Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

You hatte ein Handtuch um den Schulter und machte sich auf die Suche nach Dai. Als er ihn endlich fand, ging er sofort zu ihm. "Hey. Ich sollte dir die Figur öfters geben, was? Immerhin haben wir gewonnen." Er lächelte sanft und sah Dai dann wieder an.

``Es liegt bestimmt daran, dass ich an dich geglaubt habe!´´
Es war das erste Mal, dass Dai sowas offen und ehrlich sagte.
Doch er war sehr froh, dass er es gesagt hatte.
Denn er dachte, dass es You glücklich machen könnte.

Yous Augen weiteten sich kurz, eher er zufrieden lächelte. "Danke. Ich glaube, dass hat wirklich geholfen." You war irgendwie wirklich glücklich, dass Dai soetwas zu ihm gesagt hatte. "Achja. Wo ist denn mein alter Opa?", fragte er lächelnd. "Ich hoffe, dass er sich richtig freut. Immerhin kriegen wir nun unsere Sporthalle."

``Er... steht hinter dir...´´
Murmelte Dai, während er den älteren Herr ansah.
You würde wohl glauben, dass Dai lügen würde, doch im selben Moment legte der ältere Herr You die Hand auf die Schulter.
Dai sah nun wieder You an.
Immer noch hielt er die Figur fest in der Hand.

You nickte und drehte sich um. "Hallo, Opa. Wir haben für dich eine neue Sporthalle mit allem drum und dran gewonnen. Du darfst dich freuen.", sagte er lächelnd. Yous Großvater nickte und lächelte auch. "Ja. Das freut mich wirklich sehr. Nachher im Bus werde ich nochmal eine Rede halten."

Dai beobachtete die beiden.
Innerlich freute er sich mit ihnen, doch er konnte einfach nicht mit lächeln.
Es ging nicht.
Für ihn fühlte es sich so an, als würde sein Mund zerreißen, wenn er lächelte.
Denn er war es einfach nicht mehr gewohnt.
Als sie dann wieder im Bus saßen, starrte Dai wieder nur aus dem Fenster.
Irgendwie war er immer so abwesend, wenn es regnete oder etwas an ihm vorbei zog.

Yous Großvater hielt dann eine Rede, wie gut das Team heute war und wie stolz er auf das Team war. You lächelte ein wenig und sah dann zu Dai. "Was ist los?", fragte er ihn leise und besorgt.

Dai hatte sich daran gewöhnt, dass er hin und wieder von You aus seinen Gedanken gerissen wurde.
Daher sah er dann zu You, als dieser ihn ansprach.
``Nichts.
Ich denke nur nach.´´
Antwortete er dann und sah wieder aus dem Fenster.
Seine Konzentration hatte er, schon als Kind, immer auf solche Dinge gerichtet.
Er mochte sowas einfach.

"Ah. Okay.", murmelte You und sah wieder zu seinem Großvater. Dann waren sie wieder an dem Internat angekommen, wo das Team schon mit viel Freude erwartet wurde. You grummelte kurz. Das Einzige, was You am Gewinnen hasste, war die Feier, die danach immer statt fand.

Am Internat angekommen hopste Dai, hinter You, aus dem Bus.
Es waren einige Schüler und auch die meisten Lehrer, versammelt und nahmen das Team in Empfang.
Dai war bewusst, dass gefeiert werden würde.
Doch Dai mochte sowas nicht und er würde höchstens hin gehen, wenn You ihn darum bitten würde.
Ansonsten hätte er keine Lust dazu.
Denn inzwischen war auch schon Abends, sprich sie würden, mit der Hälfte, des Internats, feiern und das Nachts und er war sich sicher, dass die älteren Jahrgänge auch Alkohol haben würden.
Das wiederum könnte, für Dai, zu einem Problem werden.

Your sprach noch kurz mit seinem Großvater und erklärte ihm, dass er wie immer nicht mitfeiern würde. Dieser akzeptierte das lächelnd und schickte You dann weg. Dieser ging sofort zu Dai. "Willst du mit ihnen feiern oder kommst du mit aufs Zimmer?", fragte er leise.

``Ich gehe mit aufs Zimmer!´´
Dai zögerte nicht lange und setzte sich in Gang.
Sie mussten, mal wieder, erst durch die halbe Schule laufen, ehe sie dann, am Zimmer, ankamen.
Dort angekommen öffnete Dai die Tür und ging rasch hinein.
``Wieso willst du eigentlich nicht mit ihnen feiern?´´
Fragte Dai dann interessiert und sah seinen Mitbewohner an.

