Zwei Seiten einer Medallie

Mayu merkte erst nicht das sie in die Richtung des Lagers ging. Immer näher kam sie. Als sie die Anwesenheit der Hunter spürte, blieb sie stehen. Es war ein Schutzinstinkt der Fabelwesen, den sie entwickelt hatten. Sie konnte Hunter in einen bestimmten Umkreis spüren. Dann jedoch ging sie vorsichtig weiter. Sie wusste nicht was sie dort hin trieb. Sie wollte Mina dort raus holen. Auch wenn sie nicht wusste wie. Aber sie wollte ihr irgendwie helfen. Und wenn sie dafür sterben musste... dann sollte es so sein... // At the end... we will be one...//, dachte sie. Sie war nicht mehr sehr weit vom Lager der Hunter entfernt.

Mina sah, wie einige ihrer Kameraden das Lager verließen.
Wahrscheinlich suchten sie nur Holz, oder sowas.
So dachte Mina auf jeden Fall.
Als sie jedoch mit Mayu, welche sie gefesselt hatten, wieder kamen starrte sie ihre Schwester leicht erschrocken an.
Jedoch verschwand dies recht schnell.
Sie erhob sich und ging auf die drei zu.

Ehe Mayu sich versah, hatten drei der Hunter sie geschnappt. Sie waren in der Überzahl, das war ihr klar. Es war schon fast unmöglich gegen einen an zu kommen. Aber gleich gegen drei? Sie fesselten ihre Hände und wortlos ging Mayu mit zum Lager. Sie hielt den Kopf gesenkt, so das ihr Gesicht durch den Schatten ihrer Haare verborgen blieb. Sie presste ihre Kiefer aufeinander. Sie schwieg einfach.

``Was machst du hier?´´
Fragte Mina ihre Schwester kühl und drückte den Kopf, der gleichaltrigen, mit einer Gerte hoch.
Mina sah ihr kühl in die Augen.
Da hatte sie sie gehen lassen und Mayu war so dumm, her zu kommen.

"Glaubst du, ich weiß nicht was sie mit dir machen wenn du versagst?", meinte sie nun. Sie würde nicht zulassen das Mina ihretwegen sterben würde. Nein. Entweder, sie würde jetzt durch Minas Hand sterben... oder sie verhalf ihr irgendwie zur Flucht... wenn sie überhaupt weg von den Huntern wollte... "Manchmal kann man sein Schicksal auch selbst in die Hand nehmen... you don't have accept your fate...", meinte Mayu und hoffte, das Mina verstand. Das sie verstand, das sie ihr heöfen würde, wenn sie aus der Organisation der Hunter fliehen wollte.

``Schweig!
Es kann dir egal sein, was man mit mir macht!
Du hast hier nichts zu suchen, hast du verstanden?!!´´
Meinte Mina nur kühl.
Man sperrte Mayu ein, um sie noch etwas leiden zu lassen.
Doch mitten in der Nacht, als Mina Aufsicht hatte, öffnete diese heimlich den Käfig, in welchem ihre Schwester untergebracht war.

Mayu presste wieder die Zähne zusammen. "Das ist es aber nicht!", presste sie hervor. Dann ließ sie sich stumm in den Käfig stecken. In der Nacht öffnete Mina dann jedoch heimlich den Käfig als sie aufsicht hatte. "Ich werde nicht zulassen das sie sich töten, Mina.", meinte die dunkelhaarige leise. Sie hatte das Gesicht von Mina abgewand gehabt. Nun schaute sie sie direkt an. "Lass uns zusammen abhauen...", meinte sie dann noch leiser.

``Hau einfach ab, Mayu!´´
Meinte Mina nur schroff.
Sie würde nicht zulassen, dass die anderen ihre Schwester töteten.
Wenn, dann würde Mina sie töten, aber sonst keiner!

Mayu wendete den Blick von Mina ab. "Lieber sterbe ich, als zu zulassen das sie dir etwas an tun.", meinte Mayu nun tonlos. Es war als hätte an dem Bach etwas in ihr klick gemacht. Sie würde ihr Schicksal annehmen. Und wenn es bedeutete zu sterben, damit Mina leben konnte, dann war es so. "Und wenn du es selbst tun willst, dann nur zu." , meinte Mayu nach kurzer Zeit. Sie trat aus dem Käfig, nahm Minas Hände und legte sie um ihren Hals. Dabei schaute sie ihr fest in den Augen. "Kill me", forderte sie Mina dann auf.

Mina ließ ihre Hände von Mayus Hals gleiten.
``Geh, Mayu!
Ich gebe dir diese Chance nur noch dieses eine Mal, also lauf!´´
Meinte Mina kühl.
Sie würde ihre Schwester nicht hier und nicht jetzt töten.
Doch irgendwann würde der Tag kommen, an dem sie einen Schlussstrich ziehen musste.

