Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

``Ich bin nur sehr müde...
Ich habe seit Tagen nicht geschlafen, weißt du...´´
Murmelte Dai, während er sein Shirt auszog.
Dann zog er noch seine Hose aus, nahm sich ein Handtuch und verschwand im Bad, wo er dann auch seine Boxer-Short auszog.
Nach dem Duschen stellte er fest, dass er vergessen hatte, frische Klamotten mit ins Bad zu nehmen.
Seufzend band er sich das Handtuch um die Hüften, kam aus dem Bad und ging an seinen Schrank.

"Du hättest schlafen müssen. Aber jetzt kannst du ja endlich schlafen." You lächelte ein wenig und sah Dai nachdenklich an. "Aber hey. Das hast du davon, wenn du wegläufst und ich dich immer suchen musst."

``Klar, ich schlafe auf der Straße, wo so komische Typen sind, die mich vergewaltigen könnten...´´
Meinte Dai, ehe er wieder im Bad verschwand und sich dort anzog.
Danach ging er wieder ins Zimmer und letzte sich auf sein Bett.
Er sah You an, während seine Augen ihm langsam zu fielen.

"Nein. Aber du hättest dir etwas suchen müssen. Aber jetzt schlaf und ruh dich auch.", sagte You und lächelte Dai sanft an. Dann ging er zum Fenster und sah hinaus. //Ein Glück habe ich ihn rechtzeitig gefunden. Sonst wäre ihm schlimmes passiert.//

Es dauerte nicht lange, bis Dai einschlief.
Am nächsten Morgen wurde er recht spät wieder wach.
Grummelnd erhob er sich und erschrak leicht, als seine Eltern vor seinem Bett standen.
``Könnt ihr mich nicht mal in Ruhe lassen?
Ich habe geschlafen, ihr Idioten.´´
Knurrte der Junge, ehe er aufstand.

You kam gerade wieder in den Raum, mit Essen auf einem Tablet. "Könnten sie bitte rausgehen? Es ist unangenehm, wenn sie die Schüler dieses Internates beim Schlafen stören.", sagte er und stellte das Tablet ab. "Gehen sie bitte hinaus."

Dai beobachtete You, welcher Dais Eltern hinaus bat.
Dai jedoch setzte sich wieder auf sein Bett und sagte nichts dazu.
Dass You Frühstück geholt hatte, bemerkte Dai irgendwie nicht.
``Danke, dass du sie raus gebracht hast...´´
Murmelte der Junge leise.

"Ich merke es inzwischen ein wenig, wenn dir etwas unangenehm ist.", sagte You leise. "Ah. Und ich hab Frühstück geholt. Für uns. Du kannst ruhig schon was essen." Er lächelte ein wenig. "Und außerdem haben sie um diese Uhrzeit noch nichts auf unseren Zimmer zu tun."

``Danke...
Aber ich habe keinen Hunger...´´
Murmelte Dai leise, während er zu Boden sah.
Er hatte wirklich keinen Hunger, doch woran dies lag, wusste er selber nicht genau.
Wahrscheinlich einfach, weil er die ganzen Tage nichts gegessen hatte und irgendwann das Hungergefühl verschwindet.

"Okay. Aber iss, wenn du Hunger hast, ja?" You öffnete das Fenster und sah hinaus. "Heute muss ich mal wieder schwimmen gehen. Ich konnte ja die letzten Tage nicht schwimmen." Er sah ein wenig verträumt und nachdenklich aus dem Fenster.

``W-weißt du...
Ob dein Opa es mir gestatten würde, dass ich, in der Halle, ein bisschen fechte?´´
Fragte Dai leise.
Er wollte nun ein bisschen alleine sein, um nachzudenken und sich zu entspannen und das konnte er nun mal am besten, wenn er fechtete.

"Ich denke, dass ich es schaffen werde, dass du das darfst. Geh ruhig schon. Ich rede solange mit meinem Opa." You nickte und lächelte Dai an. Dann ging er zur Tür und öffnete sie. "Könnten sie bitte Platz machen?", fragte er kopfschüttelnd.

