Nur Freunde?

Ryu sah gerade zu seinem Freund und redete mit ihm, als jemand gegen ihn knallte.
Mürrisch fluchte er dann einige Worte.
``Meine Fresse, sind die Menschen hier wirklich nur noch total verblödet und haben keine Augen, oder was?´´
Schnauzte er dann rum, nachdem er sich gefasst hatte.
Dann jedoch sah er diesen Menschen an.
Es war Akashi.
Der Mensch, den Ryu so sehr geliebt hatte.
Der, der im Krankenhaus gelegen hatte, der noch da liegen müsste.
Ryu starrte ihn an und wurde sogleich etwas blass.
Sein Freund schüttelte ihn und redete mit ihm, doch Ryu hörte nicht zu.
Er starrte nur Akashi an.

Akashi murmelte leise eine Entschuldigung. Dann überlegte er. Die Stimme kannte er doch, wenn er sie auch eher sanfter kannte. Vorsichtig sah er auf und erblickte Ryu. Er hörte auch die Stimme des anderen Jungen. Aus den Worten, die seinen Mund verließen, hörte Akashi heraus, dass er Ryus Freund war. Dies stimmte ihn noch ein wenig trauriger, doch auch das verstand er. Akashi sah Ryu weiterhin an. "Hey, Kleiner.", sagte er leise und lächelte ein wenig. "Lange nicht gesehen."

Ryu zog Akashi hoch und sah ihn, von oben, bis unten, an.
``Ich bin immer noch nicht klein...´´
Murmelte Ryu leise und starrte Akashi weiterhin unglaubwürdig an.
Seinen Freund ignorierte er vollkommen.
Es war ihm gerade scheiß egal, dass er eigentlich hier war, weil dieser Shoppen wollte.
``Ich... dachte... du seist tot...´´
Stammelte Ryu, während er Akashi weiterhin musterte.

"Tut mir leid, dich zu enttäuschen, aber ich lebe noch. Die Ärzte haben mir erklärt, dass ich einen Autounfall hatte und dann für 2 Jahre ins Koma gefallen bin. Naja. Dann kam ein Jahr Reha dazu und jetzt bin ich hier." Akashi seufzte kurz. "Starr mich nicht so an. Ich weiß, dass ich ein Krüppel bin.", grummelte er dann und nickte in die Richtung von Ryus Freund. "Du solltest ihm Aufmerksamkeit schenken."

``Du bist kein Krüppel!´´
Meinte Ryu und schloss Akashi in seine Arme.
``Du bist gar kein Krüppel!´´
Wiederholte er leise und schloss seine Augen.
Dass Akashi noch etwas zu Ryus Freund gesagt hatte, ignorierte der 23 jährige.
``Es tut mir so leid, dass ich nicht an deiner Seite geblieben bin!
Aber ich konnte nicht.
Es schmerzte viel zu sehr, dich so sehen zu müssen...´´
Sprach Ryu leise und drückte den älteren sanft an sich.

Akashi grummelte etwas und schlug Ryu leicht auf den Kopf. "Idiot. Hör auf soetwas zu sagen. Es war richtig von dir, dass du dein Leben weiter geführt hast. Ich hätte es nicht gewollt, wenn du ewig unglücklich neben mir rumgesehen hättest. Und dir hätte es nichts gebracht. Idiot." Akashi legte dann vorsichtig seine Arme um Ryu. "Dummer Idiot.", murmelte er dann.

``Halts Maul, Akashi...´´
Murmelte Ryu leise.
``Was soll denn das, Ryu?´´
Brüllte sein Freund nun.
Ryu ließ Akashi vorsichtig los und sah dann seinen Freund an.
``Ja, ja, wir gehen ja gleich weiter, jetzt reg dich mal ab.´´
Fauchte Ryu und sah dann wieder Akashi an.
``Komm später zu mir!
Du weißt doch bestimmt nicht, wo du wohnen sollst.
Und deine Klamotten sind eh noch bei mir.´´
Meinte Ryu und lächelte leicht.
``Ich muss jetzt weiter, sonst kriegt der bestimmt noch irgendwelche Anfälle.´´
Mit diesen Worten ging Ryu dann weiter.
Sein Freund nervte ihn nun und war auch eifersüchtig.
Ryu würde ihn ja am liebsten verlassen, doch er war ein zierlicher Junge, der wahrscheinlich verrückt werden würde, sobald Ryu auch nur das Wort 'Trennung' aussprechen würde.

