I just wanna be with you...but sometimes there are problems..

Francis schloss seine Arme um ihn, strich ihm beruhigend über den Rücken. "Shhh.. Nicht weinen, mon Amour",sagte er etwas leiser.

Und schon wieder hätte sich Alfred in den Hintern treten können. Arthur war ihm wichtig, warum also ließ er ihn sich einfach von diesem Typen wegnehmen ? So einfach würde dieser Franzose es nun nicht haben. Als würde er einfach aufgeben ! Aufgeben war was für Schwächlinge, nichts für Helden wie er einer war.
Er ging zurück zur Eingangstür, klopfte oder klingelte aber nicht, sondern setzte sich vor die Treppe. Irgendwann würde dieser Kerl schon die Tür aufmachen und er ins Haus können.

Durch das hastige Atmen, welches durch sein Weinen hervorgerufen wurde, empfand er einen weiteren Schmerz, doch dieser ließ ihn nur realisieren, dass die gesamte Situation wirklich passierte und nicht nur in seinem Kopf.

Der Arzt fuhr vor, parkte sein Auto, schaltete es ab, indem er den Schlüssel zog,stieg mitsamt seinem Arbeitskoffer aus, schloss die Tür und schloss das Auto dann letztendlich ab. Er betrat das Grundstück, kam an der Treppe an und musterte Alfred nur schnell, bevor er dann die Treppe hoch ging und die Türklingel betätigte.

"Arthur... Der Arzt ist da",sagte Francis und ließ ihn los, blickte ihn an.

Alfred stand schnell auf, rückte seine Brille zurecht. Das war seine Chance um ins Haus zu kommen und ihm endlich mal die Meinung zu geigen.

Arthur nickte. "Könntest du ihn reinlassen oder soll ich gehen?", fragte er ihn nun.

Der Arzt wartete vor der Tür, sah hinunter zu Alfred, legte kurz den Kopf schief, ließ sich dann aber doch nicht von der Sache verwirren und sah dann letzten Endes doch wieder zur Eingangstür.

"Ich gehe",sagte der Franzose und stand auf, begab sich zur Tür. Er öffnete diese, bemerkte Alfred zunächst nicht. "Calvino, schön dich zu sehen",begrüßte er den Spanier.

Er lächelte. "Die Freude liegt auch auf meiner Seite. Nun denn..Wo ist denn unser lieber Gast?", erkundigte Calvino sich gleich.

Er ist bei mir im Schlafzimmer, ich bringe dich hin",sagte er und wollte die Tür schließen, als ein Fuß dieses verhinderte. Etwas verwundert öffnete er die Tür erneut und sah neben ein paar blonden Strähnen eine Faust auf sich zu kommen.

Alfred wollte sich diese vermeintlich letzte Chance nicht entgehen lassen und hatte, nachdem die Tür erneut etwas geöffnet worden war, einfach mit der Faust drauf geschlagen. War er Schuld, dass sie genau im Gesicht der Franzosen landete ? Nein, natürlich nicht. Er hatte bloß ein wenig Wut ablassen wollen. Sagen wir... an der Tür ?

Arthur bekam den Trubel an der Haustür mit. Er stand auf, verließ das Schlafzimmer, ging den endlos scheindenden Flur runter und nahm dann eine Treppe zum hinunter gehen. Dort ging er ebenfalls wieder einen Flur entlang, schritt durch die Eingangshalle, kam im direkten Eingangsbereich an und sah wie Alfred Francis ins Gesicht boxte.
Zuerst war er nur geschockt, doch dann kam Wut in ihm auf. "ALFRED!" Arthurs Atem beschleunigte sich ein wenig, wurde hastiger.

Calvino trat zurück und sah dann zuerst zu Alfred und dann zu Francis. Wenn er Pech hat, ist seine Nase gebrochen. Als dann auch noch Arthur, sein eigentlicher Patient, auf der Matte stand, wirkte er ein klein wenig überfordert.

