Kann es Liebe sein?

Yu schlief, nach wenigen Minuten, ein.
Er hatte einen tiefen und recht ruhigen Schlaf.
Dieses Mal träumte er auch nicht von Yoshi, was den 16 jährigen recht glücklich stimmte.
Jedoch schlief er gerade mal eine halbe Stunde, da die Eltern ihn dann weckten, damit er was aß.
Yu grummelte und stand auf.
Seufzend ging er die Treppe hinunter.

Yoshi saß schon am Esstisch, denn seine Eltern zwangen ihn dazu, dass er mit aß. Er seufzte und legte seinen Kopf auf den Tisch. //Ich will nicht. Ich muss unbedingt wieder hier ausziehen.//, dachte er grummelnd.

``Ich habe keinen Hunger, ich will schlafen!´´
Knurrte Yu, während er in die Küche gezogen wurde.
Dort jedoch wurde er über sein Alter, seinen Geburtstag und letztlich seine Eltern ausgefragt.
``Wie alt bist du eigentlich und wann hast du Geburtstag?
Und wieso warst du im Heim?´´
``16, am 4 September und das geht euch nichts an.´´
Gab er genervt zurück.

Yoshi ließ seinen Kopf auf dem Tisch und hörte zu. //Da weiß ich ja jetzt sogar mehr als meine Eltern.//, dachte er und lächelte. //Ich weiß wenigstens, dass er von seinen Eltern kochen gelernt hat. Ich muss ihn fragen, ob er mal wieder kochen kann. Es war so lecker.// Bei diesem Gedanken, bekam er ein wenig Hunger.

Yu seufzte und stützte seinen Kopf ab.
Er hatte gar keinen Hunger und auch gar keine Lust, etwas zu essen.
Daher saß er nur so da und starrte stumm durch die Gegend.
Jeder weiteren Frage, die das Heim oder seine Eltern betraf, ging er aus dem Weg.

Dann gingen Yoshis Eltern kurz aus der Küche, um zu reden, was sie mit Yu machen sollten. Yoshi sah Yu dann an. "Mh. Hey. Würdest du mal wieder kochen? Ich habe irgendwie Hunger auf dein leckeres Essen.", fragte er leise und starrte den Jüngeren.

Yu grummelte nachdenklich und sah Yoshi dann an.
``Wenn ich Zeit habe...´´
Antwortete er dann, immer noch nachdenklich.
Er fragte sich, wieso Yoshi gerade sein Essen haben wollte.
Immerhin bekam der 18 jährige hier genug zu essen und regelmäßig.
Also wieso sollte Yu noch extra für ihn kochen.

"Danke sehr, Yu.", sagte Yoshi freundlich und stand dann auf. "Aber diese Befragung will ich leider nicht länger mit anhören, darum gehe ich jetzt, was du lieber auch tun sollst, bevor du noch schreiend hier raus rennst.", sagte er dann und lachte leise. Er ging zur Tür und zog seine Schuhe an.

``Die kriegen eh nichts mehr aus mir heraus.´´
Entgegnete Yu und stand ebenfalls auf.
Er schlenderte wieder die Treppe hinauf und schloss sich, in seinem Zimmer, ein.
Dort ging er sofort wieder schlafen und er wachte er am nächsten Morgen wieder auf.
Rasch ging er duschen und machte sich dann fertig.
Er ging zur Arbeit und absolvierte diese.
Die ging nun knapp 4 Monate so.
Dann hatte Yu mal frei und wie versprochen machte er Essen.
Es war jedoch gerade mal genug, dass zwei Personen davon essen konnten, weshalb Yu es vor den Eltern verteidigte.

Yoshi stand auf, als Yu das Essen gerade fertig gemacht hatte. Der leckere Geruch des Essen stieg ihm sogar in seinem Zimmer in die Nase, sodass er, nur in Boxershorts bekleidet, in die Küche ging und glücklich dort an der Luft roch. "Woah. Mir läft das Wasser im Mund zusammen.", sagte er und sein Magen begann zu knurren. "Ich hoffe doch, dass ich etwas davon bekomme?", fragte er hoffnungsvoll.

Yu grummelte nachdenklich und verteilte das Essen dann auf zwei Teller.
``Es kommt zwar ein bisschen spät, aber immerhin habe ich es dir versprochen.
Oder nicht?´´
Meinte Yu und stellte die Teller dann auf den Tisch.
Yu setzte sich an den einen Platz und sah Yoshi dann an.

"Mh. Du bist wirklich der beste Bruder, denn ich hätte kriegen können.", sagte Yoshi lächelnd und setzte sich hin. "Danke für das Essen, Yu." Yoshi begann zu Essen und fand das Essen wieder so verdammt lecker, dass er sich dachte, dass er Yu ab sofort jeden Tag um das Essen bitten müsste.