Mayu schaute ihr weiter direkt in die Augen. "Du kannst es nicht, stimmt's?", meinte sie nun. Die dunkelhaarige seufzte. Sie drehte sich um und lief. Erst als sie weit genug weg war, blieb sie stehen. Mit der Faust schlug sie gegen einen Dicken Baumstamm. Sie zitterte leicht und hielt die Tränen zurück. Sie wusste einfach nicht was sie machen sollte. Sie wollte nicht das Mina ihretwegen starb. Mayu lehnte sich dann an den Stamm und sank langsam zu Boden. Sie strich sich durch die Haare. Dann fielen ihr langsam die Augen zu, und am Baum gelehnt schlief sie ein.

Mina sah Mayu nach, bis diese verschwunden war.
Mayu hatte Recht, Mina konnte sie nicht töten.
Nicht ihre Schwester, jeden, nur sie nicht.
Mina seufzte und machte sich darauf gefasst ein paar aufs Maul zu bekommen, oder gar getötet zu werden.
Bei Tagesanbruch kamen alle aus ihren Zelten und sahen Mina wütend an.

Mayu war früh wieder wach. Sie stand auf und blickte zurück. SIe wusste das Mina dafür büßen musste. Und das wollte sie nicht. Sie wandelte sich wieder in die Gestalt der grauen Fähen und ging entschlossen zurück. Jedoch war sie dieses mal vorsichtig. Unbemerkt bewegte sie sich wieder an das Lager heran. Sie lauschte, was dort vor sich ging.

Im Lager herrschte bereits wieder Stille.
Mina wurde etwas hart zugerichtet, doch dies nahm sie Wortlos hin.
Immerhin war sie es selber Schuld.
Ein blaues Auge, einige Schrammen und eine Platzwunde trug sie davon.
Mina machte sich gerade wieder für die Jagt fertig, als sie das Knacken, eines Astes hörte.
Sofort drehte sie sich um, erblickte jedoch nichts.
Alle anderen waren bereits fort, weshalb Mina alleine war.

Sie hatten Mina scheinbar hart zugerichtet. SIe hatte einige Schrammen, eine Platzwunde und ein blaues Auge. Für einen kurzen moment war Mayu unvorsichtig und trat auf einen Ast. Sie brach knackent. Schnell war Mayu lautlos in das Unterholz gehuscht. Sie sah das Mina alleine war. Sie machte sich für die Jagd fertig... Mayu legte die Ohren leicht an. Überlegend ob sie nun zu Mina gehen sollte. Ob sie mit ihr reden sollte. Nur für einen kurzen Augenblick wandelte sich Mayu wieder zurück. Sie trat aus dem Unterholz. "Mina... bitte... dieses Leben macht dich nicht Glücklich... Lass dir das nicht gefallen...", meinte sie. Mit diesen Worten wandelte sich Mayu wieder in die graue Fähe und preschte davon. Sie lief aus den Wald hinaus. Ein Dorf lag in der Nähe, in das sie mehr oder weniger 'flüchtete'.

Mina vernahm Mayus Stimme und die Worte, welche diese aussprach.
Doch ehe sie etwas erwidern konnte, schien ihre Schwester schon wieder verschwunden zu sein.
Mina seufzte und begab sich dann auf die Jagd.
Sie wusste nicht, was sie machen oder denken sollte, denn einerseits hatte Mayu Recht, doch andererseits war es nun mal Minas Bestimmung und damit musste sowohl Mina, als auch Mayu leben.

In dem Dorf angekommen streunte sie in ihrer Menschlichen Gestalt ziellos umher. Sie wusste einfach nicht was sie tun sollte. Sie wollte es einfach nicht aktzeptieren. Sie konnte es nicht aktzeptieren. [b]//Warum? Warum mosste das alles so kommen?//[/i], fragte sie sich immer wieder. Warum war es so? Warum sie eine Wolfswandlerin und Mina eine Hunterin?

Da Mayu wohl aus dem Wald verschwunden war, wurde Minas Aufgabe erstmal die, andere Wandler und Wesen zu jagen.
Doch würde Mayu nun für immer fort sein?
Oder würden sie sich irgendwann, irgendwo wiedersehen?
Mina wusste es nicht, doch sie war erstmal froh, dass Mayu nicht mehr im Wald war.

