Kann es Liebe sein?

Als Yoshi schneller wurde, stöhnte Yu wieder auf.
Die Küsse trugen ihren Teil dann auch noch dazu bei.
Nach einer ganzen Weile kam der Junge dann erneut, mit einem recht lauten Stöhner.

Yoshi kam, ein paar Sekunden später, dann auch und ließ sich kurzzeitig auf Yu nieder. Dann kniete er sich hin, ehe er sich, ohne etwas zu sagen, neben Yu legte und ihn nachdenklich ansah.

Da Yoshi am Kopfende, des Bettes, lehnte, lehnte Yu sich zögernd und vorsichtig an ihn.
Er brauchte diese Nähe gerade einfach.
Dann dachte er nach.
Er dachte darüber nach, ob er nicht doch mit Yoshi reden sollte.
Immerhin konnte Yu es auch nicht einfach ewig verschweigen.

Yoshi sah Yu nachdnkelich an. Dann legte ein leicht einen Arm um Yu und lächelte dann vorsichtig. //Er ist gerade so...zutraulich. Irgendwie gefällt mir das.//, dachte er sich und sah Yu weiter an.

Yu spürte den Blick, der auf ihm haftete.
Nach einer Weile sah er zu Yoshi und dann wieder nach vorne.
``Meine Geschichte ist...
Dass meine Eltern und meine kleine Schwester vor knapp 3 Jahren, bei einem Auto Unfall, starben.
Ich weiß nicht warum, aber ich kam nur mit ein paar starken Verletzungen davon.
Ich lag ein Jahr im Koma und verstand nichts, als ich wach wurde.
Es währe mich immer lieber gewesen, wenn ich gestorben währe und die drei noch leben würden.
Vor allem meine kleine Schwester, denn sie war gerade mal 3 Jahre alt...´´
Yu seufzte leise, ehe er fortsetzte.
``Alle drei sind im Krankenhaus gestorben, daher kann ich Ärzte nicht leiden und deshalb ist mir auch so ziemlich alles egal...´´
Das alles vertraute er dem älteren, in diesem Moment, an.
Derweil spielte er an dessen Hand rum.

Yoshi hörte Yu schweigend und aufmerksam zu. Er zeigte auch keinerlei Gefühl, als er zugehört hatte. Doch danach, sah er Yu wieder nachdenklich an. Er konnte auch nicht anders, als Yu sanft auf den Kopf zu küssen. "Ich muss ehrlich sagen, dass das eine Scheiß Vergangenheit ist.", stellte er leise fest, denn er wollte Yu kein Mitleid oder der gleichen entgegenbringen. Yoshi fand das unangebracht.

``Nein...
Die Erinnerung daran ist nicht so schlimm, wie der Schmerz, den man sein ganzen Leben mit sich trägt.
Du bist auch der erste und der einzige, dem ich das erzählt habe.
Also denk bitte nichts komisches von mir.´´
Meinte Yu noch, ehe er tief ein und aus atmete.
Er wollte auch kein Mitleid, oder dergleichen.
Er hatte es dem 18 jährigen einfach nur erzählt, weil er dachte, er könnte es ihm anvertrauen.

"Wie könnte ich etwas komisches von dir denken, wenn du davor schon komisch genug warst." Yoshi lächelte kurz. Er hob Yus Kinn an und küsste ihn liebevoll. Danach lächelte er weiter kurz. "Wenn du mir das aber jetzt endlich gesagt hast, glaubst du mir dann endlich auch, dass ich mir sorgen um dich mache."

Yu erwiderte den Kuss und sah Yoshi danach wieder an.
``Ich wüsste nicht, wieso du dir Sorgen machte solltest...´´
Sprach er dann leise und sah wieder zur Wand.
Er konnte Yoshi einfach nicht lange ansehen.
Sonst fand er diese Situation wieder so komisch.

"Weil ich es eben mache. Gewöhn dich dran, Yu." Yoshi drückte Yu ein wenig fester an sich. "Achja. Danke, dass du mir das Vertrauen entgegen gebracht hast.", sagte er dann leise und lächelte ein wenig.

Yu nickte nur, sagte aber nichts.
Irgendwie war es, für ihn, komisch, hier so mit Yoshi zu liegen.
Denn eigentlich konnten sie sich ja nun nicht wirklich ausstehen.
Zudem hatten sie gerade Sex und Yu konnte schwule ja nicht wirklich leiden.
Der 16 jährige seufzte leicht und starrte auf die Bettdecke.
Dass die beiden noch vollkommen nackt waren, interessierte Yu gerade irgendwie nicht.

Yoshi bemerkte Yus Unbehagen und lockerte seinen Griff, ließ jedoch Yu nicht ganz los. Irgendwie wollte er den Jungen jetzt bei sich behalten und Yoshi hoffte, dass Yu jetzt auch nicht einfach gehen würde wollen.