``Bitte...
Und ich sags dir noch mal, bezeichne mich nicht als deinen Bruder, denn das bin ich nicht und werde ich auch nie sein!
Es gab nur einen Menschen, der mich Bruder nennen durfte, klar!´´
Meinte Yu dann.
Er hasste es zu tiefst, wenn Yoshi ihn als seinen Bruder bezeichnete.
Denn das war er nicht.
Er war der Bruder, seiner verstorbenen Schwester und sonst von keinem.

Yoshi seufzte und sofort verschwand seine gute Laune. Grummelnd aß er sein Essen auf und stand dann auf. "Danke, für das Essen.", sagte er leise und ging langsam aus der Küche. //Dass er immer so darauf achten muss.//, dachte er seufzend.

Es tat Yu zwar leid, dass er, mal wieder, so war.
Doch er konnte es eben nicht ab.
Wahrscheinlich würde Yoshi es eher verstehen, wenn er über alles bescheid wusste.
Doch Yu konnte darüber einfach nicht sprechen.
Zudem hatte er auch gar kein richtiges Vertrauen zu Yoshi.

Yoshi ging in sein Zimmer und holte sich seine Sachen. Dann ging er ins Bad und schloss sich dort ein, um ein langes Bad zu nehmen. Er legte sich in die Badewanne und genoss das Wasser, welches er davor eingelassen hatte. //Ich glaube nicht, dass wir jemals normal miteinander umgehen werden.//

Yu aß seufzend auf und spülte dann alles ab und räumte auch alles weg.
Kurz darauf ging er die Treppe hinauf.
'Er muss denken, ich sei ein totales Arschloch...
Aber wahrscheinlich ist es auch besser so...'
Dachte Yu sich, während er in sein Zimmer ging.
Dort legte er sich auf sein Bett und starrte die Decke an.

//Nein. Freunde werden wir nicht mehr.// Yoshi nickte kurz und ließ sich dann untergehen. So verweilte er, ehe er sich aufsetzte und nach Luft schnappte. "Mh. Das Luftanhalten muss ich noch üben.", sagte er dann, um sich abzulenken.

Yu stand, nach einer Weile, wieder auf.
Es war Tags und der Junge lag nur Zuhause rum.
Mit seinen Freunden hatte er nun schon ewig nichts mehr gemacht.
Doch er wusste auch, dass wenn er mit diesem rumhängen würde, dass er dann wieder saufen würde und Drogen nehmen würde.
Doch das interessierte ihn nun nicht wirklich.
Er verabredete sich mit ihnen und es geschah, was geschehen musste.
Nach knapp 5 Stunden hockte er wieder auf der Polizeiwache und Yoshi wurde angerufen.

Yoshi war gerade schon auf der Arbeit, als er den Anruf bekam. Seufzend entschuldigte er sich bei seinem Boss und ging dann zur Polizeiwache. Yoshi seufte wieder, als er dort ankam und Yu sah. //Kleiner Dummkopf.//, dachte er und sprach mit dem Polizisten. "Ja. Natürlich werde ich in Zukunft besser auf ihn aufpassen.", versprach er dem Polizisten und ging dann zu Yu. "Schon wieder?", fragte er leise.

``Mir war halt langweilig...´´
Murmelte Yu und stand auf.
Er ging an Yoshi vorbei und sah zu Boden.
Seine Hände hatte er in seine Hosentaschen gesteckt.
Inzwischen war er nicht mehr dicht und wusste daher auch, was er sagte.
Seufzend wartete er darauf, dass die Tür geöffnet wurde, damit er raus konnte.

"Idiot. Drogen sollte man nicht nehmen, wenn einem langweilig ist.", grummelte Yoshi und öffnete die Tür, damit Yu rausgehen konnte. "Wegen dir, habe ich jetzt schlechten Eindruch bei meinem Boss hinterlassen. Aber mach sowas nicht mehr. Ich würde es nur ungern sehen, wie du dich dadurch kaputt machst."

``Du findest schon nen Weg, das wieder gut zu machen...´´
Murmelte Yu, während er gähnte.
Dass Yoshi ihn anmeckerte störte ihn nicht wirklich.
Er hatte es, inzwischen, gelernt, den älteren zu ignorieren, wenn dieser rummeckerte.
Als sei nichts passiert ging Yu hinaus und lief in Richtung Zuhause.

"Wann hast du eigentlich vor, damit aufzuhören? Also mit den Drogen. Denn ich kann nicht immer, wenn du hier in der Polizeiwache sitzt, zu dir kommen und dich holen.", sagte er leise. Yoshi seufzte kurz und ging mit Yu weiter nach Hause.

``Irgendwann, vielleicht.´´
Antwortete Yu knapp und schloss die Tür auf, als sie ankamen.
Er zog seine Schuhe aus und kickte sie in eine Ecke, ehe er die Treppe hinauf ging.
Der 16 jährige wusste, dass er scheiße gebaut hatte.
Doch dies war ihm vollkommen egal.