Kann es Liebe sein?

"Na komm schon.", sagte Yoshi mit kalter Stimme und seufzte. "Schlag mich. Zeig mir, wie sauer du bist." Yoshi sah Yu an und überlegte dann. //Aber ich habe nicht schlimmes getan. Du hast dich nicht gewährt und nichts gesagt.//, dachte er dann.

``Schlagen?
Nein!
Ich schlage dich nicht!
Und ich will dir auch nichts beweisen!
Du glaubst, nur weil du älter bist, kannst du mit mir machen, was du willst.
Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich das auf mir sitzen lasse, oder?´´
Entgegnete Yu und sah Akashi mit seinen schwarzen Augen an.
Er konnte sich natürlich auch daran erinnern, dass ihm beinahe die Tränen gekommen waren.
Jedoch hätte er niemals diese Schwäche gezeigt und sie fließen lassen.

Yoshi seufzte leise. "Wenn du mich nicht schlagen willst, dann geh entweder aus meinem Zimmer oder mach einfach irgendwas. Aber ich verstehe nicht, was du willst. Du hast nicht gesagt, dass ich aufhören sollte. Also heul mir jetzt nicht die Ohren voll.", grummelte er.

``Falls du es nicht bemerkt haben solltest, ich hätte mich nicht wehren können, du Idiot!
Hättest du mir nur ein mal in die Augen gesehen, statt es mit mir zu treiben, währe das nicht passiert!´´
Meinte Yu und ließ ihn dann los.
Er verließ das Zimmer und ging in seines, wo die Mutter erneut mit dem Laken stand und ihn zehntausend Sachen fragte.
``Mein Gott, geh doch deinen Sohn fragen und frag mich doch nicht aus!´´
Meinte Yu dann irgendwann nur noch total genervt und schob sie aus dem Zimmer.
Er hatte Yoshi nicht verpetzt oder etwas dergleichen.
Er hatte lediglich gesagt, sie solle ihn fragen.

Yoshis Mutter ging dann sofort in Yoshis Zimmer und fragte ihn, ob er was wüsste. Yoshi holte jedoch nur sein Handy aus der Tasche und rief seinen Boss an, ob er eins-zwei Tage bei ihm übernachten konnte. Dann ging er an seiner Mutter vorbei und ging raus. "Pah. Ich muss jetzt wieder darauf achten? Er hätte was sagen können. Er hat mich doch die ganze Zeit vollgemault.", knurrte er. Yoshi brauchte jetzt seine Ruhe.

Es währe Yu zu peinlich gewesen, wenn er etwas gesagt hätte.
Er hätte es einfach nicht gekonnt.
Rasch packte er ein paar Klamotten ein und rief einen Freund an.
Bei dem würde er einfach das Wochenende verbringen, damit ihm nicht noch mehr Fragen gestellt wurden.
Knurrend lief er an der Mutter vorbei und hechtete hinaus.
Nicht weit weg traf er sich dann mit dem Freund und ging mit zu ihm, wo er sich dann auf das Sofa schmiss.
Es war schon wieder Abends, weshalb er recht schnell einschlief.

Yoshi machte seine Nachtschicht in der Bar und schlief darum erst am Morgen ein. //Kleiner Mistkerl.//, dachte er bevor er am Morgen einschlief. Er träumte von der Nacht mit Yu, was sich für ihn zu einem Alptraum entwickelt.

Nach dem Wochenende war Yu auf dem Heimweg und schmiss seine Tasche in sein Zimmer, ehe er hinunter ging und sich stumm an den Tisch setzte und mit zu Abend aß.
Dass Yoshi neben ihm saß, ignorierte er einfach.
Es war das erste Mal, dass alle vier zusammen saßen und aßen.
Zuvor war Yoshi nie dabei gewesen.
Doch ignorieren war die einzige Methode, sich nicht gleich wieder mit ihm anzulegen.

Yoshi stand auf, als Yu sich an den Tisch setzte. "Ich bin arbeiten.", sagte er kalt und ging zur Tür. Dort zog er sich an und ging hinaus. Er wollte jetzt erst einmal nichts von Yu wissen, denn er hasste es, wenn andere Menschen etwas zuließen und danach heulten, wie schlimm es doch war.

Yu sah Yoshi, aus den Augenwinkeln, kurz nach und begann dann, zu essen.
Als er damit fertig war, ging er in sein Zimmer hinauf und räumte seine Tasche aus.
Er brachte die getragenen Klamotten in die Waschmaschine und stellte diese an.
Dass darin auch Klamotten von Yoshi waren, interessierte ihn nicht wirklich.
Selbst, wenn die verfärben oder einlaufen würde, währe es ihm vollkommen egal.

Seufzend und langsam ging Yoshi in die Bar, in der er in wenigen Minuten arbeiten musste. //Wie nervig.//, dachte er genervt und ging in den Mitarbeiter Raum. Er zog sich um und dachte dabei nach. Dann ging er vor den Thresen und wartete, bis seine Schicht begann.

