Is everything the true gold?

Nach dem Kuss sah Mashiro zu Gin. "Bitte..Gin..Du wirst seelisch kaputt gehen!", fing er wieder verzweifelt an.

Gin schüttelte leicht den Kopf.
``Werde ich nicht, versprochen.´´
Sprach er ruhig und lächelte erneut.
Man hatte ihn das letzte Mal als Kind lächeln sehen, weshalb Mashiro ihm einfach glauben musste.
Gin würde das schon irgendwie alleine regeln, doch Mashiro durfte nichts passieren, sonst könnte Gin für nichts mehr garantieren.

"Na gut..Aber wenn dir was passiert..Dann..", fing Mashiro an, brach aber ab, weil er keine gute Folge nennen konnte. Mashiros Handy bimmelte und vibirierte er hatte eine SMS, jedoch wollte er diese im Moment noch nicht lesen. Er würde wohl erst am Abend erfahren, dass jene SMS von Abaro war, welcher sich erkundigte, ob Mashiro nun immer die Große-Bruder-Karte ausspielte und ob, Mashiro immer noch seinen Nebenjob hatte..Der Nebenjob im Romantic Night..Einem Sex Club in der Nähe der Schule.

Gin legte seine Stirn an Mashiros Schulter und schloss seine Augen.
``Bleib für immer mein, Mashiro und lass dich niemals von anderen Kerlen anfassen.´´
Sprach Gin leise, aber dennoch ernst.
Seine Liebe, zu diesem Jungen, war eben größer, als sein Stolz und alles andere.

"Ich will diese Situation nicht zerstören, aber ich muss dir zwei Sachen beichten." Mashiro schluckte.

``Was hast du angestellt?´´
Fragte Gin nun noch ernster und sah wieder auf.
Wenn Mashiro ihm etwas beichten musste, war es nie etwas gutes.

"Ich habe einen Rückfall erlitten. Ich verletze mich wieder selber und esse auch nur eine ganz kleine Portion pro Tag und Zweitens..Ich habe einen Job in dem Club Romantic Night."

Gin wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte.
``Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?
Du willst nicht, dass es mir schlecht geht und machst dann solche Sachen?
Mit sowas tust du mir am meisten weh, du Idiot!´´
Er brüllte nicht, doch seine Stimme klang verzweifelt.
Gin wusste einfach nicht, was er noch tun sollte und wie er noch damit umgehen sollte.
Jedes Mal war es ein Stich ins Herz, wenn er erfuhr, dass Mashiro solche Dinge tat.

Mashiro fühlte sich nun verdammt unwohl. "Gin.." Er brach ab, da er wusste, dass es nichts bringen würde. Er stand auf und ging zur Zimmertür.

Der enttäuschte, traurige 19 jährige wurde nun alleine in seinem Zimmer zurückgelassen.
Eine Weile starrte er noch die Wand an, ehe er sich hinlegte, seine Augen schloss und sich wünschte, nie mehr aufwachen zu müssen.
Für ihn war es unvorstellbar, dass Mashiro so geworden war.

Nach einer Weile saß Mashiro in seinem Zimmer auf seinem Bett. Er legte sich hin und seufzte. Er dachte nach, weichte aber immer vom Grundgedanken ab. Er stellte sogar fest, dass er morgen, am 12. Februar Geburtstag hatte. Endlich wurde er 17..

Gin lag immer noch auf seinem Bett, selbst am nächsten Morgen bewegte er sich nicht fort.
Als dann ein Mitschüler kam und, fragte, wieso er nicht zum Unterricht erschienen war, schickte er diesen nur weg.
Immer noch musste er verdauen, was Mashiro ihm gesagt hatte.

Mashiro zog sich um. Er hatte an diesem Tag keine Schule, weshalb er arbeiten ging. Dieser Club hatte selbst morgens geöffnet und das war meistens Mashiros Schicht. Also zog sich Mashiro seine Lackshorts mit Reißverschluss an. Eine kurze Lederhose und kein Oberteil. Darüber zog er seinen schwarzen Mantel an. Dazu schwarze Lederschuhe mit Absatz..Von der Ferne her könnte man denken, dass Mashiro ein Mädchen war. Er verließ sein Zimmer und schloss es ab.

Irgendwann bewegte Gin sich dann doch mal aus seinem Zimmer, da er durst hatte und nichts mehr in seinem Zimmer fand.
So wanderte er dann zu einem kleinen Kiosk, welcher direkt neben Mashiros Arbeitsplatz war.
Erst, als Gin gehen wollte, sah er, dass es das Lokal war, von dem Mashiro gesprochen hatte.
Sofort flitzte Gin hinein.
Erst wollten ihn die Türsteher nicht durch lassen, da sie dachten, er sei noch keine 19 und das sein ein gefälschter Ausweis.
Doch dann kontrollierten sie das nochmal genau und ließen ihn durch.
Drinnen angekommen machte Gin sich auf die Suche, nach Mashiro.

Mashiro betrat gerade eine kleine Bühne. Dort grinste er schüchtern und ging dann an die Stange, die sich auf der Bühne befand.

Als Gin den Jungen auf der Bühne erblickte, stockte ihm der Atem.
Er konnte es einfach nicht fassen, was aus dem Jungen geworden war.
Mitten im Höhepunkt, der Show, sprang Gin auf die Büne, einige hielten es wohl für geplant, doch dies war es keineswegs.
Der 19 jährige packte Mashiro, schleppte ihn hinter die Trebühne und drückte ihn dort gegen eine Wand.
``Spinnst du, so eine Scheiße zu machen?´´
Brüllte der 19 jährige den Jungen an.

