Privatlehrer und Liebe? Kann das gut gehen?...

"Er war total zu. Ich hab ihn abgefüllt." meinte Michael.
"Bitte rede mit ihm. Vertragt euch wieder." fügte er bittend an.

Cookie seufzte, drehte sich um, ging einige Schritte und blieb vor Michael stehen.
``Ich habe dir schon gesagt, dass es mir scheiß egal ist, was ihr macht!
Ihr sollt mich einfach in Ruhe lassen, kapier es endlich!
Es ist mir auch scheiß egal, wenn ich als Jungfrau sterbe!
Kiyoshi wäre es nicht wert gewesen und das habt ihr beide mir bewiesen.´´

Michael starrte Cookie an.
Das war also das schlimme daran.

``Starr mich gefälligst nicht so an!´´
Knurrte Cookie, ehe er erneut kehrt machte und wieder weiter ging.

Michael wusste nicht weiter.
Er brachte das essen wie immer vor Kiyoshis Haustüre und verschwand.

Erneut vergingen einige Tage.
Cookie glich schon bald eine Skelett.
Doch es interessierte ihn nicht wirklich.
Es war auch nicht so, dass er magersüchtig war, oder so.
Er könnte ja essen...
Doch wozu sollte er essen?

Kiyoshi versuchte es nun noch ein letztes Mal.
Diese Mal mit einer SMS:
Bitte lass uns darüber reden. Ich liebe dich und daran hat sich nichts geändert. Ich will aber nicht allein Michael die Schuld geben. Ich hätte mich einfach beherrschen müssen. Ich wollte auf dich warten! Wirklich! Aber ich würde dich gerne wiedersehen.

Cookie las die SMS und seufzte genervt.
Seither vergingen einige Stunden, denn Cookie wollte Kiyoshi eigentlich nicht zurück schreiben.
Am Abend lag er auf seinem Sofa und starrte die Decke an.
Letztlich zückte er sein Handy und begann, zu tippseln.
''Gibst du denn nie auf?
Ich sehe zwar keinen Sinn darin und ich habe auch gar keine Lust, mir deine dummen Ausreden anzuhören, aber wenn du mich danach in Ruhe lässt, dass komm her und rede.''
Schrieb er zurück.
Cookie wollte Kiyoshi nicht sehen.
Es schmerzte schon, überhaupt an ihn zu denken und da sollte er ihm ins Gesicht sehen?

Kiyoshi las die SMS.
Es war kein Wunder, dass Cookie ihn nicht sehen wollte.
Schließlich wollte er aufgeben.
Dann lasse ich dich eben in Ruhe. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich liebe und sonst niemanden.

Es tut mir Leid, dass alles so gekommen ist und ich würde gerne wieder mit dir zusammen sein.

''Es ist vollkommen egal, was du mir sagst!
Sagen kann man viel, wenn der Tag lang ist, deswegen kann und muss man es aber nicht glauben.
Du hättest doch einfach nur mit mir reden müssen, du Idiot!''
Schrieb Cookie zurück.
Langsam konnte er einfach nicht mehr.
Natürlich liebte er Kiyoshi immer noch!
Aber der ältere hatte ihn mehr verletzt, als seine Ex-Freundin.

Was hätte das gebracht? Ich wollte dich nicht zwingen mit mir zu schlafen, weil ich Angst hatte, dass du mich dann hasst.
Und ja ich weiß, dass es so nicht besser ist.
schrieb Kiyoshi zurück und legte sich hin.
Vielleicht sollte er es wirklich aufgeben.
Cookie hasste ihn und daran konnte er nichts ändern.

''Ich hätte dich doch nicht gehasst, wenn du mit mir darüber gesprochen hättest!
Aber was hättest du denn bitte gedacht, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich noch Jungfrau bin?
Ich bin 29, Kiyoshi!''
Schrieb Cookie zurück.
Er wusste einfach nicht, was er hätte tun sollen.
Also hatte er Kiyoshi einfach die Wahrheit gesagt.

Kiyoshi sah die Nachricht und musste unwillkürlich lächeln.
Das ist mir doch vollkommen egal. Mir ist es egal, wann du mit wem im Bett warst oder auch nicht.

Ich liebe dich.

schrieb er einfach zurück.

''Mir ist es aber nicht egal!
Ich fühle mich wie der letzte Idiot.
Und indem du fremd gegangen bist, hast du das ganze nur noch schlimmer gemacht!''
Cookie hatte langsam die Schnauze voll davon, sich zu verstecken.

