Die wahre Identität

Georgios ging auf dem Campus rum und entdeckte dann Sho.
Leise näherte er sich ihm.

Sho schmiss den Rest, vom Apfel, in einen Mülleimer, der etwas weiter von ihm entfernt stand, sah aber nicht auf.
Daher bemerkte er den jüngeren auch nicht.

"Sho..", sprach Georgios ruhig als er in dessen Nähe war.

Sho sah auf und sah dann Georgios an.
``Was?´´
Fragte er und sah Georgios direkt in die Augen.
Es klang nicht so fies, wie sonst, aber eben auch nicht freundlich.

"Ich wollte dir nur deinen Ausweis geben, den du am Samstag im Friseursalon gelassen hast.", meinte Georgios nun trocken und hielt Sho seinen Ausweis hin.

Shon nahm den Ausweis entgegen, ohne seinen Blick von Georgios zu wenden.
Das Handgelenk, von der Hand, mit welcher er den Ausweis entgegen nahm, war verbunden, da er mal wieder einen seiner Anfälle bekommen hatte und der Ansicht gewesen war, sich die Pulsschlagader aufschneiden zu müssen.

"Also dann.." Georgios drehte sich um und ging wieder über den Campus.

Sho sah Georgios nach und steckte seinen Ausweis weg.
Er wusste nicht genau, was er davon halten sollte.
Normal war dieser Junge ja nicht sehr freundlich zu Sho.
Im Unterricht hockte Sho dann wieder nachdenklich auf seinem Platz und lauschte den Worten, der Lehrerin.

Auch Georgios hörte zu, passte auf und schrieb mit.

Inzwischen gehörte Sho wieder zu den besten Schülern.
Es war eben nur ein kleines Tief gewesen.
Dennoch hoffte er, dass dieses eine, letzte Semester endlich rum ging.
Danach würde er sich eine Ausbildung, als Arzt, suchen.

Georgios überlegte, was er nach dem Studium machen sollte.
Er wusste zwar, dass er in Richtung Medizin gehen wollte, aber in welche genauer?

Sho hatte sich bereits eine Ausbildungsstelle gesucht und als das Semester vorbei war, begann er dieses.
Für ihn lief es recht gut und seine Ausbildung schloss er auch in 2 Jahren ab.
Nach weiteren 2 Jahren war er dann Chefarzt, eines Krankenhausflügels.
Sho war nun 31 und hatte ziemlich viel erreicht.
Die Ansprüche, an das Death Note, hatte er abgetreten und man konnte ihm rein gar nichts nachweisen.

Georgios hatte keine Erinnerungen mehr an das Death Note und somit auch fast keine Erinnerungen mehr an seine Jugend.
Mittlerweile war er 25 Jahre alt und war ein angesehender Logopäde.
Von Kindern geliebt, von Erwachsenden respektiert.

Es stand ein allgemeines Ärztetreffen an, worauf Sho null Bock hatte.
Dennoch, er ging hin.
Als letzter kam er im Restaurant an und setzte sich direkt neben Georgios.

Georgios sah zu Sho. "Guten Abend.", begrüßte er ihn lächelnd.
Höflichkeit war einfach bei so einem Treffen wichtig.

Sho sah Georgios nur an und nickte leicht.
Immer noch lachte oder lächelte er nie.
Damit musste man sich abfinden, ob man wollte oder nicht.
Gemeinsam bestellte sie was und während die anderen sprachen und aßen, saß Sho nur stumm da und aß ab und an was.

Mittlerweile erzählte Georgios mit einem französischen Chirurg.
Dieser erzählte von seinem Leben und seiner Familie.

Einige wollten Sho antreiben, auch zu reden.
Doch dieser schwieg nur.
Es gab auch nichts zu erzählen.
Eine Familie hatte er nicht, da er eh alles und jeden vergraulte und ansonsten arbeitete er die meiste Zeit.

"Und wie steht es mit Ihnen?", fragte nun ein Arzt Georgios.
"Ach..Da gibt es nicht viel zu erzählen."

Sho beobachtete die anderen Ärzte.
Alle hatten Familie und waren glücklich.
Doch Sho ließ einfach niemanden an sich heran.
Nach und nach gingen die Ärzte wieder, bis nur noch Sho, Georgios und ein betrunkener Arzt anwesend waren.

Georgios seufzte.
Er gehörte zu den Leuten, die aus Höflichkeit bis zum Schluss blieben.

``Du brauchst jetzt nicht mehr auf nett machen, Georgios.´´
Meinte Sho, während er sich erhob.

"Du denkst also weiterhin, dass ich unfreundlich sei?"
Georgios erhob sich ebenfalls.

``Ich denke es nicht, ich weiß es.´´
Gab Sho zurück, während er ein Taxi rief, um den Betrunkenen Arzt irgendwie Heim zu bekommen.
Er schleppte ihn hinaus, gab dem Fahrer Geld und dieser fuhr los.

Georgios ging in Richtung seines Autos.