Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

"Okay.", sagte You und streckte sich kurz. "Ich bin froh, dass es endlich Sommer ist und die anderen für 6 Wochen verschwinden. Dann ist hier immer solch schöne Ruhe.", murmelte er leise und lächelte, während er sich ins Gras fallen ließ.

``Ich mag diese Umgebung nicht...
Es ist eher einsam und wirkt, wie ein Gefängnis...´´
Murmelte Dai, während er wieder in den Himmel sah.
Er war recht ehrlich zu You, was er zu anderen nicht war.
Denn er redete ja kaum mit anderen Menschen.

"Mh. Für einen Stadtmenschen wirkt es sicherlich wirklich so. Am besten, wir fahren wirklich gleich morgen in die Stadt, damit du nicht mehr im Gefängnis sitzen musst.", sagte You nachdenklich und sah auch in den Himmel.

Dai sah nun zu You und seufzte.
``Ich will dir aber keine Umstände bereiten...
Ich werde schon nicht sterben.´´
Meinte Dai dann und sah You weiterhin an.

"Es bereitet mir aber keine Umstände, solange ich dir damit eine Freude machen kann." You lächelte ein wenig und schloss seine Augen. "Außerdem bin ich nur in der Stadt, wenn Wetkämpfe anstehen. Ich möchte auch mal so dahin.", sagte er weiterhin lächelnd.

``Hmm...´´
Gab Dai nur von sich.
Dann stand er auf und legte sich neben den älteren.
Er sah in den Himmel und seine linke Hand lag dicht an Yous rechter.
Das jedoch merkte Dai nicht wirklich.

You sah Dai kurz an und dann wieder in den Himmel. Dann erst bekam er mit, wie nah Dais Hand an seiner lag. Vorsichtig schob er dann seine Hand ganz an Dais und suchte dann nach Mustern in den Wolken. "Also fahren wir morgen in die Stadt?"

Dai sah zu You und nickte leicht.
``Ja...´´
Gab er leise, als Antwort, ehe er wieder in den Himmel sah.
Er spürte Yous Hand, doch er machte auch nichts dagegen, dass er seine Hand näher an die, des 16 jährigen, gelegt hatte.

"Gut. Dann sage ich nachher noch meinem Opa Bescheid, damit er sich keine Sorgen macht. Immerhin muss er ja auch auf dich aufpassen." You lächelte kurz und murmelte dann einige Worte, wenn er etwas in den Wolken entdeckt hatte.

Dai nicht nur wieder leicht und sah weiterhin in den Himmel.
Er dachte über die letzte Nacht nach und war immer noch von sich selber überrascht, dass er freiwillig mit jemandem geschlafen hatte.
Am nächsten Morgen schlief Dai ungewöhnlich lange.
Normal stand er immer recht früh auf, doch heute schlief er einfach weiter.
Inzwischen sind 3 Wochen vergangen.
Es war noch recht früh, doch You und Dai waren bereits wach.
Dai saß auf seinem Bett, las und hörte dabei Musik, als es plötzlich an der Tür klopfte.
Dai hörte dies nicht und er achtete auch nicht wirklich auf seine Umgebung, weshalb er nicht merkte, dass seine Eltern ins Zimmer kamen.

You betrachtete die zwei Erwachsenen, welche nun im Zimmer standen. Diese zwei sahen Dai an, weswegen er auf diesen zu ging und ihn antippte. "Hey. Dai. Sie sehen dich an.", murmelte er verwirrt."

Dai zog sich die Stöpsel aus den Ohren und sah dann You an, ehe er seine Eltern erblickte.
Er riss leicht die Augen auf.
Stand auf und schob sie aus dem Zimmer.
``Haut ab, ihr habt hier nichts zu suchen, klar?!!´´
Fauchte er, ehe er die Tür schloss und wieder zu seinem Bett ging.
Er wollte seine Eltern nicht sehen.
Die Menschen, die er aller höchstens 3 Mal im Jahr sah.
Die, die sich nicht für ihn interessierten.

"Hey. Sie sind extra für dich hergekommen. Du solltest mit ihnen reden.", versuchte You Dai zu überreden. Er lächelte aufmunternd und nickte dann zur Tür. "Immerhin sind es deine Eltern."

``Du kannst ja mit ihnen reden.
Für mich sind es nur mein Erzeuger und die Frau, die mich zur Welt gebracht hat, mehr nicht.´´
Meinte Dai kühl.
Er wollte ganz und gar nicht mit ihnen reden.
Wenn You das wollte, konnte er dies gerne tun, doch Dai wollte es ganz und gar nicht.

