Liebe in der WG? Kann das gut gehen?...

Shin sah kurz, aus den Augenwinkeln, zu Akihiro, ehe er sich wieder auf das Essen konzentrierte.
``Pflaster stören nur die Wundheilung...´´
Entgegnete der 19 jährige, ehe er den Herd ausstellte.
``Willste auch was?´´
Fragte er dann, als er etwas auf einen Teller machte.
Er kochte immer so viel, dass mindestens 5 Personen davon satt wurden.
Das hatte er sich so angewöhnt, seit er in der WG lebte.
Denn er selber aß eh immer für zwei Personen und es lebten ja eigentlich insgesamt drei Leute in der WG, wenn nicht gerade einer ausgezogen war.
Doch nun lebten sie ja wieder zu dritt.

"Aha. Gern."

Akihiro konnte seinen Blick nicht mehr von dem Jungen abwenden.

"Kochst du immer so viel?"

Shin stellte dem älteren einen Teller hin und legte eine Gabel dazu.
``Ja...´´
Antwortete er dann knapp und setzte sich, etwas weiter weg, von Akihiro, an den Tisch und begann, zu essen.
Shin war kein guter Gesprächspartner.
Er war einer der relativ ruhigen, aber dennoch frechen, Menschen.

"Itadakimasu"

Akihiro begann ebenfalls zu essen. Immer wieder schielte er zu Shin rüber und überlegte sich, wie er die Stille brechen konnte.

"Hast du vorhin Keyboard gespielt?"

Er fragte sich selbst, wieso ausgerechnet sowas, aber etwas besseres viel ihm nicht ein.

Shin holte sich seine zweite Portion und setzte sich wieder an den Tisch.
``Ein wenig...´´
Murmelte der 19 jährige nachdenklich.
'Wieso, zu Hölle, versucht der schon wieder, mit mir zu reden?
Merkt er nicht, dass ich nicht gerne rede und ihn scheiße behandle oder interessierts ihn einfach nur nicht'
Fragte Shin sich, während er an ein bisschen Gemüse rum kaute.

Akihiro war am Ende. Jetzt wusste er wirklich nicht mehr, was er asgen sollte.

Vielleicht war es aber auch besser so. Schießlich blieb Shin so der geheimnisvolle, unnahbare Junge.
Er aß auf und spülte seinen Teller und die Gabel ab.

"Bist du eigentlich immer so?" fragte er.

'Verdammt! Warum hab ich das gesagt?? Kann ich nicht einmal den Mund halten?' dachte er direkt danach.
Aber so war er nunmal. Er war direkt und sagte einfach, was ihm in de Kopf kam.

Mit der Gabel im Mund sah Shin zu Akihiro und dann wieder auf seinen Teller.
``Wie?
So kühl?
Ja, so bin ich immer...´´
Antwortete Shin offen und ehrlich.
Auch, wenn er so war, würde er nicht lügen.
Denn wenn er etwas hasste, war es angelogen zu werden und deshalb log er auch andere nicht an.

"Du könntest ruhig versuchen netter zu sein. Das würde dir manches erleichtern."

Er stellte den Teller neben die Spüle und setzte sich wieder an den Tisch.

"Aber wenigstens bist du ehrlich." meinte er. !Eine Eigenschaft die leider nicht viele Menschen besichtzen."
Unwillkürlich musste er an seinen Ex denken, der ihn von vorn bis hinten immer nur belogen und am Ende sogar betrogen hatte.

``Wieso sollte ich?
Ist doch alles supi...´´
Murmelte Shin, welcher sich nun erhob und sein Geschirr ebenfalls abspülte.
``Du denkst an eine bestimmte Person.´´
Stellte der 19 jährige fest, als Akihiro meinte, nicht jede Person würde diese Eigenschaft, nett zu sein, besitzen.
Gründlich spülte und trocknete Shin seine Sachen ab und räumte sie dann weg.
Das restliche Esse tat er in eine Schüssel und verstaute diese im Kühlschrank.

