Payed Love

Kasumi kauerte immernoch auf dem Fliesenboden im Bad.
Tränen liefen ihr übers Gesicht.
Warum musste sie sich gerade jetzt daran erinnern?

Hiroshi versuchte sein Buch zu lesen, gab es aber nach ein paar Seiten auf und stand auf. An der Badtür klopfte er kurz und drückte den die Türklinke runter. "Darf ich reinkommen?", fragte er als er seinen Kopf durch den Türspalt schob.

Kasumi bekam nichts mehr mit.
Heulend saß sie zusammengekauert am Boden.
In ihrem Kopf spielte sich immer wieder diese eine Nacht ab.
Sie konnte nicht aufhören daran zu denken.

Vorsichtig betrat Hiroshi den Raum und ging neben Kasumi in die Hocke. Er nahm sie in den Arm und drückte sich leicht an sich.

Kasumi stieß Hiroshi von sich und sah ihn erschrocken an.
Sie hatte aufgehört zu weinen und starrte ihn an.

Verwirrt sah Hiroshi Kasumi an."W-Was ist?", fragte er verwirrt.

Kasumi erwawchte langsam aus ihrer Starre und realisierte, was sie getan hatte.
"H-Hiroshi... I-Ich..."
Sie bekam keinen vernünftigen Satz zu formulieren.

Einige Minuten starrten sich die beiden einfach nur an. Hiroshi wusste nicht wie er auf ihre Reaktion reagieren sollte.

Kasumi stand vorsichtig auf, merkte aber wie ihre Knie immernoch zitterten.
"Hiroshi.. D-Das..."
Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Sie stützte sich auf dem Waschbecken ab und sah auf den Boden.
Sie konnte ihn nicht ansehen.
Ihr Herz raste. Sie wusste nicht, ob es von der Angst oder von etwas anderem kam.

Hiroshi erhob sich langsam, wand seinen Blick aber nicht von ihr."Bist du ok?", fragte er unsicher.

Kasumi nickte vorsichtig.
Sie spürte, wie die Tränen wieder über ihr Gesicht liefen.
Hiroshi war der erste, der sie wiklich weinen sah.
Das schlimmste war, dass es sie nicht interessierte.

Hiroshi kramte ein Stoftaschentuch aus seiner Hosentasche und hielt es schweigend Kasumi hin. Er hofte inständig nicht an ihren Tränen schuld zu sein.

Anstatt das Taschentuch entgegenzunehmen, stolperte sie einen Schritt nach vorn und fiel Hiroshi in die Arme.
Sie wollte einfach bei ihm sein.

Da Hiroshi darauf nicht vorbereitet gewesen war, fiel er hin. Kasumi lag auf ihn und er setzte sich vorsichtig wieder auf. Dann nahm er Kasumi fest in den Arm. Er verstand sie nicht, aber was sollte er tun. Er würde auf sie aufpassen, auch wenn sie es nicht akzeptierte.

Kasumi drückte einfach ihr Gesicht an Hiroshis Brust.
Sie wusste nicht warum, aber bei ihm fühlte sie sich sicher.
"Versprich mir, dass du mir niemals soweas antun wirst." schluchzte sie leise.

Hiroshi war leicht verwirrt. 'Was meint sie?', fragte er sich antwortete aber trotzdem"Niemals.". Er wollte ihr sowieso nichts antun was sie nicht wollte oder es sie verletzen könnte.

Vorsichtig richtete sich Kasumi auf und kniete dann vor Hiroshi auf dem kalten Fließenboden.
Sie sah nach unten. Warum vertraute sie ihm?
Er würde sie doch nur genau so verletzen wie alle anderen auch.
"W-Wann müssen wir morgen los?" fragte sie, um diese schreckliche Stille zu durchbrecehen, die sie umgab.

Hiroshi ließ Kasumi los und sah zu Boden. "Wenn wir um 6 Uhr aufstehen sollten wir rechtzeitig ankommen.", spekulierte er.

Kasumi nickte nur und stand dann auf.
Noch immer ein wenig wackelig auf den Beinen, wankte sie zum Sofa und ließ sich darauf fallen.
Sie zog wieder die Beine an und legte ihre Arme um die Beine.

Hiroshi wollte aufstehen, konnte dazu aber aus irgendeinem Grund gerade nicht die Kraft dazu aufbringen und blieb auf den weißen Fließen sitzen. Alles war einfach gerade so verwirrend. Er seufzte und legte sich auf den Boden. Hiroshi fühlte sich aufeinmal so unendlich müde. Er schloss die Augen und war wenige Minuten später auf dem harten Fließenboden eingeschlafen.

Kasumi merkte, dass Hiroshi nicht aus dem Bad kam.
Als sie nachsehen ging, fand sie ihn, wie er auf den kalten Fließen lag und schlief.
Sie machte sich Sorgen, dass er sich erkälten konnte und kniete sich neben ihn.
Vorsichtig rüttelte sie an seinen Schultern.
Wenn er schon schlafen wollte, dann solte er das in seinem Bett machen.

Hiroshi bekam von allem nichts mit. Wenn er einmal eingeschlafen war weckte ihn so nichts und niemand auf.

Als Kasumi merkte, dass das alles nichts brachte, beschlss sie, ihn in sein Schlafzimmer zu bringen.
Sie legte sich seinen Arm um den Hals und zog ihn hoch.
Er war leichter, als sie erwartet hatte.
Vorsichtig schleifte sie ihn ins Schlafzimmer und legte ihn aufs Bett.
Sein Körper war schon ziemlich ausgekühlt und sie wollte nicht, dass er fror.
So sehr sie sich zu wehren versuchte: Sie war drauf und dran sich in ihn zu verlieben.
Vorsichtig legte sie sich neben ihn und kuschelte sich unter der Decke an ihn, um ihn zu wärmen.
Irgendwann merkte sie, dass er wieder warm wurdee, aber sie war zu müde, um aufzustehen.
Also schlief sie dicht an ihn gekuschelt ein.

Als Hiroshi am nächsten Morgen das nervige Vibrieren seines Handys in seiner Hosentasche bemerkte, realisierte er auch langsam, dass er auf der weichen Matraze seines Hotelbettes lag. Vor sich hin murrend öffnete er die Augen einen Spalt weit und sah in das entspannt schlafende Gesicht von Kasumi. Zuerst war er erschrocken, beruhigte sich aber schnell wieder und strich ihr sanft über die Haare.

Kasumi bekam das alles nicht mit.
Sie hatte sich an Hiroshi gekuschelt und schlief friedlich.
Als er ih übers Haar strich, begann sie leicht zu lächeln.
In ihrem Unterbewusstsein wusste sie schon längst, dass er der richtige war.