Liebe in der WG? Kann das gut gehen?...

``Aber wieso denn nicht?
Ich komme selber nie dazu, die Stadt zu sehen und wir können bei mir sowieso nichts machen, außer rumhocken, Vögeln und schlafen.
Und ich kenne hier sonst keinen, der mir die Stadt zeigen könnte...´´
Murmelte Shin, während er sich das Wasser auf die Haut prasseln ließ.

"Mir ist total egal, was wir machen, solang ich bei dir sein kann."
Akihiro küsste Shin, während er die warme Dusche genoss.

``Du verwirrst mich...´´
Grummelte Shin, ehe er den Kuss erwiderte.
Das warme Wasser prasselte auf die beiden hinab und dennoch waren Shins Hände stehts kühl.
Sie lagen an Akihiros warmer Brust und ließen die Stellen erkalten, an welchen sie lagen.

"Wieso werwirre ich dich?" fragte Akihiro, während er seine Arme um Shin legte.

``Weil du erst sagtest, du würdest nicht raus wollen und nun meintest, es sei dir egal, solange du in meiner Nähe sein kannst.´´
Antwortete Shin, welcher seinen Kopf an Akihiros Brust legte und dem Schlagen, seines Herzens, lauschte.

Akihiro hielt Shin fest.
"Es ist nunmal so. Ich will bei dir sein. Aber ich will nicht raus."

``Was ist denn so schlimm daran, raus zu gehen?
Wir können doch nicht immer nur in der Wohnung hocken, das mache ich unter der Woche schon, nach der Arbeit, genug.´´
Meinte Shin ruhig, während er weiterhin Akihiros Herzen lauschte.
Irgendwie war er so anders, wenn er in Akihiros Nähe war.
So sanft und lieb, gar, wie ein kleines Kind.

"Ich will einfach niemanden hier sehen. Was meinst du, warum ich hier weg bin, sobald es ging?"
Sanft strich er über Shins Rücken.

``So schlimm können die Leute hier doch nicht sein!
Was kann denn schon passiert sein, dass du die Leute hier so sehr hasst?´´
Meinte Shin nun etwas laut.
Er drückte sich von Akihiro weg und begann, sich zu waschen.
Shin konnte nicht verstehen, wieso Akihiro hier niemanden sehen wollte.

Akihiro lehnte sich mit den Armen vor der Brust verschränkt an die Wand.
"Ich mag sie einfach nicht. Vorallem, weil mich hier jeder kennt und bedauert. Viele meinen ich wäre Arm dran, nur weil ich schwul bin. Das regt nunmal auf."

``Dann zeig ihnen einfach, dass es nicht so ist!
Was soll ich denn sagen?
Ich bin, ausm Heim, raus geflogen, als raus kam, dass ich schwul bin.
Deswegen würde ich dennoch jeden Tag dorthin zurück gehen und ihnen zeigen, dass ich kein Abschaum bin.´´
Meinte Shin nur leicht genervt.
Er konnte zwar so lieb und zart sein, aber dennoch war sein wahres ich eben dieser aufmüpfige, junge Mann.

"Ich hab einfach keinen Bock auf die Leute hier, kapier das einfach." meinte Akihiro und wusch sich nun auch.
"SIe regen mich einfach alle auf."

Shin sagte nichts mehr dazu.
Er ging aus der Dusche, band sich ein Handtuch um die Hüften und verließ das Bad.
Im Schlafzimmer zog er sich dann frische Sachen an und ging alleine hinaus.
Er liebte Akihiro, keine Frage.
Und er würde auch viel für ihn machen.
Aber Shin konnte den älteren einfach nicht verstehen.
Seine Haare waren zwar immer noch nass und tropften ein wenig, doch daran störte Shin sich nicht.
Nachdenklich maschierte er die Straße hinab.

Akihiro trocknete sich ab, zog sich eine bequeme Hose an und legte sich aufs Sofa.
Er wollte Shin nicht verletzen oder so. Er wollte einfach niemanden sehen.

Shin kam erst gegen 23 Uhr wieder Heim.
Er hatte allerdings die meiste Zeit in einem kleinen Cafè verbracht, denn alleine in einen Park gehen, oder sowas, war eh langweilig und bei dieser Jahreszeit auch ziemlich deprimierend, wenn all die Pärchen da rumlaufe und man dann alleine dort war.
Shin schloss die Tür auf und ging hinein.
Dort zog er sich erstmal die Schuhe aus.
Shin ging davon aus, dass Akihiro bereits Heim gefahren war, da ja schon Sonntag war.

Akihiro war auf dem Sofa engeschlafen und schnarchte leise.
Er bekam gar nicht mit, wie die Zeit verging und Shin wieder zurückkam.

Shin hörte, wie Akihiro schnarchte.
Er ging ins Wohnzimmer und kickte Akihiro vom Sofa.
``Es ist nach 23 Uhr, willst du nicht mal langsam Heim?´´
Meinte Shin nur kühl.

Akihiro rieb sich die Schulter, als er sich aufsetzte.
"Du könntest mir auch sanfter sagen, dass ich verschwinden soll." meinte er murrend.
Er hasste es geweckt zu werden. Egal zu welcher Tageszeit. Außerdem so unsanft.

``Keine Lust.´´
Knurrte Shin nur, während er das Wohnzimmer verließ und im Schlafzimmer verschwand.
Dort zog er sich, bis auf die Boxer-Short, aus und krabbelte dann in sein Bett.

Akihiro seufzte und stand auf.
Er packte ihre Sachen zusammen und verschwand aus Shins Wohnung.
Wütend warf er seine Tasche auf den Beifahrersitz und stieg ein.
Er schnallte sich an und fuhr los:
'Ich Idiot! Kaum schaff ich es, dass er mir sogar gestanden hat, dass er mich liebt und ich bringe ihn dazu mich zu hassen.'

Shin konnte die ganze Nacht nicht schlafen und war dadurch, am nächsten Morgen, tot müde.
Dennoch musste er Arbeiten.
Halb tot lag er auf seinem Zeichenpult und würde am liebsten sterben.
Dennoch machte er seine Arbeit gut und seine Kunden waren allesamt zufrieden.
Aber Shin selber war deprimierter, den je.

Akihiro arbeitete in dieser Woche fast immer Tag und Nacht.
Er musste sich irgendwie ablenken.
Seine eigene Dummheit hatte dafür gesagt, dass Shin ihn nun hasste.

Nun war es wieder Wochenende.
Shin meldete sich die ganze Woche nicht und kam auch nicht zur WG.
Lieber hockte er in seiner Wohnung.
Ab und an ging er mal raus und ging in ein Cafè, wo er ein paar Stunden hockte.

Akihiro erwartete nicht, dass Shin sich melden würde.
Aber die letzte kleine Hoffnung, starb, als das Wochenende kam.
Seufzend legte er sich auf sein Bett. Er hatte keine Lust auf gar nichts.

Es vergingen einige Wochen.
Shin machte keine Anstallten, sich bei Akihiro zu melden.
Immerhin waren sie sowieso kein Paar und Shin hatte keine Verpflichtungen, sich bei dem älteren zu melden.
Es war nun Winter und Weihnachten stand vor der Tür.
Doch, wie immer, würde Shin ein einsames Weihnachten haben.
Es gab für ihn sowas wie Weihnachten nicht mal.
Alleine hockte er in seiner Wohnung und wünschte sich, dass die Feiertage endlich rum gehen würden.
Shin würde in 4 Tagen 22 werden und auch diesen Tag würde er alleine sein.