Is everything the true gold?

"Nein. Ich habe keinen Hunger, Gin." Mashiro seufzte und sah nicht zum Teller.

``Ist mir egal, du isst.
Und wenn ichs dir reinkloppen muss, ich sehe bestimmt nicht zu, wie du dich zu Tode hungerst.´´
Murrte Gin.
Dennoch blieb er kühl, wie eh und je.
Hatte er sich wirklich schon so sehr verändert, dass er selbst Mashiro gegenüber IMMER so sein würde?

"Dann klopps mir rein, denn ich werde das nicht freiwillig zu mir nehmen.", meinte er nur. Mashiros Handy klingelte. Er nahm es vor und sah auf das Display. Shiro..Was will er denn? Er ging ran.
"Hey."
"Jo! Wie läufts bei dir? Ich sag's dir..Wenn man sich nur von flüssigen Sachen ernährt, kotzt man öfter..Habe ich zumindest das Gefühl, aber das mal zur Seite gepackt. Schon mal was von dem heißen Weib gehört?"
"Ach..Du meinst das Weib, was mir zu Füße liegt..Sie erzählte mir, dass sie über die Ferien einen Ski-Urlaub machen würde. Hauptsächlich um beim Sport abzunehmen. Ich hoffe nur, dass ihr Oberweite dadurch nicht auch abnimmt. Wäre schade..", sagte Mashiro. Arrogant.
"Oh..Meine Mutter kommt. Heute Abend. Skype."
Shiro legte auf.

Gin zog eine Augenbraue hoch, als er Mashiro sprechen hörte.
``Du hast dich echt viel zu sehr verändert.´´
Stellte Gin kopfschüttelnd fest, ehe er den Teller weg brachte.
Bis aufs weitere ignorierte der 19 jährige den Jungen nun.
Stumm ging er an ihm vorbei und setzte sich, im Wohnzimmer, aufs Sofa und tippselte etwas an seinem Laptop.

Mashiro seufzte. Er ging in den Flur, sah durch die Glastür zu Gin und seufzte. "Schönes Leben noch.", meinte er so laut, dass Gin ihn hören konnte. Dann öffnete er die Wohnungstür und verließ die Wohnung seines Bruders. Er ging die Treppen hinunter und verließ dann letztendlich das Gebäude.

Für Gin war es gerade auch nicht sehr leicht gewesen, doch er mochte arrogante Leute nicht und auch keine Magersüchtigen Kinder, die alles besser wissen mussten.
In diesem Moment wünschte er sich, dass er damals einfach besser auf Mashiro aufgepasst hätte, denn dann währe es niemals so weit gekommen.
Dann währe er immer noch Gins lieber, kleiner Bruder und nicht so ein verzogener Bengel.

Mashiro bereute es im Moment das Essen nicht angenommen zu haben.
Er fiel auf die Knie, hielt sich den Bauch, da er im Moment das Gefühl hatte, dass dieser sich selbst verdaute.
Auch sein Bewusstsein verschwand mal sehr kurz.

Gin beschloss, seine Wohnung für ein paar Stunden zu verlassen.
Er ging davon aus, dass Mashiro bereits fort war, doch dem war nicht so.
Er kniete draußen auf dem Boden und hielt sich den Magen.
Jedoch ging Gin nur an Mashiro vorbei.
Es schmerzte ihm zwar, den Jungen so zu sehen.
Doch Mashiro hatte es einfach nicht mehr anders verdient.

"Gin..Bitte..Hilf mir..", meinte Mashiro so laut, dass Gin es noch hören konnte. Mashiro brauchte Hilfe. Sehr viel Hilfe. Er wusste, dass er sich im Verlaufe der Monate selbst verloren hatte. Er wollte die Zeit zurückdrehen, doch..Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Er musste sein Leben weiterleben. Seine Rolle weiterspielen. Die Rolle..Die sein wahres Ich bald gänzlich getötet hatte.

Gin seufzte und machte auf der Stelle Kehrt.
Er zog Mashiro hoch und auf seinen Rücken.
So schleppte er den Jungen in seine Wohnung.
Dort setzte er ihn, in der Küche, auf einen Stuhl.
Er stellte ihm das Sandwich und ein Glas Saft hin.
``Ich nehme an, du wirst dich alleine zurecht finden.´´
Meinte er noch, ehe er erneut Kehrt machte und die Wohnung erneut verließ.
Gin würde den Jungen nicht einfach sterben lassen.
Doch er zeigte ihm nun eben auch, dass er es gänzlich, bei ihm, verschissen hatte.

Mashiro sah zu dem Brot und dem Glas. Er nahm das Brot in die Hand und biss ab, kaute und schluckte. Sein Magen drohte, dass gesamte Essen nicht verdauen zu wollen, sondern wieder nach oben zu befördern. Er konnte nicht mehr.
Er weinte. Sein Leben war schrecklich. Er hasste dieses Rollenspiel langsam. Das Rollenspiel hatte ihn dazu gebracht, seinen Bruder zu betrügen und ihm fremd zu werden. Das Rollenspiel hatte dazu geführt, dass er nun Suizidgedanken hatte. Das Rollenspiel hatte ihn dazu gebracht, einen Zettel hervor zu nehmen, drauf zu schreiben
Lieber Gin,
wir sehen uns im Himmel.
Ich warte auf dich.
und den Zettel dann auf den Tisch zu legen. Er ging wie in Trance in das Bad und nahm alle Tabletten zu sich, die er finden konnte. Irgendwann brach er dann zusammen.

