Perverse Liebe

Light legte seine Arme um Ren und schloss einen Moment die Augen.
Es fiel ihm schwer, alleine mit dem Arzt mit zu gehen.
Es lag wahrscheinlich auch einfach daran, dass er fremden nicht vertraute.
Dennoch musste Light den älteren wieder los lassen und mit dem Arzt mit gehen.

Es vergingen gut drei Jahre, bis Light wieder Heim konnte.
Es waren die längsten drei Jahre, die Light erlebte.
Seine Haare waren zwar schon nachgewachsen, aber noch viel kürzer, als vorher.
Light wurde, von einem Arzt, Heim gefahren.
Und am nächsten Tag ging er auch schon wieder zur Arbeit, wo er allerdings noch nicht wirklich was machen durfte und daher mit seinem Chef in dem Häuschen saß.

Für Ren waren die nächsten 3 Jahre die reinstre Qual.
Zwar arbeitete er noch, aber erzog sich immer mehr zurück.
Immer kleiner wurde die Hoffnung, dass er Light jemals wiedersehen würde.
Als er vom Krankenhaus über Lights Entlassung und dessen Genesung informiert wurde, machte sein Herz einen riesigen Sprung.
Da es allerdings schon spät war, beschloss er Light erst am nächsten Tag anzurufen, was er dann auch am Vormittag tat.

Als Lights Handy vibrierte, zog er es aus seiner Tasche und sah aufs Display.
``Ren!´´
Stellte er fest, nachdem er dran gegangen war.
Light hatte relativ gute Laune, was aber daran lag, das sein Chef die ganze Zeit nur Quatsch machte.

"Hey." antwortete Ren fröhlich.
Für ihn gab es nichts schöneres, als endlich wieder Lights Stimme zu hören.
"Wie gehts dir? Eigentlich wollte ich gestern schon anrufen, aber es war schon spät und ich dachte, du willst lieber schlafen."

``Ganz gut soweit.
Und dir?
Kommst du bald mal wieder vorbei?
Nach drei Jahren sterbe ich vor Einsamkeit.´´
Light konnte inzwischen reden, wie ein Wasserfall.
Im Krankenhaus hatte er so selten gesprochen, dass er nun mit allen möglichen Leuten reden könnte.

"Mir gehts gut. Klar komm ich wieder vorbei. Du musst mir nur sagen wann und ich bin da."
Ren war so überglücklich.
Er wusste nicht warum, doch Light war zu seinem Lebendgrund geworden.
Wäre er gestorben, hötte auch Rens Leben keinen Sinn mehr gemacht.

``Mir egal, ich darf eh noch nicht arbeiten und hocke, in der Werkstatt, nur herum und rede mit meinem Chef.´´
Meinte Light nachdenklich.
Er hatte momentan eigentlich sehr viel Zeit.
Gut ein halbes Jahr musste er noch pausieren, ehe er wieder arbeiten durfte.

Ren sah auf die Uhr.
Wenn er jetzt losfahren würde, könnte er Light immerhin noch etwa eine Stunde sehen.
"Dann komm ich vorbei. Ich muss zwar bald arbeiten, aber dann sehen wir uns wenigstens." meinte er schließlich und ging schon zur Haustür, wo er sich seine Schuhe anzog.

``Komm doch lieber an einem Sonntag oder wenn du frei hast.
Dann haben wir den ganzen Tag...´´
Murmelte Light.
Sein Chef beobachtete das ganze grinsend.

"Mir macht das wirklich nichts aus." meinte Ren, derr schon seine Jacke und die Autoschlüssel nahm.
"ICh fahr dann mal los. Bis später."
Dann legte er auf, so dass Light sich nicht mehr beschweren konnte und stieg ins Auto.

Light seufzte.
Ren schien ihn viel mehr sehen zu wollen, als Light ihn.
Der nun 26 jährige musste doch erstmal wieder mit der Außenwelt klar kommen.
Er hatte nun schon seine Mitarbeiter gesehen und war leicht überfordert, weil ihm alle Fragen gestellt hatten.

Wenig später kam Ren bei der Werkstatt an.
Fröhlich ging er zu dem Häuschen und ging rein.
Als er Light sah, wusste er erst nicht, ob das alles Wirklichkeit oder doch nur ein Traum war.

