Is everything the true gold?

"Sehr schön.", meinte Mashiro immer zu den Leuten, die ihre Blätter abgaben und so den Raum verlassen durften.
Nach einer Zeit war Gin alleine in dem Raum. "Fällt dir nichts ein, Gin?" Mashiro seufzte. "Muss ich dir die Gefühle beibringen?"

``Halt den Mund!
Du weißt genau, dass ich Emotionen hasse und keinen Plan davon habe und stellst mich trotzdem vor so eine Aufgabe.´´
Entgegnete Gin, welcher seinen Kopf inzwischen auf dem Tisch platziert hatte.

"Es gehört nun einmal zum Lehrplan, da kann ich nichts machen." Mashiro seufzte. Er sah zu seinem Bruder.

Gin hatte sich überlegt, einfach die Liebe, zu Mashiro, in Glück umzuwandeln.
Sofort begann er, die Zeile zu schreiben, welche Mashiro haben wollte.
Es dauerte knapp eine Viertelstunde, bis er fertig war.
Dann räumte er seine Sachen weg, gab Mashiro den Zettel und fuhr dann auf den Hof, wo er sich unter einem Baum platzierte.

Mashiro rückte die Arbeiten hin und legte sie erstmal beiseite. Er könnte sie anfangen zu kontrollieren..Aber erst, wenn die 2. Semester ihre Arbeit schrieben.

Gin wurde von ein paar Schülern angesprochen, welche ihn nur als einen unauffälligen Typen kannten.
Nunja, kannten war gut gesagt.
So wirklich kannte ihn ja keiner.
Sie fragten ihn, wieso er im Rollstuhl saß, doch er antwortete nicht.
Der 22 jährige zog den Schultag durch und begab sich dann auf den Heimweg.
Momentan fuhr er noch über den lehren Schulhof.

Mashiro verließ das Schulgebäude. Seine letzte Stunde hatte er vor zwei Stunden beendet, aber er musste ja noch zu einer Versammlung gehen. Er ging über den Schulhof, erblickte Gin, sprach ihn aber nicht an.

Gin bemerkte Mashiro nicht.
Er war viel zu nachdenklich.
Als der 22 jährige Zuhause ankam, schleppte er sich irgendwie die Treppen hinauf.
Gin musste dringend umziehen, denn wenn er wirklich so leben musste, könnte er hier nicht, im dritten Stock, wohnen bleiben.
Das war viel zu anstrengend.
In seiner Wohnung angekommen, legte er sich erstmal in sein Bett.
Dass er noch nichts gegessen hatte war ihm, in diesem Moment, egal.

Zu Hause macht sich Mashiro an die Vorbereitung der morgigen Stunden. Nebenbei nahm er seine Tabletten und aß was.

Gins Traum bestand daraus, dass er immer mehr einging, je länger er im Rollstuhl durch den Tag musste.
Es machte ihn verrückt.
Er konnte nicht mal mehr schlafen, ohne daran zu denken.
Der 22 jährige hoffte einfach, dass er nicht für den Rest, seines Lebens, so leben musste.

Mashiro musste ungefähr 4 Stunden lang vorbereiten.
Danach legte er sich auf das Sofa und seufzte.

Am nächsten Morgen quälte Gin sich wieder aus dem Haus.
Er liebte es zwar, zu lernen und zur Schule zu gehen.
Doch so war es, für ihn, echt kein Leben.
Früher war er immer sportlich und war auch in Sportkursen sehr aktiv.
Doch nun konnte er gar nichts mehr machen und alle glotzten ihn an, als könnte er nicht mal selber aufs WC.
Als er vor der Uni ankam, blieb er nochmal stehen, nahm seinen Rucksack auf seinen Schoß und sah nach, was er nun hatte.
Denn sein Stundenplan hatte sich auch komplett geändert.

Mashiro war nun schon eine Stunde in der Uni. Er hatte auch schon einen Kurs unterrichten müssen. Dass diese Gören nicht leise sein können! Ich kriege die Krise!

