Is everything the true gold?

Mashiro schwieg weiterhin. Er hatte nichts zu sagen. Drei Jahre waren lang, aber für Mashiro war es ein wichtiger Lebensabschnitt, dachte er zumindest. Würde man sein 16 jähriges Ich und sein 27 jähriges Ich neben einander stellen, so hätte man einen Unterschied von Tag und Nacht.

``Wenn du nicht mit mir redest, bin ich shneller weg, als du gucken kannst Mashiro.
Und jetzt erinnere dich mal an deine Worte, dass du mich nicht nochmal verlieren willst.´´
Meinte Gin nur knapp, ehe er sein Buch zu schlug und sich erhob.
Wenn Mashiro nicht reden würde, war das so, dann brauchte er aber auch nicht denken, dass Gin nochmal wieder kommen würde.

"Gin..Das ist Erpressung.", meinte er leise, aber dennoch hörbar.

``Nein, es ist eine Feststellung.
Wenn du nicht redest, ist es sinnlos, für mich, hier zu sein.
Also kann ich auch wieder gehen, oder liege ich da falsch?´´
Meinte Gin, welcher nur kurz stehen geblieben war.
Die Betreuer sahen ihn verdutzt an, da er Mashiro zum reden bekommen hatte.
Und sie schafften dies ja nicht, egal, was sie machten.

"Was soll ich dir denn erzählen? Meine Lage oder warum ich nicht etwas sage?!" Mashiro klang bereits jetzt verzweifelt.

Gin drehte sich so, dass Mashiro ihn von der Seite betrachten konnte und sah ihn, aus den Augenwinkeln, an.
``Wieso du dich so isolierst, Mashiro.´´
Gin glich oft einem totalen Psycho, welcher Menschen töten könnte.
Dies hatte sich, über die Jahre, so entwickelt, da er sich selber hinter so einer Fassade verstecken wollte.

"Weil ich Angst vor der Dunkelheit habe, die draußen herrscht."

``In wiefern die Dunkelheit?´´
Fragte Gin nach.
Die Betreuer beobachteten das ganze genau.
Die konnten einfach nicht glauben, dass Gin den jüngeren so einfach zum reden bekam.

"Die Dunkelheit, die ausbrach als die Sonne verschwand."
Er sprach in Rätseln, jedoch konnte man durch überlegen herausfinden, was Mashiro meinte.

Gin sagte nichts mehr dazu.
Er ging zu Mashiro, stützte sich mit der einen Hand auf dem Tisch ab, beugte sich leicht zu Mashiro hinüber und hielt ihm die andere Hand, in welcher eine Visitenkarte lag hin.
``Solltest du nochmal über dein Verhalten und Handeln nachdenken und dich entschließen, dieser Dunkelheit den Gnadenschuss zu geben, so komme zu mir.´´
Meinte Gin, welcher dem jüngeren die Karte dort ließ und wieder verschwand.
Ein paar Tage später saß er dann wieder in seinem Zimmerchen und war Arbeiten am durch sehen.
Eigentlich machte ihm seine Arbeit schon Spaß, doch manchmal nervten ihn die Schüler dermaßen, dass er bald durchdrehte.

Mashiro wurde verlegt.
Von Schottland ging es nach Japan. Sein Heimatland. Dort gab es eine Psychiatrie, die auf solche Fälle spezialisiert war. Aber diese Psychiatrie gab Mashiro Freigang, denn sie bemerkten schnell, dass es nichts brachte, ihn ein zu sperren.
Mashiro entschied sich seinen Bruder aufzusuchen, fand dann später auch die Schule. Nach einer Weile stand er dann vor dem Zimmer. Er klopfte an.

Gin dachte, es sei, mal wieder, ein Schüler, welcher irgendwas wollte.
Er riss die Tür auf und war verdutzt, als er Mashiro erblickte.
``Was machst du denn hier, Mashiro?´´
Fragte er verwundert und ließ den jüngeren hinein.
Sein Zimmerchen war vollgestopft, mit Büchern.
Es gab kein Regal, welches nicht vollgestopft war, bis oben hin.

"Ich bin dir eine Erklärung schuldig.", fing er an.

``Dann erklär mal.´´
Meinte Gin nur knapp, während er sich wieder auf seinen Stuhl setzte und die Arbeiten korrigierte.

"Ich habe in der schottischen Anstalt nur die halbe Wahrheit erzählt. Klar..Ich isoliere mich, weil die Sonne in meinem Leben fehlt. Etwas, was mich ab und an zum Lachen bringt, aber..Ich isoliere mich auch, weil ich niemanden habe mit dem ich reden kann. Du wirst jetzt vielleicht sagen, dass ich die Betreuer und Ärzte habe, aber denen kann ich nichts anvertrauen. Sie meinen das zwar immer, aber im Grunde bin ich denen doch eh egal.
Ich verschließe mich, weil derjenige mit dem ich alles anvertrauen konnte..Weg ist. Nicht mehr fassbar. Weil ich den Menschen vielleicht verloren habe..Weil ich irgendetwas getan habe, was ihn verschreckt hat.."

Gin hörte Mashiro zu und seufzte letztlich.
``Du siehst alles viel zu negativ, Mashiro.
Ich bin von Natur aus so.
Oder besser, meine Eltern haben mich in diese Rolle gedrängt.
Dennoch denke ich nicht so negativ, wie du.
Und wenn du diesen Menschen verloren haben solltest, dann lag es nicht an dir, sondern an dem Menschen, da er nicht erkannte, was du wirklich für ein Mensch bist.´´

"Dieser eine Mensch..Was dachte der wohl von mir, deiner Meinung nach? Was könnte dieser jemand gedacht haben, dass er wegen soetwas sofort weg ist?"

``Kommt drauf an, was du diesem Menschen gesagt hast oder was du getan hast, Mashiro.´´
Meinte Gin, welcher an seinem Schreibtisch saß und immer mal etwas rot anstrich, auf den Arbeiten.

"Was habe ich dir getan, um dich so zu verschrecken?", murmelte er leise, dennoch hörbar. "Naja..Dankesehr. Es wird mir mit Sicherheit helfen."

Gin seufzte, legte die Arbeiten weg und drehte sich um.
``Du hast mich nicht verschreckt, wie kommst du auf solche Ideen?´´
Meinte Gin, während er seine Beine überschlug und sich zurück lehnte.

Mashiro ging nicht auf die Frage ein.
"Du bist der Mensch, verstehst du?
Du bist meine Sonne."

Gin seufzte erneut und schüttelte den Kopf.
``Ich bin ein Schatten, Mashiro.
Anders, als du, verschwinde ich einfach.´´
Meinte Gin, ehe er sich erhob.

"Dann bist du halt ein hellerer Schatten, aber..Das hat keine Bedeutung mehr, nicht wahr? Ich gehe jetzt lieber. Deine Schüler warten bestimmt schon."
Mashiro öffnete die Tür und trat hinaus. Draußen standen keine Schüler, weshalb Mashiro einen Schritt schneller ging und schnellstmöglich hier zu verschwinden.

Gin seufzte.
Er folgte Mashiro und hielt ihn fest.
Es war kurz vor der Tür und einige Schüler kamen hinein, während Gin den jüngeren umdrehte und ihn küsste.
Der Wind wehte durch die Haare, der beiden Männer und die Schüler starrten die beiden an.

Mashiro erwiderte den Kuss kurz, löste ihn dann aber auch wieder schnell.
"Gin..Was sollen deine Schüler von dir denken?", wisperte er.