Kann es Liebe sein?

Yoshi seufzte leise. "Ich mische mich nicht ein.", grummelte er. "Das war ne Feststellung." Nach ein paar weiteren Bieren, beugte sich Yoshi wieder zu Yu. "Wir wäre es mal, mit etwas Härterem?", fragte er neugierig. "Ich darf dir zwar nichts geben, wenn ich arbeite, aber ich habe jetzt Feierabend."

Yu sah Yoshi leicht nachdenklich an, als dieser davon sprach, er könne ihm auch härteres geben.
Dies jedoch erst, wenn er Schluss hatte.
Yu zuckte mit den Schultern und nickte dann leicht.
Mit Freunden, welche über 18 waren, trank er ja auch härteres.
Also wieso nicht mit Yoshi.
Momentan war ihm eh alles egal.
Also auch, dass es Yoshi war, welcher ihm dieses Angebot gemacht hatte.

Yoshi lächelte leicht und beendete dann seine Schicht. Er setzte sich zu Yu an den Tresen und bestellte einfach das erste, was ihm einfiel. Dies bestellte er gleich zweimal, für sich und für Yu.

``Dir ist aber schon klar, dass ich erst 16 bin, oder?´´
Meinte Yu und sah Yoshi kurz an.
Eigentlich hatte Yoshi dafür Verantwortung zu tragen, dass Yu sowas nicht trank.
Immerhin war er sowas, wie sein großer Bruder.
Und noch dazu arbeitete er hier.

"Und? Wenn du mir schon nicht glaubst, dass ich mir auch mal sorgen um dich mache, dann muss ich sie mir doch gar nicht erst machen, oder? Also kann ich dir auch sowas geben.", erklärte Yoshi und bekam dann schon die zwei Getränke. Seines kippte er sich mit einem Schluck hinter.

Yu grummelte nur und kippte sich sein Getränk auch hinter.
Für ihn war Alkohol schon lange kein Thema mehr.
Doch damals, wo seine Familie noch lebte, hatte er weder mit Drogen, noch mit Alkohol was zu tun.
Davon jedoch wusste ja nun mal auch keiner was.
Wahrscheinlich dachten Yoshi und seine Eltern, dass Yu schon immer so war und deshalb im Heim gelandet war.

"Ich werde dir aber nicht allzu viel hier spendieren, sonst muss ich dich nach Hause tragen.", sagte er lachend und gab noch ein paar weitere Drinks aus. Dann lächelte er wieder nur und starrte Yu an.

``Starr mich nicht so an!´´
Fauchte Yu genervt, als er Yoshis Blick bemerkte.
Er wurde nicht gerne angestarrt.
Schon gar nicht von einem Menschen, den er eigentlich hasst.
Nach einer ganzen Weile hopste Yu vom Hocker und trank seinen letzten Drink schnell aus.
``Ich gehe...
Kommste mit oder bleist noch hier?´´
Meinte Yu und sah Yoshi an.

Yoshi bezahlte alles und ging dann zu Yu. "Ich komme mit. Ich brauche mal wieder richtig vernünftiges Bett.", sagte er lachend und ging mit Yu weiter. Yoshi hatte nach der Nacht auf der Parkbank und Bett dringend nötig.

``Hmm...
Parkbänke sind auch gemütlich.
Man muss nur wissen, wie man liegen muss.´´
Meinte Yu und ging weiter.
Er sah Yoshi nicht an.
Es war auch das erste Mal, dass die beiden sich relativ normal unterhielten.
Doch dies würde nichts daran ändern, dass der Junge den 18 jährigen nicht leiden konnte.

"Nein. Sie sind und bleiben weiter ungemütlich.", sagte er weiterhin lachend und musste dann gähnen. Die letzten zwei Tage waren zu viel für ihn. Eine Parkbank, Sex mit seinem Boss, seine Schicht und dann auch noch Alkohol mit Yu. "Ich will ins Bett."

``Dann lauf voraus, Schäfchen.´´
Yu wusste auch nicht, wie er darauf kam, Yoshi Schäfchen zu nennen.
Er schob es einfach, wie so oft, auf den Alkohol.
Grummelnd steckte er sich seine Hände in die Hosentaschen und sah gerade aus.
Er hatte es nicht wirklich eilig, denn er war viel lieber draußen, als in seinem Zimmer.

Yoshi sah Yu verwirrt an, sagte aber nicht dazu. "Mh. Wir müssen gleichzeitig nach Hause kommen, sonst weckst du mich wieder, wenn ich schon am Schlafen bin.", sagte er lachend.

``Meinste?
Ich kann auch leise sein, wenn ichs will.´´
Meinte Yu und sah schon das Haus.
Dort angekommen schloss er auf und zog sich die Schuhe aus, ehe er langsam die Treppe hinauf ging.