Francis konnte zunächst gar nicht realisieren, was da gerade mit ihm geschehen war, doch war es ihm schnell klar, als ihm etwas aus der Nase lief und er dieses als Blut identifizieren konnte. Er blickte den kaum Größeren vor sich an. Dieser hatte ihn nämlich schon am Kragen gepackt und die 2 Zentimeter Größenunterschied ausgeglichen, indem er ihn hochgehoben hatte. "Du nimmst mir nichts mehr weg. Erst recht nicht Arthur !",schrie Alfred den Franzosen aufgebracht an.

Arthur sah verzweifelt zu Alfred und Francis. "ALFRED, BITTE!", brüllte Arthur nun. Nach dem Brüllen musste Arthur tief Luft holen, was erneut Schmerzen verursachte. Er keuchte.

Calvino schritt zu Arthur. "Da keine Praxis im Moment auf hat und das Krankenhaus zu weit weg ist, würde ich sie gleich hier operieren, wäre das in Ordnung?", schilderte er kurz.

Alfred hatte ihn schon beim ersten Mal bemerkt, doch blickte er jetzt ert zu ihm, als er das Wort operieren fallen hörte. "Wie lange wird das dauern ? Ihm wird es danach doch wieder gut gehen, oder ?",fragte er besorgt, sah den Arzt an.

Arthur schluckte. "Ja, wäre es..Wenn Francis einverstanden ist..", erklärte er nun. Immerhin war das Francis Haus und man wusste nicht, ob dieser eine Operation in seinem Haus erlauben würde.

Calvino nickte. "Ja. Ohne Einverständnis, erstmal keine Operation." Nach dem Satz sah er zu Alfred. "Je nachdem..Wenn er schlimm verletzt ist, kann es schon mehr als zwei Stunden dauern und ob es ihm danach wieder gut geht ist auch so eine Frage..Immerhin kann es sein, dass seine lebenswichtigen Systeme versagen. Mitten in der OP."

Francis hatte sich in einem Moment der Unachtsamkeit von Alfred befreien können, legte den Kopf leicht in den Nacken, damit das Blut nicht auf den Boden tropfte. "Jaja, macht was ihr wollt. Hautpsache ihr schafft mit diesen Irren vom Hals !",sagte er und deutete auf Alfred.

"Alfred..Warum hast du das getan? Ich bin freiwillig bei ihm.", sagte Arthur zu Alfred, sah diesen an. "Er zwingt mich zu nichts. Er gibt mir Halt. Es mag sein, dass du denkst, dass er mir mehr schadet als du, aber das ist nicht wahr. Vielleicht bist du ja der Grund, warum ich immer noch Suizidgedanken habe! Schon mal daran gedacht?"
Danach sah Arthur wieder zu Calvino. "Wo genau würden sie mich operieren wollen, also in welchem Raum?", fragte er kurz.

"Im Bad. Das ist groß genug und mach dir bitte keine Sorge um deine Beatmung. Francis sollte eine Herz-Lungen-Maschine zu Hause haben. Zumindest hatte er sie damals.."

"Wenn du denkst, dass es an mir liegen kann, warum bist du dann zu mir gekommen ?! Warum hast du mir überhaupt Hoffnung auf irgendwas gemacht ?! Wegen dir habe ich Amerika verloren. Wegen dir ! Ich bin soweit gegangen und habe mein geliebtes Land diesem ekelhaften Froschfresser in den Rachen geworfen, nur um dich nicht krepieren zu lassen ! Ist das der Dank ? Verdammter Egoist ! Du denkst wirklich an niemand anderen, oder ?"

Arthur schluckte. Die Worte saßen tief. "Du kannst Amerika gern wieder haben, denn ich habe eh keine Zukunft mit dem Land. Es ist so verdammt anders als mein verloren gegangenes England. Ich..bin ein Egoist, mag sein, Alfred und es mag auch sein, dass du viel mehr leidest als sonst wer auf dieser kleinen Welt, aber es bringt nichts..Deine Hoffnungen blieben unerfüllt, das tut mir Leid." Er sah ihn nicht an, konnte es nicht ertragen ihn in so einer Verfassung zu sehen.