Akashi lächelte kurz und schüttelte dann den Kopf. "Was rede ich nur für einen Schwachsinn?", fragte er sich leise. "Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn er immer bei mir gewesen wäre. Was solls. Ich kann nicht mehr ändern. Also ab nach Hause." Akashi seufzte und ging weiter auf seinen Krücken. Nach einer Weile kam er bei seinen Eltern an und seufzte. Er hasste es, bei seinen Eltern zu wohnen, doch ihm machte es nichts aus.

Recht spät kam Ryu dann bei sich Zuhause an.
Sofort rief er Akashi an.
Er hoffte einfach, dass er noch die selbe Handynummer hatte und auch dran gehen würde.
Er wollte seine Stimme hören und vor allem wollte er ihn sehen.
Er wollte ihn einfach nur sehen und wissen, dass er sich das nicht nur eingebildet hatte.
Natürlich liebte er Akashi noch.
Doch er konnte seinem Freund auch nicht weh tun.
Er war noch so jung und sollte glücklich sein.
Und wenn Ryu dafür sein eigenes Glück aufs Spiel setzen musste.

Akashi schrak leicht auf, als er das Handy hatte klingelnd hören. Er hatte dieses Geräusche eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gehört. Er suchte es und fand sein Handy letztendlich auch. "Hallo?", fragte er leise in das Handy, denn er sah nicht darauf.

``Hey!´´
Ertönte Ryus Stimme leise.
``K-kommst... du... zu... mir?´´
Stotterte Ryu in den Hörer.
Es fiel ihm etwas schwer, mit Akashi zu reden, doch er wollte ihn sehen.
Er wollte ihn unbedingt bei sich haben.
Ihn sehen, ihn fühlen.
Der 23 jährige wollte wissen, dass es Akashi wirklich noch gab und er sich nicht alles nur einbildete.

Akashi überlegte. "Wohnst du immernoch in der selben Wohnung wie früher?", fragte Akashi neugierig und starrte vor sich an die Wand. "Wenn nicht, dass musst du mir deine neue Adresse sagen, damit ich zu dir kommen kann.", sagte er nachdenklich.

Rzu gab ihm seine neue Adresse.
Er war umgeyogen, da er es einfach nicht mehr dort ausgehalten hatte.
Denn ursprünglich hatte Akashi ja zu ihm ziehen wollen.
Ryu hatte auch komplett neue Möbel.
``Ich muss ihn einfach sehen...´´
Murmelte er, nachdem die beiden aufgelegt hatten.

Akashi stand auf und machte sich auf den Weg zu Ryus neuer Adresse. Er brauchte viel länger als er normal gebraucht hätte. Er klingelte und klopfte an der Tür. Dann seufzte er leise.

Ryu sprang sofort auf, als er das Klingeln und Klopfen leise vernahm.
Er öffnete die Tür und sah Akashi eine Weile stumm an, ehe er Platz machte.
Dann schloss er die Tür, nachdem Akashi hinein gekommen war.
``Ähm, das Wohnzimmer ist gerade aus durch.
Willst du was trinken oder essen oder sowas?
Ich habe auch Kuchen...´´
Meinte Ryu leise und sah Akashi an.

"Wasser vielleicht.", sagte Akashi und zog seine Schuhe aus. "Und mein Arzt hat mir gesagt, dass ich mich erstmal gesund ernähren soll. Also kein Kuchen.", sagte er und grummelte leicht. Dann ging er ins Wohnzimmer und setzte sich. Seine Krücken legte er neben sich.

