I just wanna be with you...but sometimes there are problems..

Alfred vergrub seine Hände in seinen Jackentaschen, zuckte mit den Schultern. "Meine Meinung zählt nicht. Was ist mit deiner Schusswunde ? Alles verheilt ?",fragte Alfred, sah ihn an. Er versuchte sich ein wenig mit ihm zu unterhalten ohne daran zu denken, was er vorhin rausgebrüllt hatte. Fühlte er echt noch so ?

Arthur wand den Blick von der gut aussehenden Frau ab und sah wieder zu Alfred. "Ja. Die Narbe ist einmal aufgerissen, aber..Das war nichts Großes..Von daher..", meinte er nun.

"Mh-Hm...",war das einzige was er von sich gab, sah zu Boden. All die Geschehnisse und Gefühle die Alfred weggesperrt hatte, drängten sich nun zurück in seinen Kopf, überfluteten es regelrecht.

"Wie erging es dir so in dem Monat? Neue Leute getroffen?", erkundigte er sich. Er wollte nicht, dass es so rüber kam als wollte er nicht mit Alfred sprechen und nur widerwillig auf die Fragen antworten.

Alfred bemerkte erst relativ spät, dass Arthur ihn angesprochen hatte, schüttelte leicht den Kopf um die Gedanken loszuwerden. "Wie bitte ? Was ? 'Tschuldigung, ich war grad mit den Gedanken wo anders...",sagte er, konnte sich dann aber halbwegs an die letzte Frage erinnern. "Nein, nicht wirklich. Ich hab mich in die Arbeit gestürzt. Irgendwann musste sie ja mal gemacht werden",erklärte er.

Arthur nickte zögernd. "Ok..Du und Arbeit..Das ist neu. Aber..Ich schätze mal, dass es ein Berg von Arbeit war..Hattest du dann überhaupt Freizeit?", fragte er ihn nun, immer noch leicht verwirrt von Alfreds letzter Antwort. Mit den Gedanken woanders?

"Freizeit ? Hmm... Hätte ich vielleicht gehabt, aber ich bin früh ins Bett. Das erste Mal, dass ich richtig Freizeit habe ist jetzt und, naja... Jetzt hock ich hier und warte mit dir auf den Bus",sagte er. Alfred streckte die Beine aus, sah auf seine Schuhe.

"Das wusste ich nicht. Du kannst auch gerne fortgehen. Diese Dreiviertelstunde kriege ich schon alleine rum..Genieß du deinen freien Tag.", erwähnte er nun.

Alfred schüttelte den Kopf. "Ich hab noch genug freie Tage, so viel wie ich gemacht habe. Ich weiß eh nicht wohin mit meiner Zeit." Den Kopf legte er in den Nacken, starrte in den Himmel.

"Fang an etwas im Bereich Kunst zu machen, aber verlasse dich nie auf deine Nachtträume. Es könnte schief gehen.", erklärte Arthur kurz.

"Noch komplizierter kannst du aber auch nicht reden, oder ? Außerdem... Kunst ? Nie im Leben. Ich zocke oder geh zu meinem Bruder, aber sonst auch nichts",sagte er und schloss die Augen.

"Oder so..Solange du schöne Sachen machst und dabei von schönen Leuten umgeben bist, ist doch alles in Ordnung, oder etwa nicht?"

"Ich bringe virtuell Leute um und sitze alleine in meinem Raum. Jap, alles in Ordnung",gab er zurück. Kaum zu glauben, dass sich all die Gedanken, die er so lange zurücksperren konnte nun so hartnäckig versuchten, wieder in seinen Kopf zu kommen.

"Dann brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen." Bei diesem Satz war ein starker französischer Akzent herauszuhören, was Arthur selber nicht richtig realisierte. Er sah zu Alfred und lächelte ein bisschen.

Alfred ließ seinen Blick zu ihm wandern, verkniff sich ein zu lautes Lachen. "Franzosen brauchen sich keine Sorgen um mich machen. So wie sie mir egal sind, kann auch ich ihnen egal sein. Die wichtigsten Personen in meinem Leben, die sich Sorgen machen sollen sind ein Kanadier und ein Brite. Schade, dass es letzteres nicht mehr gibt",sagte er.

"Alfred..Manchmal sind Veränderungen gut. Manchmal sind sie sogar notwendig und, wenn du Glück hast sind die Veränderungen notwendig und gut zugleich.", antwortete er nun, schluckte danach. Es tut mir verdammt noch mal leid, aber ich kann es nun auch nicht mehr rückgängig machen.

"Und dann gibt es Veränderungen die bloß für eine Person gut sind",sagte Alfred. "Aber gut, ich brauche sowieso niemand anderen außer Matthew. Bei ihm weiß ich wenigstens, dass er mich nie verlassen würde."

"Das jedes einzelne Gespräch dieses Thema bekommen muss. Können wir nicht das Thema wechseln?", bettelte Arthur fast.

"Hm ? Wieso, ist dir das Thema etwa unangenehm ? Ach Gott, das tut mir ja wirklich leid. Über was möchtest du denn dann reden ?"

"Alfred? Du bist ein Arsch."

Schweigend stand Alfred auf, ging auf ihn zu. "Ich ? Ausgerechnet ich bin ein Arsch ?",fragte er und sah ihm in die Augen. Schnell bereute er es aber, ihm so nah gekommen zu sein, da sein Herz einen riesen Sprung machte.

"Ja..Du bist ein Arsch, weil ich ein verdammter Wi***r bin!", erklärte er nun. Er hatte keine Zweifel an seiner Aussage, da diese die vollkommene Wahrheit war.

Alfred schluckte. "D-Da hast du wenigstens recht ! Du bist viel mieser als ich. Und gemeiner. Und...",murmelte er vor sich hin, sah immer wieder von seinen Augen weg, blickte statt dessen auf seine Lippen.

Arthur bemerkte den Blick nicht. "egoistischer und dümmer.", schilderte er nun.

"Egoistischer und dümmer",wiederholte er leise. Er bemerkte gar nicht, wie er Arthur an den Handgelenken festhielt, ihn etwas zu sich zog.