Nein, ich bin nicht Edward Cullen!

"Ich vermisse ihn. Ich habe überlegt Rache zu nehmen, aber das ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen."

"Nicht ganz. An der Bisswunde hätte man den Vampir identivizieren können." sagte Julian trocken.
Er wusste selbst nicht, warum er ihr das erzählte.
Vielleicht einfach, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

"Die Bisswunde kann man nicht detailliert sehen, mein Lieber. Ich sehe hier auch nur einen Schimmer."
Jenny zeigte Julian ihren linken Unterarm.
Julian konnte jedes Einzelteil des Bisses erkennen, Jenny nicht.

Etwas erstaunt riss Julian die Augen auf.
Das konnte doch nicht sein. Er kannte diesen Biss!
Er war so überrascht, dass er nichts sagen konnte.

"Also ist die Suche nach dem Blutsauger hoffnungslos."
Sie seufzte.

Julian sah sie an.
"Wo war das?" fragte er und deutete auf die Narbe.
"Und vorallem wann?"

"Am 11. November 2009..Also noch nicht ganz vor vier Jahren. Im Wald in der Nähe von Magdeburg, einer deutschen Stadt. Es geschah während einer Klassenreise, aber warum willst du das wissen?"

"Deutschland?"
Bei diesem Gedanken musste er grinsen.
Dahin hatte es also seinen besten Freund verschlagen.
"Hätte nicht gedacht, dass er ans andere Ende der Welt geht." murmelte er.

Jenny verstand komischerweise das, was Julian sagte.
"Wie bitte?", meinte sie nun verständnislos.

Julian sah sie an.
Spätestens jetzt musste sie doch einen Verdacht haben.
"Vor vier Jahren, hast du gesagt?"
Das bedeutete wohl, dass er wahrschinlich noch dort wahr.

"Vor nicht ganz vier Jahren..Ich dachte, dass deine Rasse schlauer wäre."

"Meine Rasse?" fragte Julian.
Er war verwundert.

"Die Neuen in der Stadt. Man vermutet immer, dass die schlauer als die Einheimischen wären." Jenny kicherte.

Immernoch verwudert dah er sie an.
"Ich bin nicht schlauer. Ich kenne mich nur mit Vampirismus aus." meinte er.

"Merk schon."

Julian grinste und vergaß dabei seine Eckzähne.

Jenny schluckte.
"Schöne Zähne."

Julians grinsen verflog sofort wieder.
Verdammt! Warum musste er so dämlich sein?
"Gefallen sie dir?" fragte er jedoch und grinste erneut, so dass die Zähne gut zu sehen waren.

"Ja, sie sind spitz, aber behindern sie deinen Alltag nicht?"
Jenny tat auf dumm.

"Mit der Zeit lernt man damit umzugehen." erwiederte Julian schulterzuckend.
Er hatte nicht vor deutlich zu sagen, dass er ein Vampir war auch wenn sie er vermutlich schon wusste.

"Achso."
Sie sah auf ihre Uhr. "Ich sollte mal wieder zurück gehen.
Meine Mutter ruft sonst noch die Polizei, weil sie sofort denkt, ich sei tot. Naja..Man sieht sich."

"Du hast Angst vor mir, oder?" fragte Julian als Jenny sich umdrehte, um zu gehen.

"Warum sollte ich Angst vor dir haben?
Nur weil du eine Kreatur der Nacht bist und nicht glitzerst?"
Jenny grinste.
"Ich muss einfach nur gehen, weil meine Mutter es hasst, wenn ich nicht pünktlich komme."

Julian grinste.
"Schon okay. Wir sehen uns."
Und schon war er wieder mit dem Wald verschmolzen und verschwunden.

Als Jenny dann bei sich zu Hause in der Küche auf ihrem Platz saß, aß sie fast gar nichts von dem Mittagessen, welches vor ihr stand.