Light drehte sich um, als er hörte, wie die Tür geöffnet wurde.
Lächelnd und mit geschlossenen Augen legte er seinen Kopf leicht schief.
``Hey!´´

"Na? Alles klar?" fragte Ren grinsend und ging zu Light.
Von hinten legte er dem Jüngeren die Arme um die Schulten.

``Nach, wie vor, JA!´´
Antwortete Light leicht lachend.
Sein Chef beobachtete das ganze lächelnd.
Er wusste, dass Light schwul war.
Und er war sowas wie ein Vater, für Light.
Ihm war es egal, was der 26 jährige trieb, solange er glücklich war.

Ren küsste Light auf die Wange.
"Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht." flüsterte er und legte seinen Kopf mit geschlossenen AUgen auf Lights Schulter.

``Ich bin erstmal froh, überhaupt da raus zu sein!´´
Meinte Light ernst, aber dennoch lächeln.
Er legte seine Hand an Rens Arm, legte seinen Kopf leicht schief und schloss seine Augen ebenfalls.

Ren wünschte sich, dass dieer Moment niemals vergehen würde, doch in dem Moment klingelte sein Handy.
Seufzend ließ er Light los und ging ran.
"Hallo? - Ja. - Nein, eigentlich... - Muss das sein? - Na gut. Ich bin unterwegs."
Seufzens legte er auf.
"ICh muss los. Wir telefonieren. Ruf einfach an." verabschiedete sich Ren schnellvon light und ging dann zu seinem Wagen.
'Warum ausgerechnet heute?'

Light sah Ren leicht verdutzt nach und setzte sich dann betrübt wieder auf den Stuhl.
An seinem Handy rumtippselnd ignorierte er seinen Chef.
Light brauchte nun doch irgendwie Ablenkung und versuchte daher, Sunny irgendwie zu erreichen.
Zu Lights Glück hatte Sunny die nächsten Tage eh frei, wegen irgendwelchen Reparaturen.
Daher konnte dieser bei Light schlafen.
Der 26 jährige ging, am Abend, Heim und ging sofort schlafen.
Am nächsten Tag, gegen Mittag, stand Sunny dann vor seiner Tür.
Light ließ ihn rein und unterhielt sich erst eine halbe Ewigkeit mit dem älteren, ehe sie wieder, wie früher, nur Quatsch machten.
Sunny verbrachte inzwischen schon 2 Tage bei Light und Light hatte sich daher nicht bei Ren gemeldet.

Ren wunderte sich, warum Light sich nicht meldete, beschloss aber, dass es das beste sei, wenn er sich ausruhte.
Außerdem musste er mehr arbeiten, da einer seiner Kollegen ausgefallen war und hatte somit keine Zeit sich zu melden.

Was sich jedoch in den letzten Tagen entwickelte, dürfte Ren nicht sonderlich gefallen.
Light und Sunny hatten miteinander geschlafen und Light glaubte wirklich, in Sunny verliebt zu sein.
Unterbewusst war es ihm klar, dass es nicht mehr, als Bruderliebe war, da die beiden sich eben schon ihr gesamtes Leben kannten.
Doch irgendwie genoss Light es einfach, auf diese Weise mit Sunny eine Beziehung zu haben.
Vielleicht lag es einfach daran, weil Light nicht wirklich wusste, was Liebe und was Freundschaft war und er es deshalb nicht unterscheiden konnte.
Doch wenn Ren das mitbekommen würde...
Light wollte sich nicht ausmalen, was dann passieren würde.

Am Samstag hatte Ren endlich frei.
Er nutzte die Gelegenheit und rief Light an.

Light war gerade am essen, während er Sunny ärgerte, als sein Handy vibrierte.
``Ja, bitte?´´
Meldete er sich, nachdem er abgehoben hatte.

"Hi Light." brgrüßte ihn Ren, nachdem Light abgenommen hatte.
"Ich wollte mich entschuldigen, dass ich mich solange nicht gemeldet hab. Ruf ich ungelegen an?"

``Ist nicht schlimm, ich hätte mich ja auch melden können...
Nein, bin nur am essen...´´
Es war ja nun ein kleines bisschen geflunkert.
Aber Light fand eben auch, dass Ren nicht alles wissen musste.