Dai nickte und ging dann.
Er verließ, nach You, das Zimmer und ging den Gang hinab.
Als er dann endlich an der Sporthalle angekommen war, setzte er sich dort auf die Treppen und wartete auf You.
Dass seine Eltern ihm gefolgt waren, war ihm recht egal.
Er ignorierte sie einfach und hoffte, dass You bald da sein würde.

Nach ein paar Minuten kam You zu Dai und hielt den Schlüssel in der Hand. "Du darfst ab sofort so wie ich jeder Zeit in die Sporthalle.", sagte er fröhlich und öffnete die Sporthalle. Dann zog er Dai mit hinein und verschloss sie wieder. "Sie dürfen hier nicht mit rein."

Dai ließ sich mit ziehen und beobachtete You dann.
Ohne etwas zu sagen ging er dann in die Halle und holte seine Sachen.
Nach einer Weile begann er dann, zu trainieren.
Derweil dachte er sehr viel nach, denn wahrscheinlich hatte er sich, You gegenüber, auch nicht immer sehr nett verhalten.
Das war das, worüber er am meisten nachdachte.

You ging derweil, zwei Hallen weiter, schwimmen, da er, seit Dai weggelaufen ist, nicht mehr trainiert hatte. Wie immer konzentrierte er sich auf seine Muskel und seine Bewegungen. //Ich muss alles richtig machen.//, dachte er lächelnd.

Nach einer Weile ging Dai verschwitzt in die Schwimmhalle und setzte sich wieder an den Beckenrand.
Er beobachtete You aufmerksam und leise.
Dai hatte viel nachgedacht, doch war zu keinem Entschluss gekommen, was er nun machen sollte.

You genoss jede einzelne Minute im Wasser. Nach einer Weile tauchte er unter und verweilte dort eine Weile. Selbst nach zwei Minuten kam er noch nicht wieder hoch. Doch das war kein Problem für ihn. Er konnte getrost 3 Minuten unter Wasser bleiben, was Dai aber nicht wusste.

Leicht geschockt starrte Dai ins Wasser, als You schon zwei Minuten unter Wasser blieb.
Er zog sich schnell, bis auf die Boxer-Short, aus und sprang ins Wasser.
Sofort schwamm er zu You und zog ihn hoch.
Es war das erste Mal, dass man Dai ansehen konnte, dass er sich Sorgen machte.
Genau genommen war es auch das erste Mal, dass er sich überhaupt Sorgen machte.

You sah stirnrunzelnd zu Dai. "Warum ziehst du mich hoch? Noch eine Minute und ich hätte meinen Rekord brechen können.", murmelte er, ehe er bemerkte, dass Dai ein besorgtes Gesicht machte. "Oh. Du dachtest ich ertrinke?", fragte er leise. "Dass musst du nicht! Ich kann meine Luft 3 Minuten lang anhalten!", sagte er schnell und lächelte.

Dai drückte sich vorsichtig an den älteren.
``Mach sowas nie mehr, ohne mir das vorher zu sagen!´´
Meinte er dann leise.
Er machte sich riesige Sorgen.
Aber nur um You und sonst um niemanden.
Nur um diesen einen Jungen, welcher, dem 16 jährigen, so viel bedeutete, ohne, dass es einer, von beiden, wusste.

You umarmte Dai sanft. "Ja. Ich weiß, dass ich doof bin. Es tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt hatte. Ich hatte dich aber auch nicht bemerkt. Ich dachte, dass du noch in der Halle bist." You lächelte und strich sanft über Dais Rücken.

``Du bist ein Idiot, You.
Ein richtiger Idiot, mir sowas nicht vorher zu sagen...´´
Murmelte Dai, während er sich sanft an You schmiegte.
You war sein bester Freund geworden und eigentlich auch der Mensch, den der Junge lieben konnte.

"Ich weiß, Dai. Ich weiß, dass ich ein Idiot bin. Aber hey. Kennst du deinen Vorteil jetzt? Du bist geschwommen." You lachte ein wenig und hob Dais Gesicht an, um ihm in die Augen zu sehen. "Ich hab dich zum schwimmen gebracht."

``Ich hasse schwimmen, Idiot!´´
Motzte Dai, während er You in die Augen sah.
Der 16 jährige wurde immer leiser und konnte seinen Blick nicht mehr von Yous Lippen und dessen Augen nehmen.