Das Jungeninternat. Ein Ort zum Verlieben?

"Ablenkung.", murmelte You nur und schwamm weiter. Er wollte Dai nicht ansehen. "Die Verbände sollten rausgeholt werden, bevor jemand wieder hier schwimmen will.", sagte er leise. Da es seine eigenen waren, störte es You nicht sehr. "Sie sind abgegangen.", fügte er leise hinzu.

Dai murmelte kurz etwas vor sich hin, ehe er seufzte.
``Das...
Mit dem Kuss...
Es ist okay, das macht wirklich nichts...´´
Meinte Dai dann und erhob sich wieder.
Er ging um das Becken herum und sammelte die Verbände ein.

"Es war nicht okay.", murmelte You vor sich hin und stieg dann endlich einmal aus dem Wasser. Er sah nachdenklich seine Fingerkuppen an, welche gerötet und leicht geschwollen waren. //Ich sollte nicht mehr schwimmen gehen, solange es nicht abgeheilt ist.//, stellte er in Gedanken fest. "Ich sollte ein eigenes Zimmer haben. Ich will nicht, dass es nochmal so weit kommt.", murmelte er leise.

``Nein...
Du hast mich nur geküsst!
Aber ich vertraue dir...
Das ist alles nicht so schlimm...
Wie das...
Was Akiza getan hat...´´
Meinte Dai und seufzte erneut.
Für ihn war es wirklich nicht so schlimm, wie es gewirkt hatte.
Immerhin war er es irgendwie auch schon gewöhnt.

"Nur. Das war schon zu viel. Das hätte nicht passieren dürfen, Dai." You seufzte. "Und wer ist Akiza?", fragte er leise und leichte Eifersucht und Wut allein auf diesen Namen kamen in ihm hoch. Er ignorierte diese Gefühle jedoch und ballte nur leicht seine Hände zu Fäuste, was er sofort wieder bereute, da er zusammenzuckte. "Ich muss schnell in ein Bad. Meine Finger sauber machen.", sagte er leise.

``Mein ehemals bester Freund...´´
Murmelte Dai leise, ehe er You zu einem Bad führte.
Dort ließ er den älteren dann alleine.
Er ging zu einem Baum und setzte sich darunter.
Still dachte er über Akiza nach, welcher ihn so oft einfach nur benutzt hatte.
Doch Dai hatte es ihm immer wieder verziehen.

You wusch ein paar Mal seine Hände. "Ich muss mich ein wenig von ihm fernhalten. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. Das darf nicht mehr passieren.", murmelte er dabei vor sich hin und schüttelte den Kopf. Dann ging er im Haus herum und fragte dann ein Dienstmädchen, ob dieses seine Finger wieder verbinden konnte, was das Dienstmädchen auch sofort tat.

Drei Wochen später, am Samstag, fand ein Feuerwerk statt.
Dai hatte You dazu überredet, dass sie es sich gemeinsam ansehen würden, da Dai sowas noch nie richtig gesehen hatte.
Es war 23 Uhr und viele Familien und auch Paare saßen, auf Decken, auf einer riesigen Wiese.
Darunter auch You und Dai.
Der 15 jährige sah in den Himmel, wo sich nun die Feuerwerkskörper sehen ließen.
Wie immer, sah man es Dai nicht an, dass es ihn irgendwie freute.
Als das Feuerwerk vorbei war, gingen alle Menschen nach und nach.
Dai lag auf der Decke und sah noch eine Weile in den Himmel, ehe er seine Augen schloss.
Wie so oft war sein Bauch ein bisschen frei und durch den Schein, des Mondes, sah Dai wieder ziemlich aus, wie ein Mädchen.

You vermied bis jetzt so ziemlich jeden Blick auf Dai, da er nicht wollte, dass das selbe wie vor 3 Wochen passierte. Doch als alle anderen gegangen waren, konnte er nicht anders, als Dai endlich wieder einmal anzusehen. Dabei dachte er, wie schön Dai doch sei. You schaltete für einen kurzen Moment seine Gedanken aus und beugte sich zu Dai hinunter. Sanft küsste er den Jungen und fuhr leicht unter dessen Shirt.

Als Dai diese weichen Lippen und diese warme Hand spürte, riss er sogleich wieder seine Augen auf.
Es war You, welcher den 15 jährigen küsste.
Dai wusste nicht, was er tun sollte.
Und es schien auch nicht so, als könne er was dagegen tun.
Wie ein Blitz schossen dem 15 jährigen die Bilder in den Kopf, wie sein ehemals bester Freund ihn immer und immer wieder benutzt hatte.
Jedoch würde You niemals merken, was er dem 15 jährigen antat, da dieser völlig ausdruckslos war.
Er verspannte sich noch nicht mal, da er, von Akiza, immer geschlagen wurde, wenn er sich verspannt hatte.

