Is everything the true gold?

"Einfach abgehauen? Ich habe ein Jobangebot angenommen, was ich dir immer mitteilen wollte, du mich aber nie gelassen hast..bzw. aufgrund deines Gesundheitsstandes. Ich wäre einfach untergetaucht, aber du musstest ja an dem Tag unbedingt auf Facebook gehen."

``Wenn du einfach untergetaucht wärst, würde ich heute nicht mehr leben, trottel.´´
Meinte Gin nur leise, ehe er die Wohnung verlassen wollte.
Immerhin hatte er sich damals umbringen wollen.
Er ist letztlich halt im Krankenhaus gelandet und hat sich aufgerappelt und sich gesagt, dass es dumm sei, diesem Jungen nachzutrauern.
Und nun lebte er, konnte laufen, leben.
Doch glücklich war er nicht.

"Aber..Der Grund warum ich gegangen bin, ist doch der gleiche, den du gerade genannst hast, was passiert wäre, wenn ich untergetaucht wäre. Du meintest damals, dass du lieber tot sein würdest als so zu leben wie du zu dem Zeitpunkt gelebt hast und nun sagst du, dass du nun tot wärst. Irgendwie..Weiß du nicht, wieso ich in deinem Leben bin, aber..Das musst du ja nicht mehr, nicht?"

``Ich währe auch jetzt noch lieber tot, Mashiro.
Aber ich bin es nicht, weil ich immer gekämpft habe, in der Hoffnung, auch mal glücklich sein zu können.
Sieh mal, obwohl du nicht das leibliche Kind, meiner Eltern, warst, haben sie dich mehr geliebt, als mich.
Das war schon immer so, weil du ein Sonnenschein bist und ich dagegen nur ein Schatten.´´
Meinte Gin, welcher bereits aus der Tür trat.

"Aber der Schatten kann nicht ohne Sonnenschein exestieren..und..der Sonnenschein ist nutzlos ohne Schatten. Gin.."
Mashiro folgte Gin, hielt sich an diesem fest und küsste ihn auf den Mund. Er hielt sich so an Gin fest, dass dieser sich nicht wehren konnte.

Gin spürte Mashiros Lippen auf seinen, doch erwiderte den Kuss nicht.
Als Mashiro dann von ihm abließ, sah Gin ihm in die Augen.
``Mashiro, du hast eine Freundin.
Zudem bin ich übermorgen wieder in Japan.´´

"Eine Nacht, Gin. Eine Nacht."
In solchen Momenten fing Mashiro wieder an Japanisch zu reden, doch seine Grammatik war ein wenig eingerostet.

``Was eine Nacht, Mashiro?
Ich kann nicht länger in deiner Nähe sein!
Versteh, ich habe mir ein Leben aufgebaut.
Es mag zwar nicht das sein, was ich will.
Aber so kann ich wenigstens überleben, verstehst du?
Und ich will nicht erneut nur noch an dich denken müssen!´´
Gin verstand nicht, wieso Mashiro dies nun tat.
Wollte er ihm absichtlich weh tun?

"Ok. Ich will dich nicht wieder verletzen. Leb wohl.", sagte Mashiro nun. Er ging wieder in die Wohnung und schloss dann die Eingangstür.

Gin sah Mashiro noch an, die Tür starrte er dann noch eine gefühlte Ewigkeit an, bis ihn ein Nachbar fragte, was er dort trieb.
Gin ging leicht betrübt die Treppen sehr langsam herunter, in der Hoffnung, Mashiro könne ihn nochmal zurück holen.
Gin hatte es schon wieder versaut.
Und das nur, um sich und Mashiro vor diesem Schmerz zu schützen.
Gin war einfach dumm.

Mashiro wusste nicht, was mit ihm in dem Moment los war. Er verließ seine Wohnung, stolperte die Treppe hinunter und traf auf Gin; hielt vor diesem an und küsste ihn wieder. Mashiro hatte einfach ein Verlangen nach dem Älteren.

Gin erschrak leicht, als Mashiro wieder auftauchte und ihn erneut küsste.
Anders, als zuvor, erwiderte Gin den Kuss.
Er konnte es nicht zurück halten.
Er musste diesen jungen Mann küssen und seine Nähe spüren.

Mashiro brachte seine Zunge mit ins Spiel.
Er war ein mittlerweile geübter Küsser.

Gin legte vorsichtig seine Hände an Mashiros Hals, so, dass Daumen und Zeigefinger an dessen Wangen lagen und erwiderte den zärtlichen Kuss weiterhin.
Sanft spielte er mit Mashiros Zunge und schloss seine Augen.

Auch Mashiro hatte bei diesem Kuss die Augen geschlossen.
Es war einfach so viel anders. Dieser Kuss war lebendiger als alle Küsse, die er mit seiner Freundin Juliett gehabt hatte.

Gin löste den Kuss und sah Mashiro an.
``Das ist falsch, Mashiro, das weißt du...´´
Sprach Gin leise.
Der 25 jährige war so eiskalt, wie noch nie zuvor.

"Du hast Recht, weshalb du mich vergessen solltest für immer. Genau wie die Gefühle, die du mit mir verbindest.", erklärte Mashiro. Fast flehend.

``Auch, wenn du mich dafür hassen wirst, die habe ich schon lange vergessen.
Es ist, als hätte ich sie weggesperrt, weißt du...´´
Sprach Gin leise, ehe seine Hände langsam an Mashiros Wangen hinab glitten.

"Das ist schön. Nun musst du das auch mit mir machen.", meinte Mashiro, welcher das alles ernst meinte. Er konnte sich keine Zukunft mit seinem Bruder vorstellen.

``Soll ich dir beibringen, wie das geht, oder was?´´
Meinte Gin nun und sah seinen Bruder weiterhin an.
Liebte Gin ihn überhaupt noch?
Er wusste es selber nicht genau.
Doch sein Verlangen, nach diesem Jungen, war dennoch viel zu groß.

"Nein. Du sollst mich aus deinem Leben und aus deinem Kopf verbannen. Ich habe da nichts mehr zu suchen. Ich bin kein Teil deiner Welt mehr. Das war ich nach dem Internat damals schon nicht mehr." Mashiro lächelte.

Gin nahm Mashiros Kinn zwischen die Finger und sah ihm tief und fest in die Augen.
``Wie ich dir schon öfter sagte, du bist meine Welt und ich liebte dich damals, ich liebe dich jetzt und für immer.
Daran wird sich nie was ändern, auch, wenn ich meine Gefühle weggesperrt habe.´´

"Man kann niemanden ohne Gefühle lieben, Gin." Mashiros Lächeln war verschwunden. Er hatte nun einen sehr verunsicherten Ausdruck auf dem Gesicht.

``Ich muss keine Gefühle haben, um zu wissen, für wen ihn etwas empfinde.´´
Gab Gin leise zurück und ließ Mashiros Kinn wieder los.
Er lehnte sich so an die Wand, dass er sein Bein nicht mehr belasten musste.
Denn wenn er es zu viel belastete, begann es, zu schmerzen.

"Du bist so komisch, Gin.", meinte Mashiro nun nachdenklich.