Ryu holte ein Glas aus dem Schrank und füllte dieses mit Wasser, ehe er zu Akashi ging.
Er gab ihm das Glas und setzte sich neben ihn.
``Akashi?...´´
Sprach Ryu leise, während er auf den Tisch starrte und mit seinen Fingern spielte.
Er hatte Akashi sehr vermisst.
Immerhin war er der Mann gewesen, den Ryu so sehr geliebt hatte.
Und dennoch ließ er nun keine Gefühle mehr zu.
Er hatte alles in Trauer gesteckt und war nur aus Mitleid mit dem Jungen zusammen.
Denn dieser hatte sich einfach in Ryu verliebt.
Sie hatten sich nur durch einen Freund, von Ryu, kennen gelernt und der Junge hatte sich sofort in den 23 jährigen verliebt.

"Danke." Akashi trank ein wenig. "Was ist los, Ryu?", fragte Akashi und stellte das Glas Wasser dann auf den Tisch. "Ich hoffe doch es ist nicht allzu schlimm." Er lächelte leicht und berührte Ryus Knie mit seiner Hand.

Ryu sah Akashi an, als dieser seinen Kinn berührte.
``Ich habe dich vermisst...
Sehr sogar.´´
Sprach Ryu leise und mit einem leicht traurigen Unterton.
Ihn machte es sehr traurig, dass er Akashi alleine gelassen hatte.
Denn er hatte ihm geschworen, er würde IMMER an seiner Seite bleiben.
Doch letztlich hatte er ihn im Stich gelassen.

"Ich habe dich im letzten Jahr auch vermisst, Ryu." Mehr konnte er nicht sagen. Zu den zwei Jahren davor hatte er keinerlei Erinnerungen, da er im Koma lag, daher konnte er nicht sagen, ob er ihn auch in diesen Jahren vermisst hatte. "Sei nicht so traurig. Ich will, dass du lächelst, wenn du mit mir redest."

``Ich mag es aber nicht, zu lächeln...´´
Entgegnete Ryu und sah wieder auf den Tisch.
Er hatte in den letzten 3 Jahren nicht gelacht oder gelächelt.
Daher auch jetzt nicht.
Ryu seufzte leise und knibbelte sich eine Stelle, am Finger, etwas auf.

Akashi griff nach seiner Hand. "Hör auf damit.", sagte er streng. "Ich würde aber gerne mal wieder dein Lächeln sehen. Ich habe es im letzten Jahr ziemlich vermisst." Akashi lächelte sanft und drückte Ryus Hand.

``Das sagst du so leicht...
Ich dachte, den Menschen verloren zu haben, der mir am meisten bedeutete...
Da hatte ich eben nichts mehr zum lachen oder lächeln.´´
Meinte Ryu und sah auf die Hände, der beiden.
Doch genau un dem Moment, in dem Ryu begann, die Berührung zu genießen, rief sein Freund an und nervte ihn, ob er bei ihm schlafen könnte.
Die beiden waren knapp ein Jahr zusammen.
Doch Ryu hatte nie mit ihm geschlafen.
Der Junge näherte sich zwar dauernd an, doch Ryu wies ihn ab.
``Nein, kannst du nicht, ich habe Besuch!´´
Maulte Ryu nur und legte seufzend auf.

"Mh. Ich bin jetzt aber wieder hier, also lächel wieder für mich, ja? Bitte tu mir den Gefallen. Ich mach auch was du willst, Ryu.", bettelte Akashi lächelnd und drückte wieder Ryus Hand. "Bitte, bitte, bitte."

Ryu zog Akashi zu sich und drückte ihn fest, aber vorsichtig, an sich.
Ihre Lippen berührten sich beinahe.
``Sei wieder Mein!´´
Hauchte Ryu dann und küsste Akashi kurz darauf.
Natürlich hatte sich sein Charakter auch wieder ein wenig verändert.
Ryu schloss seine Augen und hoffte einfach, dass Akashi ihn nicht abweisen würde.