You küsste Dai weiterhin und hatte seine Augen geschlossen. Er fühlte sich gerade sehr zu dem Jüngeren hingezogen. You ließ seine Hand dann vorsichtig zu Dais Hose gleiten und öffnete diese sogleich. Der Junge hatte seinen Kopf nun ganz ausgeschaltet und tat alles nur nach seinen Gefühlen. Schon kurz darauf war Dais Hose schon ausgezogen.

Dai nahm, bis jetzt, noch jede Berührung wahr.
Doch er wusste, dass, sobald You richtig anfangen würde, er sein Gehirn ausschalten würde, sich nur noch auf irgendeinen Gegenstand, in der Umgebung, konzentrieren würde und You machen lassen würde, was er wollte.
Der Schüler hatte seine Augen immer noch geöffnet.
Inzwischen hatte er sich so in die Decke gekrallt, dass man hörte, wie die Grashalme aus dem Boden gerissen wurden, die er mit umklammert hatte.
Seine Hände waren das einzige, was sich anspannte.
Es war, als hätte der Junge gar keine Muskeln mehr.

You konnte sich nun nicht mehr beherrschen und legte sich zwischen Dais Beine und öffnete dann seine Hose ebenfalls. Er zog diese von seiner Hüfte. You küsste Dai weiterhin und spreizte nun auch leicht dessen Beine, ehe er vorsichtig in ihn eindrang.

Als Dai spürte, wie You in ihn eindrang, drehte dieser seinen Kopf zur Seite.
Er fixierte seinen Blick auf einen schmalen Baum, der, als einzigster, an dieser Stelle stand.
Langsam begann er, seine Sinne auszuschalten.
Sein Blick wurde immer leerer und bedeutungsloser.
Auch seinen Griff hatte er gelöst.
Eine Weile vernahm er noch die Geräusche, die You von sich gab, ehe er sein Gehör auf das Zirpen, einer Zikade, richtete.
'Wird es wieder so sein, wie bei Akiza?
Wollte er auch nur mein Vertrauen gewinnen, um DAS mit mir zu machen?
Wieso sage ich denn nie was und lasse es einfach mit mir machen?'
All solche Fragen schwirrten durch den Kopf, des 15 jährigen.

You bewegte sich so lange in Dai, bis er schließlich kam. Dann zog er sich sofort aus Dai zurück und zog sich wieder an. You fühlte sich sehr erleichtert, dass er endlich dieses Gefühl, Dai näher zu kommen, verschwunden war. Nachdem er wieder seine Hose anhatte, sah er Dai nicht mehr an, damit dieses Gefühl nicht mehr wieder kam. Tief in ihm, wusste er, dass er gerade totalen Mist gebaut hatte, jedoch drang dieses Wissen nicht nach außen.

Dai vernahm zwar jede Bewegung, doch er wandelte jede einzelne, in seinem Kopf, in etwas anderes um.
Er gab auch keinen Ton von sich, anders, als You.
Nachdem er spürte, dass es vorbei war, zog er sich still Hose und Boxer-Short an.
Jedoch war sein Blick weiterhin auf diesen dünnen Baum gerichtet.
Erst, als jemand kam, der den beiden sagte, dass sie nun aber Heim kommen musste, rührte Dai sich erneut.
Er setzte sich auf, kroch von der Decke und hob diese auf, als You ebenfalls hinunter gegangen war.
Stumm folgte er dem Dienstmädchen, welches die Decke entgegen genommen hatte.
Dai hatte die restliche Zeit nicht mehr mit You gesprochen und auch am nächsten Tag blieb er stumm.
Sie waren gerade wieder im Internat angekommen, doch jeder Lehrer, der mit Dai reden wollte, wurde von Dai ignoriert.

You realisierte erst in den Momenten, in denen Dai jeden von sich stieß, was er am vorherigen Tag wirklich getan hatte. Bis jetzt, hatte er es verdrängt. Als ihm dann wirklich in den Kopf schoss 'Du hast mit Dai geschlafen. Du hast sein Vertrauen in dich missbraucht!', weiteten sich seine Augen und er sah erschrocken Dai an. Er wusste nicht, ob er ihn darauf ansprechen sollte. Darum seufzte er leise. "E-Es tut mir...wirklich leid...Dai.", murmelte er leise. You hoffte sehr, dass Dai ihn jetzt nicht hassen würde, denn er selber mochte Dai wirklich. //Ich hasse mich. Warum habe ich das getan?! Ich bin nicht anders, als diese Kerle auf diesem Internat. Ich sollte wirklich von ihm weg.//, dachte er deprimiert.

