Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

Inzwischen belästigte jemand Dai.
Dai ließ es eine Weile über sich ergehen, bis dieser ihm in den Schritt packte.
Sofort hechtete Dai hoch und boxte ihm mitten ins Gesicht.
Dass es der selber Kerl, wie damals, war, bemerkte er erst jetzt.
``Du mieses Schwein, begrabsch jemand anderes, aber nicht mich!´´
Brüllte Dai, ehe er mitten über den Schulhof stapfte.

You beobachtete das und seufzte. //Nein. Ich schätze es ist doch nicht gut. Wenn sie selbst das immernoch machen. Entweder Alkohol sind sie noch immer nicht gewohnt, oder sie sind einfach pervers.//, dachte er Kopfschüttelnd.

Dai stapfte an You vorbei zum Schulgebäude, wo er hinein ging.
Ihm wurde gesagt, dass sie dieses betreten durften und sogar zu ihren alten Zimmern durften.
Jedoch verschlug es dei nur in die Schulbibliothek.
Dort nahm er sich ein Buch, setzte sich an einen Tisch und begann, zu lesen.
Es war ihm viel lieber. zu lesen, als unter so vielen Menschen zu sein, die eh nur das eine wollten.

Noch immer dachte You, dass Dai eine Frau war. //Sie ist sehr komisch, wie es scheint. Naja. Was solls. Ich würde diese Kerle auch nicht ran lassen.//, dachte You und seufzte. Dann sah er sich wieder einmal um.

Man hatte Dai, für den Rest, des Klassentreffens, nicht mehr gesehen.
Dai merkte auch gar nicht, dass er schon lange hätte gehen müssen, weshalb er immer noch in der Schulbücherei saß.
In dem Moment gingen auch You und sein Großvater da lang.
Doch selbst das bekam der junge Mann nicht mit.
Wahrscheinlich fragte sich selbst der Schulleiter, was eine Frau hier zu suchen hatte.
Doch Dai war ja nun mal ein Kerl.
Als der 20 jährige auf die Uhr sah, erschrak er leicht, da es schon sehr spät war.
Er räumte das Buch weg und flitzte den Gang entlang.
Mal wieder stieß er dabei You an.
``Scheiße...
Tut mir leid...´´
Murmelte er.

You nickte kurz und sah dann zu seinem Großvater. "Darf sie..." "Nein. Eigentlich nicht. Aber heute ist ein Ausnahmetag.", warf sein Großvater ein und seufzte leise. "Ich denke, es wäre besser, wenn Sie nun gehen würden.", sagte er lächelnd und wieß auf den Ausgang. You sah Dai kurz an und ging dann weiter.

Dai sah den älteren Herren an und nickte leicht.
Dann flitzte er davon.
In den letzten Tagen waren Dai und You sich des Öfteren über den Weg gelaufen.
Gerade saß Dai still und leise in einem Cafe und las ein Buch.
Er dachte nicht weiter darüber nach, dass er dem älteren so oft begegnet war.
Immerhin war es eine recht kleine Stadt, da kam es schon mal vor, dass man ein und den selben Menschen öfters sah.

You würde noch einen ganzen Monat in der Stadt bleiben, da er ersteinmal keine Wettkämpfe hatte. So ging er sehr oft in der Stadt umher und prägte sie vieles ein. An diesem Tag ging er in ein Cafe, in welchem er die Person sah, der in ziemlich oft über den weggelaufen war. You ging zu Dai und legte seine Hand auf den Tisch. "Hallo. Irgendetwas scheint zu wollen, dass wir uns ziemlich oft sehen.", sagte er leise.

Dai sah auf und sah You direkt in die Augen.
``M-meinen... Sie?´´
Murmelte er leise, ehe er seinen Blick wieder senkte.
Dai sprach immer noch nicht sehr gerne mit anderen Menschen.
Er erhob nur seine Stimme, wenn es sein musste und war ansonsten ein ruhiger Typ, der dauernd am lesen war.

