Nur Freunde?

Akashi spürte nach dieser sehr langen Nacht jeden einzelnen Muskel in seinem Körper und er spürte die Kratzer, die Ryu ihm zugefügt hatte, wenn er sich bewegte. "Mh. Ich war noch nie so fertig, nach dem Sex.", murmelte Akashi erschöpft und fuhr Ryu leicht über den Oberkörper. "Und dank dir ist mein Körper übersäht mit roten Kratzern."

Ryu sah den älteren kurz an und grinste leicht.
``Tja, ich habe dich ja gewarnt, nicht wahr?´´
Entgegnete Ryu.
Nach knapp einer Stunde, in der sie sich noch unterhielten und sich streichelte, stand Ryu dann auf.
Er zog sich seine Sachen an und fuhr sich durch seine, inzwischen total zerzausten, Haare.
``So...
Ich muss los, arbeiten und so.
War nett mit dir.´´
Meinte er nur noch, ehe er das Zimmer verließ.
Er wollte zwar nicht wirklich gehen, doch er musste, um nicht mit der Wahrheit heraus zu platzen.
Auf der Arbeit wunderten sich alles ein wenig, wieso er so fertig aussah.
Denn normal bekam der 24 jährige immer genug Schlaf ab.
Daher schickte ihn sein Chef Heim.

Akashi sah Ryu hinterher. Dann blieb er noch im Bett liegen. Nach einer Weile stand er auf und stellte sich vor einen Spiegel. Dort begutachtete er seine Kratze rund grinste ein wenig. "Er ist verdammt wild gewesen.", murmelte er vor sich hin und zog sich dann auch an. "Morgen muss ich spätestens wieder nach Hause.", sagte er, während er überlegte.

Ryu duschte sich zuhause und zog sich frische Sachen an.
Dann machte er seine Haare.
Jedoch genauso, wie vor einem Jahr.
So lief er nur Zuhause rum, da er dort ja eh alleine war.
Er vermied es nur, wenn er draußen war, damit ihn niemand erkannte.
Vor allem nicht Akashi.
Doch dabei dachte Ryu nicht daran, dass dieser nun, in etwa, wusste, wo der jüngere wohnte.
Seufzend setzte Ryu sich auf sein Sofa, schaltete seinen Laptop ein und verbrachte seine Zeit im Internet.

"Aber es wäre besser, wenn ich jetzt schon gehen würde.", überlegte Akashi und packte seine wenigen Sachen ein. Dann bestellte er sich noch Frühstück auf das Zimmer. Dieses aß er langsam auf und genoss jeden einzelnen Bissen.

Ryu fiel auf, dass er sein Handy im Hotel vergessen hatte, als er gerade jemanden anrufen wollte.
``Scheiße!´´
Fluchte er.
Nun konnte der 25 jährige nur hoffen, dass es im Hotel abgegeben wurde.
Daher rief er, mit seinem Haustelefon, im Hotel an.
Doch sein Handy wurde dort nicht abgegeben.

Nachdem Essen sah sich Akashi nochmal im Zimmer um und erblickte Ryus Handy. Er nahm es in die Hand und sah es sich an. "Mh. Vielleicht steht ja etwas drinnen, was mir nützt, um es zurückzugeben. Wie eine Haustelefonnummer.", murmelte er, während er die Nummern durchsuchte. Dabei fand er seine Nummer, was ihn natürlich sehr irritierte. Als er dann weiter durchsah, fand er, sehr verwirrt endlich eine Haustelefonnummer und rief diese mit seinem eigenen Handy an.

Als das Telefon klingelte, ging Ryu sofort dran.
``Hino.
Mit wem spreche ich?´´
Meldete er sich.
Er seufzte leicht in den Hörer und suchte weiter nach seinem Handy, da er dachte, er hätte es einfach nur verlegt.
Derweil fragte er sich, wer was von ihm wollte, doch er dachte, es sei einfach nur mal wieder irgendeine Umfrage.

Akashi erkannte an der Stimme, dass das Handy auf jeden Fall seinem Date von letzter Nacht gehörte. "Hey. Hier ist der Kerl von letzter Nacht. Du hast dein Handy im Zimmer vergessen.", sagte er. Da er ja seinen Namen nicht gesagt hatte, stellte er sich eben so vor.

``Echt?
Super!
Ich suche es schon die ganze Zeit...
Komm einfach zu mir, ich wohne in dem Haus, wo wir gestern wahren, ehe wir in die Kneipe gingen.
Du kennst ja meinen Nachnamen jetzt.´´
Meinte Ryu dann.
Weiterhin spielte er den dummen.
Doch er vergaß vollkommen, dass Akashi ihn erkennen wird.

"Dann sage ich mal, bis gleich.", sagte Akashi und legte auf. Dann ging er mit dem Handy zu dem angegebenen Haus. Dort angekommen überlegte er, ob es das richtige Haus war, ehe er den Namen fand. //Gut. Ich bin doch richtig.//, dachte er erleichtert und klingelte. "Mal sehen, ob er wenigstens auch fertig aussieht."

