Kann es Liebe sein?

"Naja. Ich lasse manchmal ein paar...Freunde...hier übernachten. Aber nur im Wohnzimmer, deswegen will ich nicht, dass du dort weiter schläfst.", sagte Yoshi leise. Seine Freunde, waren eher Kerle, mit denen er mal ab und zu schlief und sie deswegen ab und an bei sich wohnen ließ, damit sie, wenn er Lust hatte, mit ihm schliefen.

Yu wusste direkt, dass es nicht nur einfach Freunde wahren.
Seufzend schüttelte er den Kopf und verließ das Schlafzimmer.
Er ging ins Wohnzimmer, wo er seine Tasche nahm, wo ein paar Ordner drinnen waren, und ging damit dann den Flur entlang.
Er konnte nicht wirklich glauben, dass Yoshi sowas wirklich tat.
Dass Yu nicht gerade die treuste Seele war, wusste Yoshi ja nun.
Denn er hatte nebenbei auch immer wieder mit anderen Mä#dchen geschlafen.
Doch Yoshi war irgendwie der einzige Kerl, der Yu so berühren durfte.
Wieso er, in der Werkstatt, mit diesem vermeidlichen Fremden geschlafen hatte, erklärte Yu sich dadurch, dass sein Körper praktisch wusste, dass es Yoshi war.

//Aber vielleicht sollte ich sie wegschicken, solange Yu hier ist.// Yoshi kratzte sich am Kopf. //Ich will nicht, dass sie ihn belästigen.//, dachte er und holte sein Handy hervor. Dann schrieb er eine Nachricht an alle seine 'Freunde', dass sie in nächster Zeit nicht mehr kommen durften. Er schickte die Nachricht ab und seufzte dann.

``Bin weg...´´
Rief Yu noch, ehe er die Wohnung verließ.
Er würde sich auf Wohnungssuche begeben und das konnte er eben am besten, wenn er alleine war.
Es dauerte nicht lange, bis er den ersten Termin hatte, welcher sogar noch am selben Tag war.
Jedoch wollte Yu sich vorher noch umziehen, weshalb er noch zu Yoshi nach Hause ging.
Inzwischen hatte er ja auch einen Schlüssel, weshalb er auch so hinein kam.

Yoshi machte inzwischen wieder für sich Essen, weil er, außer seinem Dürftigen Frühstück, noch nichts gegessen hatte. Er stand somit nun in der Küche und summte nachdenklich vor sich hin.

``Du bist mich, wahrscheinlich, bald wieder los, Yoshi.
Ich habe heute noch einen Besichtigungstermin und wenn die Wohnung okay ist, müsste ich nur noch drei Wochen warten.´´
Rief Yu, während er sich seine Schuhe auszog.
Danach ging er in die Küche, aus welcher Geräusche kamen und lehnte sich in den Türrahmen.
So beobachtete er den älteren dann.

"Okay.", sagte Yoshi nachdenklich und packte das Essen auf einen Teller. "Dann hoffen wir mal, dass die Wohnung okay sein wird. Dann kannst du bald wieder ausziehen.", murmelte er leise vor sich hin. Eigentlich hätte er Yu gerne noch länger bei sich behalten.

``Du wirkst nicht gerade begeistert...´´
Stellte Yu leicht überrascht fest.
Eigentlich hatte er gedacht, dass Yoshi ihn schnell wieder los werden wollen würde.
Schon allein, um seiner Freizeitbeschäftigung, mein seinen angeblichen Freunden, nachgehen zu können.

"Ich bin, ehrlich gesagt, auch nicht begeistert, obwohl ich nicht weiß, warum.", murmelte er vor sich hin. Yoshi seufzte dann. "Achja. Das Futon liegt schon fertig auf dem Boden. Es ist alles fertig.", sagte er.

So vergingen die nächsten 1 1/2 Wochen.
Yu und Yoshi verstanden sich immer besser und gerade saßen sie auf dem Sofa und ärgerten sich gegenseitig.
Lachend schnappte Yu nach Yoshis Hand und plumpste dabei auf dessen Schoß.
So gut hatten sie sich eigentlich noch nie verstanden und es erstaunte Yu selber.

Yoshi verstummte sofort, lächelte dann aber wieder. "Du suchst wohl Nähe, was?", fragte er lächelnd und fing an Yu leicht in die Seite zu pieksen. "Es ist wirklich schade, dass du bald wieder gehen willst."

Yu sah seitlich hoch, ehe er sich hoch drückte und auf dem Sofa kniete.
``Ich bin nicht für ein WG Leben, oder etwas dergleichen, geeignet...´´
Entgegnete er, während er dem älteren in die Augen sah.
Es war, für Yu, schon ungewöhnlich, dass er sich überhaupt mit Yoshi verstand.
Denn zum einen hatten sie sich damals nicht verstanden und zum anderen konnte Yu einfach nicht mit anderen Menschen zusammen leben.

"Davon habe ich aber in der letzten Woche nicht viel mitbekommen.", murmelte Yoshi und legte den Kopf in den Nacken. "Ich finde es sogar sehr beruhigend zu wissen, dass jemand da ist, wenn ich nach Hause komme.", sagte er lächelnd.

``Ob dus glaubst, oder nicht, ich bin selber überrascht, dass ich mit dir klar komme und mit dir, in einem Haushalt, leben kann.´´
Gab Yu nachdenklich, aber zugleich auch ernst zurück.
Er beobachtete Yoshi leise und musste leicht lächeln.

"Wenn du nur mit mir klar kommst, dann bleib doch bei mir, Yu. Ich finde es wirklich sehr schön, dass du immer wieder hier bist.", sagte Yoshi lächelnd. Er sah Yu an und seufzte erleichert, dass es immer noch so zwischen den Beiden war, selbst nachdem er das Thema angesprochen hatte.

