgte Lights Bruder nach oben.
Er wusste nicht, was das für einen Sinn haben sollte.
Wenn Light ihn nicht liebte, liebte er ihn nunmal nicht.
Daran konnte man eben nichts machen.

``Hast du schon mal was von anklopfen gehört, Yuuki?´´
Fragte Light leicht grimmig, während er sich den schmerzenden Kopf rief und sich wieder erhob.
Dabei erblickte er Ren.
Kurz starrte er ihn an, ehe er die Leiter wieder aufstellte.
``Was machst du hier, Ren?´´

Ren zuckte mit den Schultern.
Er selbst wusste das auch nicht ganz.
"Dein Bruder meinte, ich solle herkommen."

``Mein Bruder ist dumm, hör nicht auf das, was er sagt.´´
Light wurde beleidigend, was hieß, dass es ihm wirklich schlecht ging.
Wenn es ihm gut ging, war er eben lieb und wenn es ihm schlecht ging war er ein Teufel.
``Werd nicht gleich beleidigend, kleiner.´´
Murrte sein Bruder.
``Muss der richtige sagen.´´
Entgegnete Light nur, während er wieder auf die Leiter stieg und sich, von der Frau, seines Bruders, die Lampe geben ließ, welche er dann anbrachte.

Ren seufzte und beobachtete die beiden Brüder.
Irgendwie fühlte er sich vollkommen fehl am Platz.

Light kam wieder von der Leiter, schob seinen Bruder bei Seite, schnappte sich Rens Handgelenk und schleppte ihn ins Gästezimmer.
``Tut mir leid, dass mein dummer Bruder dich hier her bestellt hat...´´
Murmelte Light und seufzte.

Ren seufzte.
"Schon okay. Ich hatte sowieso nichts besseres zu tun." meinte er gelassen.

``Es tut mir trotzdem leid...´´
Murmelte Light leicht zickig.
Ja, er war zickig!
Er mutierte zum Arsch, seit er bei seinem Bruder war.
Woran genau dies lag wusste keiner so recht.

Ren lächelte und umarmte Light von hinten.
"Ich bin einfach froh dich wiederzusehen" flüsterte er und stützte sien Kinn auf Lights Schulter.

``Ich bin auch froh, dich wieder zu sehen...
Aber...
Ich kenne meine Gefühle dennoch nicht, Ren.´´
Meinte Light leise.
Er wusste nicht, wie er es anders ausdrücken sollte.

"Schon okay."
Ren ließ den jüngeren wieder los und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.
"Du hast so viel Zeit, wie du brauchst."

``Es wird aber ewig dauern, Ren...´´
Murmelte Light betrübt.
Er seufzte und ging zum Bett rüber, wo er sich dann, im Schneidersitz, drauf setzte und zu Ren rüber sah.