Yus recht große Narbe, am Rücken, war von Yoshi verdeckt.
Er war froh, dass diese Narbe am Rücken war, denn er könnte sie nicht so einfach jeden Tag ansehen ohne dabei wieder traurig zu werden.
Nach einer halben Ewigkeit war Yu einfach so in Yoshis Armen eingeschlafen.
Er wusste nicht, ob es an dessen Nähe lag oder einfach daran, dass er müde war.

Als Yoshi merkte, dass Yu eingeschlafen war, lächelte er ein wenig und deckte ihn richtig zu. Dann zog er die Decke auch über sich. Eine Weile beobachtete er den Jungen und schlief dann, mit einem Lächeln auf den Lippen, auch ein.

Irgendwann, am nächsten Morgen, wurde Yu war.
Er spürte den anderen, nackten Körper an seinem und grummelte.
Natürlich wusste er, dass es Yoshi war.
Vorsichtig erhob der 16 jährige seinen Oberkörper und drehte sich dann zu Yoshi, um zu sehen, ob dieser schon wach war.
Da es noch recht früh war, musste Yu noch nicht zur Arbeit, weshalb er nun auch nicht sofort aufsprang und weg rannte.

Yoshi murmelte etwas vor sich hin und wachte auf, als Yu sich bewegte. "Wie spät ist es?", fragte er, als wäre es selbstverständlich, dass Yu beim Aufwachen neben ihm lag und sie davor miteinander schliefen.

``Erst sechs...´´
Murmelte Yu, ehe er nach seiner Boxer-Shirt griff, diese anzog und dann aufstand.
Er sammelte seine Klamotten zusammen und streckte sich dann.
``Ich gehe duschen...´´
Meinte er noch, ehe er das Zimmer verließ.
Er ging kurz in sein Zimmer, wo er sich frische Klamotten holte und verschwand dann im Bad, wo er sich unter die Dusche stellte.
Nachdem er fertig war, ging er hinunter und direkt in die Küche, wo der Vater gerade den letzten Schluck Kaffee trank, seiner Frau einen Kuss gab und dann verschwand.
``Morgen...´´
Murmelte Yu, ehe er sich an den Tisch setzte, seine Arme darauf verschränkte und seinen Kopf dann auf seine Arme legte.

Yoshi seufzte. "So früh und er wird freiwillig wach.", murmelte Yoshi müde und gähnte. Dann schlief er sofort nochmal ein. Er wachte erst wieder um 10 Uhr auf und zog sich schnell etwas über, denn sein Magen knurrte und das Hungergefühl, welches dabei entstand, wollte er dringend lindern.

Yu war bereits auf der Arbeit, als Yoshi gerade mal aufstand.
Spät am Abend, genau genommen sogar erst in der Nacht, kam Yu Heim.
Sein Chef hatte ihn, mal wieder, zum Essen eingeladen.
Dieses Mal hatte es etwas länger gedauert.
Er schloss grummelnd die Tür auf, als er schon gleich, vom Vater, gefragt wurde, wo er so lange gewesen war.

Yoshi war nun auf der Arbeit. Er fing etwas eher an als sonst, um die verlorenen Stunden der letzten Nacht wieder aufzuholen. Er dachte während der Arbeit aber nur an Yu und an das, was er ihm erzählt hatte. //Mh...Vielleicht muss ich vorsichtig etwas abstand von ihm nehmen, damit er weiß, dass ich ihn nicht zu irgendwas drängen möchte.//, überlegte er sich.

Yu antwortete nicht ging hinauf.
Dort schmiss er sich dann in sein Bett und schlief, nach wenigen Minuten, ein.
Er träumte von Yoshi und auch ein wenig von der letzten Nacht.

Yoshi seufzte leise. Am Nächsten morgen war er erst spät zu hause und ging sofort ins Bad. Dort ließ er Wasser in die Wanne und legte sich dann darein. Dabei dachte er weiter an Yu und schlief nach einer Weile erschöpft ein.

Yu war schon wieder auf der Arbeit, als Yoshi im Bad war.
So vergingen wieder ein paar Monate.
An diesem Tag hatte Yu Geburtstag und er hoffte einfach, dass die Familie vergessen hatte, wann der war.
Denn er hatte weder Lust, diesen zu feiern, noch irgendwas darüber zu hören.
Doch zu Yus Pech hatte er auch an genau diesem Tag frei.

Yus Adoptiveltern kamen singend in sein Zimmer und mit einem Kuchen in der Hand. Dazu hatten sie ein Geschenk. Es war ein Buch. Yoshi wurde durch den Gesang wach und grummelte leise vor sich hin. "Maaan. Jedes verdammte Jahr das selbe."

Yu schlief noch, als er plötzlich geweckt wurde.
Jedoch rührte er sich nicht.
Er tat einfach so, als würde er weiterhin schlafen.
Denn er hatte gar keinen Bock auf sowas.
Nach einer Weile zogen seine Adoptiveltern wieder ab, denn sie gingen davon aus, dass er wirklich noch schlief.
Grummelnd legte er sich sein Kissen auf den Kopf und versuchte erneut, einzuschlafen.