"Scheiße? Du hast Recht. Aber..Gin..Ich komme aus dem Geschäft nicht mehr raus. Das Einzige Gute an dieser Notlage ist vielleicht, dass ich Geld bekomme.", meinte er leise und schnell.

``Geld?
Du redest von Geld?
Deine ach so tollen Eltern haben doch genug von diesem scheiß Geld, wohingegen ich, wegen dir, meine Arbeitsstellen geschmissen habe!
Hast du ein einziges Mal daran gedacht, wie ich dabei fühle?
Wie sehr es mich schmerzt, zu wissen, dass ich für den Menschen, den ich mehr liebe, als alles andere, mein Leben ruiniert habe?´´
Dass inziwschen die Sicuritie Typen anwesend waren, war Gin vollkommen egal.

"Du hättest dein Leben nicht ruinieren müssen. Ganz ehrlich..Langsam bereue ich es, dass ich damals darüber glücklich war einen Bruder gehabt zu haben! Ohne diese Adoption..Könntest du dein wunderbares Leben leben und ich mein scheiß Leben."
Mashiro schwieg danach, sah zu den Security-Typen und nickte nur kurz. Dieses Zeichen verwendete man meistens in diesem Club, um zu sagen, dass man belästigt worden war. Mashiro drehte sich um und ging wieder auf die Bühne.

Gin wurde aus dem Club geschmissen.
Wütend maschierte er zurück, zum Internat, wo er seine Sachen packte und sich, ohne eine Erklärung, abmeldete.
Jedoch konnte er erst am nächsten Tag gehen, weshalb Mashiro noch darüber unterrichtet wurde, als dieser wieder kam.
Gin hoffte einfach, dass der Junge ihn in Ruhe lassen würde, denn er wusste nicht, was sonst passieren könnte.

Mashiro hockte in seinem Zimmer und heulte sich die Augen aus. Er wusste nicht, wieso er das alles gesagt hatte oder warum Gin so darauf reagiert hatte..Immerhin war es doch sein Leben gewesen, oder etwa nicht?
Das Schicksal wollte aber, dass die Wege der beiden Brüder sich entgültig trennen. Sie sollten sich wohl nie wieder sehen, dachte Mashiro sich. Ein erneuter Selbstmordversuch konnte selbst Gin nicht mehr hier halten.

Inzwischen war der nächste Morgen angebrochen.
Gin hatte nicht geschlafen, keine einzige Sekunde.
Er nahm seinen Koffer und verließ das Zimmer.
Mit einer, noch unangezündeten, Zigarette im Mund ging Gin den Gang hinab.
Draußen angekommen zündete er diese an und ging durch die Schülermengen, welche ihn verwundert ansahen.
So schnell, wie er aufgetaucht war, verschwand er also auch wieder.
Der 19 jährige würde es, mit Mashiro, auf diesem Internat nicht aushalten.
Er spürte immer mehr, wie in das Verhalten, des Jungen, herunter zog.

Drei Jahre waren nun schon vergangen. Drei Jahre, die Mashiro mehr verändert hatten als er es sich eigentlich erhofft hatte. Aber auch drei Jahre ohne seinen Bruder, den er mittlerweile nur noch halb in Erinnerung hatte.
Mashiro hatte seine Schule mit Abschluss absolviert. Er hatte seine 15 Klassen geschafft, denn er hatte es durch das viele Lernen schneller geschafft als manch ein Klassenbester.
Er hatte sich nun auch eine Wohnung gesucht, die er mit seinem Nebenjob als Nachhilfelehrer finanzierte. Oder wohl eher Nachhilfelehrerin. Mashiro hatte sich auf dem Pfad der Selbstfindung etwas verlaufen. Er selber wollte sich nicht als transsexuell bezeichnen, aber eigentlich war er das doch.
Auf seinem neuen College hatte er sich als Mariko Uruha angemeldet und zu jeder Unterrichtsstunde erschien er mit Perücke, weiblichen Kleidern und Busen.
Doch heute..An diesem einen Tag sollte alles anders verlaufen..

Gin hatte inzwischen einen neuen Freund.
Davon abgesehen, dass der nun 22 jährige diesen nicht wirklich liebte, waren sie recht glücklich.
Gin hatte seine Schule letztlich doch abgeschlossen und ging nun schon seit einem Jahr auf ein College.
Mit seinem Freund, um dessen Schultern Gin seinen Arm gelegt hatte, hockte er auf einer Bank und beobachtete die Neulinge, welche ihre Koffer über den Schulhof schleppten.
Der 22 jährige rauchte und knabberte an seiner Unterlippe herum, während er immer wieder einen neuen Schüler anstarrte und sobald dieser verschwunden war fiel sein Blick auf einen anderen.
Gins Freund lehnte an ihm und las ein Buch.
Auf diesem College war es allen recht egal, ob einer nun Schwul, Bi, Lesbisch, Trans- oder was auch immer war.
Mashiro hatte er noch nicht komplett vergessen, doch er dachte einfach nicht mehr an ihn.
Auch hatte sich Gin's Aussehen stark verändert.

Mashiro betrat den Campus in einem rosa Lolitakleid, Busen und weißen Ballerinas. Dazu trug er eine blonde, lange, gelockte Perücke und sein Gesicht war perfekt geschminkt. Seine Schulbücher fanden in einer weißen Tasche Platz. Alles in Allem sah Mashiro wirklich aus wie eine junge Frau.
Er ging über den Campus auf das Schulgebäude zu, sah sich aber immer mal wieder um.