Die wahre Identität

Sho ging weiterhin zur Uni und ignorierte Georgios.
Okay, man konnte es nicht ignorieren nennen, da sie ja nie wirklich was miteinander zu tun hatten.

Georgios konnte den versäumten Stoff aufholen und schrieb immer samstags seine Prüfungen nach, weshalb er nicht zurück lag. In der Universität fühlte er sich im Moment am Wohlsten, denn in seiner Wohnung, ja er war umgezogen, herrschte immer eine ekelhafte Stille.

Sho lutschte auf einem Lolli rum und seufzte.
Er sah aus dem Fenster und schien vor sich hin zu träumen.
Sho dachte über seine Eltern und seine Schwester nach.
Ob es ihnen wohl gut ging dort, wo sie nach ihrem Tode nun waren?

Georgios sah auf den Tisch; musterte die Holzstruktur.
In den Medien war nicht bekannt gegeben wurden, wer Kira war, aber es wurde gesagte, dass Kira nun nicht mehr exestierte.

Mit einem Kuli kritzelte Sho auf einem Blatt Papier herum.
Er mordete allein aus dem Grund, um den Autofahrer zu erwischen, welcher damals an dem Unfall Schuld gewesen war.

Georgios hatte immer noch nicht den Mörder gefunden, welcher damals seinen Bruder ermordet hatte. Doch..Er wollte ihn finden! Dieser Mann sollte sterben! Ob mit oder ohne Hilfe des Death Notes!

Was Sho nicht wusste.
Georgios war der Mann, welcher Schuld an dem Tode, von Shos Familie, war.
Sprich, er müsste diesen Mann eigentlich nicht mehr töten, da er dies ja schon getan hatte.
Sho seufzte und vergrub sein Gesicht in seinen Armen, welche er auf dem Tisch übereinander gelegt hatte.

Georgios seufzte, dachte nach.

Still und leise liefen Sho ein paar Tränen die Wangen hinunter.
Er hatte sich zwar geschworen, nicht zu weinen.
Doch scheinbar hatte es einfach keinen Sinn, immer auf hart zu machen.
Der 26 jährige vermisste seine Familie.
Vor allem seine kleine Schwester.
Sie war viel zu jung, zum sterben und dennoch hatte sie mit im Auto gesessen.
Bloß, weil Sho selber keine Lust gehabt hatte, die drei zu besuchen.

Georgios seufzte erneut.
Auch er vermisste einen Familienangehörigen. Zu seinem Bruder hatte er immer eine starke Bindung gehabt.
Hatten die beiden mal Streit miteinander gehabt, so vertrugen sie sich innerhalb von 2 Minuten wieder.
Doch nun..War dieser Mensch nicht mehr da..

Als die paar Tränen getrocknet waren, schielte Sho hinter seinen Armen hervor an die Tafel.
Der Lehrer erklärte irgendwas und Sho kapierte kein Wort.
Er konnte diesen Lehrer einfach nicht leiden.
Der redete wie ein Wasserfall über sein Privatleben und wenn es um den Stoff ging, erklärte er wie ein Grundschüler.

Georgios hingegen verstand jedes Wort, was der Lehrer erklärte.
Er mochte ihn irgendwie, auch wenn Erklären nicht seine Stärke war.

Sho bekam schon eine Weile nicht mehr wirklich den Stoff, dieses Lehrers, mit.
Weshalb er nun, am ende des Unterrichts, Georgios bat, Sho den Stoff zu erklären.
``Jeder, nur nicht er, bitte!´´
Meinte Sho dann.
Er hatte gar keine Lust, sich den Kram von Georgios erklären zu lassen.

Der Lehrer seufzte.
"Georgios? Würdest du den Stoff bitte Sho erklären?", fragte er nun.
Georgios musste ein Grummeln unterdrücken. "Ja, gerne.", meinte er mit real aussehendem Lächeln.

Genervt packte Sho seine Sachen zusammen.
Er war froh, wenn er Heim gehen konnte, denn dort musste er nicht irgendwelchen Menschen begegnen.
``Gib dir keine Mühe, ich pack das schon selber.´´
Knurrte der 27 jährige.
Er war so ziemlich der älteste Schüler, an dieser Uni.
Was Hauptsächlich auch daran lag, dass er andauernd eingesperrt worden war.

"Na dann viel Spaß."
Georgios packte seine Sachen ein und verließ dann das Unigelände.

Am Nachmittag hockte Sho in einem Cafè und versuchte, den Stoff zu kapieren.
Was jedoch nicht wirklich klappte.
Genervt legte er seinen Kopf auf den Tisch und grummelte vor sich hin.

Georgios saß auf einer Bank, die auf dem Marktplatz der Stadt stand. Er telefonierte mit einer Kindheitsfreundin, die nun nach Japan zog.

Mit einem Buch in der Hand ging Sho an Georgios vorbei, ohne ihn zu bemerken.
Immer noch versuchte er, diesen Mist zu kapieren.
Doch es klappte einfach nicht.

"Ja, wir können uns dann treffen. Ich habe momentan nicht viel zu tun.", meinte Georgios nun.

Gerade, als Sho den Kopf hob, preschte ihm ein Ball ins Gesicht.
Fluchend hielt er sich die nun blutende Nase und beugte sich hinunter, um das Buch aufzuheben.
``Immer diese scheiß Kinder.´´
Knurrte er genervt.
Das Blut tropfte an seiner Hand und seinem Kinn hinab, auf den Boden.

Georgios hatte diese Szene gesehen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Der 27 jährige kramte ein Taschentuch raus, säuberte seine Hand und hielt es sich an die Nase, ehe er weiter ging.
Es nervte ihn, dass diese Kinder immer so rücksichtslos waren.

"Ich lege dann auf, ja?", sprach Linda.
"Ja, mach' das." Georgios legte aber auf bevor es Linda tun konnte, weil diese sich dann immer aufregte.

Am nächsten Tag hockte Sho schlafend im Unterricht, des Lehrers, welcher Schuld daran war, dass Sho überhaupt müde war.
Der 27 jährige hatte die ganze Nacht durchgelernt und dann auch noch die Spätschicht in der Bar bekommen.