"Zumindest scheint es so. Darf ich mich setzen?", fragte You und sah sich um. Dann hielt er eine Kellnerin an, welche er sagte, dass er gerne ein Wasser hätte. Er sah danach wieder Dai an und musterte ihn.

Dai sah erneut auf und nickte leicht.Er nahm seine Sachen vom Tisch, welche er darauf verteilt hatte, und räumte sie wieder in seine Tasche.
Dann begann er, weiter zu lesen.
Dai fragte sich aber auch, wieso der Mann sich unbedingt zu ihm setzen wollte.
Immerhin waren noch jede Menge anderer Plätze frei.
Doch er setzte sich genau zu dem 20 jährigen.

"Zu wem gehörst du eigentlich? Du warst ja auf dem Klassentreffen.", You fiel ins Duzen, was er gar nicht mitbekam. Die Frage stellte er auch nur, weil er Dai immernoch als Frau ansah. Als er kurz aufsah, wurde ihm schon das Wasser gebracht.

Dai sah wieder auf und beobachtete die Kellnerin erst.
``Ich, ähm...
Zu niemandem...´´
Antwortete er dann leise.
Dann schlug er sein Buch zu und steckte es weg, ehe er aufstand.
``Ich muss los...´´
Murmelte er noch, ehe er schnell weg ging.
Ihm war diese Situation unangenehm, denn ihm war klar, dass sein Gegenüber ihn als Frau ansah.
Und irgendwie wollte er ihm keinen Schrecken einjagen, indem er einfach sagen würde, dass er ein Kerl war.

"Mh. Merkwürdige Frau.", murmelte You und trank sein Wasser. Dann überlegte er, was er am nächsten Tag mit den Schulkindern machen sollte. //Einige von ihnen haben wirklich Talent, aber mehr auch nicht.//, dachte er.

Einige Wochen später, lief Dai, am Abend, mal wieder durch die Gegend.
Er ging meistens einfach nur spazieren, ganz alleine und in Ruhe.
Währe da nicht, mal wieder, You.
Sie waren sich fast jeden Tag über den Weg gelaufen und hatten auch hin und wieder miteinander gesprochen.
Eigentlich hatten sie sich sogar schon mal, auf einen Kaffee, verabredet, doch Dai war nicht aufgetaucht.
You hielt den jüngeren immer noch für eine Frau, da Dai ihm immer wieder aus dem Weg gegangen war, wenn es darum ging, in wie fern er was mit der Schule zu tun hatte.

You lief dieses Mal wieder ausversehen gegen Dai. "Ah. Tut mir...Oh. Du bist es.", sagte er und lächelte ein wenig. "Schön, dass wir uns wieder treffen." Er ging einen Schritt zurück und strich sich über seine Sachen.

``Finden Sie?´´
Dai siezte You immer noch, das hatte er so in sich, Menschen zu siezen, die er nicht wirklich kannte.
Er sah You kurz an und seufzte.
``Tut mir leid, dass ich zum Treffen nicht erschienen bin...´´
Murmelte der zierliche, junge Mann.
Dai hatte es nicht wirklich eilig, doch er wollte nicht wieder auf das Thema Schule angesprochen werden.
Ihm war es lieber, wenn man ihn für eine Frau hielt, als ihn, wegen seines Aussehens, zu verspotten.

"Nicht schlimm. Um ehrlich zu sein, werde ich oft versetzt, wenn ich um Treffen gebeten werde. Also von daher." You lächelte kurz und zuckte dann mit den Schulter. "Aber wenn du meinst, können wir das na nachholen."

