Is everything the true gold?

Mashiro hatte nun ein pastellfarbenes grünes Kleid an. Eins seiner Liebsten.
Er öffnete die Tür und sah Gin an. "Guten Abend. Bist sogar pünktlich. Sind die meisten Männer eher nicht.", meinte er lächelnd. Er ließ Gin herein und schloss hinter ihm dann die Tür.

``Ich hasse Unpünktlichkeit.
Sonst würde ich meinen Freund nicht dazu erziehen, pünktlich auf der Matte zu stehen.
Und, ich weiß, es klingt komisch, aber könntest du dir was anderes anziehen?
Ich bin angenervt, immer mit Weibern zu arbeiten und obwohl ich weiß, dass du eigentlich ein Kerl bist, empfinde ich dennoch so.´´
Sprach er, während er sich kurz umsah und relativ schnell das Wohnzimmer erblickte.

"Du musst mich ja nicht ansehen.", meinte er nun in seiner normalen Stimmlage, die im Verlaufe der Jahre um fünf gefühlte Oktaven tiefer geworden war.

``Mir bleibt aber nichts anderes übrig, solange ich mit dir arbeiten muss.
Zudem würde ich diese Aufmachung als verdammt unbequem empfinden.´´
Murmelte Gin, welcher das Plakat aus der Tasche nahm und dieses Mashiro hin hielt.
Gin verdrängte inzwischen einfach den Gedanken daran, dass es Mashiro war.

"Gut..Gut..Begib dich bitte ins Wohnzimmer, 2. Tür links. Ich komme dann umgezogen wieder." Mashiro nahm das Plakat im Moment nicht an. Er drehte sich um und ging zu seinem Schlafzimmer, wo er sich dann umzog.
Sein Kleid zog er aus, den Fake-Busen entfernte er schnell und nun zog er sich ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift Looser und eine ausgewaschene Röhrenjeans an.

Gin ging ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa, ehe er Block und Kuli herausnahm.
Während er auf Mashiro wartete, kritzelte er den Block mit kleinen Zeichnungen voll.
Dies tat er auch oft in seinen Kursen, wenn er gelangweilt war.

Mashiro betrachte sich letztendlich im Spiegel und seufzte. Diesen Anblick war er nicht mehr gewohnt. Es war, als würde er sich zum ersten Mal so sehen, was natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Mashiro verließ das Schlafzimmer, nahm sich kurz davor noch seinen Block und seinen Kuli und ging dann in Richtung Wohnzimmer, welches er dann auch betrat und dann zu Gin sah. "Besser?" Noch immer hatte er seine lange, blonde Perücke auf.

Gin grummelte leicht, als er zu Mashiro sah.
``Etwas...´´
Murmelte er, ehe er seufzte und wieder auf seinen vollgekritzelten Block sah.
Er riss die Seite heraus und legte sie zwischen ein paar andere Seiten.
Dann begannen die beiden zu arbeiten und Gin war dieses Mal, am Ende, nicht so sehr genervt, wie sonst.
Als sie fertig waren, streckte Gin sich und lehnte sich seufzend zurück.

Mashiro atmete erleichtert aus, dennoch wollte er noch eine Frage stellen, die ihm während des Arbeitens in den Sinn kam. "Kennst du vielleicht einen Gin Zaraki?"

Gin sah Mashiro, mit hochgezogenen Augenbrauen, an.
``Wozu willst du das wissen?´´
Fragte er, während er seine Sachen zusammen räumte.
Niemals würde ihm dieser Fehler passieren, dass ihm sein Ausweis, oder etwas dergleichen, aus der Tasche fallen würde.
Denn er wollte nicht, dass Mashiro wusste, dass gerade ER es war, nach wem der jüngere fragte.

"Er ist mein Bruder und unsere Eltern haben nach ihm gefragt..Er hat den Kontakt zu ihnen abgebrochen und nun wollen sie wenigstens wissen, ob es ihm gut geht und, ob er etwas aus seinem Leben gemacht hat, nachdem ich es zweimal ruiniert habe.", erklärte er kurz und bündig. Die Wahrheit war es..Gin hatte damals den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen.

``Ich würde mal sagen, selbst wenn ich diese Person kenne, würde ich es nicht sagen.
Denn solch ein Mensch würde den Kontakt niemals Grundlos beenden.
Dieser Mensch würde nicht gefunden werden wollen, weder von dir, noch von seinen Eltern.´´
Gab Gin zurück und stand auf.
Er hatte seinen Nachnamen ändern lassen, weshalb Mashiro es eh nicht merken würde, dass er es war.

