Liebe mal anders.

Aki stand auf und guckte Taiga an.
``Ähm...
Begleitest du mich?´´
Fragte der Junge vorsichtig und senkte den Blick.
Er wollte jetzt nicht sehr gerne alleine Heim gehen, aus Angst, der Typ könne nochmal auftauchen und seinen Plan durchziehen.
Langsam ging der Junge los und guckte kurz auf sein Handy.

Taiga lächelte wieder kurz und folgte Aki mit einem kleinen Abstand. Er sah sich immer wieder um und hielt nach Fremden Ausschau. Als er niemanden finden konnte, schrieb er Soshi eine Nachricht, dass er und Aki gegangen sind. Er seufzte leicht und ging näher zu Aki. "Ich hätte nicht gedacht, dass solche Typen hier rumlaufen.", sagte er leise.

``Davon gibts hier genug...´´
Murmelte Aki und starrte den Boden an.
Nach einer Weile waren sie an Aki's neuer Wohnung angekommen.
Er öffnete die Tür und ließ Taiga eintreten, ehe er selber hinein ging.
``Links ist das Wohnzimmer...
Ich werd erstmal was trinken, um den ekelhaften Geschmack los zu werden...´´
Meinte der Junge und verschwand in der Küche, wo er den Geschmack mit etwas Saft hinunter spülte.

Taiga nickte, sah sich kurz um und ging dann ins Wohnzimmer. //Das er mich freiwillig noch mal in seine Wohnung lässt.//, dachte er und seufzte. Er sitzte sich auf das Sofa. Taiga legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. //Bestimmt macht er das nur, weil ich ihm geholfen hab. Naja. Mir soll es recht sein.// Er lächelte ein wenig. "Dich kann man wohl nicht alleine lassen, was?"

``Nur nicht mit Opas, die auf junge Typen stehen...´´
Entgegnete Aki, denn er war in der zwischen Zeit ins Wohnzimmer gegangen.
Er stellte sich vor Taiga und guckte ihn von oben an.
``Wie... kann ich dir danken?´´
Fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Den Gedanken, wie er ihm danken könnte, schüttelte sich der Junge schnell wieder aus dem Kopf.

"Stimmt. Diese Typen solltest du eindeutig meiden." Taiga sah Aki an. "Du musst mir nicht danken. Es hatte viel Eigennutzen.", gab er zu und grinste leicht. "Ich kann ja nicht zulassen, dass ein anderer Kerl dich so anfässt." Er sah Aki weiterhin an. "Setz dich hin. Das macht mich ja nervös, wenn du stehen bleibst. Ich mag es nicht, kleiner zu sein, als andere."

``Ich will dir aber danken...´´
Meinte Aki, blieb aber dennoch stehen.
Er bekam diesen Gedanken einfach nicht aus seinem Kopf.
Irgendetwas brachte den Jungen nun dazu, solche Dinge zu denken.
Er hatte es geschafft, Taiga wieder aus seinem Kopf zu bekommen und plötzlich war er wieder da und er dachte über ihn nach.

Taiga seufzte. "Dann setz dich hin. Damit dankst du mir genug." Er lächelte ein wenig. Taiga hatte zwar auch andere Ideen, aber er wollte die Situation nicht ausnutzen. Nicht jetzt, wo Aki ihn freiwillig in die Wohnung ließ und ihn sogar gebeten hatte, ihn nach Hause zu bringen. "Obwohl. Ich sollte lieber gehen, nicht?"

``Nein, du kannst bleiben!´´
Stieß Aki hastig hervor und hielt sich dann selber den Mund zu.
Er hatte immer gedacht, Taiga sei irgendein Arsch, der jede Möglichkeit nutzte, um mit einem zu machen, was er wollte.
Aki legte zögernd seine Hände auf Taigas Schulter und beugte sich hinunter.
Sanft gab er dem älteren einen kurzen Kuss und war dann von sich selber geschockt.

Überascht weiteten sich Taigas Augen. Jedoch erwiederte er vorsichtig den Kuss, denn er wollte auf keinen Fall etwas falsches machen und Aki somit weiter von sich weg stoßen. Nach dem Kuss räusperte er sich. "Uhm...Damit hast du denke ich...wirklich Danke gesagt.", brachte er hervor. Taiga sah Aki weiter an.