Ryu stand sofort auf und drückte den Biemer.
Immer noch dachte er nicht daran, dass Akashi ihn erkennen würde.
Doch anders, als Akashi, sah Ryu nicht mehr so fertig aus.
Er ließ die Tür offen stehen und ging in die Küche, wo er sich eine Flasche Wasser holte.

Akashi ging dann rein. Er sah sich in der Wohnung um. "Ich bin da.", rief er dann in diese und lächelte leicht. Dieses Lächeln verschwand jedoch sofort, als er, im Flur, Bilder von sich fand. Sein erster Gedanke war, dass er schnellstenst hier raus müsste. Als Ryu dann auch noch aus der Küche kam und vor Akashi stand, weiteten sich die Augen. //Ich habe die ganze Nacht mit ihm verbracht und habe nicht erkannt, dass es Ryu war?//, fragte er sich entsetzt und wich sofort ein paar Schritte zurück. Plötzlich spürte er wieder die ganzen Berührungen der letzten Nach wieder auf seinem Körper und hörte wieder diese Worte, die Ryu sagte. //Es ist jetzt sein Hobby, mit Männer zu schlafen?//

Da neben Ryu ein Spiegel hing, brauchte er nur einen Blick, um zu realisieren, was nun los war.
Er seufzte und hielt seine Hand auf, um sein Handy zurück zu bekommen.
Er wollte nichts weiter dazu sagen, da es eh nur in einem Streit ausarten würde.
Der 24 jährige sah den älteren eindringlich an.
Er wollte nun nur noch sein Handy zurück und dann seine Ruhe, mehr nicht.

Akashi schluckte und gab Ryu das Handy. "Du wusstest es.", murmelte er leise vor sich hin und schüttelte den Kopf. "Ich hätte nicht mir dir geschlafen, wenn ich gewusst hätte dass du es warst.", sagte er und ging wieder zur Tür.

Ryu nahm sein Handy entgegen und steckte es dann weg.
``Tja, wie währe es mal, mit genau hinsehen?´´
Entgegnete der jüngere schroff und lehnte sich an die Wand.
Er beobachtete Akashi, während er die Arme, vor der Brust, verschränkte.

"Mh. Wie wärs mal mit Mund aufmachen?", murmelte Akashi und seufzte. Er musste ruhig bleiben. Er wollte nicht, dass sie schon wieder im Streit auseinandergingen. Akashi fasste sich an die Schulter, an welcher einige der Kratzer waren.

``Wozu?
Dir hats doch gefallen und du hattest es nötig, also beschwer dich doch nicht.´´
Entgegnete Ryu, immer noch schroff.
Dieses Rumgenörgel hatte er schon ein paar mal hören müssen, von Typen, mit denen er geschlafen hatte.
Daher konnte er ganz einfach so kühl bleiben.

Akashi seufzte. Wenn er jetzt noch etwas sagen würde, endete das alles sehr schlimm, dass wusste er jetzt schon. Deswegen blieb er nur noch stumm, zu dem Thema. "Deine Wohnung sieht ein wenig aus wie die eines Stalkers.", murmelte er leise. Er wusste auch, dass dieses Thema ebenfalls nicht sehr gut war, aber er musste das loswerden was er dachte.

``Vielleicht bin ich ja ein Stalker.
Einer, der hinter dem Menschen her ist, den er liebt, obwohl dieser ihn hasst.´´
Entgegnete Ryu, ehe er sich, von der Wand, abstieß und wieder in die Küche ging.
Er liebte Akashi immer noch, doch dieser hasste ihn nun mal.
Und das auch noch grundlos.

Akashi rollte mit den Augen. "Ich habe dir damals schon hinterher gerufen, dass ich dich noch liebe und habe dich dabei sogar noch als 'Arsch' betitelt. Aber du bist ja einfach weggerannt.", murmelte er leise und seufzte dann wieder einmal.

``Und wie du siehst, bin ich nun so ein Arsch.
Dinge ändern sich, nicht wahr?´´
Dem jüngeren war es egal, dass Akashi noch nicht gegangen war.
Er zwar ihn zu nichts, weder dazu, zu bleiben, noch dazu, zu gehen.
Ryu zwang ihn auch nicht dazu, mit ihm zu reden, das tat Akashi sich alles selber an.

"Ein Arsch...Das bist du nun wirklich. Da hast du Recht. Aber ich bin der letzte, der dir das sagen kann." Akashi schüttelte den Kopf. Jetzt, wo er wieder vor Ryu stand, konnte er nicht einfach so gehen. Er hatte diesen Kerl, den er einfach nicht aus dem Kopf bekam, schon viel zu oft einfach so verloren. Er wollte einfach nicht, dass das nochmal passierte.

``Dann haben wir das ja geklärt.
Gibts sonst noch was, was du 'klären' willst?´´
Meinte Ryu kühl und ging, mit einer Schale, wo klein geschnittenes Obst drinnen war,
Wieder in de Flur, erneut lehnte er sich gegen die Wand und sah Akashi an.

Akashi seufzte wieder einmal. "Sei nicht so gefühlskalt.", grummelte er leise und schüttelte dem Kopf. "Ich mag das wirklich nicht." Akashi musterte Ryu. "Und das bist auch eindeutig nicht mehr du."