``Zu spät, jetzt habe ich schon die Wohnung...´´
In dem Moment, in dem er den Satz beendete, klingelte es.
Es war einer, von Yoshis 'Freunden'.
Yu stand auf und öffnete die Tür, welche ihm sofort ins Gesicht geschlagen wurde.
Der Typ stürmte zu Yoshi und begann, diesen anzubrüllen.

Yoshi rannte an dem Kerl vorbei zu Yu. Dann sah er wieder den Mann an. "Was glaubst du, was du hier machst? Raus hier! Sofort!", rief er laut. "Du willst MICH rauswerfen?", fragte der Kerl lachend und packte Yoshi. "Sonst gefällt es dir doch immer, wenn ich bei dir bin. Und außerdem. Du wolltest mich nicht hier haben, wegen so einem Schwächling? Mh. Na komm schon. Ich weiß, dass du mich willst.", sagte er grinsend, während Yoshi sich befreite.

Yu beobachtete das Schauspiel eine Weile und zog die Augenbrauen hoch, als der Kerl ihn als einen Schwächling bezeichnete.
``Mal ganz so nebenbei.
Mir ist es ja scheiß egal, was ihr beiden miteinander habt, oder was weiß ich.
Aber DU, mein Freund, hast nicht über mich zu urteilen, du kennst mich ja nicht mal.
Mal ganz davon abgesehen, dass es dir scheiß egal sein kann, in welcher Beziehung Yoshi und ich zueinander stehen.´´
Meinte Yu.
Dann packte er den Arm des Kerls.
Dieser versuchte, sich loszureißen, schaffte es jedoch nicht.
Yu zerrte ihn vor die Tür und schlug diese zu.
``Ist ja interessant, Yoshi.´´
Mit diesen Worten ging er an dem älteren vorbei, ins Schlafzimmer, und nahm seine Tasche, in welcher immer noch seine Klamotten waren.
Er beschloss, jetzt schon in seine neue Wohnung zu gehen und verließ daher Yoshis Wohnung.
So vergingen einige Wochen und Yu war gerade auf der Arbeit.
Einige Kollegen waren auch noch dort und machten gerade Pause, während Yu, wie jeden Tag, durcharbeitete und auch nun wieder an einem Auto rumfuhrwerkte.

Yoshi seufzte leise. Er hatte sich vorgenommen, Yu alles zu erklären, als er dann jedoch an der Werkstatt ankam, verließ ihn der Mut und er ging sofort wieder. Doch an diesem Tag wollte er Yu nun wirklich alles erklären. Er ging zu ihm in die Werkstatt und dann direkt auf ihn zu. "Yu. Ich muss mit dir reden.", sagte er leise und fast schon schüchtern.

``Kannst wieder gehen, ich habe keine Zeit, wie du siehst.´´
Knurrte Yu, welcher gerade in einer Werkzeugkiste rumwühlte.
Dann ging er mit einem Schraubenschlüssel wieder zum Auto und hantierte daran herum.
Yoshi brauchte ihm nichts erklären, er hatte schon verstanden, dass Yoshi mit diesem und wahrscheinlich auch noch anderen Kerlen, schlief.

"Ich will aber mit dir reden!", sagte Yoshi nun ein wenig lauter. "Vorallem muss ich es. Ich will dir erklären, was da mit dem Kerl war." Yoshi folgte Yu mit jedem Schritt. "Bitte, lass mich mit dir reden..." Yoshi starrte auf den Boden.

Nun wurden die beiden schon von Yus Kollegen angestarrt.
Yu war bewusst, dass diese nun dachte, Yu sei schwul, oder etwas dergleichen.
Der 19 jährige seufzte, erhob sich und sah Yoshi an.
``Hör mal, mir ist scheiß egal, was du mit diesem Kerl hast.
Es ist dein Leben, nicht meins und jetzt hör auf, hier rum zu brüllen und mich zum Gespött zu machen.´´
Entgegnete der jüngere dann leicht gereizt und fuhr sich, mit der Hand, durchs Haar, ehe er Yoshi, am Arm, packte und ihn raus zog.
``Jetzt geh.
Ich arbeite hier und ich habe keinen Bock, Stress zu bekommen.´´
Knurrte Yu noch, ehe er wieder zum Auto ging und weiter arbeitete.

Demonstrativ blieb Yoshi stehe und grumelte leise vor sich hin. "Ich gehe nicht weg. Ich will es dir wirklich erklären. Wenn es sein muss, warte ich, bis du fertig bist, mit der Arbeit. Ich will aber mit dir reden...", murmelte er leise und fest entschlossen.

``Du bistn Sturkopf, Yoshi.
Geh endlich, sonst werde ich einfach niemals fertig und du wirst elendig verrecken, weil du ja nicht gehen willst.´´
Entgegnete Yu leicht gereizt.
Natürlich musste er irgendwann gehen, doch er hoffte einfach, dass Yoshi gehen würde, wenn Yu ihm sowas androhte.
Seine Kollegen beobachteten das ganze grinsend.
Sie hatten nichts gegen schwule.
Im Gegenteil, Yu hatte sogar einen schwulen Kollegen.
Doch es nervte Yu dennoch, welcher den anderen nun einen finsteren Blick zu warf.

Yoshi seufzte leise. Er würde stehen bleiben und auf Yu warten. Auch ewig, wenn es sein musste. Darum blieb er nun auch stur stehen. Yoshi wusste, dass er nun warscheinlich nervig sein müsste, aber das war ihm egal. "Ich warte!", sagte er trotzig.