Liebe mal anders.

Taiga hatte gehört, dass Aki im Krankenhaus lag und ging ihn nun besuchen. Jedoch klopfte er vorher an die Tür. "Darf ich reinkommen? Ich bins. Der Typ den du hasst.", sagte er und seufzte. Er wusste, dass Aki ihn sicher nicht sehen wollte, aber einen Versuch war es wert.

``Wenn du mir nicht wieder irgendwelche Vorwürfe machst oder eine Standpauke hältst, ists mir egal...´´
Grummelte Aki.
Eigentlich hatte er keine Lust, Taiga zu sehen.
Doch dem 23 jährigen war zu langweilig, als dass er ihn jetzt wegjagen wollte.

Taiga kam rein und blieb am Fußende des Bettes stehen. "Wie gehts dir?", fragte er neugierig und reagierte nicht auf Akis Aussage. "Ich hab gehört, was passiert ist.", fügt er noch hinzu. Dann sah er sich im Zimmer um. Das Krankenhaus erinnerte ihn an seinen Aufenthalt.

``Mir gehts scheiße.´´
Antwortete Aki, während er eine SMS schrieb.
Dann legte er das Handy weg und sah Taiga an.
``Von wem weißt du das und wieso bist du hier?´´
Fragte Aki dann kühl und beobachtete Taiga.

Taiga legte leicht den Kopf schief. "Ich hab meine Quellen.", sagte er und blickte dann zum Fenster. "Und ich bin hier, weil ich nach dir sehen wollte." Taiga seufzte. "Aber wenn es dir stört, kann ich wieder gehen.", sagte er schnell.

``Sag mir, von wem du das weißt...
Und nein, du kannst bleiben.´´
Grummelte Aki und rutschte ein Stück runter.
Er beobachtete Taiga, welcher aus dem Fenster sah.

"Das werde ich nicht machen.", sagte Taiga ernst und setzte sich nun auf einen Stuhl. "Ich brauche auch meine Geheimnisse." Taiga seufzte und überlegte nun, warum er hergekommen war. Natürlich machte er sich ein wenig Vorwürfe, dass er Aki nicht gerettet hatte.

``Ich will aber wissen, wer weiß, dass ich im Krankenhaus bin, der dich dann auch noch kennt.´´
Fauchte Aki und warf Taiga einen wütenden Blick zu, ehe er sein Handy wieder nahm, nachdem er eine SMS bekommen hatte.
Er antwortete und legte es erneut weg.

"Du solltest dich nicht aufregen und dich ausruhn und nicht mit dem Handy beschäftigen.", murmelte Taiga leise und stützte seinen Kopf ab. "Aber ich werde es dir dennoch nicht verraten. Warum sollte ich mir und meiner Quelle soetwas antun wollen?"

Aki war von Taigas Gelaber nun so sehr genervt, dass er ihm einfach seine Hand ins Gesicht drückte.
``Halt den Mund!´´
Fauchte er und drehte sich mit dem Rücken zu Taiga.
Klar, er hatte eingewilligt, dass er rein kommen durfte, doch schon das kleinste Gelaber von ihm nervte Aki so sehr.

Taiga nickte und stand auf. "Dann gehe ich wieder.", sagte er mit kalter Stimme. "Ich merke, dass du deine Ruhe haben möchtest." Er seufzte kurz, sah sich nochmla im Zimmer um und ging dann zur Tür. "Gute Besserung." Seine Stimme wurde wieder ein wenig weicher. Dann ging er zur Tür hinaus.

Aki grummelte und schloss seine Augen.
Es nervte ihn, dass ein einziger Mann ihn so schnell so sauer machen konnte.
Und vor allem fragte er sich, was Taiga hier zu suchen hatte.
Taiga hatte einen Freund und konnte Aki genauso wenig leiden, wie er ihn.
Also warum kam er her?

Taiga lehnte sich von draußen an die Tür. //Warum können wir nicht einmal normal reden?//, fragte er sich und schüttelte den Kopf. Langsam ging er aus dem Krankenhaus. Er seufzte und lief nach Hause. Dort legte sich Taiga in sein Bett und dachte nach. "Ich bin 30 und lasse mich noch so verwirren."

Nach einer Weile schlief Aki ein.
Eine Woche später durfte er das Krankenhaus wieder verlassen und auch arbeiten.
Dort wurde er zwar dauernd gefragt, was mit ihm passiert sei, doch dies interessierte ihn nicht.
Er antwortete einfach nicht darauf und zog seinen Unterricht wieder so durch, wie zuvor.
Als er schon zwei Tage wieder arbeitete, machte er es sich erneut im Park gemütlich und arbeitete an seinen Unterlagen.
Er hatte keine Angst, dass ihm das erneut passieren könnte oder so.
Er musste halt einfach besser aufpassen.