``W-wenn... Sie Zeit haben...´´
Murmelte Dai, welcher wieder zu Boden sah.
Da You gerade Zeit hatte, gingen die beiden in ein Kaffee.
Dai bestellte sich einen Tee und starrte in diesen, um You nicht ansehen zu müssen.
Er konnte einem Menschen nicht wirklich ins Gesicht sehen, das war schon immer so.
Nur You konnte er, nach einer Weile, ins Gesicht schauen.
Nach einer Weile, die beiden hatten nicht sehr viel miteinander gesprochen, wurden sie gebeten, zu gehen.
Der Laden wollte schließen.
Dai nickte leicht und seufzte.
Er legte sich seine Tasche um den Hals und erhob sich.
You hatte nicht mehr nach dem Internat gefragt, weshalb Dai bereit war, etwas länger mit dem älteren zu reden.
Doch dann wurde sie ja aufgefordert, zu gehen.
Draußen angekommen atmete Dai erstmal die frische Luft ein, ehe er You wieder ansah.

You überlegte kurz und ging seinen Plan für morgen durch. Er stellte fest, dass er morgen nichts vor hatte und sah dann Dai an. "Hey. Willst du noch mit zu mir kommen, für einen Kaffee oder etwas anderes?", fragte er leise und kratzte sich verlegen am Kopf. "Wenn nicht, ist es nicht so schlimm, aber es würde mich doch sehr freuen."

Dai lauschte den Worten, des älteren und überlegte dann kurz.
Am heutigen Tage hatte er bereits gearbeitet, weshalb er also frei hatte und am nächsten Tag musste er erst am Abend arbeiten.
Daher nichte er leicht und sah You dann in die Augen.
``Okay...´´
Murmelte er dann noch dazu.
Ihm war bewusst, dass der ältere es auch im schlechten meinen könnte.
Doch er wirkte irgendwie verlegen und schüchtern, weshalb Dai dann doch nicht so große Bedenken hatte.
Der 20 jährige folgte seinem Gastgeber und setzte sich, bei diesem Zuhause, still auf das Sofa.
Seine Tasche lag auf seinem Schoß und seine Hände darauf, wobei sein Blick gesenkt war.
Dai war nicht oft bei anderen Zuhause.
Wie auch, wenn man keine Freunde hatte?

"Magst du etwas trinken?", fragte You leise und sah Dai an. "Ich habe auch irgendwo Tee liegen." Er stand nun vor Dai und überlegte, was er tun könnte, damit Dai sich wohler fühlen würde. "Ich kann dir auch etwas zu essen anbieten.", sagte er leise.

Dai sah nun zu You rauf und überlegte kurz.
``Ein Tee reicht schon...´´
Antwortete er dann leise.
Wie auch damals lächelte er nie.
Manchmal fragte er sich, was wohl aus You geworden war.
Immerhin konnte er nicht ahnen, dass genau dieser vor ihm stand.
Der 20 jährige stellte seine Tasche auf den Boden und zog dann seine Jacke aus.
Man könnte ihn einfach für eine flachbrüstige Frau halten.

"Mh. Okay. Ich mache dir sofort Tee bringen.", sagte You schnell und ging in die Küche. //Ich kann ihr nicht mehr lange wiederstehen...//, dachte er nervös und machte Dai schnell einen Tee. Kurze Zeit später ging er zurück und stellte den Tee auf den Tisch. Dann starrte er Dai an und beugte sich, ohne nachzudenken, zu ihm hinunter. Dann küsste er diesen. //Mh...Ich habe schon Ewigkeiten nicht mehr solche Lippen geküsst.//, dachte er.

Dai beobachtete You eine Weile und sah den Tee an, ehe er plötzlich geküsst wurde.
Er riss erst leicht die Augen auf, ehe diese sich zu einem Schlitz formten und er den Kuss erwiderte.
Der 20 jährige wusste selber nicht genau, wieso er diesen Kuss erwiderte und den älteren nicht einfach weg stieß.
Vorsichtig legte er seine Arme um den Hals, des älteren und schloss dann ganz seine Augen.
Er legte sich langsam und vorsichtig auf den Rücken, so, dass You sich über ihn abstützte.
Irgendwie übermahnte ihn dieses Verlangen, nach dem älteren. welcher immer noch davon ausging, dass Dai eine Frau war.