Nur Freunde?

Ryu vernahm eine Berührung und auch den Schmerz, welcher durch die Backpfeife entstand.
Ausdruckslos sah der 25 jährige seinen Ey an, welcher ihn gerade anschrie.
``Das kann dir doch egal sein...´´
Sprach Ryu leise, während er Akashi weg drückte.
Ihm war bewusst, dass es der Mann war, welchen er liebte.
Doch dies war ihm gerade irgendwie egal.
Denn dieser Mann hasste ihn nun mal.

Durch die Worte, die Ryu ausprach, handelte er sich noch eine Ohrfeige. "Was denkst du dir eigentlich dabei? Ich kanns nicht fassen! Du bist ein verdammter Idiot!", schrie Akashi Ryu weiterhin an. Er konnte nicht glauben, dass Ryu sich einfach umbringen wollte. "Du bist ein Scheißkerl! Verpiss dich nicht einfach!"

``Hör doch auf, mich zu schlagen, du Idiot!
Ich kann immer noch machen, was ich will!´´
Maulte Ryu nun zurück.
Er konnte es nicht ab, wenn man ihn schlug.
Und schon gar nicht, wenn es jemand war, den er liebte.

"Dann wag es nicht, nochmal soetwas zu denken oder zu machen!" Akashi ließ Ryu los und schüttelte den Kopf. "Du bist so ein Arsch, Ryu. Erst machst du so einen Scheiß mit mir und jetzt willst du dich verpissen. Und dann auch noch für immer. Du kannst mich mal." Akashi drehte sich um und machte einen Schritt. "Ich weiß nicht, ob du meine Liebe überhaupt noch verdienst. Eigentlich tust du es ja nicht, nachdem, was du für Scheiße gebaut hast." Er lachte leise und ironisch. "Aber ich hänge eben, an meinem besten Freund.", flüsterte er und ging dann los.

Wieder liefen Ryu die Tränen.
'Wieso ist er gerade jetzt aufgetaucht?
Wieso?
Ich habe gerade mit allem abgeschlossen!
Und dann kommt er...´´
Dachte Ryu sich, während ihm weiterhin stumm die Tränen die Wangen hinab flossen.
Der 25 jährige ballte seine Hände zu Fäusten und spannte sich vollkommen an, während er Akashi hinterher sah.

Akashi blieb nach ein paar Metern stehen. "Komm mit.", sagte er mit einer, nun gefühlosen, Stimme. Er wollte nicht, das Ryu nochmal daran dachte, sich umzubringen, aber er wollte ihn auch nicht nochmal anfassen, daher würde er jetzt nur noch seine Stimme benutzen, um Ryu Berührungen zu vermitteln.

Ryu setzte sich, nach einer Weile zögern, in Bewegung.
Er ging sehr langsam, als wolle er nicht mit kommen.
Was er auch eigentlich nicht wollte.
Doch sein Körper begab sich dennoch in Bewegung.
Er folgte dem 24 jährigen langsam und leise.

Als sie vom Bahnhof ein paar Meter weg waren, erhob Akashi erneut seine Stimme. "Wag es nie wieder, dich auf so feigem Weg, verpissen zu wollen. So einen einfach Tod, verdienst du nicht.", grummelte er. Akashi wusste, dass seine Worte hart waren, aber so konnte er Ryu zeigen, wie er sich gefühlt hatte und diese Gefühle, musste er dringend los werden.

``Es ist besser, als mit dem Schmerz zu leben, den Menschen verloren zu haben, der einem am meisten bedeutet...´´
Gab Ryu leise zurück.
Inzwischen waren sie schon recht weit vom Bahnhof entfernt.
Sie gingen gerade in einen Park.
Doch Ryu nahm seine Umgebung kaum wahr.

"Ach. Und was soll ich sagen? Denkst du mir geht es anders? Weißt du? Nicht nur dir geht es scheiße. Tu nicht so, als wärst du der einzige, dem es mies geht.", schnauzte Akashi Ryu wieder wütend an. "Außerdem ist es deine verdammte Schuld, dass es so ist, wie es ist.", grummelte er vor sich hin.