Kiyoshi wusste nicht, was er darauf auntworten sollte.
Ich weiß. Ich will mich auch nicht rausreden. Ich hab Mist gebaut und das weiß ich.
schrieb er dann einfach.

Cookie las die SMS, antwortete aber nicht mehr.
Allein etwas von Kiyoshi zu lesen schmerzte.

Erneut verging ein halbes Jahr.
Cookie hatte sich wieder aufgerappelt, aß wieder ordentlich und ging sogar ab und an trainieren.
Nach außen sah man rein gar nichts mehr von dem ganzen Schmerz.
Doch innerlich war Cookie immer noch vollkommen zerstört.
Ob er Kiyoshi immer noch liebte?
Cookie bezweifelte es, denn er dachte eigentlich gar nicht mehr an Kiyoshi.
Es kam der Tag, an dem Cookie wieder in seine Heimatstadt zog.
Wieso?
Weil er dort seinen Laden vergrößerte.
Cookie räumte, mit seinen Angestellten, die Möbel und Kartons aus dem Umzugswagen.
Dass Kiyoshi ganz in der Nähe war, bemerkte Cookie nicht mal.

Kiyoshi bemerkte Cookie ebenfalls nicht.
Er war auf dem Heimweg und in seine Gedanken und ein Telefonat vertieft.
Er schien sich mit jemandem zu streiten, denn er wurde ab und zu etwas lauter.

Cookie war gerade dabei, mit einem anderen, ein Sofa zu schleppen, als Kiyoshi etwas lauter wurde.
Doch Cookie erkannte die Stimme nicht.
Viel zu lange war es her, seit sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten.
Einige Tage vergingen und Cookie war immer noch nicht fertig mit auspacken.
Er schleppte gerade Müll hinunter, als Kiyoshi dicht an ihm vorbei ging.
Doch Cookie bemerkte den älteren nicht wirklich.
Der 29 jährige war in Gedanken versunken.

Kiyoshi sah Cookie zwar, aber mehr aus dem Augenwinkel und er ignorierte es einfach, weil er dachte seine Fantasie spiele ihm einen Streich.
Er hatte Cookie in all der Zeit nie vergessen können.
Er wusste selbst nicht warum, aber der Junge hatte damals irgendwie Besitz von ihm ergriffen und er kaonnte sich nicht einaml vorstellen jemals wieder einen anderen zu lieben.

Cookie schmiss den Müll in die Tonne und streckte sich.
Bald würde er 30 werden und es war ihm recht egal.
Denn Freunde hatte er grundsätzlich nicht mehr und seine Angestellten wussten fast gar nichts über Cookie.
Lediglich seinen Nachnamen.
Zwei Tage später stand Cookie im Laden und wartete auf Kunden.
Natürlich lief der Laden noch nicht ganz so gut.
Aber das würde noch kommen, denn er hatte auch von hier einige Kunden, welche allerdings noch nicht wussten, dass Cookie nun hier war.

Kiyoshi bekam mit, dass Cookie einen Laden in der Stadt eröffnet hatte und er nahm sich vor an dessen Geburtstag dort vorbeizuschauen.
Fast ein Jahr war es nun seit ihrer Trennung her.

Auch an seinem Geburtstag war Cookie im Laden.
In einem separatem Raum war er dabei, Instrumente für den den Verkauf fertig zu machen.
Cookie spielte fast gar kein Klavier mehr, weil er weder Zeit, noch Lust dazu hatte.
Es war so, seit er und Kiyoshi getrennt waren.

Kiyoshi atmete vor der Tür noch einmal tief durch und ging dann hinein.
Er hatte nichts für Cookie dabei.
Er wollte ihm lediglich alles gute wünschen und dann verschwinden.
Seine Fantasien, wie er es ihm im Hinterzimmer besorgen würde, hatte er sorgfältig aus seinem Kopf verbannt.

Ein Angestellter ging sofort zu Kiyoshi und fragte ihn, was er für ihn tun könnte.
Cookie bekam von alle dem gar nichts mit.
Genau genommen musste Cookie ja nicht mal im Laden rumhängen...
Aber da er erst später einigen Musikunterricht geben musste, hatte er sowieso nichts besseres zu tun.

Kiyoshi fragte einfach nach Cookie.
Er wollte nicht viel.
Nur einen schönen Geburtstag wünschen.