Taiga saß nach der Arbeit zu Hause und überlegte dort, was er tun konnte. Seine Unterlagen für den nächsten Tag hatte er schon fertig und Fernsehen langweilte ihn inzwischen zu Tode. //Wenn ich ihn doch nur hier hätte.//, dachte er.

Aki hatte sich in den letzten 2 Tagen so sehr in die Arbeit gestürzt, dass er es geschafft hatte, Taiga zu vergessen.
Seufzend korrigierte Aki die letzten Tests.
Für den späten Abend war er noch mit einem Schüler zum lernen verabredet.
Daher ging er dann in das Cafe und wartete dort auf seinen Schüler.

Taiga seufzte. "Ich brauche etwas lebendiges in dieser Wohnung.", sagte er und beschloss sich einen Hund zu holen. So ging er ins nächste Tierheim und besprach alles mit einem Mitarbeiter. Er unterschrieb eine Dinge und versprach, dass er bis nächste Woche alles Nötige für den Hund zu besorgen.

Inzwischen war auch der Schüler im Cafe eingetroffen und Aki lernte fleißig mit ihm.
Aki hatte beschlossen, sich von nichts und niemandem mehr ablenken zu lassen und voll und ganz für seine Arbeit zu leben.
Ihm war es egal, ob er sich damit selber kaputt machte oder nicht.
Hauptsache er musste nichts mehr mit Taiga zu tun haben und keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden.

Inzwischen war wieder eine Woche vergangen und Taiga holte sich seinen Hund ab. Mit diesem ging er am Nachmittag auch gleich im Park spazieren. Er hatte noch keine Ahnung, wie er den Hund nennen konnte. Natürlich hatte er einen Namen im Kopf, aber diesen wollte er nicht nehmen.

Aki war nach einer Woche erneut im Park und bearbeitete gerade wieder seine Unterlagen.
Inzwischen war Aki recht gut gelaunt, da er Taiga eine ganze Zeit lang nicht mehr über den Weg gelaufen war und bei ihm alles eigentlich ganz gut lief.
Zufrieden korrigierte Aki die Test.
Seine Problemschüler hatten sich deutlich verbessert, was ihn stark freute.

Taigas neuer Hund tollte ihm Park umher und hatte viel Spaß. Dann rannte er auf Aki zu und stellte sich vor ihn hin. Er fing an zu bellen. Taiga schüttelte den Kopf. "Aus.", rief er dem Hund zu und sah dann, dass es Aki war. Nun holte Taiga seinen Hund schweigend wieder und nahm ihn auf dem Arm. Dann fiel ihm plötzlich ein Name ein. "Akira.", sagte er zu dem Hund, welcher ihn nun über die Wange schleckte. "Dir gefällt der Name also." Er lachte ein wenig und vergaß fast, dass er eigentlich direkt neben Aki stand.

Aki sah von seinem Laptop auf und erblickte einen Hund.
Dann sah er Taiga, welcher den Hund auf den Arm nahm.
Aki sah Taiga kurz stumm an und dann wieder auf seinen Laptop.
Er wollte nicht mit ihm reden, denn er wusste genau, dass es seine Laune sofort wieder runter ziehen würde.

"Mh, kleiner Akira. Nicht immer andere anbellen.", mahnte er seinen Hund und ging dann von Aki weg. Er sah ihn auch kurz an und seufzte dann leise. //Aki. Wie soll das nur weiter gehen?//, dachte er und ließ seinen Hund wieder runter. "Nicht wieder weglaufen, Akira."

Akis voller Name war eigentlich auch Akira, doch das wusste nur seine Familie.
Bei seinen Freunden hatte er sich immer als Aki vorgestellt und ihn hatte schon ewig niemand mehr so genannt, daher interessierte es ihn nicht, dass Taiga seinen Hund so genannt hatte.
``Jetzt hat der sich also auch noch nen Hund rangeschafft...´´
Nuschelte Aki und seufzte.

Taigas Hund lief weiter umher und Taiga lachte fröhlich. Das hatte er schon eine Weile nicht mehr gemacht. Diese Weile bestand zwar aus Jahren, aber das war ihm egal. Taiga war einfach froh, dass er endlich ein Lebewesen hatte, was ihn so mochte, wie er selbst war. "Akira. Komm wieder her. Lauf nicht so weit weg.", sagte er lächelnd. Erstaunlicherweise hörte der Hund sofort und kam wieder zu Taiga.