``Alles...
Was ich jetzt tun werde...
Mache ich nur... Aus Dank...´´
Stammelte der Junge und setzte sich breitbeinig auf Taigas Schoß, ehe er ihn erneut küsste.
Er legte seine Hand an Taigas Wange und schloss langsam seine Augen.
Die andere Hand lag an Taigas Brust.
Er ließ kurz von Taiga ab und blickte ihm in die Augen.
``Es bleibt unter uns und ist nur aus Dank!´´
Stellte er klar und küsste ihn erneut.

Taiga erwiderte die zwei Küsse. Das was gerade passierte, hatte er sich schon eine Weile gewünscht, aber irgendwie, war es noch immer nicht richtig. Das spürte er. Er drückte Aki leicht von sich. "Kleiner. Nicht so stürmisch." Er lächelte leicht. "Ich finde es zwar richtig gut, was jetzt gerade passiert, aber ich sehe es dir doch an, dass du das eigentlich nicht willst. Das hat mich zwar beim ersten Mal nicht interessiert, aber jetzt tut es das." Er seufzte und grinste dann. "Jetzt verbaue ich mir meine Chance, das nochmal zu erleben, was?"

``Es geht nicht darum, ob ich es will...
Ich will nie irgendwas, ich handel nach dem, was andere wollen...´´
Meinte Aki und blickte Taiga ernst an.
Natürlich wollte er das nicht.
Er hegte keine Gefühle für Taiga, da er nicht schwul war.
So dachte er zumindest.
Seufzend stieg er von Taiga runter und fast sich an den Hinterkopf.
``Tut mir Leid...´´
Murmelte der Junge und verschwand aus dem Zimmer.
Er wollte jetzt genau über alles nachdenken, was eben geschehen war.
Im Bad stand er vor dem Spülbecken, welches durch eine Platte geziert war.

"Warum hat er sich entschuldigt?", fragte Taiga sich und seufzte dann. Er stand auf und ging zu einem Fenster. Taiga wusste jetzt nicht, ob er gehen sollte oder nicht. Er lehnte seine Stirn an das kalte Glas. "Super.", sagte er dann deprimiert. "Jetzt habe es tatsächlich versaut. Bin ich doof." Er schloss die Augen. //Ich hoffe, ich verschrecke ihn dadurch nicht.//

Aki kühlte sein Gesicht mit etwas Wasser ab und fuhr sich mit der nassen Hand durchs Haar.
'Ich bin si dumm...
Wieso mache ich so komische Sachen?
Er ist zum Teufel nochmal ein Kerl!´´
Fauchte Aki sich innerlich an.
Dann ging er zu Taiga zurück.
``Es ist schon spät...
Willst du gehen?´´
Fragte der Junge und lehnte sich in den Türrahmen.

Taiga drehte sich zu Aki. "Ist sicher besser. Wir sehen sich mal wieder, wenn Soshi etwas machen will.", sagte er leise und ging zur Wohnungstür. Dann seufzte er kurz und zog seine Schuhe an. "Bye. Und feier noch schön.", murmelte er und verließ die Wohnung. Als er draußen war, lehnte er sich gegen die Hauswand. "Nervig. Seit wann nehme ich nur solche Rücksicht auf seine Gefühle?", fragte er sich.

Aki ließ sich an dem Türrahmen hinab gleiten.
Er hasste sich dafür, dass er Taiga geküsst hatte.
Er hätte ihn gar nicht erst mit nehmen dürfen.
Sein Mund sprach einfach, was er wollte und sein Körper machte das, was er wollte.
Es war, als hätte Aki keine Kontrolle mehr über sich selbst.
Und das kotzte den Jungen tierisch an.

Taiga schüttelte den Kopf und ging langsam in die Richtung seiner Wohnung. "Er soll sich mal entscheiden, was er will.", rief er laut. Er regte ihn auf, dass er gerade eine Chance hat sausen lassen. Er schlug einen Baum und grummelte dann. Er stieß einige Kerle an, die ihn anmeckerten.