"Aber wenn es etwas wichtiges ist, was sie dir erzählen wollen? Und ich will nicht mit ihnen reden. Es sind nicht meine...Eltern." Bei dem letzten Satz wurde er immer leiser und seufzte zum Schluss. "Rede doch mit ihnen, Dai."

Dai war recht schnell angepisst.
Er schnappte sich eine Stoffjacke, riss die Tür auf und verschwand.
Er flitzte über den Schulhof und verließ diesen dann.
So vergingen einige Tage.
Dai hatte die schnauze voll, von seinen Eltern.
Und es nervte ihn, dass You sich da einmischte.
Der 16 jährige hockte gerade in der nähe, einer Gasse, als irgendein betrunkener Kerl ihn packte und ihn in diese Gasse zog.
Der 16 jährige erschrak leicht und versuchte, sich loszureißen, was jedoch nicht klappte.
Der Typ drückte den Jungen gegen eine Wand und riss ihm die Hose herunter.

You war in den letzten Tagen immer wieder auf der Suche nach Dai. Er machte sich Sorgen und hoffte das Dai nichts passiert war. Gerade als er wieder nach Hause wollte, entdeckte er zwei Kerle in einer Gasse. Als er genauer hinsah, entdeckte er, dass der eine Junge Dai war. Sofort riss er die Augen auf. //Was zum Teufel hat er hier zu suchen? Weiß er denn nicht, dass das hier eine gefährliche Gegend ist?//, fragte er sich und rannte auf Dai und den betrunkenen Mann zu. "Lassen Sie ihn los!", schrie er den Mann an und riss ihn wütend von Dai weg. "Wie können Sie es nur wagen ihn anzufassen?" You stellte sich beschützend vor den Jungen.

Dai drehte sich sofort um und zog die Hose wieder hoch.
Er starrte You von hinten an, ehe er seine Arme um diesen legte und seine Wange an dessen Rücken schmiegte.
``Danke, You...´´
Murmelte er leise, nachdem der Kerl verschwunden war.
You war genau im richtigen Moment gekommen.
Doch Dai fragte sich, was er hier zu suchen hatte.

"Verdammt, Dai. Was machst du hier? Weißt du denn nicht, dass es hier gefährlich ist?", fragte er und drehte sich in Dais Armen um. Dann schlug er ihm sanft und strafend auf den Kopf. "Du hast hier nichts zu suchen. Vorallem nicht alleine." You lächelte kurz und legte seine Arme vorsichtig um Dai. "Geht es dir eigentlich gut?", fragte er dann nochmal.

``Woher soll ich das denn wissen, ich war hier doch noch nie!´´
Entgegnete Dai.
Er sah zu You hinauf und direkt in dessen Augen.
Er wusste nicht, wieso er ihn umarmte.
Es hatte sich, in dem Moment, einfach so richtig angefühlt, den älteren zu umarmen.
Dai sah dem älteren tief in die Augen, der Mund,d es Jungen, war leicht geöffnet.

"Man. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, Dai.", sagte You leise und drückte Dai eng an sich. "Hau nie wieder einfach so ab, okay? Das war wirklich nicht toll. Ich bin wirklich froh, dass ich dich jetzt gefunden habe." Er lächelte wieder kurz und strich Dai über die Wange.

``Ihr habt mich aber überfordert...´´
Murmelte Dai leise.
Als ihm plötzlich Tränen in die Augen schossen, konnte er das kaum glauben, denn er konnte sich schon gar nicht mehr an das letzte Mal erinnern, an dem er geweint hatte.

"Dai! Nicht weinen. Bitte.", flüsterte You leise und strich Dai weiter über die Wange. "Hörst du? Nicht weinen." Er lächelte sanft. "Gehen wir erstmal nach Hause. Da kannst du dich ausruhn."

``Ich weine nicht!
Meine Augen sind nur müde...´´
Murmelte Dai, ehe er den älteren los ließ.
Natürlich würde er nicht einfach zugeben, dass er fast geweint hätte.
Denn er wollte nicht, dass You sich Sorgen machte.
Im Internat angekommen, nahmen ihn der Direktor und seine Eltern in Empfang.
Seine Eltern jedoch stieß er nur weg und verschwand dann im Zimmer.

You entschuldigte sich schnell und ging dann zu Dai. "Du hast mir aber noch immer nicht gesagt, ob es dir gut geht.", fiel ihm dann auf. Er schloss die Tür ab, damit Dais Eltern oder sein Großvater nicht einfach herein kommen konnten. You sah Dai kurz lächelnd an.