Kann es Liebe sein?

Yoshi stand, weiterhin grummelnd, auf und wanderte in die Küche. Dort machte er sich ein Brot. "Verdammt nochmal. Ich muss nachts arbeiten und hab keine Bock so früh aufzustehen!", murmelte er wütend vor sich hin. 2 Stunden Schlaf, waren zu wenig für ihn.

Da Yu eh nicht mehr einschlafen konnte, stand er dann auch auf.
Er war noch in Boxer-Short und ging so hinunter.
In den letzten zwei Monaten hatte er auch etwas an Muskeln zugelegt.
Natürlich, er hatte zuvor auch schon einen muskulösen Körper.
Er ging ebenfalls in die Küche und nahm sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank.

"Happy Birthday.", grummelte Yoshi. Er war immer schlecht gelaunt, wenn er zu wenig Schlaf bekam. Yoshi aß weiter seine Schnitte und achtete dann nicht mehr auf seine Umgebung. Er hatte ziemliche Augenringe. Diese bekam er auch schnell.

Yu grummelte nur und beobachtete Yoshi dann.
``Du solltest aufhören, nachts zu arbeiten...´´
Murmelte er dann, ehe er noch einen Schluck, aus der Wasserflasche, nahm.
Da Yoshi immer Nachts arbeitete, war er es auch irgendwie selber schuld, dass er müde war.

"Nein. Warum auch? Wenn diese Menschen, die sich Eltern nennen, nicht gewesen wären, hätte ich jetzt noch schlafen können.", grummelte er wieder. "Nur wegen ihnen, kann ich nicht schlafen. Ich werde sie noch umbringen." Yoshi seufzte. "Ich meine. Ich werde sicherlich noch ausziehen.", verbesserte er sich, als er gemerkt hatte, was er sagte.

``Ich will auch 18 sein, dann kann ich ausziehen und habe für immer meine Ruhe!´´
Entgegnete Yu seufzend.
Mit der Flasche, in der Hand, ging er wieder hinauf.
Dort machte er sich dann fertig, ehe er wieder hinunter ging, wo er dann sein Handy suchte, welches spurlos verschwunden war.

//Da musst du noch ein Jahr warten.//, sagte Yoshi und seufzte vor sich hin. Dann ging er ins Bad und stieg wieder in die Wanne. Er überlegte, was er noch tun sollte und entschied sich, nach dem Bad eine Menge Kaffee zu trinken.

Yu ging eine Weile hinaus.
Als er wieder Zuhause war, ging er in sein Zimmer, drehte Musik auf und begann, zu singen.
Manchmal sang er, einfach, weil er Spaß daran hatte.
Doch er fand, er könnte es nicht, was allerdings nicht so war.
Jedoch interessierte ihn das nicht wirklich.

Yoshi saß inzwischen in der Küche und trank ständig Kaffee, damit er endlich wach wurde. Immerhin konnte er heute morgen nur zwei Stunden schlafen und das pisste ihn immer noch total an.

Leise singend, kam Yu runter und ging in die Küche, ohne Yoshi zu bemerken.
Er ging eigentlich davon aus, dass er alleine war.
Doch Yoshi war, als einziger, noch hier.
Yu ging an den Kühlschrank und suchte sich einen Joghurt raus.

Yoshi beobachtete Yu stumm und musste kurz lächeln. "Du kannst gut singen, Yu.", sagte er dann leise und legte seinen Kopf auf den Tisch. Dabei beobachtete er Yu weiter. Er wusste, dass Yu jetzt wieder irgendetwas sagen würde, was sicherlich nicht nett gemeint sein wird, doch Yoshi würde es wie immer ignorieren.

Yu verstummte sofort, als er Yoshis Stimme vernahm und schloss die Tür, welche ihm zuvor die Sicht auf den älteren versperrt hatte.
Schweigend starrte er Yoshi an und öffnete seinen Jofhurt.
Dieses Mal würde Yu nichts sagen, denn er hatte heute gar keine Lust, auf Streit, oder etwas dergleichen.
Er starrte ihn einfach nur stumm an.

"Mh. Jetzt bin ich enttäuscht. Keine Antwort oder Gegenwehr? Und ich dachte, dass ich inzwischen einen kleinen Teil von dir kennen würde.", sagte Yoshi belustigt und beobachtete Yu weiterhin.

