Is everything the true gold?

Gin seufzte genervt und warf den Kopf in den Nacken.
``Bloß, weil ich schwul bin, heißt es noch lange nicht, dass ich darauf stehe, meine Zeit mit Weibern zu verbringen!
Ich hab keinen Bock auf euch, also verzieht euch endlich und heftet euch an wen anders.´´
Knurrte Gin nun.
Von dessen schroffer Art erschrocken verzogen sich die Mädchen und kamen bei Mashiro angekrochen, welchem sie sagte, dass sein Bruder bescheuert sei.
Gin blieb bis spät in die Nacht draußen.
Dadurch, dass er bereits 19 war, durfte ihm keiner vorschreiben, bis wann er draußen zu sein hatte.
Darüber war Gin froh, denn er hatte gerade anderes im Kopf, als zu schlafen.

Um 1:00 Uhr morgens sah Mashiro das erste Mal auf die Uhr. Er gähnte, denn er hatte bis eben gelernt. Er hoffte, dass er Gin nicht wecken würde, wenn er ihm eine SMS schrieb, was er letztendlich auch tat:
Hi,
was hast du denn gestern mit Kureha und Sakura gemacht?
Die schienen ja völlig verstört zu sein.. o.o
Während er auf eine Antwort wartete, zog er sich um.

Gin hockte immer noch draußen, unter einem Baum, wo eine Laterne war und las, als er gerade die SMS bekam.
''Ist doch egal.
Zumindest bin ich sie los und du hast sie wieder und sie werden nicht über mich reden.
Der Rest kann dir doch egal sein.''
Schrieb der 19 jährige zurück und steckte sein Handy wieder weg, ehe er weiter las.
Irgendwie war ihm nicht nach schlafen oder rein gehen.
Er wollte einfach hier sitzen und seine Ruhe haben.

Sag mal..
Was ist denn dir über die Leber gelaufen? Nur weil ich gesagt habe, dass
dieses Gelaber nervt? Würde es dich nicht auch nerven, wenn Leute andauernd über mich
reden würden? Ach..Ich werde einfach nicht aus dir schlau..
Gute Nacht.
Mashiro sendete die SMS ab, legte sich ins Bett und machte das Licht aus.

''Nichts.
Ich habe nur nicht vor, dir deine Freunde zu stehlen, mein Lieber.
Und nein, es würde mich nicht nerven, denn solange man gut über dich redet, höre ich es mir auch sehr gerne an.''
Schrieb Gin zurück.
Gegen 3 Uhr entschied er sich dann doch dazu, in sein Zimmer zu gehen.
Er hatte sich noch gar nicht eingerichtet, doch das war ihm recht egal.
Seufzend legte er sich auf sein Bett und schloss die Augen.
Am nächsten Morgen hockte er dann in der Kantine und aß einen Apfel, während er, wie immer, las.

Renzo und Shiro saßen in der Nähe von Gin. "Wo ist eigentlich Mashiro? Will der weiter hungern? So wie das letzte halbe Jahr?" - "Ich glaube schon..Bin mir nicht sicher. Aber..Ich weiß, dass er in seinem Zimmer ist und lernt. Wie jeden Tag." - "Er hat ja auch zusätzlich Kurse belegen müssen.." Renzo seufzte.

Als Gin hörte, wie die Jungs sprachen, erhob Gin sich sofort.
Sie sahen ihn verdutzt an, doch sagten nichts.
Binnen weniger Minuten war Gin an Mashiros Zimmer angekommen.
Er öffnete die Tür und ging hinein.
``Beweg deinen Arsch in die Kantine und iss!
Ich lasse nicht zu, dass du dich nochmals zu Tode hungerst!´´
Befahl der 19 jährige dem Jungen.
Er hatte ihm zwar versprochen, sich nicht in seine Angelegenheiten einzumischen, doch wenn es darum ging, dass Mashiro nichts aß, kannte Gin nichts mehr.

Mashiro zuckte erst zusammen, wurde dann aber schlagartig ruhiger. Er nahm seinen rechten Arm weg und sofort konnte man eine kleine Schüssel sehen. "Mein Essen für heute und ich habe davon auch schon gegessen, also mach' hier keinen Aufstand."

Gin schüttelte den Kopf.
``Nicht für heute!
Für heute Morgen!´´
Meinte der 19 jährige, welcher sich nun auf das Bett, des Jungen setzte.
Und wenn er dies nun jeden Tag machen musste, er würde nicht zulassen, dass Mashiro nochmal so abstürzte.
Unter gar keinen Umständen würde er das durchgehen lassen.

"So eine Schüssel hatte ich im vergangenem halben Jahr auch nur pro Tag und es hat gereicht..Gin.." Mashiro seufzte, versuchte sich wieder auf Psyschologie zu konzentrieren, was aber nicht klappte.

``Und das war zu wenig!´´
Meinte Gin, welcher Mashiro beobachtete.
Gin wusste, dass er nervte, doch er nervte lieber, als dass er zusehen würde, wie der Junge wieder abmagerte.

Mashiro stand auf und ging auf Gin zu. Mashiro war noch in seinen Schlafklamotten, ein T-Shirt, was ihm noch vor zwei Jahren richtig gepasst hatte und eine Boxershorts. Er sah ziemlich verloren aus in den Klamotten und aufgrund der T-Shirt Armlänge konnte man nun Mashiros Arme sehen, die nicht mehr als nur noch Haut und Knochen waren.

