Is everything the true gold?

Mashiro beendete den Kuss schnell.
"Das geht mir viel zu schnell. Entschuldige.", erklärte er nun schnell.

Gin sah Mashiro erneut in die Augen.
``Bitte versteh doch, ich bin wirklich dein Bruder.´´
Sprach Gin nun ruhig und strich Mashiro, mit den Daumen, sanft über die Wangen.

"Ich versuche zu verstehen, doch..Mein Kopf, der muss das ganze Chaos erstmal ordnen."
Mashiro errötete, doch langsam wurde ihm etwas schwindlig. Nicht nur wegen Gin, sondern größtenteils eigentlich, aufgrund des Blutes, welches immernoch zu Boden tropfte.

Gin nahm ein Tuch, aus seiner Tasche und band dieses um Mashiros Arm, damit das Blut nicht mehr weiter fließen konnte.
So nahm er ihn dann hoch und trug ihn zur Krankenstation, wo der Junge versorgt wurde.
Ehe Gin verschwand, sagte er Mashiro noch, dass er am Abend bei ihm vorbei kommen sollte.
Einige Stunden später saß Gin dann in seiner Wohnung und wartete auf Mashiro.

Mashiro hatte, nachdem er von der Krankenstation entlassen wurde, noch ein Treffen gehabt, weshalb er nun in voller Weiberpracht bei ihm vor der Tür stand. Er atmete tief durch, ordnete alle herumschwirrenden Gedanken in seinem Kopf und betätigte dann die Klingel.

Gin war schon halb eingeschlafen, als es recht spät noch an der Tür klingelte.
Der 22 jährige öffnete die Tür und erblickte Mashiro, welcher in Mädchen-Klamotten vor der Tür stand.
Seufzend ließ er den jüngeren hinein und schloss hinter diesem wieder die Tür, ehe er zum Wohnzimmer durch ging.

"Gin? Soll ich morgen wiederkommen? Es ist relativ spät..", meinte Mashiro, bevor er seinem Bruder ins Wohnzimmer folgte.

Gin setzte sich aufs Sofa und rieb sich, mit Daumen und Zeigefinger, die Augen, ehe er den Kopf schüttelte.
``Nein, ich bin nur eben halb eingepennt, ist schon okay...´´
Antwortete er dann nachdenklich und sah zu Mashiro.
``Komm her und setz dich!´´

Mashiro nickte. Er ging zum Sofa und setzte sich, wie eine junge Dame, auf das Sofa, was im kompletten Kontrast zu seinem Kleid stand, in dem Mashiro aussah wie ein rosarotes Lutschbonbon.

Shin setzte sich, im Schneidersitz, seitlich, auf das Sofa und sah Mashiro eine Weile an.
``Glaubst du immer noch nicht, dass ich dein Bruder bin und dich nur verarsche?´´
Fragte er nun nachdenklich.
Gin wollte, dass Mashiro wusste, dass er sein Bruder war.
Unter allen Umständen wollte er ihn dazu bringen, ihm zu glauben.

"Es ist schwer zu glauben. Sehr, sehr schwer. Immerhin wurde von dem Autounfall berichtet. Es gab einen Bericht darüber in der Zeitung und der Tod meines Bruders wurde sogar nochmal extra erwähnt..", meinte Mashiro ruhig.

Gin seufzte und schloss eine Weile seine Augen, ehe er Mashiro erneut ansah.
``Es stimmt, ich hatte damals einen Autounfall...
Aber ich starb nicht.
Ich kann dir das nicht erklären, denn das währe viel zu kompliziert.
Die einzigen Beweise, welche ich hätte, währen wohl ein, zwei alte Fotos, welche ich nicht weg warf.´´

"Mein Bruder war tot..Schon eine Woche nach meiner Suche und ich wusste nichts davon. Drei Wochen lang habe ich gesucht. In der Hoffnung meinen Bruder zu finden, doch letztendlich scheiterte ich..."

Gin seufzte und ging an einen Schrank, wo er eine gefühlte Ewigkeit rumwühlte und letztlich zwei Fotos fand.
Zu guter letzt kam auch noch seine Katze angerannt.
Gin setzte sich wieder zu Mashiro und gab ihm die Fotos, ehe er seine Katze auf den Schoß nahm und Mashiro beobachtete.

Mashiro besah sich die Fotos und sofort kamen all' seine Schuldgefühle hoch. Alle schlechten Gefühle, die er aufgrund der Vergangenheit entwickelt hatte. Mashiro schluckte, er zitterte. Er würde wohl gleich wieder anfangen mit weinen.

``Glaubst du mir endlich?
Ich wollte nur einen Neuanfang, um nicht erneut diese Schmerzen durchmachen zu müssen!´´
Sprach Gin ruhig, ehe er Mashiros Hände nahm.

"I-Ich glaube dir und kann auch verstehen, warum du verschwinden wolltest. Weg von mir. Für immer. Entschuldige, dass ich wiedergekommen bin. Ich sollte wohl lieber gleich umziehen. Zwar hat meine Naivität und meine Dummheit abgenommen, aber es kann immer noch anders werden oder ich ziehe dich ausversehen mit in meine Welt und das würde dich wieder belasten und der ganze Kreislauf würde von vorne losgehen, nur mit dem Unterschied, dass ich mir vielleicht einen besseren Psyschologen suchen sollte, der mich nicht nach einer Stunde aufgibt und mich als hoffnungslosen Trottel abstempelt.", ratterte Mashiro schnell runter.

Gin nahm erneut Mashiros Kopf zwischen seine Hände.
``Wenn ich dich wieder hätte los werden wollen, hätte ich dir doch nicht gesagt, dass ich es bin!´´
Sprach Gin ruhig und dennoch ernst, ehe er Mashiro erneut küsste.
Dass der Junge gerade aussah, wie ein Mädchen, interessierte ihn in diesem Moment nicht.

Aus Reflex erwiderte Mashiro den Kuss, auch wenn dieser, seiner Meinung nach, überhaupt nicht in die Situation reinpasste.

Gin wusste nicht genau, wieso er Mashiro nun küsste.
Er wollte es einfach, nach diesen drei langen Jahren.
Drei Jahre, in denen er Mashiro weder sehen noch spüren konnte.
Klar, Gin hatte sich mit anderen Kerlen vergnügt.
Doch seine Lieben galt einzig und allein Mashiro und er wollte, dass dieser dies spürte.

Mashiro löste dann nach einer gefühlten Ewigkeit den Kuss. Seine Augen glitzerten und das nicht nur drumherum, was durch das Make-Up kam.

Gin sah Mashiro in die Augen.
In Gins Augen war immer noch die eisige Kälte, welche schon sein ganzes Leben bestand.
``Ich habe dir damals gesagt, ich werde dich immer lieben.
Und so ist es auch!´´
Sprach Gin ruhig.

"Ich habe dein Leben zerstört. Ich bin der Mörder von so vielen wichtigen Sachen in deinem Leben. Ich bin der Teufel, der dich durch die Hölle geführt hat. Ich bin ein Egoist. Ich bin dumm. Ich bin ein Irrer. Und du liebst mich immernoch?", fragte Mashiro nun fassungslos.

Gin kicherte kurz, lächelte dann und nickte.
``Wie gesagt, ich werde dich immer lieben!
Du könntest mich töten, es währe mir egal, solange es durch deine Hand geschieht.´´
Sprach Gin ernst.

"Sag das bitte nicht zu laut, Gin. Ich will nicht, dass das wirklich geschieht. Es kann passieren.", meinte Mashiro nun zitternd.