Die wahre Identität

Sho ging ebenfalls zu seinem Auto.
Er stieg ein, lockerte erstmal seine Krawatte, zog die Jacke aus und zog das Hemd aus der Hose.
Dann startete er den Motor.

Georgios stieg in sein schwarzes Auto ein und zog erstmal das Jackett aus.
Dann startete er den Motor und fuhr los.

Sho fuhr ebenfalls los.
Er war direkt hinter Georgios.
Nach einer Weile trennten sich die Wege dann aber und die beiden würden sich erst in einem Jahr, auf dem nächsten Treffen, wieder sehen.
Sho hatte sich nicht wirklich verändert.
Jedoch kam er wieder zuletzt, saß dieses Mal aber gegenüber von Georgios.

Georgios hatte etwas längere Haare, doch sah er immer noch männlich aus.
Seine Praxis hatte er mittlerweile ausgebaut.

Sho hatte inzwischen ein Kind und eine Freundin.
Es war mehr oder minder ungewollt, denn eigentlich wollte Sho nur seinen Spaß.
Aber dann war sie schwanger geworden und Sho wollte sie mit dem ganzen nicht alleine lassen.
Dennoch erwähnte Sho nichts davon, sofern man ihn nicht fragte.

Es wurde sich wieder über das Übliche unterhalten.

Sho sah die meiste Zeit Georgios an und ignorierte die anderen.

Georgios schwieg, wenn es um die Liebe der Ärzte ging.
Er war nicht heterosexuell, doch bisher hatte er sich nicht geoutet.

Sho war zwar Bi, aber mit Beziehungen hatte er es nicht so.
Deshalb würde er sich bald sowieso von der Mutter, seines Kindes, trennen.
Seufzend aß Sho und versuchte, die anderen weiterhin zu ignorieren.

Nun kamen die Ärzte zum Thema Jugend.
"Und was haben sie so für schlimme Sachen gemacht?", fragte nun jemanden Georgios.
"Ich kann mich nicht dran erinnern. Ich habe nur ganz wenige Erinnerungen an meine Jugend.", erklärte er.

Als man Sho fragte, was er in seiner Jugend angestellt hatte, meinte er nur, er hätte jemanden umgebracht.
Jedoch damals nur aus Notwehr und ohne Death Note.
Dies jedoch erwähnte er nicht.
Es war ihm egal, was man von ihm hielt.

"War dieser Mensch ein Verbrecher?", erkundigte sich ein Psyschologe.

``Das ist vollkommen uninteressant.
Er hat es verdient und mehr müssen Sie nicht wissen.´´
Meinte Sho schroff.

"In Ordnung.", meinte nun der Psyschologe. Er hatte keine Lust auf Streit.

Der Abend verging und Sho erhob sich auch so langsam, als schon fast alle fort waren.
Er bezahlte dieses Mal.
Jedoch war er etwas stark angetrunken.

Georgios sah leicht verwundert zu Sho.
So kannte er ihn gar nicht.

Es war nicht so, dass Sho nun schwankte oder dummes Zeug redete.
Es war nur leicht offensichtlich, dass er ein bisschen mehr getrunken hatte, als die anderen.
Es lag einfach daran, dass bei ihm alte Wunden aufgerissen wurden.Jedoch war er auf keinen Fall in der Lage, jetzt noch Auto zu fahren.

"Sho? Ich werde dich nach Hause fahren.", erklärte Georgios nun.

``Wieso?´´
Fragte Sho und zog eine Augenbraue hoch.

"Du hast eine schöne Menge an Alkohol zu dir genommen. Daraus folgt, dass du nicht fähig bist Auto zu fahren.", erklärte Georgios nun ruhig.

``Ist doch nicht dein Problem.´´
Zischte Sho, welcher seine Tasche nahm und dann das Lokal verlassen wollte.

Georgios lief zu Sho und hielt diesen fest.
"Oh doch, da ich dann vielleicht ein Menschenleben auf dem Gewissen habe."

``Ist trotzdem nicht dein Problem.
Mal ganz davon abgesehen kann es dir vollkommen egal sein, wenn ich sterbe.
Wir kennen uns ja nicht mal wirklich.´´
Meinte Sho, welcher stehen geblieben war, als Georgios ihn fest hielt.

"Es ist mir aber nicht vollkommen egal! Gott..Gehörst du zu der Sorte Menschen, die sich abkapseln, weil sie keine Hilfe vertragen?"

``Nein.
Ich kann nur nichts mit anderen Menschen anfangen, da sowieso alle gleich sind.´´
Raunte Sho, welcher sich los riss.
Dann wandte er sich Georgios zu und sah ihm in die Augen.