Yu zog sich frische Sachen an und ging, mit Musik auf den Ohren, hinaus.
Recht spät entschied er sich dann dazu, mit einem Freund, in eine Bar zu gehen.
Dort jedoch ließ dieser ihn dann doch wieder alleine.
Jedoch ging Yu dennoch in die Bar und setzte sich in eine Ecke, am Tresen.
Er hatte nicht bemerkt, dass Yoshi dort war und wartete einfach darauf, dass sein Bier kommen würde, welches er zuvor bestellte.

Yoshi hatte Yu nun bemerkt und seine Augen weiteten sich kurz. Er übernahm den Tisch, an dem Yu saß und brachte ihm das Bier. "Hier bitte sehr.", murmelte er, stellte das Bier ab und ging sofort wieder, ohne das Yu sein Gesicht sehen konnte. //Was macht er hier?//, fraggte er sich und seufzte.

Yu starrte dem Kellner eine Weile hinterher, da er schwören konnte, seine Stimme schon mal gehört zu haben.
Er sagte aber nichts und begann einfach, das Bier zu trinken.
In diesem Moment fühlte er sich etwas alleine, denn keiner seiner Freunde hatte Zeit.
Früher war er ein sehr lieber Junge gewesen.
Er hätte niemals Drogen genommen oder Alkohol getrunken.
Doch inzwischen war ihm eigentlich alles recht egal.

Yoshi ging dann wieder an den Thresen und beobachtete Yu eine Weile, ehe er weiter Getränke und ab und zu auch etwas zu Essen verteilte. //Er sieht ziemlich alleine aus....Moment mal! Warum mache ich mir Gedanken um diesen Kerl?//, fragte er sich verwirrt.

Nach einer Weile hatte er das Bier dann ausgetrunken und bestellte sich ein neues, ehe er auf sein Handy sah.
Selbst die Freunde, die er schon Jahre kannte, hatten ihm abgesagt.
Nun war seine Laune richtig am Arsch.
Er bestellte sich ein Bier, nach dem anderen, ohne jemals aufhören zu wollen.
Der 16 jährige hätte nun nichts gegen ein bisschen Gesellschaft.

Yoshi brachte ihm jedes Bier und seufzte leise, als er bemerkte, dass Yu schon einige Biere getrunken hatte. Er brachte ihm auch das letzte Bier, welches Yu bestellt hatte. Yoshi stellte das Bier hin und beugte sich über dessen Schulter. "Du solltest ein bisschen weniger Trinken, kleiner Bruder.", sagte er leise.

Yu vernahm die Stimme nur leise, griff aber dennoch sofort nach Yoshis Kragen und drehte sich zu ihm.
``Du bist nicht mein Vater, Yoshi!
Und ich bin auch immer noch nicht dein Bruder!´´
Gab er zurück und sah dem älteren ihn die Augen.
Natürlich hatte er zuvor nicht gewusst, dass Yoshi der jenige war, der ihn die ganze Zeit bediente.
Doch es war ihm egal.

"Ich muss aber auf dich aufpassen, Kleiner.", sagte Yoshi leise und stellte sich wieder gerade hin. Er lächelte nicht, sondern seufzte nur, als er Yu ansah. Dann ging er wieder an die Theke und holte für die nächsten Gäste die Getränke.

``Ich bin nicht klein...´´
Murmelte Yu genervt und trank sein Bier aus, ehe er sich erhob.
Er überlegte kurz, wie viel Geld er zahlen musste und holte dies heraus.
Dann begab er sich auf den Weg zum Tresen.
Inzwischen war er ganz gut an Alkohol gewöhnt, daher viel ihm reden und laufen nicht sehr schwer.

Yoshi ging schnell zu Yu. "Schaffst du es alleine nach Hause?", fragte er leise und nahm ihm das Geld ab. Er zählte es kurz nach und gab ihm dann etwas wieder. "War ein bisschen zuviel.", murmelte er dann.

``Ich bin ein Trinkgeld geber, also behalte es einfach...
Und dir kann es egal sein, ob ich es Heim schaffe, immerhin warst du derjenige, der mir wünschte, mir würde etwas schreckliches zustoßen, sobald ich erneut die Straße betrete.´´
Entgegnete Yu und wand sich um.
Er ging hinaus und atmete die frische Luft ein, ehe er sie mit Zigarettenqualm verpestete.

Yoshi seufzte. "Idiot!", rief er ihm hinterher und packte dann das Geld in die Kasse. Er behielt grundsätzlich kein Trinkgeld, da er es ja nicht brauchte. Er machte diesen Job auch nur, um seiner Langeweile zu entgehen.

'Wieso bin ich bitte ein Idiot!'
Fragte er sich selber, während er weiter ging.
Er lief einfach so durch die Gegend.
Yu hatte keine Lust, Heim zu gehen oder sonst irgendwas zu tun.
Er lief Stunden lang herum, bis er sich im Park auf eine Bank setzte und den Kopf in den Nacken legte.
Stumm betrachtete er den, mit Sternen besetzte, Nachthimmel.

Yoshi hatte inzwischen Feierabend und ging nach Hause. Er seufzte ab und zu und dachte dabei nach. "Kleiner Yu. Du bist wirklich schrecklich.", murmelte er vor sich hin und dachte weiter nach.