Wenn Feinde sich lieben lernen.

Lucy sah sich um. "Wo ist dieses Kraut?", fragte sie sich selbst. Ihr Schwanz wedelte aufgeregt hin und her. Schließlich kam ein Eichhörnchen an und gab ihr eine Pflanze. //Es ist also doch sehr gut, Tiere zu dressieren.// Sie rupfte ein paar Blätter ab und steckte sie in Maximilians Mund. "Kau...Wenigestens ein wenig..." Sie bewegte leich seinen Mund. Lucy machte sich nu Sorgen.

Shiki funkelte die Jäger böse an. //Rührt ihr sie an, sterbt ihr.// Schützend stellte er sich leicht vor Caitlin. "Was wollen sie hier?"

Caitlin schuppste Shiki beiseite. "Und? Ich erwarte eine Antwort.", befiehl sie.
Caitlin sah, in diesem Licht, nicht mehr wie ein nettes Dorfmädchen aus. Sie sah aus wie eine kaltherzige Killerin.

Der Jäger zuckte leicht, bei dem Anblick von Caitlin. "Miss Hunger, wir bringen sie erstmal an ihren richtigen Wohnort, dem Kapitol, dort klären wir dann alles.", meinte er zitternd.

Die Pflanze half ein wenig. Das Gift wurde wieder aus dem Herzen herausgepumpt. Das Bewusstsein schien aber nicht besser zu werden.

Shiki sah Caitlin an. Sein Blick fragte: Du gehst nicht mit, oder? Er selbst jedoch blieb still und setzte sich protestantiv auf den Boden. Er musste überegen.

Lucy war froh, als sie sein Herz nun wieder bestimmter schlagen hörte. "Jetzt nur noch wach werden.", murmelte sie und strich ihm erneut über die Stirn. "Wach auf...Bitte, wach auf..."

Caitlin nickte und der Jäger meinte:"Wir werden dann nun los. Der junge Mann hier, bleibt aber in diesem Wald. Er ist nicht bestimmt dazu, ins Kapitol zu gehen." - "Ok, in Ordnung." Caitlin zog einen, ihr angebotenen, Umhang an und schluckte. Sie streifte die Kapuze über und ging mit den Jägern mit.

Maximilian zuckte ein paar Mal bedrohlich, jedoch kehrte sein Bewusstsein immernoch nicht zurück. Diese Situation war zum verrückt werden.

Shiki seufzte. //Warum geht sie nur?// Er stand auf und ging ihn ein Wort weiter in den Wald hinein. Er pflückte einige Kräuter und stecke sie in seine Tasche. "Die werden mir noch nützlich sein."

Lucy spürte wie einige Tränen ihre Wange runterliefen. Eine davon tropfte auf Maximilian. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. "Entschuldige.", murmelte sie. Sie sah sich um und vernahm ein paar leise Schritte. //Nein! Bitte nicht jetzt...//

Der Weg zum Kapitol war lang, aber nicht steinig. Sie hatten ja Zeit. Entschuldige Shiki, aber es muss sein. Caitlin seufzte und sah auf den Boden. "Ist irgendetwas?" - "Nein."

Maximilian blieb immernoch ohnmächtig. Sein Gesundheitszustand war robust, aber an Erwachen dachte sein Bewusstsein noch nicht. Maximilian atmete sehr flach.

Lucy seufzte. Sie hatte einen Wasserschlauch dabei, was ihr erst jetzt auffiel. Sie flößte Maximilian etwas von ihrem Wasser ein. "Wenn jetzt i-welche Jäger kommen..." Sie sah zu Boden.

Maximilians Augenlider hoben sich leicht. Seine Augen waren nun geöffnet. "Lucy..", hauchte er. Seine Stimme war noch nicht zurück gekehrt.

Caitlin ging immer noch neben den Jägern. Mittlerweile fing sie aber an leise ein Lied zu singen. Dieses Lied war sehr wohlklingend.

Lucy lächelte ein wenig und schüttelte den Kopf. //Wenigstens ist er wieder wach.// "Nicht reden. Ausruhen.", mahnte sie ihn leise. Sie wollte nicht zugeben, wie erleichtert sie war. Ihr Schwanz legte sich nach vorne und streifte sein Gesicht.

Shiki setzte sich in mitten eines Kräuterfeldes. Der Geruch dieser Pflanzen tat gut und wirkte belebed.