Es verging einige Zeit. In dem kleinen Wald in dem Mayu und Mina sich begegneten wurde die junge Wolfswandlerin nicht mehr gesehen. Überhaupt wurde sie irgendwann nicht mehr in ihrer Menschlichen Gestalt gesehen. Weder in ihrem Heimatdorf, noch in anderen Städten. Jedo fingen Gerüchte an, sich um den Wald in der nähe des Hauptquartieres der Hunter zu ranken. Immer wieder wurden Hunter, die Nachst noch alleine in diesen Wald gingen, am nächsten Tag Tot aufgefunden. Ihre Körper recht verstümmelt. Für alle war klar, dort trieb sich ein Fabelwesen herum. Doch das Problem wenn sie Trupps los schickten... sie schienen keines zu finden. Es fehlten jegliche Spuren eine Fabelwesen. Viele gaben daher auf und erklärten den Wald für Verflucht.

Mina bekam natürlich auch Wind von diesen Gerüchten.
Doch dass der Wald verflucht sein sollte, glaubte sie nicht.
Es musste sich um ein Fabelwesen handeln, egal, ob man es fand oder nicht.
Daher begab Mina sich eines Nachts, auf eigene Faust, in den Wald.
Ihr eigenes Leben war ihr eh nicht so wichtig, dass sie Angst haben könnte.

Wie mittlerweile jede Nacht schlich Mayu in Wolfsgestalt durch den Wald. Auf der suche nach unvorsichtigen Huntern. Und da sie diese spürte, war es für sie kein Problem sich vor ihnen zu verstecken. Sie hatte gut gelernt sich zu verstecken, so das man sie nicht fand. Und warum sie in Wolfsgestalt war? Nun, sie war kaum noch in einer anderen Gestalt.

Sie spürte die Anwesenheit eines Hunters im Wald. Ohne zu zögern schlug sie die Richtung ein, in der sich dieser befand. Sie schlich lautlos durch Unterholz. Es war nur ein einzelener Hunter. Also leichte Beute. Warum sie Hunter nun morderte? Nun, sie wollte die Organisation auslöschen. Für das, was sie ihnen angetan hatte. Und sie sah darin die einzige möglichkeit, Mina irgendwie und irgendwann dort heraus zu holen. Wenn die Organisation nicht mehr existierte... dann musste Mina sie nicht mehr Jagen. Oder?

Schließlich hatte sie den Hunter erreicht. Mittlerweile schon durch Instinkt setzte sie zum Sprung an und ohne nach zu denken riss sie Mina um. Knurrend und mit gefletschten Zähnen stand sie über ihr und drückte sie auf den Boden. Doch als sie erkannte, wer das war, verstummte das knurren. Sie legte die Ohren leicht an.

Mina schlich durch den Wald, in der Hoffnung, die würde dieses Wesen finden.
Doch als sie umgerissen wurde, verlor sie, durch den Aufprall, ihr Bewusstsein.
Es war also Mayu, welche hier rumschlich und Minas Kameraden tötete.
Mina lag regungslos unter Mayu und durch eine kleine Platzwunde lief etwas Blut auf den Erdboden.

Mine hatte das Bewusstsein verloren. Unsicher ging Mayu von Mina runter. Was suchte sie hier? Okay, eigentlich eine Dumme frage. Sie war vermutlich auf der Suche nach dem Wesen das Hunter tötete. Aber Mina würde sie nicht töten. Seit langem wandelte sich Mayu wieder in ihre Menschliche Gestalt. Sie besah sich kurz die Platzwunde an ihrem Kopf. Dann hob sie Mina vorsichtig hoch und trug sie tiefer in den Wald. Auf einer Lichtung, wo ein Bach floss, legte sie ihre Schwester wieder an einen Baum gelehnt ab. Ohne wirklich darüber nachzudenken riss sie ein Stück Stoff ihres Rockes ab, tauchte es in das klare Wasser des Baches und fing an die Platzwunde zu säubern. Mehr konnte sie in dem moment auch nicht machen. Schließlich hatte sie keine Verbandszeug oder sowas dabei.

Mina wurde, nach einer Weile, wach.
Sie war an einen Baum gelehnt und hörte Wasser.
Erst als sie ihre Augen öffnete, sah sie, wo sie nun war.
Und Mayu war ebenfalls bei ihr.
Mina fasste sich an den Kopf und spürte die Platzwunde.
``Du bist also das Wesen, welches meine Kameraden tötet.´´
Stellte sie fest, während sie langsam versuchte, sich zu erheben.
Es war nicht gerade leicht, denn ihr wurde sofort schwindelig.

"Wer sagt das ich nicht zufällig hier vorbei kam?", meinte Mayu leicht ausweichend, während sie Minas Wunde noch immer säuberte. Als Mina dann versuchte auf zu stehen, stützte Mayu sie. "Vorsicht, du solltest vielleicht besser noch liegen bleiben.", meinte sie dann besorgt.