Gin stützte sich, von hinten, mit dem Armen ab und sah Mashiro an, welcher auf ihn zu ging.
``Ich mag vielleicht auch nicht gerade der dickste sein, aber du bist eindeutig viel zu dürr!´´
Meinte Gin ernst, als er sah, dass der Junge nur noch aus Haut und Knochen bestand.

"Viel zu dürr? Gin..Ich bin nicht dürr. Ich bin eher das Gegenteil.", sagte er. Seine Sicht war eindeutig getrübt, denn fett war Mashiro nun mal gar nicht.

``Sieh dich doch mal an!
Du bist ein Gerippe, Mashiro!´´
Meinte Gin nun lauter und strenger.
Er konnte nicht verstehen, wie Mashiro nur so werden konnte.
Sein Mashiro, der früher immer so lieb und lebensfroh war, war nun magersüchtig und arrogant und hielt sich für was besseres.

"Ein Gerippe ist viel dünner. Gin..Ich habe viel zu viel fett am Körper, was meinst du, warum ich andauernd Diäten mache? Gin..Ich..Ich habe Angst..", gab er zu.

``Was redest du denn da?´´
Gin stand auf, zog Mashiro das Shirt aus und stellte ihn vor einen Standspiegel.
``Sieh dich im Spiegel an!´´
Gin fuhr, mit seinem Zeigefinger, über Mashiros Rippen und nahm seine Arme, welche er schon bald zwei Mal umfassen konnte.
``Mashiro, du bist krank!
Das kann so nicht weitergehen.
Ich lasse nicht zu, dass du dich zu Tode hungerst!´´
Sprach Gin nun ruhiger.
Er sah dem Jungen, durch den Spiegel, in die Augen.
In Gins Augen war nur ganz leicht Trauer zu sehen.
Mashiro müsste eigentlich wissen, dass er krank war, denn Gin war es auch mal.
Daher wurden sie ja auch auf das Internat geschickt, weil die Eltern es nicht hätten ertragen können, wenn Gin einen Rückfall gehabt hätte.

"Gin..Ich habe Angst, dich zu verlieren. Es gibt hier viel schönere Jungs..Alle durchtrainiert und gebräunt und ich? Fett und Weiß. Wenn ich dich ein zweites Mal verlieren sollte..Dich verlieren...Nur, weil ich hässlich bin..Ich weiß nicht, was ich dann machen würde. Vielleicht entgültig umbringen und Gott dann davon überreden, dass ich hier auf der Welt nichts mehr zu suchen habe.", erklärte er nun.
Mashiro sah sich im Spiegel an, seufzte. "Ich habe einfach zu viel auf den Rippen."

Gin seufzte und legte, von hinten, seine Arme um Mashiros Hals.
``Du bist weder fett, noch hässlich!
Die anderen Kerle sind mir doch egal, du Dummkopf...
Wann verstehst du, dass ich dich liebe?
Du würdest mich nur verlieren, wenn du so weiter machst, denn es bringt dich um!
Bitte, Mashiro, iss wieder ordentlich und hör auf, dir so einen Müll einzureden.´´
Sprach Gin nun ruhig.
Seine Augen waren geschlossen und Mashiro konnte den Atmen, des älteren, in seinem Nacken spüren.
Vorsichtig gab Gin ihm einen Kuss in den Nacken und legte dann seine Stirn an den Hinterkopf, des jüngeren.

"Gin..Ich habe aber zu viel auf den Rippen. Viel zu viel und ich möchte weiter abnehmen. 35kg sind zu viel.", flüsterte Mashiro. 35kg waren viel zu wenig bei seiner Größe..1,74m.

``Nein, Mashiro!
Das ist nie im Leben zu viel, dann währe ich ja auch fett!
Es ist viel zu wenig und du weißt, dass ich Recht habe.
Oder hast du schon vergessen, wie ich damals aussah?
Lass den Scheiß endlich!´´
Es schmerzte Gin, dass Mashiro so dachte, denn es war ganz und gar nicht wahr und er wusste auch nicht, wer Mashiro das eingetrichtert haben könnte.

Mashiro schluckte. Er hatte Gins Aussehen nicht vergessen, aber er hatte es verdrängt. "Geht es wenigstens, wenn ich noch 10kg abnehme und dann mein Gewicht halte?"

``Nein!
Du sollst wieder zunehmen!
Und wenn es, für den Anfang, nur 5 Kilo sind!
Du musst dir Ziele setzen, in wie viel Wochen du so und so viel Kilo wieder zunehmen willst.
Es muss immer erst ganz wenig sein.
Aber nimm zu!´´
Sprach Gin zwar ruhig, aber bestimmend.

Mashiro nickte. "I-In Ordnung. Ich probiere es.", meinte er nun.
Er drehte sich um und sah Gin an. "Danke, dass du mir hilfst."

``Das ist doch selbstverständlich!´´
Sprach Gin ruhig, ehe er den Jungen auf die Lippen küsste.
Irgendwie war ihm gerade danach.
Und dass sie sich liebten hatten sie sich ja schon gesagt, weshalb es ja wohl halb so wild war.