"In Ordnung.", seufzte Mashiro. Er stand auf und begleitete ihn dann noch mit zur Tür.

Gin verließ die Wohnung und atmete auf.
Er würde sich niemals bei Mashiro verraten.
Denn dann würde alles von vorne los gehen und er würde erneut leiden müssen.
Dies jedoch wollte der junge Mann auf gar keinen Fall.
Am nächsten Tag mussten sie die Vorträge halten.
Gin hockte, mal wieder, gelangweilt im Saal und kritzelte herum, während andere ihr Projekt vorstellten.

Mashiro war an diesem Tag nicht in der Uni. Er hatte beschlossen nach Hause zu fahren, wenigstens für eine Woche, um seinen Kopf leer zu bekommen. Nach den Treffen mit dem Unbekannten waren ihm alte Gedanken wieder in den Sinn gekommen. Er musste immer wieder an die Vergangenheit denken.

Gin durfte so nun den Vortrag alleine halten und war daher mächtig angepisst.
Er war froh, dass er die Sachen wenigstens mit Heim genommen hatte.
Am Abend hockte er dann bei sich Zuhause und regte sich über Mashiro auf.
So verging dann eine Woche und Gin hockte, mal wieder, im Saal und schrieb, ausnahmsweise, mit.
Eigentlich kritzelte er wieder mehr, als zu schreiben.
Doch man konnte nicht sagen, dass er es nicht versuchte.

Nach der Woche fuhr er wieder zurück.
Er machte sämtliche Aufgaben in seiner Wohnung und holte sich den versäumten Stoff von einem Mitschüler, den er noch nichtmal benennen konnte.

Gin hatte sich inzwischen von seinem Freund getrennt.
Oder besser, dieser hatte sich von Gin getrennt, denn er hatte rausbekommen, dass er nicht der einzige war, mit welchem Gin etwas hatte.
Zwischendurch hatte der 22 jährige hier und da mal eine Affäre.
Gelangweilt hockte Gin nun unter einem Baum, auf dem Kampus und schrieb irgendeinen Schwachsinn in seinen Block.

Mashiro begab sich an dem Freitag noch zu den letzten vier Stunden. Dieses Mal als Junge. Er hatte ein schwarzes Jack-Daniels Top an und eine schwarze Hose. Dazu schwarze Schuhe und ein schwarzes Nietenarmband. Seine sonst so schwarzen Haare hatten nun einen Rotstich und waren zu einem Zopf zusammengebunden. Seine Haare gingen ihm fast bis zum Becken.

Nach einer Weile nickte Gin dann ein.
Er merkte auch gar nicht, dass es etwas nieselte und er somit langsam nass wurde.
Es würde ihn auch nicht wirklich stören, wenn er wach wäre, denn er mochte Regen.
Er hatte sehr viel über Mashiro nachgedacht.
Aber am meisten fragte e sich, wieso Mashiro gerade auf dieses College gehen musste.
Gin hatte sogar für eine Sekunde gedacht, der Junge war wegen dem 22 jährigen dort.

Mashiro setzte sich auf seinen Platz in Psyschologie. Der Dozent bemerkte nicht, dass sein eigentliches Ich nicht aufgekreuzt war.

Als jedoch Gins Handy vibrierte und klingelte, wurde er wach.
Es war einer, seiner Mitschüler, aus Psychologie.
Gin hatte total vergessen, dass er noch eine Stunde hatte.
Zum Glück war es nur Nieselregen gewesen, weshalb Gin nun nicht wirklich nass war.
Sofort flitzte er in den Saal und ließ sich, neben Mashiro, auf seinen Sitz sinken.

Mashiro sah kurz zu Gin, wollte etwas sagen, ließ es dann aber letztendlich doch. Er versuchte weiterhin dem Unterricht zu folgen.

Gin fiel nicht auf, dass es Mashiro war, welcher neben ihm saß.
Denn dieser Junge sah ganz anders aus, als sonst.
Als Gin aufgerufen wurde, dass er was an die Tafel schreiben sollte, stand dieser seufzend auf.
Ohne zu murren schrieb er an die Tafel.
Und obwohl es so schien, als würde er nicht aufpassen, war alles komplett richtig.
Die 1. Semester starrten ihn verdutzt an, als er zurück, auf seinen Platz, ging und weiter kritzelte.

Der Dozent musterte Mashiro. "Wer sind Sie eigentlich?", fragte er nun. Mashiro sah auf und seufzte. "Mashiro Zaraki. Bin nur heute hier. Stellen Sie keine Fragen. Nehmen Sie es hin.", meinte er nun mit seiner tiefen, aber normalen Stimme.