"Ähh.. Was?" fragte Akihiro irritiert.
N-Nein. Ich meinte nur... Nunja es gibt viele Menschen, die andere belügen."

Verdammt! Woher weiß es das? dachte er nur und überlegte fiberhaft, wie er sich da wieder rausreden konnte. Das letzte, das er wollte war über seinen Ex zu sprechen. Besser gesagt: Allgemein über seine sexuelle Orientierung.

Es würde zwar vermutlich früher oder später rauskommen, aber er wollte nicht, dass Shin es sofort erfuhr, da er sich irgendwie wünschte, dass Shin weiterhin so sorglos vor ihm in Boxer-Shorts umherlief und er seinen Körper betrachten konnte.

Während Shin an Akihiro vorbei ging, strich er diesem durchs Haar.
``Du brauchst dich nicht rausreden, ich merk sowas.´´
Meinte er noch und verschwand dann in seinem Zimmer.
Dort zog er sich dann frische Sachen an und nahm seine Tasche.
Immer um die selbe Uhrzeit ging er aus dem Haus, in den Park und zeichnete.
Es war einfach, um den Alltag zu vergessen und die ganzen Sexuellen Dinge, die er für Geld anstellte.
Denn eigentlich hasste er es, seinen Körper zu verkaufen.
Doch ihm blieb sonst nichts übrig, da er wenn überhaupt nur etwas mit zeichnen oder Musik machen könnte.
Denn andere Sachen hatte er schon ausprobiert, doch war kläglich gescheitert.

Akihiro sah Shin nach wie er in seinem Zimmer verschwand und kurz darauf die Wohnung verließ.

Es war schön gewesen und endlich hatte er Shins nette Seite entdeckt. Aber woher wusste er, dass Akihiro an eine bestimmte Peron dachte? War es so durschschaubar?

Um sich abzulenken, ging er duschen. Das war das einzige, das ihn beruhigen konnte. Früher war es vorgekommen, dass stundenlang unter denr Dusche stand und über alles mögluiche nachdachte.

Shin blieb einige Tage weg.
Dieses Verhalten kannten seine Mitbewohner bereits, doch Akihiro nicht.
Es war alle zwei Wochen so, denn in den Tagen verbrachte er die Zeit in einem Hotel, um seine Miete zu verdienen.
Es wirkte nicht so komisch, wie wenn am Tag um die 20 Kerle in die WG kommen würden.
Seine Mitbewohner dachten sich einfach ihren Teil, wahrscheinlich, dass er in der Zeit bei irgendeinem Freund war, oder sowas.
5 Tage später, am Abend, kam Shin dann mal wieder Heim.
Er schmiss seine Sachen in sein Zimmer, zog sich aus, band sich ein Handtuch um und betrat so dann das Bad.
Jedoch war dort auch Akihiro.

Akihiro kam grade aus der Dusche ung hatte siche in Handtuch umgebunden, als die Tür geöffnet wurde. Mist! Er hatte wohl vergessen abzuschließen.

Er sah Shin an und lächelte.

"Du bist also wieder da. Schön. Willkommen zurück." meinte er.

Währenddessen wanderten seine Augen so unauffällig wie möglich über Shins Körper.

Shin grummelte und ging dennoch ins Bad.
Ihm war es egal, dass Akihiro ebenfalls im Bad war.
Vor der Dusche strich er sich das Handtuch von den Hüften und stieg dann unter die Dusche.
Das Glas war ja nicht wirklich durchsichtig, sondern eher milchig, weshalb er auch damit kein Problem hatte.
Wobei ihm sowieso so ziemlich alles egal war.

Es hatte sich alsi nichts geändert.

Akihiro gin in sein Zimmer und zog sich Boxer-Shorts und eine Hose an. Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und klappte das Laptop auf. Irgendwie musste er sich jetzt ablenken.