Gin würde, an diesem Tag, nur zwei Stunden in der Uni verbringen, da er noch einen Arzt-Termin hatte.
Doch, obwohl er den Unterricht langweilig fand und ihn die Blicke nervten, würde er lieber in der Uni bleiben, als zum Arzt zu gehen.
Gin saß gerade in Mashiros Unterricht und starrte ihn nur an, während er seinen Kopf abstützte.
In der Zeit, in der Gin nicht zur Uni hatte gehen können, wurden behindertengerechte Maßnahmen gezogen.
Er hatte nun einen niedrigeren Tisch und es gab einige Dinge mehr, die geändert wurden.
Doch es nervte ihn, denn es war ja nicht so, als könnte er gar nicht laufen.
Er konnte halt nur ein Bein nicht benutzen.

Mashiro war gereizt und ließ das auch an seiner Stimmlage hören.
Er liebte seinen Job zwar, aber an die Respektlosigkeit der Studenten hatte er sich noch nicht gewöhnt.

Gin fand es eher belustigend, dass Mashiro von den anderen genervt war.
Gin war ja ruhig.
Denn er fand, in der Uni, sollte man sich nun echt nicht mehr benehmen, wie im Kindergarten.
Dennoch war der 22 jährige froh, als die zwei Stunden endlich rum waren.
Gin räumte gemächlich seine Sachen zusammen.
Dass Mashiro nun immer darüber informiert wurde, wann Gin einen Arzt-Termin hatte, wusste der 22 jährige nicht.

Mashiro räumte die Sachen um. Eine Stunde noch. Ein Kurs noch.
Als er mit dem Umräumen fertig war, sah Mashiro zu seinem Bruder, wo er dann feststellen musste, dass er langsam war. Alle anderen waren bereits draußen. "Gin? An deiner Stelle würde ich mich beeilen."

``Wieso sollte ich mich beeilen?
Soll ich jetzt auch noch hier raus hetzen, oder was?´´
Entgegnete Gin, welcher immer noch dabei war, seine Sachen weg zu räumen.
Als er damit dann irgendwann fertig war, löste er noch die Bremsen, seines Rollstuhls und bewegte sich dann fort.

Mashiro seufzte. Er hatte mittlerweile wieder das Gefühl seinen Bruder zu verlieren..Es schmerzte nicht..Er hatte nur ein mulmiges Gefühl bei der Sache.

Beim Arzt ist nicht sehr viel herausgekommen.
Das Bein war immer noch so tot und unbrauchbar, wie zuvor und eine Reha währe auch noch überzogen.
Genervt kam Gin Zuhause an und quälte sich, mal wieder, die Treppen hinauf.
Der 22 jährige war schon froh, dass er den Rollstuhl unten, im Hauseingang, stehen lassen konnte.
Denn wenn er den auch noch rauf schleppen müsste, würde er wahrscheinlich lieber im Treppenhaus schlafen.

Mashiro bereitete zu Hause wieder den Unterricht vor, aber erst den für Übermorgen, denn Morgen hatte Mashiro frei.

Gin fühlte sich, seit er im Rollstuhl saß, wie tot.
Es war, für ihn, kein Leben und er hatte auch überhaupt keine Lebensfreude mehr.
Der Arzt berichtete Mashiro von Gins Zustand und dass er ziemlich depressiv gewirkt hatte.
Gin, welcher gerade auf dem Sofa lag und einen Arm über seine Augen gelegt hatte, dachte mal wieder darüber nach, was er hätte machen können, dass das nicht passiert wäre.

Mashiro seufzte. Er ging an seinen Laptop, loggte sich dort auf Skype ein und sah, dass sein älterer Bruder online war. Eine Seltenheit, aber es konnte ja auch sein, dass der Laptop irgendwo bei Gin in der Wohnung rumstand und an war.
Mashiro überlegte und entschied sich dann dazu, Gin anzurufen. Natürlich über Skype.

Gin war an seinem Laptop und daher auch in Skype on.
Eigentlich wollte er nur etwas, für den Unterricht, nachsehen, als dann sein Bruder anrief.
Er nahm an und seufzte.
``Was willst du?´´
Fragte er leicht grimmig.
Eigentlich hatte Gin keinen Bock darauf, mit Mashiro zu reden.
Eigentlich hatte er überhaupt keinen Bock, mit irgendwem zu reden.

"Gin..Was ist los? Wir werden uns immer fremder.", meine Mashiro, immer darauf bedacht nicht ins Mikrofon zu atmen.