"Das muss du mir erst mal beweißen.", sagte Yoshi lächelnd, zog sich auch die Schuhe aus und folgte Yu die Treppe hinauf. Dann ging er in die Richtung seines Zimmers und lächelte ein wenig vor sich hin.

Oben angekommen hatte Yu dieses Verlangen, nach Sex.
Doch er versuchte, es sich nicht anmekrne zu lassen.
Immerhin war es nicht gerade witzig, wenn seine Mitmenschen es merkten, was Yu für Gelüste aufbaute, wenn er seinen so genannten Bruder ansah.
Denn erst, als er auf Yoshi sah, hatte sich dieses Gefühl aufgebaut.
Seufzend ging er zu seiner Zimmertür.

"Das war ja schonmal leiser als sonst.", sagte er anerkennend. "Aber jetzt brauche ich dringend mein Bett. Gute Nacht, kleiner Bruder." Er grinste ein wenig und ging dann in sein Zimmer. Dort fiel er sofort ins Bett und dachte dann ein wenig nach.

``Nenn mich nicht kleiner Bruder!´´
Fauchte Yu, ehe er in seinem Zimmer verschwand.
Dort zog er sich, bis auf die Boxer-Short, aus und legte sich in sein Bett.
Er kuschelte sich in seine Decke und schlief nach wenigen Minuten ein.
Am nächsten Morgen stand er dann wieder auf.
Er hopste ins Bad und duschte ausgiebig, ehe er sich, in seinem Zimmer, wieder anzog und hinunter ging.
Er trug eine schwarze Hose und ein Hemd, denn er hatte heute ein Vorstellungsgespräch.
Alle dachten, er hätte die ganze Zeit nur gesoffen und Drogen genommen.
Jedoch hatte er, wenn er nicht gerade drauf war oder besoffen war, immer Bewerbungen geschrieben.
Unten angekommen sahen ihn die Eltern erstaunt an.
``Was ist denn nun in dich gefahren?´´
Fragte ihn die Mutter verwundert.
``Nichts?
Habn Vorstellungsgespräch...´´
Antwortete Yu und nahm sich eine Pfanne raus.
Er machte sich Frühstück und packte sich einen Teil, des Rühreis, auf einen Teller, mit welchem er sich an den Tisch setzte.

Yoshi stand verschlafen auf und ging nur in Boxer-Shorts bekleidet in die Küche, um sie dort eine Cola zu holen. Er blieb in der Küche stehen und beobachtete Yu leicht. //Er ist wirklich viel gewohnt. Er ist schon wieder so fit.//, dachte er und spülte seine Müdigkeit mit der Cola hinunter.

``Wieso schaust du mich schon wieder so an, Yoshi?´´
Fragte Yu, als er Yoshis Blick bemerkte und begann, seinen Teller ab zu spülen.
Er trocknete Teller und Besteck ab und räumte es weg.
Die Eltern sahen den Jungen verdutzt an, denn er war von einem Tag, auf den anderen, wieder ein perfekter Sohn.
Dabei hatte er genau die selben Dinge auch zuvor getan.
Er hatte lediglich auch noch Drogen genommen und gesoffen.

"Ich mache nichts.", murmelte Yoshi und trank weiter seine Cola. Dann seufzte er leise und ging ins Bad. Dort legte er sich in die Badewanne und schlief in dieser schon wenige Minuten später ein. In seinem Traum, sah er wieder Yu.

Yu grummelte und begab sich dann auf den Weg, zum Vorstellungsgespräch.
Dieses verlief sehr gut und der Junge konnte bald seine Lehre, als KFZ-Mechatroniker beginnen.
Yu freute sich darüber und kam leicht lächelnd zuhause an.
Er schloss die Tür auf und zog drinnen seine Schuhe aus.
Dann hopste er die Treppe rauf und zog sich, in seinem Zimmer, um.
Danach ging er wieder hinunter.

Durch Yus Schritte wachte Yoshi letztendlich auf. Er grummelte, als er nach wenigen weiteren Minuten seine Augen aufmachte. Dann stieg er aus der Wanne und betrachtete seine Finger. //Mh. Ich war zu lange in der Wanne.//, stellte er fest und band sich ein Handtuch um. Dann stellte er sich nachdenklich vor den Spiegel.

Unten angekommen setzte er sich, mit einem Tee, ins Wohnzimmer und sah TV.
Ihm war jetzt erstmal nach faulenzen.
Denn sein vorheriges Faulenzen hatte ja nur aus Drogen nehmen und Alkohol trinken bestanden.
Sprich, es war im Prinzip, auch kein faulenzen gewesen.
Yu grummelte und schaltete durch die Kanäle.
``Es läuft echt nur Müll...´´
Knurrte er dann und sah sich einfach Nachrichten an.

"So schlecht sehe ich doch gar nicht aus.", murmelte er leise und legte seinen Kopf schief. Ihm hatte am letzten Tag jemande gesagt, dass er nicht gut aussieht, was Yoshis Selbstbewusstsein einen Dämpfer versetzt hatte.