``Ich tu nicht so, als sei ich der einzige, dem es mies geht!
Interpretiere nicht einfach etwas da hinein, klar?!!
Und es ist nicht meine Schuld!
Zumindest nicht nur.
Du hättest mir auch einfach mal zuhören können, du Idiot!´´
Schnauzte Ryu zurück.
Inzwischen waren seine Tränen getrocknet.

"Zuhören.", lachte Akashi bitter. "Was sollte ich mir denn anhören, huh? Wie glücklich du mit diesem Kind doch bist und wie viel Spaß es dir gemacht hat, mich monatelang verarschen zu können? Als ob ich nötig hätte, mir das anzuhören. Glaub mir. Ich hätte in diesem Moment dich und dieses Kind am liebsten umgebracht, also sei froh, dass ich nur Schluss gemacht habe." Akashi starrte stur gerade aus.

``Ich will nichts von dem Kind!
Versteh das endlich!
Ich will WIRKLICH nur dich!
Er hat mich tage lang genervt, bis ich aufgegeben habe!
Und an dem Tag, als du mich verfolgt hast, da wollte ich ihm sagen, dass ich das nicht länger kann, weil ich eben NUR dich liebe!´´
Erneut war Ryu in Tränen ausgebrochen.

"Soll ich dir das jetzt glauben? Ryu. Ich dachte wir wären glücklich. Wenn wir das wirklich gewesen wären, hättest du erst gar nicht nachgegeben! Ich bin deine Ausreden so satt, Ryu. Sag mir doch einfach die Wahrheit. Denkst du, dass ich sie nicht mehr verkraften würde? Pah. Ich will nur noch die Wahrheit wissen, damit ich dich endlich vergessen kann.", erklärte Akashi leise, den er war zu erschöpft.

``Es ist die Wahrheit!´´
Schluchzte Ryu und brach dann zusammen.
Er hockte schluchzend auf dem Boden.
Er hielt es einfach nicht mehr aus.
Es war zu viel für Ryu, dass Akashi ihm nicht glauben wollte.
Der 25 jährige war überfordert und seine Kräfte waren am Ende.

Akashi drehte sich um und sah Ryu kalt an. "Steh auf.", sagte er und überlegte, ob Ryu wirklich die Wahrheit sagte. "Idiot! Du sollst aufstehen.", grummelte er dann leise. Als Ryu dann immernoch nicht aufstand, hob er Ryu auf seinen Rücken. "Sei nicht so ein Kind.", murmelte er und fühlte sich leicht unwohl.

Ryu ignorierte Akashi einfach und drückte sich von ihm weg, als Akashi ihn auf seinen Rücken hob.
``Ich bin kein Kind!
Ich kann einfach nur nicht mehr!´´
Gab Ryu zurück.
Er mochte es nicht, dass Akashi ihn nun berührte.
Der 25 jährige konnte diese Berührung gerade einfach nicht vertragen.
Es tat ihm weh, dass Akashi ihm einfach nicht glauben wollte, ihn immer wieder beleidigte und ihn dann auch noch anfasste.

"Du bist ein Kind. Das wirst du immer bleiben. Und ich lasse Kinder nicht einfach auf dem Boden rumsitzen, sondern schleppe sie zu nächstbesten Bank und setze sie darauf." So wie er es sagte, setzte er Ryu auf eine Bank und entfernte sich ein paar Schritte von ihm.

``Ich bin kein Kind!´´
Schnauzte Ryu.
Er stand sofort wieder auf, als Akashi ihn abgesetzt hatte.
``Wenn ich doch so ein Kind bin, wieso hast du dich dann 23 Jahre mit mir abgegeben?
Wieso hast du es nicht einfach so gemacht, wie all die anderen Penner und hast mich runter gemacht und verprügelt?
Wieso nicht?
Ich bin eben nicht der perfekte Erwachsene!
Aber ich bin so, wie ich es sein will und wie ich mich wohl fühle!
Wenn du jetzt ein Problem damit hast, ist es mir auch egal.´´
Schnauzte Ryu.
Er konnte einfach nicht fassen, dass Akashi ihn als ein Kind bezeichnete.
Er wusste, dass er nicht perfekt war.
Doch wie sollte man perfekt sein?
Das war niemand.

