Payed Love

'Oh Gott', dachte er entgeistert und starrte schuldbewust zu Boden. Er schüttelte immer wieder den Kopf. "Sorry.", murmelte er und nahm die Beine in die Hand. Er wollte weg. Musste weg. Es war ihm gerade einfach zu viel. Ein paar Straßen weiter blieb er stehen.

Kasumi sah ihm nach.
Sie fasste den Entschuss, nicht zu warten, bis sie 18 war. Selbst mit fast 17 konnte sie irgendwie nach Deutschland kommen.
Dort würde sie versuchen sich eine neues Leben aufzubauen.
Dort würde alles besser werden.
Sie rannte anch Hause und begann ihre Koffer zu packen. Am Ende der Woche würde sie ihr Gehalt bekommen und dann hatte sie genug, um endlich abzuhauen.
Der Freitag konnte nicht schnell genug kommen.
Morgen würde ihr Flieger gehen. Sie wusste nicht, warum, aber sie schreib Hiroshi einen Brief, dann ging sie schlafen.
Früh am Morgen war ihre Nacht vorbei. Zwar würde ihr Flieger erst Nachmittags gehen, doch sie wollte so schnell wie möglich raus.
Sie rief sich ein Taxiund bat es, bei iroshi vorbeizufahren.
Schnell warf sie den Brief ein und hoffte dabei ungesehen zu bleiben.
Dann ging sie schnell zurück zum Taxi, das sie zum Flughafen fuhr.
Ihren Eltern hatte sie einen Brief auf den Küchentisch gelegt und etwas Geld.
Jetzt würde ihr neues Leben beginnen.

Verschlafen nahm Hiroshi den Brief entgegen, den eine Angestellte ihm ihnhielt. Er zog das Papier aus dem Umschlag und war auf einen Schlag hellwach. Schnell zog er sich an und ließ sich von seinem Chauffeur zum Flughafen fahren. Weit konnte Kasumi ja nochnicht sein.

Kasumi saß am Flughafen und wartete.
Irgendwie war sie völlig unruhig.
Sie hatte nur einen Koffer. Viel hatte sie nie besessen.
Sie hoffte auf ein besseres Leben in Deutschland.
Dort könnte sie von vorn beginnen.

Hiroshi entdeckte Kasumi und lief erleichtert auf sie zu. Er hatte sich solche Sorgen gemacht und die Tatsache sie möglicherweiße nie wieder zu sehen machte ihn fast verrückt. Er würde sie davon abbringen, irgendwie.

Kasumi bemerkte Hiroshi erst, als er direkt vor ihr stand.
Sie sah ihn völlog entgeistert an.
"W-Was willst du hier?" fragte sie und versuchte dabei ruhig zu bleiben, was ihr allerdings nicht gerade gut gelang.

Kasumis erschrockener Blick war Hiroshi nicht entgengen und er sah zu Boden. "Ich weis auch nicht... Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.", erklärte er

Kasumi sah zur Seite.
"Warum denn? Es geht dich nichts an, was ich mache." Ihre Stimme zitterte ein wenig.

Seine Wangen färbten sich leicht rot."Ich weis, aber... ähm... ich würde dich vermissen, wenn du... naja, du... auswanderst.", sagte Hiroshi leise, den Blick war immernoch fest auf den Boden geheftet.

"Wers glaubt, wird selig."
Auf einen Schlag hatte sich Kasumis Stimme wieder gefestigt.
Sie sah ihn jedoch nich an, sondern nahm einfach ihre Sachen.
Sie wollte weg von ihm. Weg von allen.
Außerdem kam gerade der Aufruf für ihren Flug.

Er nahm Schnell ihr Handgelenk, konnte aber trotzdem nicht vom Boden aufsehen. Zu seinem Erstauen rollte eine Träne über seine Wange.'Liebe ich sie wirklich so sehr?', fragte er sich verwundert. "Bitte geh nicht.", bat er leise. Mit der anderen Hand wischte er sich die Träne von der Wange.

Kasumi zog ihre Hand aus seiner Umklammerung.
"Lass mich in Ruhe." zischte sie und ging ohne ihn auch nur anzusehen.

Geschockt sah er ihr nach. Er hatte vor ihr alle Mauern fallen lassen und sie wies ihn ab? Das war zuviel. Er atmete tief durch und ging zurück zum Wagen. Er würde sie nie wieder sehen, aber das war doch auch egal. Sie hatte keine Interesse an ihm und ihn würde es nur zerstören, wenn er sie nicht vergessen würde.

Kasumi stand schon in der Schlange und wartete, dass sie endlichan der Reihe war.
Immer wieder holte sie ihr Handy raus.
Warum fiel es ihr so schwer zu gehen? Ob nun jetzt oder in einem Jahr, war doch vollkommen egal!
SIe schaltete das Handy aus und ging durch den Metaldetektor.
Da nichts pipste konnte sie direkt zum Flugzeug und einsteigen.
Sie hatte einen Fensterplatz und sah einfach nach draußen.