Knapp eine halbe Stunde später kam Gin, mit Einkäufen, zurück.
Als er den Zettel las, suchte er sofort den Jungen, welchen er im Bad fand.
Ihn über die Kloschüssel haltend, schob er ihm den Finger in den Mund, damit der Junge sich übergab und die Tabletten somit aus seinem Körper beförderte.
Daraufhin rief Gin einen Krankenwagen.
Der 19 jährige wusste genau, was er tun musste, denn auch er hatte dies schon mal probiert.
Doch im letzten Moment hatte er sich den Finger in den Hals gesteckt und sich übergeben.
Denn er hatte immer gehofft, seinen kleinen Mashiro zurück zu bekommen.
Doch wie sollte Gin so lieb und fürsorglich sein, der sich so sehr veränderte?
Im Krankenhaus saß Gin wieder jede Sekunde neben Mashiros Bett und hielt dessen Hand.

Mashiro war kreidebleich und seine ganzen lebenserhaltenden Prozesse waren auf Sparflamme. Yukio und Shura konnten nicht informiert werden, da diese nicht an ihr Handy gehen wollten. Egal wie oft man es versuchte.
Eine Krankenschwester betrat das Zimmer. "Wir wissen nicht, ob er es schafft, Herr Zaraki.", meinte sie mit niedergeschlagener Stimme.

Gin sah die Krankenschwester kühl an und sagte nichts.
Er glaubte daran, dass Mashiro es schaffte.
Denn was anderes würde Gin nicht zulassen.
Am liebsten würde er noch nicht mal auf Toilette gehen sondern ununterbrochen an Mashiros Bett sitzen und seine Hand halten.
Immer wieder bat er, in seinem Kopf, dass der Junge überleben sollte.
Jede Sekunde, in der es schlechter um Mashiro stand, ließ auch Gin immer mehr eingehen.

Nach einigen Tagen hing Mashiro nur noch an lebenserhaltenden Maschinen, da nichts mehr richtig laufen wollte. Ein Arzt kam ins Zimmer, sah Gin an. "Wir wollen die Maschinen abstellen. Seine Eltern wünschen es so."

Gin sah den Arzt erschrocken an.
``Unsere Eltern würden sowas niemals sagen!´´
Stieß er sofort aus.
Niemals würde er zulassen, dass Mashiro einfach so umgebracht werden würde.
Eher würde Gin sterben, als dass sein Bruder sterben müsste.
Der 19 jährige würde es unter keinen Umständen zulassen.
Nicht mal Polizisten könnten ihn hier weg bekommen, dann müssten sie ihn schon erschießen.
Doch er würde niemals zulassen, dass sie Mashiro umbringen.

"Seine leiblichen Eltern wünschen es so, Herr Zaraki, denn ihre Eltern haben wir nicht erreichen können.", meinte der Arzt nun. Eine Krankenschwester kam in den Raum und fing an sämtliche Maschinen aus zu stellen.

``NEIN!´´
Brüllte Gin sofort, ehe die Schwester irgendwas machen konnte.
``Sie können ihn nicht einfach umbringen!
Das lasse ich nicht zu!´´
Gin spürte, wie ihm Tränen in die Augen schossen, doch er ließ sie nicht fließen.
Immer noch hatte er es im Kopf, keine Schwäche zeigen zu dürfen.
Doch er würde es niemals, unter gar keinen Umständen auch nur annähernd zulassen, dass jemand seinem Bruder das Leben nehmen würde.

"Wir werden ihn nicht umbringen. Wir werden ihn erlösen.", meinte der Arzt, weiterhin ruhig, während die Schwester einen Knopf nach dem Anderen drückte und somit die Maschinen zur Ruhe brachte.

``Das ist kein erlösen!
Sie können nicht einfach Gott spielen und entscheiden, ob Sie meinen Bruder sterben lassen!´´
Brüllte Gin wieder, während er sich erhob.
``Ich lasse es nicht zu, dass Sie den Menschen sterben lassen, der mir am meisten bedeutet!
Damit hätten Sie zwei Menschen auf dem Gewissen und nicht nur diesen unschuldigen Jungen!´´

"Ich habe niemanden auf dem Gewissen! Wir haben gefragt und außerdem sind die Maschinen..", fing der Arzt nun etwas lauter an. "..aus.", ergänzte die Krankenschwester als sie den letzten Hebel nach unten gedrückt hatte.

Gin riss die Augen auf und sah kurz zu Mashiro und den Maschinen, ehe er auf den Arzt los ging.
Wenn es um Mashiro ging, kannte Gin nichts mehr.
Er packte den Arzt am Kragen und drückte ihn gegen die Wand.
``Sie verdammtes Arschloch!
Sie können ihn doch nicht einfach sterben lassen!
Er mag vielleicht nicht perfekt sein, aber er hat es verdient, zu leben!´´
Fauchte Gin den Arzt an.

"Wenn sein Körper aber das Ganze nicht verarbeiten konnte. Ich..Sehen sie es doch mal objektiv!", sagte der Arzt, weiterhin laut.
Die Krankenschwester schien etwas überfordert, hörte aber was. Als die beiden Männer mal leise waren, für einen kurzen Moment, konnte sie sich sicher werden. "Seid leise. Sein Herz schlägt komischerweise."

``Lassen Sie ihr dummes Gelaber!...´´
Brüllte Gin den Arzt an, ehe er der Krankenschwester lauschte.
Obwohl sie dies sagte, ließ Gin den Arzt nicht los.
Denn wenn Mashiros Herz aufhören würde, zu schlagen, währe der Arzt dran.

Mashiros Herz schlug lauter und regelmäßiger. "Kann es sein, dass er..", fing die Krankenschwester an und der Arzt stimmte ihr nickend zu.