"Bleib doch bei deinem Froschfresser. So lange ich mein altes Amerika zurück bekomme, ist alles okay. Du kannst mir gestohlen bleiben. So jemanden wie dich brauche ich weder als Vaterrolle, noch als Freund oder Partner",beendete er das Gespräch seiner Seits und drehte sich um, trat über die Türschwelle.

"Ich hoffe, du machst es gut im Leben. Irgendwann sehen wir uns wieder.", meinte Arthur noch zum Abschluss bevor er weg sah. Er sah dann zu Francis und schluckte, wusste nicht, was als nächstes passieren würde.

Der Doktor hatte sich zum riesigen, weißen Badezimmer begeben und räumte bereits als Unnötige weg und das Nötige auf.

Francis, der dir meiste Zeit mit seiner Nase beschäftigt gewesen war, wedelte mit der Hand in die Richtung von Arthur. "Jetzt sind wir den Idioten wenigstens los. America ? Kann er gerne haben",sagte er etwas nasal.

Alfred hatte schweigend das Grundstück verlassen. Sowas braucht er sich echt nicht länger bieten lassen. Sollte er doch glücklich werden.

"Dann nehme ich wieder die Stelle als Kolonie ein, vermute ich. Französische Kolonie..", murmelte Arthur, wusste aber, dass Francis es gehört hatte.

"Im Moment gehst du ersteinmal ins Bad und lässt dich operieren",sagte Francis ohne darauf einzugehen und senkte den Kopf wieder etwas um ihn anzusehen.

Arthur nickte. "Wir sehen uns dann, wenn ich wieder wach bin..", meinte er kurz, bevor er sich umdrehte und in Richtung Bad ging.

Francis nickte bloß und kümmerte sich dann um seine Nase. Er hoffte natürlich inständig, dass dieser wildgewordene Blondschopf ihm nicht wirklich die Nase gebrochen hatte. Sorgen um Arthur machte sich aber auch.

Francis' Sorgen waren damals nicht berechtigt. Arthur hatte die OP sehr gut überstanden. Er seit dem Zeitpunkt keine Schmerzen mehr gehabt und auch nach einem Monat war Arthurs Leben weiterhin schmerzfrei.
Trotzdessen hatte sich sein Leben verändert. Arthurs Haare waren länger geworden, gingen ihm bis zum Kinn, stufig. Er zog sich edler an und selbst einen französischen Akzent hatte er sich angeeignet. Aber auch seine Gesundheit besserte sich ständig. Er sah wieder gesünder aus und innerhalb dieses Monats hatte er keine Gedanken an den Suizid verschwendet.

Es war ein sonniger Tag. Francis war auf einem Meeting für die europäischen Länder, weshalb Arthur den Tag nutzte, um mal in seinen Lieblingspark zu gehen.

Alfred hatte sich nur noch wenige Gedanken um diesen einen Tag gemacht. Er war einfach still nach Hause gegangen und hatte sein Leben mit seinem neuen, alten America gelebt. Er war viel zu glücklich darüber gewesen, es wieder zu haben und hatte sich sogar, anders als er bei ihm üblich war, in die Arbeit gestürzt. Er stand früh auf, arbeitete den Tag über und ging genauso zeitig auch wieder ins Bett. Alles war irgendwie ein wenig besser geworden, nachdem er diesen Zwischenfall, diese Gefühle verdrängt hatte.
Wegen seines tüchtigen Arbeitens hatte er heute einmal nichts zu tun. Seine Videospiele hatte er einmal nicht angerührt, er wusste auch nicht warum. Statt dessen hatte er seine Jacke genommen und war raus gegangen. Die frische Luft tat ihm gut. Irgendetwas zog ihn zu einem Park. Er kannte ihn gar nicht, so weit er wusste, doch war er offen für neues.
Wie er dort so lang schlenderte erblickte er eine Bank und setzte sich auf diese.