Perverse Liebe

"Wieso denn?" fragte Ren verwundert.
Er wollte Light sagen, dass er ihn lieben würde, egal, wie er sich verhielt, aber das konnte er nicht.

``Das verstehst du nicht...
Ich meine, sagen wir es mal so.
Deine Eltern haben dir gesagt, du seist nutzlos, oder was weiß ich...
Meine Eltern haben versucht, mich nach ihren Wünschen zu erziehen.
Ich habe immer versucht, ihnen alles recht zu machen und hatte deshalb keine Zeit, mal Kind zu sein.
Andere Kinder, die das mit machen mussten, sind jetzt irgendwelche Idioten und ich Vollidiot bin auch noch so scheiße lieb...´´
Es war so ziemlich das erste Mal, dass Light offen darüber sprach.
Sunny hatte es ja damals alles mitbekommen.
Aber Ren war ja noch fast fremd.

Ren sah in die Ferne.
Mittlerweile war es schon dunkel geworden und die beiden saßen allein im Schein einer Laterne.

Light schloss seufzend seine Augen.
Es fiel ihm schwer, darüber zu reden.
Doch irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, er könne es Ren erzählen.
``Ich bin eine Maschine und ein Egoist noch dazu...
Tut mir leid, dass ich dir die Ohren voll heule...´´

"Ich kann zuhören. Außerdem ist es nicht gut, wenn man seine Probleme sich in einen hineinfressen lässt." sagte Ren ruhig.
Er wollte, dass Light ihm vertraute.

``Mache ich ja nicht...´´
Murmelte Light, welcher zu Ren gekrabbelt war und neben ihm, auf den Knien, saß.
Er sah ihn an und dachte nach.
Light dachte darüber nach, wieso er gerade diesem Mann das erzählte.
Immerhin hatte er ihn benutzt.

Light sah Ren eine halbe Ewigkeit einfach nur an.
``Kommst du mit zu mir?´´
Fragte er dann leise und vorsichtig.
Light wollte irgendwie nicht alleine sein.
Die Einsamkeit fraß ihn auf.
Da war es ihm auch egal, ob dieser Mann ihn wieder benutzen könnte.

Ren sah Light verwundert an.
"Das willst du wirklich?" fragte er erstaunt.

``Sonst würde ich ja nicht fragen, oder?´´
Entgegnete Light.
Er erhob sich, nahm seine Tasche von der Bank und hielt Ren die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

Ren nahm die Hand dankend an und stand auf.
Er konnte einfach nicht glauben, dass er wieder mit zu ihm ging.

Light ging dann mit Ren zu sich.
Die Kisten waren inzwischen alle vollkommen verschwunden und es sah, für einen 18 jährigen, viel zu ordentlich und erwachsen aus.
Es störte Light aber nicht, da er es ja so wollte und es gewohnt war.
``Willst du was trinken, oder so?´´

Ren verneinte und setzte sich auf das Sofa.

``Willst du überhaupt irgendwas?´´
Fragte Light nun leicht grantig.
In solchen Momenten fragte er sich, wozu Menschen überhaupt mit kamen, wenn sie eh weder was trinken wollten, noch sonst irgendwas.
Denn es wirkte nicht so, als würde Ren irgendwas wollen, abgesehen von sitzen.

"Einfach nur in deiner Nähe sein." antwortete Ren lächelnd.
Es war die Wahrheit. Mehr wollte er wirklich nicht.

Light sah Ren eine Weile an und sagte nichts.
``Ich gehe eben duschen und ziehe mich um...´´
Murmelte er dann und verschwand im Bad.
Nach gut einer Stunde war er dann fertig geduscht, Haare geföhnt und angezogen.
Er trug nun nur noch eine Boxer-Short und ein T-Shirt.
So ging er dann wieder ins Wohnzimmer, wo er über die Sofalehne kletterte und sich neben Ren setzte.

Ren sah Light an und lächelte.
Er wollte nicht mehr, als jetzt aneinfah in seiner Nähe zu sein.

Light sah, nach einer Weile, zu Ren.
Er wusste nicht, was er jetzt machen sollte.
Denn zum einen war es eh schon super spät und zum anderen wollte er den älteren irgendwie nicht rausschmeißen.

Ren sah den jüngeren einfach an.
In dessen Nähe sein zu können reichte ihm.

Vorsichtig legte Light seine Arme um Ren und kuschelte sich an ihn.
Kuscheln war das, was Light einfach gerne tat.
Man konnte in der Nähe, eines Menschen sein, ohne in einer Beziehung mit ihm sein zu müssen.
Außerdem waren andere Menschen viel weicher und kuscheliger, als ein Kissen oder eine Decke.

Ren ließ Light einfac machen und legte dann ebenfalls die Arme um ihn.
Er roch gut und es fühlte sich gut an, ihm so nach zu sein.

Light schloss seine Augen und es dauerte auch nicht lange, bis er einschlief.
Eigentlich sollte der 18 jährige ihn ja hassen, doch er tat es nicht.
Am nächsten Morgen wurde er grummelnd wach.
Irgendwie hatte er das Gefühl, er hätte letzte Nacht wieder gesoffen.
Was nicht so war.
Aber sein Schädel brummte und das konnte er weder verstehen, noch leiden.

Auch Ren war irgendwann eingeschalfen, weshalb die beiden aneinander gekuschelt auf der Couch lagen.
Light lag halb auf Ren und dieser hielt ihm im Arm und schlief tief und fest.

Light erschrak erst leicht, als er sah, auf wessen Oberkörper er da, mit seinen Händen, rumdrückte.
Als er dann aber sah, dass sie beide noch angezogen waren, beruhigte er sich schnell wieder.
Seufzend ließ er sich wieder sinken und schloss seine Augen nochmal für einen Moment.

Ren schlief friedlich und genoss Lights Körperwärme.
Mehr bauchte er nicht.