"Ich kann mich nicht ausruhen. Wir müssen weiter.", krächzte Maximilian. Er stand ruckartig auf. Ein großer Fehler, denn ihm wurde sofort wieder schwindlig und sofort stürzte er wieder auf die Knie. Das war mehr als erniedrigend. Er schluckte und kippte nun nach vorne. Das Bewusstsein spielte eindeutig Verstecken.

Caitlin stolperte über einen Stein. Die beiden Jäger stützten sie sofort ab. "Alles in Ordnung, Miss Hunger?" - "Sind sie in Ordnung, Miss Hunger?" - "Ja, alles prima.", log sie. Sie hatte sich gerade den Fuß verstaucht. Das merkte auch einer der Jäger. "Wir tragen sie." - "Wir können auch Pferde herbestellen." - "Gute Idee, bestell du die Pferde." Einer der Jäger wandte eine Technik an. Rauch stieg in die Höhe und bildete ein Zeichen. Dieses Zeichen leuchtete neongelb auf und bedeutete, dass jemand Hilfe brauchte und Pferde notwendig waren.

Lucy fing ihn wieder auf. Nun fühlte sie sich wie der Erwachsene. "Du bleibst jetzt liegen.", befahl sie ernst. Sie setzte sich neben ihn, hielt ihn fest und legte ihren Schwanz um Maximilian. "Wenn du dies nicht befolgst, werde ich dich leider...schlafen lassen müssen.", flüsterte sie nun leise.

Shiki legte sich hin und genoss die Ruhe. Er fing an zu meditieren."

Maximilian nickte schwach. "Aber was ist mit unserem Ziel?", hauchte er wieder. Seine Stimme fand es wohl lustig immer mal wieder zu verschwinden. Das war das allererste Mal, dass Maximilian soetwas passierte. Er war nie so schwach gewesen, klar hatte er auch mal eine Erkältung gehabt, aber nie war er in Ohnmacht gefallen.

Kaum war der Rauch verflogen, hörte man schon Pferdegetrappel. Caitlin wurde mittlerweile schon von den Jägern gestützt. "Klasse..", murmelte Caitlin genervt. "Das kann doch jeden mal passieren, auch ihnen Misses Hunger.", meinte der schwarzhaarige Jäger. Caitlin nickte und sah zu den nun immer näher kommenden Tieren.

"Das läuft nicht weg, hoffe ich." Sie kicherte ein wenig. "Und wenn...Dein Wohl steht im Vordergrund." Lucy sah kurz in den Himmel und dann zu Maximilian. //Ihm geht es wieder besser. Kräuter und Wasser haben etwas geholfen.//

Shiki seufzte. //Ich muss bei der Medition bleiben.//, dachte er betrübt.

"Das Wohl der anderen Nekos geht vor. Ich bin doch nur ein dummer Rebell.", meinte Maximilian leise. Seine Stimme schien wieder zu ihm zurückzukommen. Er hustete. Es war kein normales Husten. Wenn Maximilian hustete, so kam Blut mit aus seinem Mund.

Die Pferde die ankamen waren braun und schwarz. "Sie wissen wie man aufsteigt, oder?" Caitlin nickte nur. Sie stieg auf das schwarze Pferd und stöhnte leise. Die Schmerzen in ihrem Fuß wurden stärker. "Geht es?" - "Ja, und nun reitet los. Ich will noch vor Sonnenaufgang ankommen.", befahl Caitlin.

Lucy knurrte leicht. "Mund halten.", flüsterte sie und wischte das Blut weg. Dadurch wurde ihr Pullover dreckig, was sie kaum störte. Sie nahm etwas Wasser dazu. "Ich...will aber das DU gesund wirst..."

Shiki meditierte weiter und murmelte ein paar Beschwörungsformeln. "Ich hoffe sie ist gesund...Und macht nicht so viel Unsinn."

Maximilian nickte kurz. Er hustete wieder und dadurch verlor er wieder Blut, dieses Mal sogar eine große Menge. Plötzlich verlor er wieder das Bewusstsein, er war einfach zu sehr erschöpft gewesen.

Caitlin kam nach einer Weile am Kapitol an. Es war wie in einem Traum. Die meisten Gebäude bestanden aus Glas, alles hier war zivilisierter als die meisten Dörfer.

Lucy spülte ihn wieder ab. Dann bettete sie seinen Kopf auf ihren Schwanz. "Bleib mir ja am Leben." Sie rief ein paar Tiere zu sich und spielte ein wenig mit ihnen.