Dai hob nur stumm die Hand und ging weiter.
Im Zimmer angekommen räumte er seinen Koffer aus.
Die kleine Holzfigur hatte er immer noch in seiner Hosentasche.
Er behielt sie dort, lediglich, wenn er schlafen ging, packte er sie weg.
Der 15 jährige wollte derzeit nur nicht reden, doch er würde es bald auf jeden Fall wieder.
Und auch mit You.

You zerfloss in den Minuten, in denen auch er seinen Koffer auspackte, in Selbsthass und wusste, dass er sich wieder 'bestrafen' würde, in dem er wieder stundenlang schwimmen würde, bis seine Muskeln langsam müde werden würde und sich zwingen müsste, weiter zu machen. So ging er sofort, nachdem Auspacken, los, holte den Schlüssel und ging in die Sporthalle, welche inzwischen schon neu war. Die Arbeiter hatten innerhalb des letzten Monates gute Arbeit geleistet. You zog sich bin auf die Boxershorts aus und sprang ins Wasser. Er musste darüber nachdenken, was er getan hatte, und ob er es irgendwann wieder gut machen könnte.

Dai legte sich auf sein Bett, doch als er hörte, wie Regentropfen gegen das Fenster prasselten, erhob er sich wieder, legte seine Arme um das Fensterbrett und seinen Kopf auf seine Arme.
So starrte er dann wieder die Regentropfen an, welche die Scheibe hinab flossen.
So ging es nun schon 4 Stunden.
Es war mitten in der Nacht und es regnete immer noch.
Er dachte nach, still und leise dachte er einfach nur nach.
Dai würde auf jeden Fall wieder mit You reden und er würde es dem älteren auch verzeihen.
Denn er vertraute ihm dennoch.
Er wusste nicht, wieso er dies tat, doch es war so und daran ließ sich wohl nicht so schnell was ändern.

You war immernoch in der Sporthalle und im Becken. Er wusste jedoch, dass er die ganze Nacht dort verbringen würde, da er noch lange nicht müde war. Außerdem musste er sich auspowern und somit seinen Körper 'bestrafen', damit nie wieder soetwas passieren würde. You seufzte leise und überlegte, ob er nicht auch vielleicht zwischendurch Joggen sollte. Er entschied sich dazu, das zu machen und zog sich an, nachdem er aus dem Becken gestiegen war. Dann joggte er um das Internatsgebäude und die Schüler, die noch wach waren, konnte ihm dabei zusehen.

Dai sah You nicht, da er viel zu sehr in seinen Gedanken vertieft war.
Nach einer Weile klopfte jemand an die Tür.
Dai drehte sich um und grummelte nur.
Es war einer, der älteren Schüler.
Dieser jedoch wirkte, auf Dai, nicht so, als würde er ihm was wollen.
Zudem lächelte der ältere freundlich.
Er setzte sich, vor Dai, auf einen Stuhl.
Dann fragte er, was zwischen You und ihm vorgefallen sein, dass dieser sich selber bestrafte, indem er seinen Körper vollkommen auspowerte.
Dai seufzte nur und schüttelte den Kopf, ohne ein Wort zu sagen.
Der Schüler verstand auch, was der 15 jährige ihm damit sagen wollte.
Als dieser wieder ging, sah Dai ihm nach.
'Er scheint irgendwie anders zu sein...'
Dachte Dai sich, ehe er sich sein Short und seine Hose auszog und sich dann, zur Hälfte, unter seine Decke legte und die Wand ansah.

You ging nach einer Weile joggen wieder schwimmen. Inzwischen waren wieder 2 Stunden vergangen und sein Körper gab langsam den Geist auf, sodass er zu seinem Zimmer trottete. Dort ging er jedoch duschen, um das Zimmer nicht mit dem Geruch von nasser Erde zu füllen. Er war sehr leise, da er immer überlegte, ob Dai nicht schon schlafen könnte.

Dai war immer noch wach.
Es war zwar stock dunkel, doch der Mond schien auf den 15 jährigen, welcher die Holzfigur in den Händen hielt und sie betrachtete.
'Es scheint sich wirklich zu wiederholen...'
Dachte sich der Junge und seufzte.
Jedoch würde er You alles durchgehen lassen, was er machen würde.
Obwohl Dai es nicht aussprechen würde, vertraute er You und er würde ihn sogar seinen besten Freund nennen.

You trocknete sich langsam die Haare ab, während er in den Spiegel sah. //Was habe ich nur gemacht? Warum habe ich mich nicht gestoppt?//, fragen wie diese schwirrten ihm im Kopf herum und am liebsten hätte er sein Spiegelbild erschlagen, doch sein Kopf sagte ihm, dass dieser kleine Spiegel seiner Kraft nachgeben würde und Yous Hand danach rot sein würde. You beherrschte sich deswegen und ging, nur mit einer Boxershorts am Körper ins Zimmer und legte sich schweigend ins Bett. //Ob ich ihn morgen ansprechen sollte?//