In den Tagen darauf passte Aki in der Schule kaum auf und verhaute sogar eine Klausur, für die er Tagelang gelernt hatte.
Er war mit seinen Gedanken einfach nicht bei der Sache.
Doch als er eine SMS von Soshi bekam, machte sein Herz einen leichten Satz.
Am Nachmittag trafen sie sich am Stadtpark.
Er sah Soshi schon vom weiten, doch von Taiga war noch nichts zu sehen.

Taiga hatte an diesem Tag keine Vorlesung gehabt und vergnügte sich daher mit ein paar Unifreunden in einer Bar. Als er eine SMS bekam, wusste er schon, worauf es hinaus lief. Er seufzte. "Ich muss los.", sagte er zu seinen Freunden und machte sich auf den Weg zum Stadtpark. Als er dort ankam, seufzte er kurz. "Also. Was ist nun wieder los?", fragte er neugierig.

Als Aki Taiga kommen sah, machte er sofort wieder kehrt.
Er rannte, er wollte ihn einfach nicht sehen.
Er tauchte für 8 Monate unter.
In ein anderes Land, zu seinem Vater, um Taiga zu vergessen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang.
Jeden Tag saß er am Fenster und starrte hinaus.
Zu jeder Zeit und egal, was er gerade tat.
Immer dachte er an Taiga, das machte den Jungen total verrückt.
Nach 8 Monaten kam er dann wieder zurück.
Soshi dachte inzwischen, er sei gestorben oder sowas und niemand hätte ihm bescheid gesagt.
Der Briefkasten des Jungen war überfüllt und in seiner Wohnung waren Meterdicke Staubschichten.
Seufzend machte der Junge sich daran, seine Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen.
Inzwischen hatte er Taiga voll und ganz vergessen.

Soshi teilte auch Taiga seine Vermutung mit und beide, sowohl Soshi als auch Taiga trauerten um Aki. Taiga war inzwischen 25 und musste nur noch ein Semester an der Uni bleiben. Er hatte auch während der letzten 5 Monate immer wieder ein paar Freunde, doch es war niemals das richtige. Das was er wirklich wollte. Das mochte er nicht. Heute hatte er wieder einmal keine Vorlesungen und half in der Bibliothek aus. Nach einer Weile setzte er sich in eine Ecke und schlief ein. Er träumte von dem letzten Mal, an dem er Aki wirklich nahe kam.

Aki war inzwischen fertig, seine Wohnung sauber zu machen.
Die Schule hatte er bei seinem Vater abgeschlossen und nun hatte er vor, sich eine arbeit zu suchen.
Jedoch wollte er auch auf eine Uni gehen.
Er war bereits für das erste Semester eingeschrieben und würde am nächsten Tag seinen ersten Tag dort antreten.
Seufzend ließ er sich spät Abends ins Bett fallen und schlief auch nach wenigen Minuten ein.
Am nächsten Morgen wurde er von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen.
Er schnappte sich einen Apfel und seine Tasche und sprintete los.
Er war schon etwas zu spät dran, als er ankam und erklärte es, so gut er konnte.
Mit dem Lehrer ging er dann in den Raum und ließ sich seufzend auf einem Platz sinken.

Taiga saß schon gelangweilt bei seiner Vorlesung. Er schrieb zwar fleißig mit, doch interessierte sich nicht sehr für das, was gesagt wurde. Er seufzte und sah aus dem Fenster. //Was ist nur mit dir passiert?//, fragte er in Gedanken. Er sehnte das Ende dieses Tages herbei. Während er das tat, schlief er tatsächlich ein.

Bis jetzt hatte Aki nicht auf den Typ geachtet, der neben ihm saß, da dieser schlief.
Doch als er merkte, dass es Taiga war, riss er die Augen auf.
Er wollte sofort den Platz wechseln, doch stieß dabei versehentlich gegen ihn.
Schnell huschte er weg, packte seine Sache zu einem anderen Platz und fragte schnell, ob er auf Toilette durfte.
Er verschwand aus dem Raum, in der Hoffnung, Taiga hatte nichts mit bekommen.