Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

Nachdem wieder einige Zeit vergangen ist, schwamm You wieder zu Dai und setzte sich neben diesen. Dann legte er sich auf die Fließen und sah auf Dais Rücken. "Es muss dir ja richtig gefallen, mit zuzusehen.", sagte er leise.

Dai drehte seinen Kopf zu You und nickte.
``Ich mag sowas, dann kann ich mich entspannen und besser über verschiedene Dinge nachdenken...´´
Gab er dann leise zu, ehe er sich komplett umdrehte und You in die Augen sah.
Es war für ihn nicht leicht, sowas zuzugeben, oder mit jemandem darüber zu reden.
Bevor er hier her kam, hatte er lediglich in der Schule gesprochen, wenn er, von einem Lehrer, was gefragt bekommen hatte.
Ansonsten hatte er nicht sehr viel gesprochen.

//Mir zuzugucken entspannt ihn.//, wiederholte You überrascht in Gedanken und lächelte ein wenig. "Dann bist du herzlich eingeladen, mir immer zuzusehen, wenn ich schwimmen gehe. Aber nur du. Wenn du einen anderen findest, mit dem du befreundet sein willst, dann darf er aber nicht mit hier her kommen.", sagte You leise.

``Ich will mit niemandem befreundet sein...
Für die anderen bin ich ein Lustobjekt, sonst nichts.
Davon abgesehen mag ich andere Menschen nicht, da sie verlogen und hinterlistig sind.´´
Meinte Dai, mit einem leicht traurigen Unterton.
Er hatte mal einen besten Freund, dieser jedoch hatte ihn hintergangen.
Er hatte nicht nur einfach mit ihm geschlafen, er hatte auch viele Gerüchte in die Welt gesetzt und somit dafür gesorgt, dass kaum noch jemand was mit dem Jungen zu tun haben wollte.

"Nicht alle Menschen sind so. Nur Menschen, die noch keine schlimmen Sachen erlebt haben.", murmelte You leise. Er setzte sich wieder auf und fuhr sich durch seine roten Haare. "So. Noch eine Runde und dann gehen wir wieder ins Zimmer.", beschloss er und sprang erneut ins Wasser.

Dai blieb so sitzen, wie er war und schloss seufzend seine Augen.
Er legte seinen Kopf auf seine Knie und dachte nach.
Er würde niemals mehr jemanden seinen Freund nennen.
Denn er hatte jegliches Vertrauen, in andere Menschen, verloren.
Und daher machte es ihm auch nicht so viel, dass die anderen Jungs ihn anschmachteten.
Sein ehemals bester Freund hatte ihn, genau genommen, auch vergewaltigt.

You bemerkte, dass Dai nachdachte und schwamm ein paar Runden mehr. Dann stieg er wieder aus dem Wasser und ging sich leise umziehen, ehe er wieder zu Dai ging und sich hinter diesen hockte. "Wollen wir gehen, oder magst du noch hier bleiben?", fragte er und trocknete noch ein wenig seine Haare.

Dai drehte sich zu You um und nickte leicht.
``Von mir aus können wir gehen.
Ich denke mal, ein Weiches Bett tut mein Hintern eher gut, als der harte Boden.´´
Meinte er dann und stand langsam auf.
Er seufzte und fuhr sich, mit der Hand, durchs Haar.
Er würde nicht daran sterben, dass die Typen ihn anschmachteten.
Auch nicht daran, wenn er mit ihnen schlafen würde.
Doch wenn sie alle so grob währen, würde er irgendwann schwere, innere, Verletzungen davon tragen und sterben.
Das war die einzige Sorge, die Dai hatte, der Rest interessierte ihn nicht wirklich.

"Dann gehen wir.", sagte You und stand auch auf. Dann ging er aus der Halle und wartete bis Dai auch draußen war. Dann schloss er die Halle ab und ging mit Dai zurück zum Wohnhaus. Er sah in den Himmel.

Dai nickte und folgte You stumm.
Im Wohnhaus angekommen war gerade mal ein Junge auf dem Gang.
Es war einer der jüngeren und war daher keine Gefahr.
Dai seufzte leicht und war froh, als sie bei ihrem Zimmer ankamen.
Denn jeder Schritt tat dem Jungen weh.
Im Zimmer legte er sich dann, in seinem Bett, auf den Bauch und versuchte, mal wieder, die Schmerzen zu ignorieren.

You schloss die Tür ab, ehe er Dai betrachtete. "Das klingt zwar jetzt doof und nicht so, wie es eigentlich gemeint ist, aber soll ich deinen Hintern vielleicht massieren? Vielleicht wird es dann ja besser.", murmelte er leise und ging zum Fenster.

Dai grummelte und überlegte kurz.
``Tu, was du nicht lassen kannst...´´
Murmelte er dann und schloss seufzend seine Augen.
Er würde sich nie anmerken lassen, dass er es eher seltsam fand, was You vorgeschlagen hatte, doch er sagte auch einfach nichts dagegen.