Akashi ließ sich stumm anbrüllen und sah dann Ryu an. "Wieso ich mich 23 Jahre lang mit dir abgegeben habe?", fragte er nochmal, als hätte er sich verhört. Dann lachte er wieder leise. "Stell dir vor. Ich mochte dich damals. Vielleicht war ich sogar schon damals in dich verliebt und habe es nur erst viel zu spät bemerkt. Und wieso hätte ich dich den verprügeln sollen? Ich wollte dich damals nur vor den anderen beschützen. Und wer sagt, dass du perfekt sein sollst? Ich war vollkommen zufrieden mit dem Ryu, der du warst, bis du dich dazu entschieden hast, dass es besser wäre, mich zu verarschen."

``Ich habe dich nicht verarscht, kapier das endlich!
Ich habe den Jungen verarscht, aber nicht dich!
Der einzige Mensch, den ich je liebte und den ich auch jetzt noch liebe und das für immer, bist einzig und allein du!
Sonst keiner!
Wenn du es nicht kapieren willst, dann weiß ich auch nicht mehr weiter!´´
Meinte Ryu.
Doch dieses Mal flossen ihm keine Tränen die Wangen hinunter.
Er konnte nicht verstehen, wie Akashi sowas nur denken konnte.
Ryu liebte diesen Mann.
Er würde ihn wahrscheinlich auch dann noch lieben, wenn er ihn umbringen wollen würde.

"Was hast du dann Monatelang gemacht? Du bist neben mir, noch mit diesem Kind ausgegangen! Nennt man das nicht mehr fremdgehen oder verarschen? Dann hab ich wohl was verpasst, während ich im Koma lag." Akashi grummelte wütend etwas vor sich hin. "Und von deiner Liebe merke ich nicht mehr viel. Du willst dich ja sogar schon umbringen. Tut man das heutzutage auch, wenn man jemanden liebt? Soll ich mich dann auch gleich von der nächsten Brücke stürzen?"

``Vergiss es einfach!
Vergiss alles, vergiss mich!´´
Fauchte Ryu noch traurig und setzte sich dann in Bewegung.
Er wollte nicht mehr länger diskutieren.
Es war ihm zu dumm, sich nun mit Akashi zu streiten.
Akashi hasste den 23 jährigen und damit musste dieser leben.
Viele hatten den Streit mitbekommen und die beiden angestarrt.
Es war eher ein Blick, der sagte 'Oh mein Gott, wieso streiten sie sich?'
Als einer, der sie praktisch auslachte.
Da es zwei Kerle waren, die sich, wegen einer Beziehung, stritten.

Akashi knurrte noch einmal. "Vergessen?! Wie soll ich dich vergessen, wenn ich dich Arsch immer noch liebe?!", schrie er ihm noch hinterher. Ihm war es jetzt auch egal, dass ihn alle anstarrte. "Und verpiss dich ruhig wieder. Was besseres kannst du ja anscheinend nicht." Akashi drehte sich um und kickte wütend einen Stein weg. "Habt ihr nichts besseres zu tun? Verschwindet!", knurrte er dann die Menschen um sich herum an."

Ryu ignorierte Akashi und die anderen einfach.
Der 23 jährige hatte immer gewusst, dass es ein Fehler sein würde, eine Beziehung mit seinem besten Freund anzufangen.
Er hatte es immer gewusst.
Jede Sekunde, seines Lebens, jede, in der er IHN geliebt hatte.
Er hatte ihn schon geliebt, bevor sie miteinander geschlafen hatten.
Es war zwar nur in seinem Unterbewusstsein, doch er hatte ihn, im Prinzip, schon immer geliebt.
Und dann fingen sie diese Beziehung an und stritten sich, wegen einem Mädchens, welches keine Chance bei Akashi gehabt hätte.
Der Mann, den Ryu liebte, lag im Koma und nun...
Nun waren sie vollkommen zerstritten.
Nun, nach so langer Zeit, in der sie sich kannten.
Der 23 jährige hätte ihm einfach niemals sagen dürfen, dass er ihn liebte.
Dann währe nun alles noch so, wie früher.
Ryu ging Heim, räumte Akashis Sachen zusammen, stopfte sie in einen Sack und brachte diesen in den Keller.
Danach räumte er seine Wohnung auf und entschloss sich dazu, mal wieder, umzuziehen.
Somit setzte er sich an seinen Laptop, um eine Wohnung zu finden.