Nur Freunde?

Als Akashi aus der Dusche kam, fand er seine Wohnung leer vor. "Ich hoffe, ich habe es jetzt nicht versaut.", sagte er leise und setzte sich auf sein Sofa. "Mist. Ich baue nur Mist." Er legte sich hin, winkelte ein Bein an und versteckte seine Augen unter seinem Arm.

Ryu war hin und her gerissen, was er jetzt tun sollte.
Doch letztlich siegte die Freundschaft.
Er würde seine Freundschaft mit Akashi niemals aufgeben.
Das war ihm mehr, als klar.
Doch er würde jetzt erstmal ein paar Tage seine Ruhe haben wollen.
Er wollte das alles einfach verdauen und hinter sich bringen.
Als dann 3 Tage später eine SMS bei dem Jungen ankam, dass es wieder irgendwo eine Party gab, seufzte der Junge.
``Wie viele Leute haben meine Handy Nummer, dass alle paar Tage eine Party geschmissen wird, zu der ich nur eingeladen werde, weil die SMS an alle in der Kontaktliste geschickt wird?´´
Fragte sich der Junge leicht genervt.
Er hatte sich die letzten 4 Tage weder bei Akashi gemeldet, noch sich bei ihm blicken lassen.
Dennoch beschloss er, auf die Party zu gehen.
Inzwischen hatte er einen Teil seines Ponys lila gefärbt.

Akashi überlegte, ob er zu der Party sollte oder nicht. Letztendlich endschied er sich, dorthin zu gehen. Akashi machte sich aber auch leichte Sorgen um seinen besten Freund, da er in den letzten Tagen keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Am Abend war dann die Party und Akashi ging gelangweilt dort hin. Wieder wurde er von vielen Mädchen angemacht, jedoch schob er alle bei Seite.

Als Ryu kam, lief die Party bereits schon seit einer Stunde.
Eigentlich hatte er sich dazu entschlossen, doch nicht in zu gehen, bis ihm dann langweilig wurde und er Lust hatte, zu trinken.
Erst nach gefühlten 20 Mal klingeln öffnete ihm einer die Tür, drückte ihm ein Bier in die Hand und schob ihn ins leere Wohnzimmer.
Das war meistens so.
Der Junge kam zu den Partys, bekam haufenweise Bier, damit er den Mund hielt und wurde in irgendeine Ecke gestellt.
Deshalb nervte es ihn auch so sehr, dass er trotzdem noch dauernd SMS bekam, dass irgendwo eine Party stieg.

Akashi lief derweil vor den Mädchen weg. Diese hatten ihn jedoch schnell eingeholt und umringten ihn. Jede von ihnen bat ihm um ein Date. Um die Mädchen ruhig zu stellen, stimmte er bei jeder Frage ein und so waren die restlichen Tage seiner Ferien verplant mit Dates. //Nervig.//, dachte er dazu nur.

Da Ryu eh die ganze Zeit nur Alkohol in die Hand gedrückt bekam und ansonsten ignoriert wurde, entschloss er sich, die Party zu verlassen.
Somit drängte er sich durch die Menschengruppen zur Tür und drückte jemandem sein letztes Bier in die Hand, ehe er die Tür öffnete und die Party verließ.
``Wieso kann ich nicht auch einfach so beliebt und hübsch sein, wie Akashi?´´
Fragte sich der Junge selber, während er einen Stein weg trat.

Akashi erblickte Ryu, als er gerade herausging. Er folgte ihm und hielt ihn nach einigen Metern fest. "Ryu.", sagte er leise. "Alles okay?" Er sah ihn besorgt an und lächelte kurz. "Warum gehst du schon?"

Als Akashi ihn plötzlich fest hielt, erschrack er leicht.
Dann drehte er sich um und sah Akashi an.
``Ja, ist alles okay...´´
Murmelte er und guckte zu Boden und dann wieder in Akashis Gesicht.
``Mir wurde langweilig...´´
Antwortete er auf Akashis zweite Frage.
Er war leicht verwundert, dass Akashi ihm gefolgt war.

"Wir können gerne tauschen.", grummelte Akashi. "Lass uns weiter gehen. Wenn diese Weiber mir nochmal zu Nahe kommen, kriege ich Platzangst." Er holte sich einen Lolli hervor und steckte sich diesen, nachdem er ihn ausgepackt hatte, in den Mund.

``Ich würde gerne du sein...´´
Grummelte Ryu und beobachtete Akashi, wie er sich einen Lolli auspackte und in den Mund steckte.
Dann sah er in den Nachthimmel.
Kurz darauf spürte er erst einen Regentropfen, aus dem dann langsam immer mehr wurden, bis es dann aus Strömen regnete.

"Wünsch dir das lieber nicht. Ich darf jetzt die nächsten Tage mit vielen schrecklichen Dates verbringen.", sagte er leise. Akashi sah in den Himmel, schloss dann die Augen und ließ den Regen auf sich herabprasseln. "Weißt du noch, als wir klein waren und Angst vor dem Gewitter hatten?"