"Nein. Wenn du nicht willst, dann nicht. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.", murmelte You und seufzte leise. Dann schüttelte er den Kopf und sah weiter aus dem Fenster. "War nur eine dumme Idee.", murmelte er leise.

``Mich stören die Schmerzen nicht wirklich, ich habe das schon mal durch gemacht...´´
Murmelte Dai und nickte schon halb ein.
Irgendwie war er gerade so ehrlich zu You.
Eigentlich sprach er nicht darüber.
Niemand hatte es gewusst, noch nicht mal seine Eltern oder die Kindermädchen.
Der Junge hatte es immer für sich behalten.

Yous Augen weiteten sich leicht, dann schloss er sie kurz. "Das tut mir leid.", sagte er leise und bemerkte dann, dass Dai mürde war. "Schlaf ein. Du musst dich ausruhn.", sagte er dann und setzte sich auf sein Bett. "Du hast dein Schlaf verdient."

Dai öffnete seine Augen wieder und sah You an.
``Ist schon okay...
Ich habe draus gelernt.´´
Meinte er dann leise.
Alas You dann noch meinte, dass Dai schlafen sollte, grummelte dieser kurz, schloss dann aber wieder seine Augen.
Dass er noch vollständig bekleidet war, war ihm gerade recht egal.
Er schlief, nach wenigen Minuten, ein.

You stand nochmal auf und deckte Dai zu. "Schlaf gut, Dai.", murmelte You leise und legte sich dann in sein Bett. Da You die nächsten zwei Tage, in denen Dai krankgeschrieben war, bei Dai bleiben konnte, schlief er am nächsten Tag länger als sonst. Er wachte erst auf, als sein Wecker um neun klingelte.

Als du gerade aufwachte, war Dai schon seit knapp 3 Stunden wach.
Mit Musik auf den Ohren, löste er ein paar Matheaufgaben.
Jedoch hatte er diese recht schnell gelöst und dadurch nicht mehr wirklich was zu tun.
Daher nahm er sich ein Buch, kurz bevor You aufwachte, und las darin.
Wenn er Musik hörte, konnte er sich, komischer Weise, besser konzentrieren.

"Mh...", grummelte You, als die Sonne direkt in sein Gesicht schien. Er setzte sich auf und streckte sich. Dann sah er Dai und legte seinen Kopf leicht schief. //Er ist schon wach. Ich muss morgen auch eher aufstehen.//, dachte er und stand dann auf. Er ging ins Bad und machte sich dort fertig.

Dai hatte nicht bemerkt, dass You aufgestanden war und ins Bad ging.
Er las einfach weiter und hörte dabei weiterhin Musik.
Nach einer Weile hatte er dann keine Lust mehr, zu lesen und Musik zu hören, weshalb er alles weg räumte.
Keine 5 Minuten später klopfte es dann an der Tür.
Dai seufzte und ging grummelnd zur Tür, welche er dann aufschloss und öffnete.
Dort stand die Ärztin, der Direktor und eine Kantinenhilfe.
Die Ärztin wollte noch mal nach ihm sehen und die Kantinenhilfe brachte was zu essen.
Doch was der Direktor wollte, wusste Dai nicht.
Stumm ging er wieder zu seinem Bett und setzte sich darauf.

You kam in Boxershorts aus dem Bad und sah dann den Besuch. "Mh...Opa? Was machst du hier?" Yous Großvater seufzte leise. "Ich habe gehört, was mit Dai passiert ist. Ich wollte, dass er mir zeigt, welcher Schüler es war, damit ich ihn von der Schule schmeißen kann. Außerdem muss ich deine Eltern anrufen, Dai. Dafür musst du auch nochmal mit in mein Büro kommen." You seufzte. "Den Kerl kann ich dir auch zeigen, Opa."

Dai schüttelte heftig den Kopf.
``Nein, das ist alles nicht nötig!
Mir geht es gut!
Und meinen Eltern währe es eh egal.
Außerdem habe ich mich, auf meine Weise, darum gekümmert!´´
Meinte Dai sofort.
Er hatte jetzt gar keine Lust dazu, noch darüber zu reden oder etwas dergleichen.
Der 15 jährige wollte gerade einfach nur seine Ruhe.

"Ich habe verstanden, dass ich deine Eltern nicht anrufen werde, aber diesen Jungen, werde ich nicht auf meiner Schule lassen.", sagte der Schulleiter ernst. You seufzte. "Ich werde ihn dir zeigen. Dann kannst du ihn rausschmeißen. Aber könntet ihr nun gehen? Ich komme nachher zu dir, Opa."

Dai seufzte und schloss seine Augen.
'Als ob das was bringen würde...'
Dachte sich der Junge und legte sich wieder hin.
Ohne den anderen noch zuzuhören oder sie eines Blickes zu würdigen, steckte er sich die Stöpsel wieder in die Ohren und begann, wieder Musik zu hören.

You schob alle aus dem Raum und redete dann noch ein wenig mit der Ärztin. Danach ging er wieder aus dem Raum und seufzte leicht. Er beobachtete Dai eine Weile, ehe er wieder zum Fenster ging.