Shiki stand nach einer Weile auf. "Es wird Zeit nach Hause zu gehen." Er stand auf und ging nach Hause. Dort setzte er sich in den Garten.

Ein Brief wurde bereits zu Shiki gesendet. Der Absender war das Kapitol. In dem Brief hieß es, dass Shiki morgen zum Kapitol kommen solle. Niemand dürfte davon erfahren.

"Beeindruckend nicht?", meinte einer der Jäger, der vor Caitlin reitete. Caitlin nickte. Sie ritten zum größten Gebäude im Kapitol. Dort saß der Präsident des Kapitols. Er war der mächtigste Mann in diesem Land.

Shiki bekam den Brief und machte sich ohne jegliche materielle Dinge auf den Weg. "Ich hoffe ihr geht es gut..."

Lucy spielte weiter. "Bald sollte ich auch schlafen.", sprach sie zu den kleinen Tieren die sich nun langsam hinlegten oder weggingen. "Gute Nacht, meine kleinen schönen Freunde."

Der Morgen brach an und Maximilian kam wieder zu sich. Er stand langsam auf und schwankte noch sehr. Danach sah er zu, der immernoch schlafenden, Lucy. "Wie süß sie doch ist.", lächelte er leise.

Caitlin ging schon früh morgens durch die Straßen des Kapitols. Sie wurde bereits gestylt. Ihre Haare hatten nun Locken und sie trug ein schwarzes, mit Spitzen verziertes Kleid. Caitlin hatte am gestrigen Abend viel erfahren.

Shiki war nun nur noch 2km von der Stadt entfernt. "Bald bin ich da...Was mich wohl erwarten wird?", fragte er den Himmel, ohne eine Antwort zu erwarten.

Lucy hatte ihren Schwanz im Arm und kuschelte sich an ihn. Sie murmelte ein paar Wörte und seufzte auch ein paar Male, ehe sie aufwachte. Sie sah sich um und erblickte Maximilian. Sie wusste, wie schrecklich sie nun aussehen musste. Schnell strich sie sich ihre Haare glatt. "Nya.", stieß sie hervor und sprang auf.

Caitlin grüßte einige der Bewohner, die ihren Stand für den Wochenmarkt aufbauten. Es waren schon viele Menschen wach, meistens waren es Beamte, die zu ihrer Arbeit eilten. Hier war so viel anders, besonders der Geruch. Im Dorf roch es immer gleich, hier jedoch war der Geruch von Viertel zu Viertel unterschiedlich. Bei den Gedanken an ihre Vergangenheit musste Caitlin lächeln.

Maxiilian grinste. Mit einem Grinsen auf den Lippen sah er wenigstens lebendig aus. Noch immer war er leichenblass und auch seine Stimme verschwand immer mal wieder. Wenigstens war sein Bewusstsein nun stabil. "Guten Morgen.", hauchte er. Nun seufzte Maximilian genervt. Er hoffte, dass Lucy sich nicht wieder Sorgen um ihn machte.

Shiki stand nun vor dem Kapitol und seufzte. "Was mich erwarten wird?", fragte er und starrte in den Himmel. "Tief einatmen und dann reingehen."

Lucy sah ihn an. "Geht es dir schon besser? Vielleicht können wir weiter gehen." Sie klopfte ihre Kleidung ab und seuftze. Sie legte ihren Schwanz wieder um sich und strich über diesen.

Maximilian nickte grinsend. "Klar, können wir weitergehen, aber wo ist Josh?", krächzte der Neko mit den pinken Haaren nun. Er erwähnte absichtlich nichts von seinem leichten Schwindel. Es würde die Gruppe nur unnötig belasten.

Eine ältere Dame machte große Augen, als sie Caitlin sah. Sie meinte:"Miss Hunger? Ein Wunder..Nun läuft alles besser." Caitlin verstand nicht ganz. "Inwiefern besser? Was meinen sie?", fragte die Schwarzhaarige höflich. Sie ging auf die ältere Dame zu.

Lucy nickte. "Uhm...Ich weiß nicht." Sie streichelte weiter ihren Schwanz, auf dem nun schon ein Vogel Platz genommen hatte. "Du bist aber niedlich.", sprach sie zu dem Vogel. "Sing etwas für uns.", bat sie.

Shiki ging nun ins Kapitol. "Wow.", sagte er ein wenig unbeeindruckt. "Wo sollte ich jetzt nochmal hin?", fragte er sich und sah sich um. "Mhh..." Er musterte die Menschen um sich herum.