Ryu blickte weiterhin in den Himmel.
``Jaa...
Wir haben und vor Angst immer unter der Decke umklammert...´´
Antwortete Ryu und lächelte leicht.
Diese Erinnerungen waren unbezahlbar und bedeuteten Ryu sehr viel.
Damals war alles noch so schön und Ryu hatte sich nie Gedanken über das machen müssen, worüber er heute jeden Tag nachdachte.
``Damals sah ich aber noch sehr normal aus...´´

"Wenn du noch einmal dein Aussehen bemängelst, kriegst du Ärger. Und zwar von mir.", murmelte Akashi und boxte Ryu wieder leicht. "Ich mag es nicht, wenn du sowas sagst." Er lächelte leicht.

``Lass mich doch...
Ich währe eben lieber so normal, wie alle anderen...
Aber dann würde ich richtig scheiße aussehen.´´
Meinte Ryu und schubste Akashi leicht.
Ryu schüttelte sein klatschnasses Haar und lachte, als er die Wasserperlen durch die Luft fliegen sah.
Ryu liebte es, Nachts im Regen zu sein.
Das gab ihm das Gefühl, frei zu sein.
Er schnappte Akashis Hand und zog ihn hinter sich her, bis sie in einem Park ankamen.
Inzwischen regnete es aus Strömen.
Lachend hopste Ryu auf Akashi, welcher ihn gerade noch si halten konnte.

"Wah. Was machst du das so plötzlich?" Akashi lachte und hielt Ryu fest. "Du bist wirklich einzigartig. Und merkwürdig." Er grinste und sah seinen besten Freund fröhlich an. "Regen ist toll, nciht?"

Ryu lachte, lehnte sich so nach hinten, dass seine Hände den Boden berührten und machte für kurze Zeit einen Handstand, ehe er dann auf seinen Füßen landete.
``Ganz einfach, ich habe im Regen Spaß!´´
Meinte er lachend, blickte in den Himmel, breitete seine Arme aus und drehte sich.
Im Regen hatte der 17 jährige eindeutig mehr Spaß, als auf Partys oder wenn er betrunken war.

"Du bist echt putzig.", sagte er grinsend. Akashi legte sich in das nasse Gras und beobachtete Ryu lachend. Er war wirklich froh, dass die Beiden normal miteinander umgingen. "Schöner Regen."

``Ich bin nicht putzig, Idiot.´´
Meinte Ryu lachend und setzte sich neben Akashi.
``Regen ist eben schön.
Da kann man sich frei fühlen, als wenn er einem jede Last von den Schultern spült, verstehst du?´´
Meinte Ryu dann nach einer Weile und sah Akashi lächelnd an.

"Oh doch. Sehr putzig sogar." Akashi grinste und lutschte weiter an seinem Lolli. "Aber ja. Regen ist schön. Vorallem Sommerregen. Der ist schön warm." Akashi schloss seine Augen und ergab sich dem Prasselnden Regen auf seiner Haut.

Ryu ließ sich neben Akashi auf den Rücken fallen, verschränkte die Arme unterm Kopf und schloss seine Augen.
Er lauschte dem prasselnden Regen eine ganze Zeit lang.
``Du weißt, was in der Nacht passiert ist, oder?´´
Fragte Ryu und guckte Akashi nun von der Seite an.
Inzwischen erinnerte sich der Junge selber daran, doch er war kein bisschen davon angewidert.

Akashi ließ die Augen geschlossen und nickte. "Ja. Wenn du mich dafür hasst, verstehe ich dich vollkommen.", murmelte er leise und seufzte kurz. "Ich weiß wirklich nicht, was in mich gefahren ist."

``Ich hasse dich nicht...
Ich bin dir dankbar.´´
Sagte Ryu leise und guckte nun wieder in den Himmel.
``Ich bin dir dankbar, weil du in der Nacht das getan hast, was mein Körper wollte.´´
Fügte er leise hinzu.
Er war zu Akashi immer sehr ehrlich.
Auch, wenn es die Freundschaft gefährdete.
Sein Körper hatte es in der Nacht sehr gewollt und Akashi hatte es ihm gegeben.
Auch, wenn Ryu selber es vom Verstand her nicht gewollt hatte.

Akashi schluckte und sah Ryu überrascht an. "Du...wolltest es?", fragte er neugierig und setzte sich auch. "Ich dachte, ich wüsste alles von dir." Er schüttelte den Kopf. "Obwohl...Gut. Ich schätze, hätte ich es nicht gewollt, wäre das nicht passiert.", überlegte er vor sich hin.

Ryu schüttelte den Kopf und sah Akashi dann wieder an.
``Mein Körper wollte es in dem Moment.
Mein Gehirn hat was anderes gesagt.´´
Meinte er und sah dann gerade aus.
``Ich denke nicht, dass ich schwul bin oder so, da ich mich ehrlich gesagt weder von Mädchen, noch von Jungs angezogen fühle.
Ansonsten weißt du alles von mir...
Und jetzt eben auch das.´´
Erklärte er Akashi.
Er wollte vor seinem besten Freund nicht als schwuler da stehen, der jede Gelegenheit nutzte, um mit ihm zu schlafen.

Akashi hörte geduldig zu und nickte. "Ja. Ich verstehe." Er lächelte Ryu an. "Lass uns erstmal wieder gehen. Ich will nicht krank werden." Akashi stand auf und sah sich um. "Aber irgendwie freut es mich, dass ich zumindest deinem Körper geben konnte, was er wollte.", sagte er leise.