"Erstens sind Feiern sinn- und nutztlos und zweitens sollten sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhn. So wie ich die anderen kenne, werden sie morgen nicht mehr aus Bett kommen." You seufzte kurz. "Ich würde lieber wieder schwimmen gehen.", murmelte er dann.

``Lass sie doch.
Immerhin haben sie das gewonnen.
Obwohl du, in meiner Sicht, am meisten dazu beigetragen hast...´´
Den letzten Satz murmelte Dai nur.
Er saß inzwischen auf seinem Bett und sah auf den Boden.
Der 15 jährige hoffte, dass die anderen ihn in Ruhe lassen würden, wenn sie betrunken waren.
Denn dann war man ja, bekanntlich, unberechenbar.

"Sie sollten sich dennoch nicht ausruhn. Aber warscheinlich sehe ich das nur so, weil meine Familie das Feiern noch nie besonders mochte." You lächelte kurz. Dann ging er zum Fenster und sah in den, schon leicht dunklen, Himmel.

Dai beobachtete You eine Weile.
Dessen Großvater hatte ihm immerhin erzählt, dass Yous Eltern nicht mehr lebten.
Doch dann kam Dai eine recht gute Idee und er hoffte, dass You zustimmen würde.
``Nächste Woche fangen ja die Ferien an.
Da gehe ich ja dann, für die 3 Wochen, Heim.
Magst du vielleicht mit kommen?´´
Fragte Dai dann vorsichtig, während er You weiterhin ansah.

You sah kurz nachdenklich in den Himmel und dann zu Dai. "Mh...Zu deiner Familie?", fragte er leise, obwohl es eher an sich selbst gerichtet war. "Eigentlich ist es keine schlechte Idee, aber sind deine Eltern denn damit einverstanden, dass du mich mitnimmst?", fragte er weiterhin nachdenklich.

``Die sind eh nie da.
Ich kann also tun und lassen, was ich will, ohne dass sie es merken.´´
Meinte Dai und stand auf.
Es war schließlich schon Samstag, also sollte er mal so langsam packen.
Somit begann er dann, seine Klamotten, welche er mitnehmen würde, in einen Koffer zu stopfen.

"Okay. Dann werde ich mitkommen und werde soetwas wie dein Spielgefährte sein.", sagte You leise und hatte ein Bild im Kopf, von einem kleinen reichen Kind, welcher ein ärmeres Kind als Spielgefährte bekommt. Bei diesem Bild musste er ein wenig lachen.

``Haha, Idiot.
Meine Eltern mögen vielleicht Geld haben und so.
Aber deswegen bin ich noch lange kein Arsch.´´
Knurrte Dai, während er seinen Koffer schloss und sich seufzend wieder auf sein Bett setzte.
Er mochte es nicht, wenn man sowas von ihm dachte.

You hob abwehrend die Hände. "Das hab ich doch gar nicht behauptet.", sagte er leise und setzte sich dann auf sein Bett. "Ich hab das gar nicht gesagt.", wiederholte er dann nochmal, nur leiser.

``Hörte sich aber so an...´´
Murmelte Dai.
Somit verging dann das Wochenende und Dai wurde, am Morgen, von dem Fahrservice abgeholt, den der Butler, des Hauses, organisiert hatte.
Eigentlich währe Dai lieber mit dem Bus gefahren.
Denn er wollte nicht, dass You schon sofort den Eindruck bekam, Dai sei ein reiches, verwöhntes Kind.
Doch dagegen konnte er ja nun auch nichts mehr machen.
Dai schnappte seinen Koffer und ging langsam den Gang entlang.

You hatte seine Sachen auch schon gepackt und folgte Dai stumm. Er ignorierte auch die Tatsache, dass die Schüler sie anstarrte, da es ihnen komisch vorkam, dass You über die Ferien das Internat verließ. "Wohnt ihr weit weg?", fragte er Dai dann leise.

``Leider ja...
Knapp drei Stunden Fahrt.´´
Antwortete Dai leise.
Draußen angekommen stand da auch schon das schwarze Auto.
Der Kofferraum war bereits geöffnet und der Fahrer, welcher noch recht jung war, stand am Auto gelehnt und rauchte.
Dai packte seinen und Yous Koffer in den Kofferraum und schloss diesen dann seufzend.
Er öffnete You die Tür und ließ diesen einsteigen, ehe er ums Auto lief und auf der anderen Seite einstieg.

//Ein Gentlemen.//, dachte You und lächelte ein wenig, nachdem er sich gesetzt hatte. Dann wartete darauf, dass der Fahrer losfuhr. "Mh. Einen eigenen Fahrer?", fragte er dann leicht belustigt.