Er tippte ein paar Zeilen für die Story, die er gerade schrieb, kam dann aber nicht weiter. Er kramte seine Kopfhörere raus und steckte sie in den Laptop. Dann setzte er sie auf und drehte die Musik laut. Irgendwie musste er diese Gedanken an Shin doch vertreiben können.

Knapp eine halbe Stunde später kam Shin wieder aus dem Bad.
Er ging in die Küche, nahm sich einen Joghurt und verschwand damit in seinem Zimmer.
Den Joghurt essend setzte er sich an sein Keyboard und begann, zu spielen.
Nun konnte er wieder unbesorgt spielen, denn sein Kopf war frei.
Zuvor musste er immer daran denken, was die Kerle wieder mit ihm anstellen würden, doch nun hatte er erstmal ein paar Tage Ruhe, ehe er die nächsten empfing.

Akihiro saß in seinem Zimmer und schrieb weiter. Manchmal gab es solche Momente, in denen er einfach schrieben konnte und die Musik half ihm dabei.
Aber irgendwie kam ihm Shin immer wieder in den Kopf. Er lehnte sichzurück und starrte an die Decke. Wieso war es nur so schwer für ihn Shin zu vergessen?
Er legte sich die Hände aufs Gesicht und atmete tief durch.
'Wieso?' Das war das einzige, was ihm durch den Kopf ging. Nachdem sein Ex ihn betrogen hatte, hate er sich doch geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Also woher kamen diese Gefühle?

Shin wurde gerade von seinen Mitbewohnern angerufen, welche ihm sagten, sie würden für ein paar Tage weg sein.
Die beiden waren Brüder, weshalb sie, wenn sie denn mal weg waren, immer zusammen fort gingen.
``Na toll...
Jetzt bin ich auch noch alleine...
Okay, Akihiro ist noch da, aber der stellt immer so dumme Fragen...´´
Murmelte Shin vor sich hin und seufzte.
Er ging aus seinem Zimmer, ins Wohnzimmer und supte durch die Kanäle.

Akihiro legte sich mit seinem Laptop auf sein Bett und hörte weiter Musik. Er schloss die und versuchte jeden Gedanken an Shin und/oder seinen Ex zu verdrängen.

Irgendwann schlief er ein und wachte erst später am abend auf, weil er Hunger hatte und schlurfte in die Küche. Schließlich musste nochh etwas vom Mittagessen übrig sein.

Als Akihiro aus seinem Zimmer in die Küche ging, saß Shin immer noch im Wohnzimmer und sah sich eine Dokumentation über Homosexuelle und Transsexuelle und sowas an.
Er hatte seinen Kopf abgestützt und trank nebenbei ein Bier.

Akihiro machte sich etwas davon warm und ging ins Wohnzimmer, weil er von dort Geräusche vernahm.

Er ließ sich mit seinem Teller neben Shin auf das Sofa fallen und und sah ebenfalls in den Fernseher.

"Was schaust du da?" fragte er, noch etwas verschlafen und fing an zu essen.

Shin sah kurz, aus den Augenwinkeln, zu Akihiro und dann wieder zum Fernseher.
``Ne Dokumentation, über Homosexuelle und Transsexuelle...´´
Antwortete er, weiterhin auf die Dokumentation konzentriert.
Shin ließ sich nicht anmerken, dass er langsam, aber sicher, auch Hunger bekam.

"Aha. Interessant?" fragte Akihiro kauend.

Unauffällig sah er zu ihm rüber und musterte ihn erneut.
'Wieso mach ich sowas?' dachte er und sah wieder zum Fernseher.

``Wenns uninteressant währe, würde ich es nicht sehen.´´
Gab Shin zurück.
Heimlich beobachtete er, wie Akihiro aß.
Sein Blick, so kühl, wie der, einer Leiche, strich über den Körper, des älteren, ohne, dass dieser es je wissen würde.
Irgendwie reizte ihn dieser Körper.
Shin hatte schon so viele Kerle durch, aber keiner war so, wie Akihiro.
Und dennoch würde Shin es niemals mit ihm treiben, denn Sex war sein Job.