Traurig sah Hiroshi dem startenden Flugzeug nach, in dem Kasumi sitzen musste. Er sah weg und bat den Chauffeur ihn heim zu bringen. Während der Fahrt starrte er stumm aus dem Fenster. Zuhause schlurfte er durch das ganze Haus in das Zimmer mit der Glaswand. Er stand im Türramen und betrachtete das Sofa auf dem sie immer mit ihm gelernt hatte. Hiroshi legte sich auf das weiche Sofa und schlief ein. Zu mehr war er im Moment sowieso nicht fähig.

Als das Flugzeug startete, freute sich Kasumi richtig.
Endlich kam sie weg.
Weg von allem, das sie nur verletzt hatte.
Aber das wichtigste war: Weg von ihm.
Er hatte sie am meisten verletzt.
Warum musste er sie so anlügen?
Ohne das sie es wollte, lief eine Träne über ihr Gesicht, die sie allerdings sofort wegwischte.
Warum hatte sie ihm überhaupt vertraut? Sie wusste doch, dass vertrauen nur zu schmerzlicher Enttäuschung führte.

Nach zwei weitern Tagen Schule, begannen endlich die Ferien. Hiroshi hatte seinen Eltern schon gesagt, dass er nach Deutschland fliegen würde um Kasumi wieder zufinden. Und nun war es soweit. Er saß im Flugzeug nach Berlin. Er lehnte seinen Kopf an die kleine Fensterscheibe. Er würde sie unter allen Umständen wiederfinden und selbst wenn sie nicht wieder nach Japan kommen würde, könnte er ihr doch endlich alles erklären. Die meiste Zeit des Fluges schlief er. Als er aus dem Flugzeug stieg, war es mittlerweile fast dunkel und er endschied sich ersteinmal ein Hotel zu suchen. In einem Hotel mitten in Berlin nahm er ein Zimmer und versuchte noch bevor er schlafen ging, Kasumi anzurufen. Leise fiepte das Handy in einem langsamen Rhythmus. Möglicherweiße war sie noch in dieser Stadt und er könnte sie treffen, doch er machte sich keine großen Hoffnungen, dass sie überhaubt abnehmen würde, wenn sie seine Nummer erkannte.

Kasumi hatte schon halb geschlafen, als ihr Handy anfing zu klingeln.
Müde wie sie war schaute sie nicht auf das Display, sondern nahm einfach ab.
"Hallo?"
Sie machte sich nicht die Mühe so zu tun, als wäre sie wach und würde sich freuen angerufen zu werden.

"Hallo! Hier ist Hiroshi.", seine Stimme überschlug sich fast vor Freude. Sie hatte tatsächlich abgenommen! "Ich...ähm... ich wollte fragen ob du noch in Berlin bist und wenn ja, ob wir uns morgen irgendwo treffen könnten?", fragte er mit vorsichtiger, leiser Stimme.

Kasumi hielt das alles für einen schlechten Scherz und sah auf ihr Display.
Es war wirklich Hiraoshi, der sie anrief.
Ihr schossen tausend Fragen durch den Kopf und sie brachte kein Wort raus.
Was war mit diesem Jungen los?
War er wirklich hier in Berlin?
Warum um Himmels Willen war er hier?
Was wollte er von ihr?

"Hallo?", fragte er verunsichert, als Kasumi nicht antwortete."Es tut mir Leid wenn ich dich geweckt habe, aber ich habe dich so schrecklich vermisst.", erklärte er. [i]'Und ich liebe dich, mehr als alles andere auf dieser Welt.', fügte er noch in Gedanken dazu.

"Ähm... äh..." Kasumi brachte keinen vernünftigen Satz zustande.
Was woltle er von ihr?
Musste er sie so sehr bedrängen?
Sie wollte ihn nicht! Wann kapierte er das endlich?
Sie wollte Abstand zu ihrem vorherigen Leben!
Keinen Kontakt mehr zu irgendwem!

"Also?", fragte er vorsichtig. Er erwartete eine Absage, da er genau wusste, dass sie sicher einfach nur ein neues Leben beginnen wollte und er gehörte in ihr altes, verwerfliches Leben. Er sah zu Boden und wartete auf das 'Nein', das ihm nocheinmal deutlich machen würde, dass sie von ihm wegkommen wollte. Seiner Exfreundin wäre er sicher niemals soweit gefolgt, nur um sie wieder an seiner Seite zu wissen, doch für Kasumi würde er selbst noch nach der 1000 Abfuhr durch die Hölle gehen.

"Ich... äh..."
Kasumis Kopf war leergefegt und dennoch voller fragen.
Was sollte sie ihm sagen?
Er war extra für sie von Japan hierher gekommen.
Sie würde ihn treffen und dann die Meineung geigen!
"Wann und wo?" fragte sie in einem gelassenen Ton, als würde sie wieder mit einem ihrer Lover reden.

Hiroshi sah erstaunt auf. Hatte Kasumi tatsächlich zugesagt? "Ähm... wie wäre es um 13.00 Uhr am Fernsehturm?", fragte er. Ein ganzer Haufen Erleichterung bschwang in seiner sonst so gleich gültigen Stimme mit. Innerlich machte er Freudensprünge. Sie schien ihn doch nicht zu hassen.