Is everything the true gold?

``Ist mir vollkommen egal.´´
Meinte Gin nur.
In seinen Augen war ein leichter Schimmer zu sehen und er ignorierte die Schüler.
Seine Schüler wusste ja, dass er schwul war.
Und selbst, wenn sie es nicht wüssten, es wäre Gin vollkommen egal.

"Schüler sind doch immer so..komisch, wenn es um die sexuelle Richtung geht. Die Mädchen werden doch sicherlich traurig sein, wenn sie wissen, dass sie nie an den heißen Lehrer ran kommen werden."

``Behalte es für dich, aber die wissen schon lange, dass ich schwul bin.´´
Meinte Gin grinsend, ehe er den jüngeren erneut küsste.

Mashiro erwiderte den Kuss dieses Mal richtig.
Es war ein Moment, der fast ausgestorben schien. Mashiro war seit langem mal wieder glücklich.

Gin hielt Mashiro fest an sich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste er den Kuss dann und sah Mashiro in die Augen.
Früher dachte er immer, dieser Junge sei sein Bruder.
Doch nun?

Mashiro wollte diese Situation..diesen wunderbaren Moment nicht zerstören, aber er musste es, da es draußen bereits dämmerte und er keine Lust hatte von Betreuern zurück begleitet zu werden.
"I-Ich sollte d-dann mal gehen." Sein Japanisch klang im Moment wie das von einem Schotten, der Japanisch lernen wollte.

Die Schüler hatten sich inzwischen verzogen und Gin nickte leicht.
``Okay...
Soll ich dich vielleicht fahren?´´
Fragte er dann noch.
Er könnte den jüngeren schließlich auch hin bringen.
Immerhin hatte er sowohl ein Auto, als auch wieder ein Motorrad.

"Wäre nett. Wenn mich einer der Ärzte frei herumwandeln sieht, dann kann ich mich auf was gefasst machen.", antwortete Mashiro darauf.

Gin nickte und verschwand nochmal kurz in seinem Zimmer.
Er holte die Schlüssel, zu seinem Motorrad und begab sich dann, mit Mashiro, auf den Weg, zum Parkplatz.
Dort angekommen holte Gin noch einen Helm hervor und gab diesen Mashiro.
Dann setzte Gin sich aufs Motorrad und startete es.

Mashiro setzte den schwarzen Helm auf und setzte sich dann hinter Gin auf das Motorrad. Wohl war ihm irgendwie nicht bei der Sache, aber es war immerhin besser als gelöchert zu werden, warum man alleine am Abend durch die Stadt wandert.

Gin fuhr los und nach gut einer halben Stunde kamen sie dann vor der Psychiatrie an.
Er schaltete das Motorrad aus, nahm den Helm ab und stieg, nach Mashiro, vom Motorrad.
``Da währen wir...´´

Mashiro hatte den Helm bereits abgenommen. Er gab diesen Gin.
"Danke für das Mitnehmen.", meinte er ruhig.

Gin packte den Helm weg und sah dann wieder Mashiro an.
``Kein Problem.
Aber ruf nächstes Mal vorher an, bevor du zu mir kommst.´´
Meinte er, während er sich wieder auf sein Motorrad setzte.

"Ich habe kein Telefon und mir wird aus irgendwelchen Gründen auch keins gegeben. Tut mir Leid.", meinte Mashiro. "Patient 653..Was machen Sie so spät noch draußen?", erkundigte sich ein Betreuer, der gerade nach draußen gegangen war.
Mashiro drehte sich um und schwieg. Er verfiel sofort wieder in sein altes Muster.
Aber vielleicht war dieses Muster ja auch rettend, denn welche Psychiatrie hatte Nummern für die Patienten? War das vielleicht keine richtige Anstalt?

Gin zog eine Augenbraue hoch, als dieser Betreuer Mashiros Namen rief.
Sofort wurde Gin klar, dass es gar keine Anstalt war.
Er riss Mashiro auf sein Motorrad und raste davon.
Wahrscheinlich war diese 'Anstalt' dazu gedacht, Menschen zu töten, welche in deren Sicht nicht mehr zu retten waren.
Gin wusste es nicht, doch er wollte Mashiro auf keinen Fall dort lassen.

Mashiro wusste überhaupt nicht, was vor sich ging, doch sein Körper reagierte schon mit Panik.
Er atmete immer unruhiger.

Nach einer halben Ewigkeit blieb Gin, an einem recht verborgenen Ort, stehen.
``Mashiro?
Was machen diese Kerle dort mit dir?´´
Fragte Gin nun ernst.
Er drehte sich zu Mashiro um und sah ihm fest in die Augen.

"Sie meinen..Dass ich alles vergessen soll."
Mashiros Atem ging mit einem Mal wieder ruhig, aber seine Augen waren leblos.

``Mashiro?
Ich lasse dich nicht mehr dorthin zurück gehen!
Sie dürfen dir sowas nicht mehr antun!´´
Meinte Gin, welcher dem jüngeren den Helm aufsetzte.
Sollten die beiden einen Unfall haben, so währe zumindest Mashiro weitestgehend geschützt.

Wenn Gin wüsste..
Mashiro würde ihm nie erzählen, was genau dort vor sich ging, denn..Diese Anstalt war grausam. Verstümmelungen, Morde, Vergewaltigungen stand an der Tagesordnung und jeder Patient, der dort eingeliefert wurde, wurde gleich operiert. Alle bekamen einen Chip inplantiert. So auch Mashiro und seiner saß an einer gewaltig gefährlichen Stelle.
An der Hauptschlagader.
Dieser Chip war mit einem Peilsender ausgestattet, damit die Betreuer jedes Mal ihre Patienten wieder finden konnten, egal was passierte.
Desweiteren wurde jedem Patienten mindestens dreimal die Nummer, die sie erhalten hatten, irgendwo hin tätowiert. Mashiro hatte diese Nummer auf dem gesamten Brustkorb, an seinem linken Bein und an seinem rechten Arm.

Gin ging alle möglichen Sachen im Kopf durch, welche Mashiro so genannt hatte, über die Zeit, in der er bei ihm in der Schule gewesen war.
'Sie würden ihn einsammeln...
Wenn sie doch gar nicht wissen, wo er ist?
Aber...'
Gin raste die Straßen entlang.
An der Schule angekommen zog er Mashiro hinter sich her.
Im Zimmer angekommen packte Gin ein paar Sachen zusammen und zog Mashiro erneut mit sich.
Sein Motorrad lud er auf die Ladefläche, seines Wagens, auf und fuhr los.

Mashiro wusste nicht Recht, was sein Bruder vor hatte. Geschweige denn, warum, denn Hoffnung gab es nicht mehr. Sie würden ihn finden, egal wo er ist.

``Du erzählt mir jetzt alles über diese Anstalt, Mashiro!´´
Befahl Gin dem jüngeren.
Er würde immer alles dafür geben, dass es Mashiro gut ginge.
Egal, was es war.
Wenn er sein Leben dafür geben müsste, so würde er dies tun.

"Ich kann es nicht, Gin."
Mashiro zitterte. Er konnte es wirklich nicht. Er konnte nicht über diese Anstalt reden, die ihn seelisch noch mehr schädigte.

``Dann ziehe ich meine eigenen Schlussfolgerungen, Mashiro.
Aber ich werde dich nicht diesem Abschaum überlassen.´´
Gins Leben, welches einst so normal war, war nun das, eines Flüchtlings.
Wobei sein Leben schon lange nicht mehr normal war.