``Ich habe heute keinen Bock, mich aufzuregen.´´
Entgegnete Yu, während er sich einen Löffel Joghurt in den Mund steckte.
Dennoch starrte er Yoshi weiterhin an.
Er starrte richtig.
Ohne zu blinzeln, ohne seine Augen zu bewegen, er starrte einfach nur.

"Mh...Du bist mir heute eindeutig zu gruselig.", murmelte Yoshi und wandte den Blick ab. "Und ich dachte schon, ich bin schlimm, wenn ich zu wenig Schlaf bekommen haben." Er seufzte leise und sah an die Wand.

``Was mache ich denn so gruseliges?
Ich stehe rum, esse Joghurt und rede mit dir.
Was ist daran denn gruselig?´´
Fragte Yu.
Er hatte keine Ahnung, was Yoshi nun so gruselig fand.
Immerhin konnte es nicht gruselig sein, wenn jemand einen Joghurt aß.
Oder doch?

"Hmpf. Du starrst mich an. Ich bin das nicht gewohnt, von dir so angestarrt zu werden.", murmelte Yoshi leise und wurde tatsächlich wieder etwas rot. Deswegen drehte er seinen Kopf ganz von Yu weg.

``Du hast doch mit mir geredet.
Also wieso sollte ich dich dann nicht ansehen?´´
Entgegnete Yu nachdenklich, ehe er sich erneut den Löffel in den Mund steckte.
Er sah auch, dass Yoshi etwas rot wurde.
Doch er sagte nichts dazu.
Yu würde ja rauf gehen, doch dann müsste er wieder runter gehen, um den Müll wegzuwerfen.

"Ansehen ist ja auch okay, aber du starrst mich an.", murmelte Yoshi und sah weiter zur Wand. "Das ist wirklich gruselig." Yoshi seufzte dann leise und sah Yu kurz an. "Also. Sieh mich nur an, anstatt mich anzustarren."

``Ich starre aber lieber, anstatt zu sehen.´´
Meinte Yu leicht lachend.
Er aß recht langsam.
Jedoch könnte Yoshi ja auch jeder Zeit gehen.
Doch er machte es ja nicht.
Daher konnte Yu ihn auch einfach weiter anstarren.

"Mh. Du ärgerst mich gerne, was Yu?", fragte Yoshi leise und stand dann auf, um sich noch ein Brot zu machen. Er schmierte es sich langsam und aß es, nachdem er sich wieder an den Tisch gesetzte hatte.

Yu zuckte leicht mit den Schultern.
``Ich denke nicht, dass ich dich ärger.´´
Murmelte er, ehe er dann den lehren Joghurtbecher weg warf.
Yu verließ die Küche und ging in sein Zimmer.
Dort packte er, einen Großteil, seiner Klamotten in eine Tasche.
Er hatte irgendwie keine Lust mehr, hier zu wohnen.
Stumm verließ er das Haus.

Yoshi aß sein Brot auf. //Mh. Vielleicht war es wirklich kein Ärgern. Aber es war gruselig. Er starrt mich sonst nie so lange an.//, dachte er und seufzte leise. Dann stand er wieder auf.

Er lief eine ganze Weile durch die Gegend, ehe er erst ein paar Tage bei einem Freund verbrachte und dann ins Heim ging.
Dort wurde er auch gar nicht gefragt, wieso er nun zurück gekommen war.
Denn bevor Yoshis Eltern den 17 jährigen adoptierten, hatten dies auch schon viele andere und es endete immer damit, dass Yu zurück ins Heim ging.
Natürlich hatte es ihm bei der Familie gefallen und alles.
Doch er hatte sich Yoshi anvertraut und die beiden konnten sich immer noch nicht wirklich leiden.
Daher hatte der 17 jährige diesen Entschluss gefasst.

Spätestens nach zwei Tagen, wusste Yoshi, dass Yu nicht mehr wiederkommen würde. Er stellte sich eine ganze Weile die Frage, ob es seine Schuld war und seufzte jedesmal nach dieser Frage. Er ging jedoch weiter normal arbeiten und verhielt sich auch normal. Seine Eltern hatten in den Tagen, in denen Yu weg war, immer wieder nach ihm gesucht, doch vergaßen dabei völlig das Heim. Anders als Yoshi. Dieser ging nach einer ganzen Weile dorthin und fragte nach Yu.